Zitat

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Vielleicht liege ich damit ja völlig falsch, aber für mich sehen die Efke-Filme eher nach Spezialfilmen mit nostalgischem Look aus. Warum die dann auch noch billiger als Standardfilme sein sollen, erschließt sich mir nicht

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Für die einen sind sie das, für die anderen ein technisch veraltetes Material (Körnung, Schärfe, Lichthofschuz), das zuweilen unter Emulsionsschwankungen leidet und dessen Hersteller die Qualitätskontrolle nicht völlig im Griff hat (gelegentlich, wenn auch sehr selten, gibt es Kratzer, Emulsionsschäden etc.) Aus objektiver Sicht (Gebrauchswert) rechtfertigt das Material kaum einen höheren Preis, da wäre auf der Plusseite eigentlich nur die harmonische Tonalität zu nennen, die man aber sicher auch nur zu schätzen weiß, man man den Look der Filmmaterialien 1950er mag.

Es ist aber grundsätzlich so, daß Efke vor rund 10 Jahren so ziemlich der billigste Film auf dem Markt war und ein Gutteil der Anwender den Film nicht wegen seiner nostalgischen Eigenschaften sondern des Preises gekauft haben dürfte. Wie das heute aussieht, weiß ich nicht. Efke ist ja noch billiger als etwa Ilford, aber teurer als beispielsweise deren Kentmere oder die APX von Agfaphoto (die scheinbar wieder frische Ware sind).

Letztlich stellt sich die Frage, wieviel dem Kunden der "Nostalgieeffekt" bzw. die Tonalität wert ist. Mir wären die Filme auch mehr wert, aber dann hätte ich gerne mehr Hintergrundinformationen, wie es um Absatz und Ertrag bestellt ist. Nur damit die ein halbes Jahr länger produzieren, werde ich nicht 6 EUR pro Film zahlen.

Zitat von Photoamateur im Beitrag #71

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.... Mir wären die Filme auch mehr wert, aber dann hätte ich gerne mehr Hintergrundinformationen, wie es um Absatz und Ertrag bestellt ist. .....

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Ich wüßte nicht, warum er mir die Information eigentlich nicht geben sollte, wenn er die Produktion so und so einstellen will? Ein guter Kaufmann geht auch mal unkonventionelle Wege. Die Konkurrenz kann da auch keinen wirklichen Vorteil daraus ziehen, selbst wenn man weiterproduziert. Erstens wird man es ungefähr wissen, welche Konditionen Efke bekommen kann und wieviele Quadratmeter die begießen und ansonsten haben sie ja nur bedingt vergleichbare Produkte.

Letzten Endes könnte das sogar zum Vorteil von Efke sein, wenn der Kunde sieht, wie wenig die vielleicht verdienen. Grundsätzlich will jeder ein gutes Geschäft machen und einen möglichst günstigen Preis bezahlen, so sehe ich das auch. Wenn man mir aber glaubhaft macht, daß der Preis des begehrten Produktes dem Hersteller kein Auskommen sichert, dann bin ich auch gerne bereit mehr zu zahlen.

Wohlfahrtsbriefmarken werden schließlich auch gekauft und Spenden für die Dritte Welt gehen ebenfals bei den Hilfsorganisationen ein, ebenso wie wir dem Kellner ohne persönlichen Vorteil ein Trinkgeld zustecken. Und wenn man mir kaufännisch plausibel macht, daß ein höherer Preis wahrscheinlich (nicht garantiert) die Verfügbarkeit der Filme für die nächsten 10-15 Jahre sichert, dann bin ich gerne bereit dafür einen höheren Preis zu bezahlen. Aber sicher nicht, wenn die gesamten Mehreinnahmen bloß Rendite werden und man die Anlagen weiter vergammeln läßt.

Zitat von Volker Warbende im Beitrag #72

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Es gibt doch nur drei Varianten:
a. Der Film ist einem der Preis wert, man hat das Geld und kauft ihn.
b. Der Film ist einem der Preis wert, man hat das Geld nicht und kauft ihn nicht.
c. Der Film ist einem der Preis nicht wert (, man hat das Geld oder auch nicht) und kauft ihn nicht.

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Zitat von Photoamateur im Beitrag #73

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Letzten Endes könnte das sogar zum Vorteil von Efke sein, wenn der Kunde sieht, wie wenig die vielleicht verdienen.

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Was heißt denn "Gutmensch" Jochen? Wenn der Unternehmer nichts verdient, stellt er das Produkt, das ich kaufen möchte, nicht her. Also habe ich ein Interesse, daß er sein Auskommen hat.

Efke hat (angeblich) weltweit die letzte Tauchgußmaschine, wenn die den Weg zum Schrott gegangen ist, wird ein solches Material wohl nie wieder hergestellt werden können. Es ist also durchaus nicht uneigennützig, wenn ich bereit bin, so viel zu zahlen, daß man weiterproduzieren kann.

Ich möchte allerdings auch nicht wesentlich mehr zahlen als zum Überleben der Filmproduktion und einem angemessenen Gewinn nötig ist und toleriere ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis nur bis zu einem bestimmten Grad. Jede Liebhaberei hat seine Grenzen, dann setzt bei mir wieder der rationale Marktteilnehmer ein.

1. die Film- und Papierproduktion von Fotokemika ist Geschichte

2. auch wenn er für viele ein rotes Tuch darstellt, sollte man sich mal seinen Beitrag mit vielen Details zur Produktion zu Gemüte führen:
http://www.aphog.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=21972

LG Reinhold

Sehr interessant, danke.

Viele Grüße
Nils

Zitat von grommi im Beitrag #77

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1. die Film- und Papierproduktion von Fotokemika ist Geschichte

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@Daniel: Nein, Efke ist insgesamt am Ende. Was Fotoimpex demnächst in die Adox-Packungen tut, wird sich zeigen. Foma gibt's weiterhin, da habe ich noch nichts Gegenteiliges gehört.

Viele Grüße
Nils