meinem Verständnis nach sieht der Standard-Text ja ganz klar vor, dass man Mängel in der Artikelbeschreibung angibt.

Dass man von KEINE Eigenschaft erwarten kann die einem nicht eindeutig zugesichert ist, finde ich etwas zu krass, aber leider ist das sehr nah an der Realität, aber weit davon entfernt, wie es sein sollte, also meinem Verständnis nach, das Gesetzbuch sieht es wohl ähnlich.

Unsere kleine Diskussion dreht sich eigentlich Paket an Eigenschaften, das man von gebrauchten Photozeugs als selbstverständlich erwarten kann. Ebay hat genau das mal explizit zum Ausdruck gebracht, auch, weil das vielen Verkäufern offensichtlich nicht klar war.

Die Eigenschaften, von denen man erstmal ausgehen kann sind: Man kann das Zeug ohne Einschränkung benutzen, und es sieht, dem Alter entsprechend, noch gut aus. Wenn dem nicht so ist, muss darauf hingewiesen werden.
Das ist im großen und ganzen nicht mehr, als auch aus rechtlicher Sicht (also zumindest soviel ich jetzt darüber gelesen habe) vorgesehen ist. Rechtlich hatte man, soweit ich weiss, als Käufer immer das Recht einen Kauf rückgängig zu machen, wenn auf einen Mangel nicht hingewiesen wurde, oder zumindest darauf hingewiesen wurde, dass man es nicht beurteilen kann. In Phosphors Fall wäre das Gesetz wohl *eigentlich* voll auf Phosphors Seite gewesen.

Aber wer will wegen ein paar Euros schon die Rechtsanwälte bemühen. Und dann bleibt die Beweislast...

Jetzt wird dem Verkäufer vorher wenigstens irgendwie gesagt, was er eigentlich sowieso machen müßte. WIe gesagt, glaube nicht, dass sich viel ändert. Man kann immer noch sagen, dass es beim losschicken noch funktioniert hat...

Zitat von namir

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Man kann das Zeug ohne Einschränkung benutzen, und es sieht, dem Alter entsprechend, noch gut aus.

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(Sorry, ich bin hartnäckig) Wenn das so im Standardtext stehen würde, wie Du schreibst, fände ich das akzeptabel. Es steht dort aber ausdrücklich auch "Bei dem Artikel handelt es sich unter Umständen um ein Vorführmodell oder um einen Artikel, der an den Verkäufer nach Gebrauch zurückgegeben wurde." Solche Geräte sind normalerweise sehr wenig gebraucht, Kameras allenfalls für 1 oder 2 Filme, sonst würde die ja auch kein Händler mehr zurücknehmen. Dem Käufer wird meiner Meinung damit ein viel zu guter Zustand vorgegaukelt. Die Formulierung "unter Umständen" wird sicher von vielen überlesen oder schlicht nicht verstanden.

Nicht nur ich, sondern wie ich gemerkt habe auch schon viele andere Verkäufer, umgehe dieses Risiko, indem ich keinen Zustand mehr in der Standardbeschreibung anklicke. Dann taucht auch diese Formulierung nicht mehr auf. Der große Nachteil ist leider, daß man dann nicht mehr nach "gebraucht" oder "neu" suchen kann. Da auch viele andere dieser Ankreuz-Eigenschaften von den Verkäufern garnicht ausgefüllt werden, macht das Stöbern bei Ebay schon seit der Einführung dieser Standardbeschreibungen keinen Spaß mehr. Ich habe gerade mal geschaut: derzeit werden 17785 Objektive angeboten. Bei 2677 wird nicht angegeben, ob sie MF oder AF sind (wobei die AF-Angabe gerade von Händlern sehr häufig z.B. für M42er gemacht wir, weil man die an einer AF benutzen kann), bei 6299 wird nicht angegeben ob es Zooms oder FEstbrennweiten sind, bei 7417!! wird die Marke nicht angegeben, bei 5796 wird der Anschluß nicht angegeben (wobei z.B. Canon bei sehr vielen Händlerangeboten steht, wenn die mit Adapter passen). Insgesamt finde ich, daß diese Ebay-Klassifizierung nur zu Verwirrung führt. Keine vernünftige BAsis für private VErkäufe mehr bzw. für die Suche nach privaten VErkäufen sind. Ich habe auch bis heute nicht den Sinn der kategorien "Kameras, weitere" und "Kompaktkameras" verstanden. Würdest Du eine Leica als Kompaktkamera bezeichnen? Aber da tauchen sie meist auf. Schau mal in ausländische Ebay-Plattformen. Da gibt es point-and-shoot und Rangefinder und andere und auch bei den Objektiven wird danach unterschieden. Noch mal: ich glaube nicht, daß die deutschen Ebay-Leute blöder sind als die britischen. Da steckt Absicht dahinter. Für mein VErständnis Verdrängung der privaten VErkäufer zugunsten der gewerblichen, die allen Ebay-Richtlinien zum Trotz ihre Angebote in beliebige kategorien einstellen dürfen, mit ein und dem selben Artikel 100-fach eingestellt ganze Kategorien zumüllen dürfen, Paypal ausschließen und trotzdem außerhalb D anbieten und natürlich unbeschränkt im Text Suchbegriffe auflisten. Als privater Anbieter handelst Du Dir mit sowas schnell mal eine Rüge von Ebay ein. Ich habe jedenfalls wegen fehlendem Paypal-Angebot die schon bekommen bzw. mein Angebot wurde für den VErkauf außerhalb D blockiert.

Versteh mich jetzt richtig: ich bin sehr für korrekte Beschreibungen und handle auch danach, aber ich habe inzwischen eine sehr negative Einstellung zur Ebay-Politik, die meiner Meinung keinesfalls die Interessen privater Anbieter schützt oder den Käufer von privaten Anbietern. Der ganze Käuferschutz wird nur vorgegaukelt. Weißt Du, daß Du bei einer Beanstandung den Kostenanschlag einer Werkstatt vorlegen mußt? der ist unter Umständen teurer als die gekaufte Sache. Ob der erstattet wird, wage ich sehr zu bezweifeln. Bei Paypal wird auf jeden Fall nur bis zum PayPal-Guthaben des Verkäufers erstattet, sprich es wird zurückgebucht. Wenn der das Geld schon abgebucht hat, schaust Du in die Röhre. PayPal tut keinen Cent dazu. Das sind alles nur leere Versprechungen - nennt man im Volksmund wohl Bauernfängerei.

Gruß
Jochen