#21

RE: f8

in Projekte 06.10.2008 20:52
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

Hallo Harald,

Zitat von Harald
Das 2,8er war deutlich weniger anspruchsvoll in den Zeiten. F8 scheint also nicht immer f8 zu sein und hängt wohl doch vom Objektiv ab und zusätzlich natürlich auch noch von der Brennweite und von dem Linsendurchmesser.

Was meinst Du mit "weniger anspruchsvoll"? Das 2,8er hat Dir bei f8 längere Zeiten ermöglicht als das 1,8er? Dann kann da doch irgendetwas nicht stimmen... Wenn Du nicht durch die Kamera, sondern mit einem externen Belichtungsmesser arbeiten würdest, hättest Du doch von dem nur eine bestimmte Blendenangabe bekommen; den interessiert das Objektiv ja nicht...
Zitat von Harald
Das Maximum von f16/f22 würde ich schon wegen der Beugungsunschärfe niemals in Erwägung ziehen!

Ich benutze diese Blenden ja in der Regel nicht, weil mir die Zeiten dann zu lang werden. Ist Dir schon einmal eine Aufnahme verdorben worden, weil Du zu stark abgeblendet hast?
Ich habe etwas den Eindruck, dass technische Parameter wie eben die kritische Blende oder auch der Schwarzschildeffekt unter Laborbedingungen eine viel größere Rolle spielen als in der allgemeinen photographischen Praxis.
Zitat von Harald
Im Anschluß habe ich noch ein solches Bild, das ohne diese Petersilie wohl nur halb so gut wirken würde!

Genau! Hier verleiht das Laub dem Bild Tiefe und gibt (ganz nebenbei) einen Hinweis auf die Jahreszeit. Gefällt mir gut. Die Schärfe scheint hier leider wieder sehr durch den Scan beeinträchtigt zu sein...
Zitat von Harald
Was wird wohl der beste Film sein, der den Kompromiss bei ASA100 Filmen -speziell in der Auflösung und ganz natürlichen Farben sein?

Ich weiss nicht, ob Du selbst entwickelst... Die Farben werden ja heute meist durch das Labor in eine bestimmte Richtung "gebogen". Wenn Du die Negative scannst oder ein Labor bzw. Minilab hast, das nach Deinen Vorgaben arbeitet, würde ich mal den Fuji Reala oder den neuen Kodak Ektar testen.

Henning


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Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
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#22

RE: f8

in Projekte 06.10.2008 21:10
von Harald
Das 2,8er nutze ich selten, deshalb kann nur wenig darüber gesagt werden.
Messfehler halte ich für wenig wahrscheinlich, eher ein Problem des Aufnahmestandorts (Schatten etc)
Um weiter ein wenig zu photosophieren muss ein wenig ausgeholt werden:
Meine Fotografie ist auf einen gewissen Rahmen gesetzt und bleibt bei 13x18 Bildern stehen,
braucht keine größeren Abzüge und auch keine Dias, deshalb sind meine Ansätze auch nur ganz spezifisch auf diese Art gemünzt, nicht auf die Intentionen anderer Fotofreunde.
Will heißen, dass ich am liebsten nur noch mit 1,8/50 und damit ebendiese Motivwelten für mich haben will.
Sozusagen "die Nische" gefunden;
"Mehr" sollte Fotografieren für mich nie sein, weniger aber auch nicht.
Das Maß aller Dinge ist unser Auge, wie es die Landschaft sieht- mit gleichen Kontrasten, Winkel, Schärfen und Farben.
(So hat sich ein gewisser Pragmatismus zugesellt, der den Rahmen setzte)
Maxime:
Schöne Bilder die man zeigen kann -auch ohne PC und ohne Internet- die exakt so sind, dass jeder Betrachter sofort den genauen Standort und die Zeit, in der Aufnahme entstand, erkennen kann - dann ist das Ziel erreicht und soll mir genügen.
(Ich weiß natürlich auch, dass es Nanotechniken gibt und dann unter dem Mikroskop Dinge sichtbar werden, die man mit bloßem Auge nicht sieht- ich habe aber nur die beiden Augen und kein Mikroskop dabei, wenn ein Wald oder eine Wiese fotografiert werden soll- weder Tele- noch Makrolinsen oder Filter kommen bei mir in Frage- geschweige denn Bildbearbeitung aller Art am PC.)

Mich freuen die unterschiedlichen Aspekte hier im Forum besonders, weil man dann den eigenen Irrtümern eher auf die Schliche kommen kann- danke nochmal ganz ausdrücklich dafür!


zuletzt bearbeitet 06.10.2008 21:14 | nach oben springen

#23

RE: f8

in Projekte 06.10.2008 22:40
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Ja, so geht es, wenn man von verschiedenen Dingen spricht. Bei 13x18 ist natürlich einiges anders. Ich habe gerade von Horst einen Vergrößerer erstanden, der mir größere Abzüge als 24x30 ermöglicht, und wenn ich mich recht erinnere, hat Berthold mal gesagt, daß für ihn Bilder erst bei 40x50 anfangen.

Ich bin nicht der Meinung, daß eines davon besser oder schlechter ist. Ich käme ja auch nicht auf die Idee, Polaroids zu vergrößern, oder zu erwarten, in einer Ausstellung A2-Abzüge von August Sander zu sehen. Für die Technik (Mensch und Material) ist das Ziel aber schon wichtig, weil es unterschiedliche Forderungen stellt.

Ob ich größere Bilder überhaupt will, werde ich auch erst wissen, wenn ich sie gemacht habe.

Gruß
Jochen

Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 06.10.2008 22:41 | nach oben springen

#24

RE: f8

in Projekte 06.10.2008 22:55
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge
Zitat von bilderknipser
Ob ich größere Bilder überhaupt will, werde ich auch erst wissen, wenn ich sie gemacht habe.

Tjaja... Bei meiner Dunkelkammer-Erstausstattung waren nur Schalen für 13x18 dabei. So hab' ich nur Bilder in diesem Format abgezogen und mich über Menschen aufgeregt, die solche Bilder als "Briefmarken" bezeichneten. Ein befreundeter Photograph meinte dann, dass "richtige" Bilder erst bei 18x24 anfangen und schenkte mir 50 Blatt in diesem Format...
Mittlerweile bin ich bei 24x30...

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Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
zuletzt bearbeitet 06.10.2008 22:56 | nach oben springen

#25

RE: f8

in Projekte 06.10.2008 23:20
von andreas

"Das 2,8er war deutlich weniger anspruchsvoll in den Zeiten. F8 scheint also nicht immer f8 zu sein und hängt wohl doch vom Objektiv ab und zusätzlich natürlich auch noch von der Brennweite und von dem Linsendurchmesser."

Veto!

Die Blende ist ein fester Wert. Jedes Objektiv wird bei gleichem Licht und gleicher Blende die gleiche Belichtungszahl verlangen. Die Blende ergibt sich aus Brennweite zur Objektivöffnung.



"Schon, aber wenn die theoretische Auflösung bei idealem Kontrast nur 94 Linien/mm beträgt, was bleibt dann bei 1:1,6 übrig?"

Kann sich ja mal jeder Gedanken dazu machen!


Um nur mal was einzuwerfen: Bei normalen Betrachtungsabstand wird der Unschärfekreis mit 1/1500 bezogen auf die Bilddiagonale angegeben damit wir diesen Kreis noch als Scharf erkennen. Das entspricht für KB 0,03mm. Durchaus möglich sich bei der Aufnahme schon Gedanken zu machen wie groß später abgezogen werden soll gerade wenn der Betrachtungsabstand nicht eingehalten werden kann.


Gruß
Andreas








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#26

RE: f8

in Projekte 06.10.2008 23:23
von shortRec • Mitglied | 235 Beiträge

So, ich will auch noch mal.

Zurück zum eigentlichen Thema welche Blende bei Landschaften. Aus meiner Perspektive ist nicht in erster Linie die Abbildungsqualität für die Blendenwahl entscheidend, sondern vielmehr die gestalterische Wirkung. Die meisten Landschaften mit weitgehend geschlossener Blende und somit "alles Scharf" wirken ein wenig platt und einfallslos. Als Betrachter hab ich immer das Problem, in dem Bild das zu sehen, um das es dem Fotograf ging. Deswegen suche ich oft die für mich wichtigen Bildteile raus und lege den Fokus darauf. Der Rest davor und dahinter wird mit leichter Unschärfe belegt. So, dass noch alles erkennbar ist, aber eben nicht knackescharf. Insofern bin ich ganz froh, dass das 300er der P-Six leicht dejustiert scheint, weil ich selbst bei Entfernungen zwischen ein und zwei Kilometern noch auf der Mattscheibe fokussieren kann. Ein Stativ und etwas Zeit mal vorausgesetzt.
Auch im KB arbeite ich ähnlich, was dazu führt, dass ich selten mal auf f11 abblende, weil ich eben gerne mit der selektiven Schärfe arbeite, auch bei Landschaften.

Exkurs zum Thema große Abzüge:
Damals, als ich mein Praktikum beim Fotograf gemacht hab, mussten wir auch mal größere Abzüge herstellen. Dazu wurde dann der Vergrößerer um 90° gedreht und das Papier auf die Labortür gespannt. Da die Blätter fast die ganze Tür ausgefüllt haben, mussten wir mit vier Mann die Blätter baden. Es war wenig Platz im Labor, deswegen haben wir die Dinger immer wieder durch eine Regenrinne mit den Lösungen gezogen.


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einem Bekannten oder einem
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FRANKLIN P. JONES


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#27

RE: f8

in Projekte 07.10.2008 01:43
von Harald

Andreas: Diese Gedanken habe ich auch gehabt und habe mir aus den Resultaten (wie die auch immer zu einem falschen Schluß Anlass gaben..) mein Urteil gebildet.
Theorie und Praxis schienen auseinander zu klaffen.
Gut, wieder etwas gelernt.
Lukas: Mir liegt Dein Gedanke sehr, der sehr plausibel ist, weil das Auge einen Ruhepol findet und nicht ziellos umeinand' wandert.
Heute ist zwar kein gutes Fotowetter, hat aber dennoch zwei Bilder entstehen lassen- eines mit f4,5 und 1/125 (gefärbter Baum und Bank in vertikal oder Portrait)
,das zweite zeigt meinen Lieblingsapfelbaum, der auf der alten Schlittenwiese steht und mit solange wie ich lebe begleitet... das Ding war schon immer mit dem 3/4 Stamm fast waagrecht auf der Wiese und dann bald 90 Grad nach oben. F8 (um wieder on topic zu werden) war die Blende bei ebenso 1/125s, ASA200
Alles wieder mit 1,8/50mm und unendlich.
Lukas:
Eine leichte Freistellung bei Landschaft bedeutet mit diesem Equipment halt immer auch ein Objekt in weniger als 10mtr Entfernung, was wieder einen gewissen "Posierlichkeitseffekt" oder "fotogr. must have" bekannter Postkartenmotive bringt.
Für mich toll, für andere wiederum nicht, was solls.



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#28

RE: f8

in Projekte 07.10.2008 03:33
von kugelfisch • Mitglied | 2.759 Beiträge

Hi zusammen,

irgendwie verstehe ich die Diskussion nicht so ganz. Bilder mit durchgehender Tiefenschärfe gibt es ja nicht erst, seit jeder eine Kompaktdigi hat. Die Group f/64 gabs ja schon eine Weile vor der Erfindung der Digitalfotografie.

Mir gefallen momentan Bilder sehr gut, bei denen man eben dicht direkt zu einem Bildteil geleiten wird, sondern auf denen man Details nach und nach entdecken kann - dafür benötigt es aber eine hohe Auflösung und hohe Tiefenschärfe.

Räumlichkeit kann man auch durch andere Effekte als die selektive Schärfe erzielen.

Gruß
Alex


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#29

RE: f8

in Projekte 07.10.2008 04:05
von Harald

In diesem Tread wollte ich ergründen ob in der Landschaftsfotografie eine bestimmt Blende vorrangig ist,
sowie was die beste Blende dafür sein mag um die günstigste Wirkung zu erzielen.
Der Gedanke war zuerst an die Blende der besten Abbildungsleistung -ganz allgemein- und im besonderen die der 50mm Objektive, wo irgendwo mal was von f5,6 genannt worden ist- ich finde den Artikel leider nicht mehr.
An ebendiese Grenze wollte ich aus obigen Gründen ran, soweit das von der Belichtungszeit her machbar ist.
(Die Bildwirkung mal ganz aussen vor gelassen, die wäre dann der Gegenstand der nächsten Betrachtung gewesen,
die "F8-Frage" ist eher theoretisch meint)

zuletzt bearbeitet 07.10.2008 04:08 | nach oben springen

#30

RE: f8

in Projekte 07.10.2008 04:38
von shortRec • Mitglied | 235 Beiträge

Es ja immer die Frage, was die günstigste Bildwirkung ist. Das liegt sehr in den Augen, bzw. in den Absichten des Fotografen. Hier sieht man wieder, wie unterschiedlich die Vorlieben sind. Dazu kommt natürlich die Motivabhängigkeit. Ich glaub, ich käme auch nicht auf die Idee, auf einer griechischen Insel von der einen Seite einer Bucht zur anderen über das Meer hinweg mit selektiver Schärfe zu arbeiten. Da gilt von vorn bis hinten alles scharf. Normalerweise.

@Harald: du hast natürlich recht, mit KB und 50mm sind dem Spiel mit selektiver Schärfe bei Landschaftsaufnahmen enge Grenzen gesetzt. Wenn ich dich richtig verstanden hab, geht es dir darum, dem natürlichen Seheindruck des Auges möglichst nahe zu kommen. In dem Fall ist die Normalbrennweite das Mittel der Wahl. Wenn man da weiter spielen will, bleibt nur eine drastische Vergrößerung des Aufnahmeformats. Dann kann man aber auch wieder auf f64 zurückgreifen.
Die begrenzte Schärfe kommt dem menschlichen Seheindruck näher, denn auch unser Auge sieht ja bekanntlich nicht alles im Blickfeld scharf, sondern fokussiert auf bestimmte, wichtig erscheinende Elemente.

@Alex: Es geht mir weniger darum, den Eindruck von Raum zu vermitteln, es soll mehr eine Fokussierung auf ein bestimmten Bildbereich stattfinden.
Du hast recht, es gibt beeindruckende Aufnahmen voller Details, die erkundet werden wollen. Diese findet man aber relativ selten, meistens ist es eher ein wenig interessanter Wust aus Kleinigkeiten, aus denen keine stimmige Bildwirkung ergibt.
Es braucht für solche Aufnahmen entschieden mehr als eine hohe Auflösung und Tiefenschärfe, sondern vor allem eine wirklich gute Komposition des Bildes, was Linieführung, Struktur, Farbe, Helligkeit usw. angeht.


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