#31

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 02:07
von Gelöschtes Mitglied
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Alles angeliefert außer Thermometer, das heute noch eintreffen soll.
10 Bierflaschen Xtol Stammlösung fertig.
Fixierer verdünnt, fertig.
Statt des Netzbads habe ich bei der Bestellung versehentlich auf Silber Stabi geklickt. Nehm ich dann Spüli.
Wechselsack geht wirklich gut. Nach einigen Sichtübungen und Blindübungen hab ich die Wickelspule im Kopf und Händen, und es ging mit dem Testfilm dann auch im Wechselsack prima. Dose mit Trichter, Film, Spule alles rein, schließen. Dann in die Ärmel. Am Tisch mit aufliegenden Armen auch gar nicht anstrengend.

Natürlich will ich nicht alles bis auf den letzten Krümel wissen, muss ja auch selbst Erfahrungne machen, aber ich hab noch Fragen :-)
Also bis hierher schon mal vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps und Hilfestellungen.

1. Paterson Super System 4, 2 x KB oder 1 x MF. Es steht Füllmenge 2,90 ml. Also 150 ml Stamm Xtol + 150 ml Wasser bei 1 + 1 für einen KB. Richtig ?

2. Fixierer. Hab gelesen man kann die Dose ruhig öffnen und immer mal schaun, ob Schleier weg sind. Die gemessene Zeit bis dahin = Klärzeit, und diese mit 3 mal nehmen. Das Öffnen-Dürfen scheint mir logisch, weil die Entwicklung ja schon stattgefunden hat.

3. Kippentwicklung ist ja schön bei Berg beschrieben. Dreht man immer 360 Grad?

4. Entwicklungszeit bei Agfa APX 100 @400 ?

5. Reihenfolge
a. Entwickeln
b. Fixieren
c. Stoppen
d. Wässern
e. Netzbad

Richtig?

6. Wässern: offene Dose unter Wasserhahn ?

Gruß, Jörg


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#32

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 02:25
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

nimmt schon Formen an, jetzt geht es ans praktische, sehr schön!

Zitat von Jorge im Beitrag #31

2. Fixierer. Hab gelesen man kann die Dose ruhig öffnen und immer mal schaun, ob Schleier weg sind. Die gemessene Zeit bis dahin = Klärzeit, und diese mit 3 mal nehmen. Das Öffnen-Dürfen scheint mir logisch, weil die Entwicklung ja schon stattgefunden hat.

Ich kenne: Klärzeit mit einem Schnipsel vorher ermitteln, beim Film erst nach der kompletten Fixierung reinschauen. Beim Papier mache ich aber auch schon recht schnell das Licht an, wenn das Papier im Fixierer ist, habe da noch nicht feststellen können, dass es irgendwas ausmachen würde... vielleicht würde es auch so gehen, wie Du es gelesen hast. Aber man verliert auch nicht viel, wenn man es vorher testet, und gewinnt wenig, wenn man den Klärtest beim echten Fixiervorgang macht, von daher werde ich bei mir nichts dran ändern.
Zitat von Jorge im Beitrag #31

3. Kippentwicklung ist ja schön bei Berg beschrieben. Dreht man immer 360 Grad?


180 hin, 180 zurück, also am Ende soll die Dose wieder normal stehen
Zitat von Jorge im Beitrag #31


5. Reihenfolge
a. Entwickeln
b. Fixieren
c. Stoppen
d. Wässern
e. Netzbad

Richtig?
-> nicht ganz, a c b, sonst k***t Dir der Fixierer recht schnell ab.
Zitat von Jorge im Beitrag #31

6. Wässern: offene Dose unter Wasserhahn ?




geht, oder halt nach der "Ilford"-Methode, spart Wasser, ist aber mehr Arbeit.


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#33

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 02:49
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Zitat von Jorge im Beitrag #31

Statt des Netzbads habe ich bei der Bestellung versehentlich auf Silber Stabi geklickt. Nehm ich dann Spüli.

Aber nur ein Hauch. Es reicht ein winziges Tröpfchen.
Zitat von Jorge im Beitrag #31

1. Paterson Super System 4, 2 x KB oder 1 x MF. Es steht Füllmenge 2,90 ml. Also 150 ml Stamm Xtol + 150 ml Wasser bei 1 + 1 für einen KB. Richtig ?

Das sollte reichen. Wenn man etwas mehr nimmt, bleiben weniger leicht Luftbläschen am Film hängen. Am besten einmal mit Wasser testen, in dem man bei offener Dose schaut, wann die Spiralen mit 5mm Sicherheitszuschlag bedeckt sind.

Zitat von Jorge im Beitrag #31

2. Fixierer. Hab gelesen man kann die Dose ruhig öffnen und immer mal schaun, ob Schleier weg sind. Die gemessene Zeit bis dahin = Klärzeit, und diese mit 3 mal nehmen. Das Öffnen-Dürfen scheint mir logisch, weil die Entwicklung ja schon stattgefunden hat.

Solange man nicht in der prallen Sonne steht, kann man nach einfüllen des Fixierers die Dose öffnen. Ich schließe die Dose dann nicht mehr, sondern bewege die Spirale.
Zitat von Jorge im Beitrag #31

3. Kippentwicklung ist ja schön bei Berg beschrieben. Dreht man immer 360 Grad?


Ich drehe um 180° und zurück. Am besten nach dem Umdrehen zum Absetzen Dose leicht auf den Tisch schlagen, damit Luftbläschen keine Chance haben.

Zitat von Jorge im Beitrag #31

5. Reihenfolge
a. Entwickeln
b. Fixieren
c. Stoppen
d. Wässern
e. Netzbad

Richtig?

siehe namir

Zitat von Jorge im Beitrag #31

6. Wässern: offene Dose unter Wasserhahn ?


Das Wasser muss ganz sicher den Boden der Dose erreichen. Das geht so gut wie gar nicht, wenn man die offene Dose einfach unter den Wasserhahn hält. Also entweder Wasser durch die Mitte nach unten leiten, damit es durch die Spule nach oben quillt. Viel wassersparender und dabei sicherer ist die Ilford-Methode wo man ein paar mal das Wasser wechselt.


zuletzt bearbeitet 29.11.2014 02:50 | nach oben springen

#34

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 02:51
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Ich habe mir irgendwann mal angewöhnt, immer vorzuwässern. D.h. während ich den Entwickler ansetze (nehme nur 1x Entwickler), fülle ich schon mal Wasser in die Dose, das ich natürlich ausgieße, bevor der angesetzte Entwickler reinkommt. Die Schicht nimmt dann den Entwickler sofort gleichmäßig auf.

Dann natürlich erst Stoppen vor dem Fixieren. Die Dose mache ich zur Kontrolle je nach Film schon nach 2 Minuten (konventionelle) oder erst nach 4 Minuten (Flachkristaller) zur Klärkontrolle auf. Die Flachkristaller brauchen länger. Wenn der Film klar ist, hänge ich noch mal die gleiche Zeit dran nicht die doppelte. Die Chemie muß ja wieder restlos raus, also nicht mehr reinpumpen in die Schicht als nötig.

Die Ilford-Wässerungsmethode geht schnell und ist kurzweilig, aber bequemer ist das mit dem fließenden Wasser. Bei der Ilford.Methode muß man auch die Fixierzeit noch genauer - also nicht zu lange - einhalten.

Ich wässere sonst mit relativ dünnem Strahl in der Dose, indem ich einen Trichter in die Mitte stecke. Dadurch wird von unten nach oben gespült. Hans meint, daß dadurch keine gründliche Spülung gewährleistet ist, aber ich habe noch nie irgendwelche Nachteile bemerkt.

Netzmittelbad verwende ich nicht, weil sich dadurch ein Film auf dem Film bildet, der meiner Meinung Staub prima bindet. Aber vielleicht bin ich da auch zu pingelig. Ich verwende für die Wäsche auch keinen Weichspüler, weil sich die Wäsche für mich dann klebrig anfühlt. Statt Netzmittel nehme ich Demi-Wasser, sodaß sich keine Trockenflecken bilden können.

Und dann mache ich was ganz Schlimmes: ich streife den Film mit einem vorher angefeuchteten Abstreifer ab. Ich habe keine Idee, wie man damit Kratzer produzieren kann, wenn man nicht gerade auf einer Abbruchbaustelle wohnt. Wenn ich neugierig bin, ist der Film dann spätestens nach 2 Stunden trocken genug zum scannen. In die Negativtaschen stecke ich den aber erst am nächsten Tag.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#35

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 03:11
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Zitat von bilderknipser im Beitrag #34
Wenn der Film klar ist, hänge ich noch mal die gleiche Zeit dran nicht die doppelte. Die Chemie muß ja wieder restlos raus, also nicht mehr reinpumpen in die Schicht als nötig.

Die Ilford-Wässerungsmethode geht schnell und ist kurzweilig, aber bequemer ist das mit dem fließenden Wasser. Bei der Ilford.Methode muß man auch die Fixierzeit noch genauer - also nicht zu lange - einhalten.

Ich wässere sonst mit relativ dünnem Strahl in der Dose, indem ich einen Trichter in die Mitte stecke. Dadurch wird von unten nach oben gespült. Hans meint, daß dadurch keine gründliche Spülung gewährleistet ist, aber ich habe noch nie irgendwelche Nachteile bemerkt.

Die Fixierzeit ist bei Baryt-Papier kritisch, da sich der Papierträger voll Fixierer ziehen kann und dann nur schwer wieder ausgewässert werden kann. Bei Film ist das kein Problem. Die Emulsion ist dünn und der Träger saugt sich nicht mit Fixierer voll. Ich wüsste auch nicht, warum bei der Ilford-Methode die Fixierzeit kritisch sein sollte.
Bei der Ilfordmethode ist einfach der komplette Wasserwechsel sicherer gegeben. Irgendjemand hier im Forum hat die Wässerungsmethoden mal mit Tinte nachvollzogen. Er brauchte bei fließender Wässserung rund 7mal mehr Wasser. Deshalb favorisiere ich sie stark. Mit viel Wasser kann man aber auch fließend wässern.

Netzmittelbad verwende ich nicht, weil sich dadurch ein Film auf dem Film bildet, der meiner Meinung Staub prima bindet. Aber vielleicht bin ich da auch zu pingelig. Ich verwende für die Wäsche auch keinen Weichspüler, weil sich die Wäsche für mich dann klebrig anfühlt. Statt Netzmittel nehme ich Demi-Wasser, sodaß sich keine Trockenflecken bilden können.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #34

Und dann mache ich was ganz Schlimmes: ich streife den Film mit einem vorher angefeuchteten Abstreifer ab.
Da hat jeder sein eigenes Rezept. Ich ziehe den Film durch ein angefeuchtetes ledriges Fenstertuch.
Wenn du Trocknungsflecken hast, einfach die verschiedenen Methoden durchprobieren. Was beim einen super funktioniert, hilft beim nächsten entweder nicht gegen die Flecken, produziert Kratzer oder lässt Staub besonders gut haften.
Bei mir schlägt wohl jeder die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich erzähle, dass ich die Filme im Backofen trockne.


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#36

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 03:30
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Zitat von Hans Wöhl im Beitrag #35

Bei mir schlägt wohl jeder die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich erzähle, dass ich die Filme im Backofen trockne.
in der Tat ;-)


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#37

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 04:01
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Hans Wöhl im Beitrag #35
dass ich die Filme im Backofen trockne.

Welches Programm nimmst Du? Schweinebraten mit oder ohne Kruste? Oder hast Du sowas praktisches nicht? Dann kann ich noch Ober- und Unterhitze, Umluft, Großflächengrill oder Umluftgrillen einstellen. Also ein wenig präziser sollten Deine Tipps schon sein, oder ist das Betriebsgeheimnis? Ich tippe auf Umluft. Den Film kann man dann ja praktisch in Schlingen um den Grillrost hängen. Einen Haken hat das aber: man muß den Grillrost schön fettfrei schrubben. Ich glaube, dann bleibe ich doch lieber beim Aufhängen an meiner Hutablage.


Gruß
Jochen
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#38

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 04:05
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

die Filme kommen aufs Backblech. Wenn sie halbtrocken sind, verschiebe ich sie ein wenig. Zu Umluft habe ich mich noch nicht getraut, da ich Angst habe, dass Staub/Krümmel auf den Film geblasen wird.


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#39

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 05:05
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Meine Backbleche muß ich ja noch mehr schrubben als meinen Grillrost, bevor ich da Filme drauflegen kann.

Wir hatten mal zu einem Fest 2 große Blechpizzen vom Italiener. Als er die Bleche abholte, waren die noch nicht gespült - zum Glück. "Ich hatte schon Angst, Ihr würdet die sauber schrubben." sagte er.


Gruß
Jochen
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#40

RE: Winter im Wechselsack

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.11.2014 07:19
von Gelöschtes Mitglied
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Klasse. Heute noch oder Samstag früh soll es werden. Thermometer (Stab) ist gekommen und schlägt beim Test im Stoppbad sofort
auf die 20 Grad C - Marke. Da ist wohl eine Bremse drin!
Tja mit APX 100 @400 habe ich nicht so gut gelegen. Dafür ist er wohl nicht gedacht.
Laut Phototec - Rechner braucht er bei ISO 100 8,5 Min. Wieviel pack ich denn drauf?

Da ich zwei Handvoll Testfilme bis zum Ernstfall eingeplant habe, ist alles kein Problem. Wäre aber
schön, wenn ich die Mitteltöne treffen würde. Ein belichteter Mittelformat-Film wartet derweil auch schon.
Der ist dann aber Nennwert.

Gruß, Jörg


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