#31

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 05:49
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Ich persönlich stehe ja inzwischen auf dem Standpunkt, daß man zu der Frage, ob Festgradation oder Multigrade besser ist kaum befriedigende Antworten bekommt. Wer hat schon mal ernsthaft versucht, von passenden Negativen jeweils von extraweich bis extrahart auf Festgradation und auf Multigrade zu vergrößern und hat dabei Schatten- und Lichterzeichnung verglichen?

Multigrade wird meines Erachtens vor allem deshalb vorgezogen, weil es in der Erstanschaffung billiger ist, man keine seltenen Gradationen auf Vorrat halten (und entsorgen) muß und insgesamt eben die Lagerhaltung weniger problematisch ist. Ein bißchen ist das wie mit manchen Filmfabrikaten aus dem ehemaligen Ostblock. Da gab es auch so lange, wie sie nur halb so teuer wie die Filme von Kodak, Ilford usw. waren, Leute die steif und fest behaupteten, daß sie (fast) ebenbürtig seien. Als dann der Preisunterschied schwand, wurde plötzlich auf Fuji, Kodak usw. gewechselt. Ein bißchen vorsichtig muß man daher mit solchen Aussagen sein.

Multigrade besteht jedenfalls aus zwei Schichten, eine arbeitet sehr hart, die andere sehr weich, aus diesen beiden Gradationen wird das Endergebnis gemischt. In den Schatten und Lichtern soll das nicht so ganz unproblematisch sein, aber systematisch verglichen habe ich noch nicht und da Festgradation allenfalls noch in drei Gradationen (vereinzelt mag es noch vier geben) geliefert wird, kann man das Volle Spektrum der optimierten Gradationen nicht mehr ausschöpfen. In meinen Augen leuchtet es allerdings ein, daß eigens gegossene Gradationen besser sind als aus zwei Schichten gemischte.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 08.02.2013 05:50 | nach oben springen

#32

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 06:14
von Sputnik (gelöscht)
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Zitat von bilderknipser im Beitrag #30
Siegfried, ich bin kein Theoretiker sondern Praktiker.

Ich ebenfalls.

Zitat von bilderknipser im Beitrag #30
Ich hatte vorher die Gradation immer durch punktuelle Kontrastmessung bestimmt, das aber nachher bleiben lassen und allenfalls neu auf anderem Papier geprintet, wenn es mir überhaupt nicht gefiel.
.

Ich bestimme meine Gradationen AUSSCHLIESSLICH mit meinen Augen anhand von Probetreifen. Und DAS, obwohl ich einen Spligrade-Controller nutze.
Wenn Du Gradationen benutzt hast, die Dir nicht zugesagt haben, so liegt das doch nicht am Multigradepapier, sondern an Dir.
DU entscheidest doch, wie weich oder hart Du printest.


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#33

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 06:28
von Sputnik (gelöscht)
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Zitat von Photoamateur im Beitrag #31
Ich persönlich stehe ja inzwischen auf dem Standpunkt, daß man zu der Frage, ob Festgradation oder Multigrade besser ist kaum befriedigende Antworten bekommt. Wer hat schon mal ernsthaft versucht, von passenden Negativen jeweils von extraweich bis extrahart auf Festgradation und auf Multigrade zu vergrößern und hat dabei Schatten- und Lichterzeichnung verglichen?

Wer hat besagten Vergleich schon mal unter den verschiedenen MG-Papieren oder unter verschidenen FG-Papieren durchgeführt?
Selbstverständlich kann man Multigrade Papiere empfehlen, da sie EINDEUTIG mehr Möglichkeiten eröffnen als Fixgrade-Papiere.

Zitat von Photoamateur im Beitrag #31
Ein bißchen ist das wie mit manchen Filmfabrikaten aus dem ehemaligen Ostblock. Da gab es auch so lange, wie sie nur halb so teuer wie die Filme von Kodak, Ilford usw. waren, Leute die steif und fest behaupteten, daß sie (fast) ebenbürtig seien. Als dann der Preisunterschied schwand, wurde plötzlich auf Fuji, Kodak usw. gewechselt. Ein bißchen vorsichtig muß man daher mit solchen Aussagen sein.

Mit DIESER, Deiner Aussage solltest Du ebenfalls vorsichtig sein.
Ich habe um die Jahrtausendwende ALLE Barytpapiere, deren ich habhaft werden konnte, ausprobiert.
Da war füch MICH, der ein schönes Warmtonbaryt suchte, das FORTE PW14 aus dem ehemaligen Ostblock mit NICHTS zu vergleichen. Auch nicht mit einem ILFORD MG WT. Preis hin, Preis her.
Und wenn ADOX es schaffen sollte, das PW14 in vergleichbarar Qualität aufleben zu lassen, so werde ICH es auf alle Fälle für "besondere" Abzüge wählen, selbst wenn es NOCH teurer werden sollte als das ILFORD MG WT heute ist.
HEUTE benutze ich übrigens komischerweise WIEDER ein Papier aus dem ehemaligen Ostblock. Das Fomatone MG FB.
Hattest Du das nicht unlängst mal als minderwertige Ostblockware tituliert? Ich bin mir nicht ganz sicher, aber irgendwie war da was, glaube ich micht zu erinnern. Ich kann mich aber auch täuschen.
Das Fomatone kostet ENTSCHIEDEN mehr als das PW14 kostete. FOMA gibt es trotzdem noch. Im Gegensatz zu Fuji-Papieren kann ich es in Deutschland auch bei jedem Händler ordern. Demnach ist Deine oben aufgemachte Rechnung wohl doch etwas zu einfach gestrickt.

Zitat von Photoamateur im Beitrag #31
In meinen Augen leuchtet es allerdings ein, daß eigens gegossene Gradationen besser sind als aus zwei Schichten gemischte.

Warum? Beziehungsweise in welcher Hinsicht? Könntest Du das bitte noch erläutern?


zuletzt bearbeitet 08.02.2013 06:41 | nach oben springen

#34

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 07:26
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Warum? Beziehungsweise in welcher Hinsicht? Könntest Du das bitte noch erläutern?



Meines Wissens ist es so, daß in den Schatten und in den Lichtern durch ihre besonderen Eigenschaften jeweils die harte bzw. die weiche Schicht etwas stärker durchschlägt als in den Mitteltönen, wodurch der Tonkurvenverlauf weniger geradlinig als bei eigens gegossener Festgradation ist. Genaueres kann ich nicht mehr dazu sagen, weil ich zwar mal darüber gelesen habe, aber mir nicht mehr so ganz sicher bin.

Zitat
Mit DIESER, Deiner Aussage solltest Du ebenfalls vorsichtig sein.



Ich sprach ausdrücklich von Filmen und nicht von Papieren. Wenn jedenfalls wieder und wieder behauptet wurde, daß Fomapan, Efke, ja mitunter sogar Forte den Filmen von Kodak, Agfa, Ilford, usw. hinsichtlich Fertigungskonstanz, Feinkörnigkeit, Auflösungsvermögen usf. ebenbürtig seien (von anderen Qualitäten reden wir jetzt nicht, ich habe ja zumindest Efke auch gerne benutzt) und die betreffenden Leute dann urplötzlich auf Kodak wechselten (nachdem sich die Preise angeglichen oder die Einnahmesituation der betreffenden Leute verbessert hatte), dann kann ich nur sagen, daß das schon gewisse Schlüsse zuläßt.


gut Licht
Walter
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#35

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 07:45
von Sputnik (gelöscht)
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Zitat von Photoamateur im Beitrag #34

Meines Wissens ist es so, daß in den Schatten und in den Lichtern durch ihre besonderen Eigenschaften jeweils die harte bzw. die weiche Schicht etwas stärker durchschlägt als in den Mitteltönen, wodurch der Tonkurvenverlauf weniger geradlinig als bei eigens gegossener Festgradation ist. Genaueres kann ich nicht mehr dazu sagen, weil ich zwar mal darüber gelesen habe, aber mir nicht mehr so ganz sicher bin.

Naja, nehmen wir an, dem ist so. Dann käme es aber SEHR darauf an, WELCHE Schicht AN WELCHEM Ende "etwas stärker durchschlägt".
Aber lassen wir das: Wir sollten nicht über Sachen diskutieren, von denen Keiner irgendeine Ahnung hat.

Zitat von Photoamateur im Beitrag #34
Ich sprach ausdrücklich von Filmen und nicht von Papieren.

Entschuldige, das habe ich schlicht überlesen! Kann im Kampfe des Gefechts in einem Papierthread ja schon mal vorkommen.


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#36

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 10:07
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

So rein gefühlsmäßig, ohne das irgendwie genau verglichen zu haben, kann ich auf Festgradation 3 mehr Negative "gut" abziehen als mit Multigrade 3. Bei letzteren muss ich dann auf 2 1/2 oder 3 1/2 wechseln, während es bei dem festgraduierten Papier noch passt.


_____
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
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#37

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 10:23
von Sputnik (gelöscht)
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Das ist ja unglaublich!


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#38

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.02.2013 23:29
von AlexDozer • Mitglied | 225 Beiträge

Zitat von namir im Beitrag #27
Achso, der von Spürsinn... mein Bild* festigt sich...

zum Thema: Meint Ihr echt, dem TO war nicht klar, was eine Gradation ist?




Statt sachlich auf die eigentliche Diskussion zu antworten versuchst du jetzt meine Aussagen bzw. die von anderen ins lächerliche zu ziehen.

Wenn du nicht in der Lage bist vernünftig zu antworten dann sei bitte einfach still!

Gruß Alex


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#39

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.02.2013 01:36
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

sorry, ich sag ja, das geschriebene Wort...
wollte nichts ins Lächerliche ziehen.
Deinen Lehrer kenne ich persönlich nicht. Mein Bild, das ich von ihm habe, baut darauf auf, was ich beim Lesen hier im Netz so mitbekommen habe. Klar, ich bin hier ein kleiner Pfuscher und bekomme meine Erinnerungs- und Familienfotos gerade mal so einigermaßen eingefangen, aber ziemlich viele Sachen die ich aus eben dieser Ecke hörte, kamen mir ziemlich "esoterisch" vor.
z.B. der Tmax 400 auf 12800 und dem Kumpel der ihn auf 51.200 belichtete: Das hört sich für mich so an, als würde mir einer erzählen, er hätte seinen Golf durch Tuning und Kraftstoffzusätze dazu gebracht, 380 km/h zu fahren... und sein Kumpel hätte letztens die Schallmauer durchbrochen. Und das alles mit der 1,6l Maschine. Das mit den 7 Gradationen auf einem Blatt kam mir halt ebenso "esoterisch" vor... und da ich weiß, dass es aus der selben Ecke kommt, passt mein Weltbild* wieder.

Und was diesen thread angeht: Hatte den Eindruck, die Frage war, worin sich Gradationspapiere (also Papiere mit fester Gradation) von Multigrade-Papieren unterscheiden. So vor 20 Jahren, als der TO schon Erfahrungen im Labor sammeln konnte, war Multigrade schon Standard.

* mein Weltbild im Bezug auf die Fotografie, das die Wirklichkeit mit Sicherheit nicht zu 100% widerspiegelt, aber wenigstens ein mit meinen beschränkten geistigen Fähigkeiten fassbares, einigermaßen koherentes Ganzes bildet. Wenn ich den Weyl ernst nehme, muss ich erst versuchen, es wieder passend zu machen. Das ist mir einige Male nicht gelungen, so dass ich damit vorlieb nehme, das als "Esoterik" (also für Außenstehende, der ich bin, nicht zugänglich) abzuhaken. Kann natürlich alles an meinem über die Jahre festgefahrenen Denkmustern liegen... aber ich fahre bisher gut damit, und da es nur ums Knipsen geht, wäre es auch nicht schlimm, wenn der Weyl doch recht hätte, und ich ihm nicht glaube.


zuletzt bearbeitet 09.02.2013 01:37 | nach oben springen

#40

RE: Wofür Gradiationspapier?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.02.2013 01:57
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Zitat von AlexDozer im Beitrag #38

Wenn du nicht in der Lage bist vernünftig zu antworten dann sei bitte einfach still!



Bist Du denn in der Lage, verständlich darzulegen, was der Vorteil von den 7 Gradationen gegenüber der Verwendung der passenden Gradation (bzw. einer Kombination aus Grad 00 und 5) sein soll? "Mein Lehrer hat gesagt" zählt nicht.


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