RE: wie macht man einen Linearscann?
in Scanner und EBV für analoges Material 10.10.2014 10:38von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Joachim, Du hättest mal den Magentaregler in Ruhe lassen sollen und am Blauregler drehen Häufig ist es auch so, daß man zunächst an der Sättigung drehen muß. Dein Bild ist sehr farbschwach - aufgrund des Films? Wenn es nachher zu bunt ist, dann kann man ja wieder wegnehmen. Kräftige Farbstiche sind auf jeden Fall leichter zu erkennen als schwache.
Aber das Gute ist, daß man hier ja zum Experimentieren angeregt wird. Danke Hans für den Hinweis, daß es zwischen Gut und Böse (1.0 und 2.2 oder umgekehrt) noch was anderes gibt. Mit 1.5 komme ich bei dem AGFA Präzisa sehr gut klar. Genau so sehen die Dias aus. Ich fürchte aber, daß das nicht nur scanner- sondern auch filmabhängig ist.
Das probiere ich in den nächsten 2 Stunden aus. Ist so spannend, daß ich - als Weintrinker - mir nun eine Flasche Bier am PC aufgemacht habe. Ich glaube, daß ich in den letzten Jahren höchstens mal Kaffee am PC getrunken habe. Wenn ich jetzt dem Alkohol verfalle, seid Ihr das schuld.
Gruß
Jochen
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RE: wie macht man einen Linearscann?
in Scanner und EBV für analoges Material 10.10.2014 23:14von Gelöschtes Mitglied

Na dann winkt mir ja eine Provision .
Zusatz zur Anleitung:
Wird ein Bild im Modus ColorPos geöffnet, macht das Programm sofort und automatisch eine Farbkorrekur, sichtbar an den Werten in RGB. Will man das nicht: ganz unten recht gibt es den Button "Ohne CC", der dann alles sogleich wieder nullt.
An die verschiedenen Modi (Start) kommt man nur direkt beim Aufruf. Will man später dorthin zurück, muss man << klicken.
Colorperfect merkt sich von Aufruf zu Aufruf den letzten Modus.
An Optionen und weitere Dinge kommt man mit oben rechts "+". Dieses mehrfach klicken, je nach dem Ziel, was man hat.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #38Zitat von Jorge im Beitrag #37
Gamma kann helfen ein übelstes Farbfoto zu retten, mit Original hat das dann aber nichts mehr zu tun.
Doch! Denn das Original ist nicht das Negativ sondern das Objekt VOR der Linse. Das Negativ ist doch nur Mittel zum Zweck. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen unseren so unterschiedlichen Sichten.
Prost!
Kann schon sein. Ich benutze es nur, wenn das Bild einen ideellen Wert hat. Im Hilfetext heißt es tatsächlich, dass mit Gamma die Farbintegrität erhalten werden soll.
Gruß, Jörg

RE: wie macht man einen Linearscann?
in Scanner und EBV für analoges Material 14.10.2014 05:11von cansoni • Mitglied | 418 Beiträge
Das eine ist der Scan (den man auf verschiedene Arten/Modi machen kann) und das andere ist Software nach dem Scan (i.d.R. ein Photoshop plugin).
LinearScan ist sicher eine Methode, mit z.B. Silverfast AI (ich bin noch bei Version 6.6.) ist auch Multi-Scan (Multisampling) möglich. Damit werden mehrere Durchgänge gescant, mit verschiedenen Einstellungen, die dann im Ergebnis verrechnet werden (verglichen mit einer RAW oder HDR-Lösung bei Digital).
Die hier beworbene Software Colorperfect hat mit Sicherheit zig Schalter und Einstellmöglichkeiten, ist prinzipiell aber auch nichts anderes als eine Grafiksoftware wie Photoshop und Co.

RE: wie macht man einen Linearscann?
in Scanner und EBV für analoges Material 15.10.2014 02:14von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Zitat von Jorge im Beitrag #42
Im Hilfetext heißt es tatsächlich, dass mit Gamma die Farbintegrität erhalten werden soll.
Bekanntlich gibt Gamma ja den Kontrast an, also die Steilheit der Schwärzungskurve.
Wenn Ihr erlaubt, verdeutliche ich mal die Punkte Gamma, Farbstich, Farbschleier, Farbkipp, wie sie in den ganzen Programmen an den Korrekturreglern leider nie deutlich werden.
Für den, den es interessiert.
Wichtig: Die Kurven hier beziehen sich auf lineare RGB-Eingangswerte und nicht auf die log. Dichtekurve eines Films.
Ein neutraler linearer Farbverlauf sieht so aus:

Gamma ist folgendes:
Aus dem linearen Zusammenhang Farbeneingangsgwert->Farbenausgangswert wird ein unlinearer. Also z.B. aus der Geraden für Rot wird eine Kurve. Der Schwarzpunkt und der Weisspunkt aller Farben bleiben gleich, dazwischen "biegen" die Farbkurven unterschiedlich durch. Gamma 1 ist linear (siehe Grün).
Der resultierende Farbbalken unten zeigt wie die Ausgabefarben "verbogen" werden.
Zu beachten gilt, dass Schwarz schwarz bleibt und Weiss weiss bleibt.

Mit Gamma werden also NICHT Minimal- oder Maximalwerte verstellt, sondern der Verlauf zwischen diesen Endpunkten.
Dadurch werden Unlinearitäten z.B. bei Monitoren ausgeglichen. Sind die Gammawerte aller 3 Farben gleich, ändert sich nur der Intensitätsverlauf (Grauverlauf). Die Farbintegrität bliebe dann tatsächlich erhalten.

Sind die Gammawerte aber je Farbe verschieden, ändert sich der Farbverlauf.
Man kann also mit Gamma pro Farbe unlineare Farbdichtekurven korrigieren. Das ist aber sehr heikel, weil man solch subtile Verläufe nicht einfach mit dem blosen Auge beurteilen kann. Daher ist das Einstellen von Gamma für Farben getrennt mit Vorsicht zu geniessen.
Bei einem FARBSTICH wären alle Linien gerade, mit gleichem Minimum (Schwarzpunkt) aber unterschiedlichem Maximum. Hier ein Grünstich.
Die Schatten bleiben aber schwarz, denn wo keine Farbe ist, kann auch kein Stich sein.
Die Farbverteilungen sind also über die Dichte prozentual gleich. Das korrigiert man mit der Farbintensität pro Kanal.

Eine andere Variante eines Farbstichs ist hier. Die Linien sind parallel versetzt. Das hier ist also ein FARBSCHLEIER, wie er bei alten Farbfilmen auftreten kann. Die Farben sind verschoben, wodurch die Schatten nicht mehr schwarz sind.
Um das zu korrigieren, muss zunächst der Schwarzpunkt für jede Farbe angeglichen werden. Danach kann mit der Intensität korrigiert werden.

Bei einem FARBKIPP wären alle Linien gerade aber sich überkreuzend und mit unterschiedlichem Schwarz- und Weisspunkt.
Hier ein Magenta-Grün Farbkipp, also Magentastich in den Schatten, Grünstich in den Lichtern.

Sodele.
Wenn man sich jetzt vorstellt, dass in der Praxis mehrere oder alle dieser Möglichkeiten gleichzeitig auftreten, dann wird die Problematik der nachträglichen Farbkorrekur klar.

Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"

RE: wie macht man einen Linearscann?
in Scanner und EBV für analoges Material 15.10.2014 03:30von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
und wieder was gelernt - hört das nie auf?
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Wenn man die Hintergründe kennt, dann kann man damit umgehen. Besonders das Farbkippen (den Ausdruck kannte ich nicht mal) ist ja sonst extrem schwer in den Griff zu bekommen. Beim nächsten schlechten oder abgelaufenen Film, wo das ja gern auftritt, werde ich das mal mit der entsprechenden Gegenbewegung der Geraden versuchen.
Das die Gammakurve an Schwarz- und Weißpunkt eigentlich nichts ändern dürfte, ist mir klar. Umso unverständlicher ist mir ja, daß bei Gamma 1.0 beim Diafilm schon recht moderate Dunkelheiten vollkommen in Schwarz versinken.
Gruß
Jochen
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RE: wie macht man einen Linearscann?
in Scanner und EBV für analoges Material 15.10.2014 03:47von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Gruß
Jochen
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RE: wie macht man einen Linearscann?
in Scanner und EBV für analoges Material 15.10.2014 04:50von franz1111 (gelöscht)

Du störst mich überhaupt nicht !
Ich bin sogar froh das du hier Leben rein bringst.
zitat
Ups - warst Du dabei! Für sowas brauche ich höchstens ne Viertelstunde.
Und wie lang hast du gebraucht um das Handbuch von PS zu lesen?
LG
Franz

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