#1

Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 01:25
von AlexDozer • Mitglied | 225 Beiträge

Hi,

ich möchte jetzt demnächst mal meine Filme eintesten. Wie das geht hab ich schon herausgefunden.

Es bleiben aber einfach zwei Fragen:

1. Woher weiß ich welchen Gamma-Wert ich brauche bei meinem Vergrößerer? (VMP 6002)
2. Welchen Gamma-Wert brauche ich wenn ich z.B. bei zwei Blenden Push/Pull?

Gruß Alex


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#2

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 01:32
von Prakticant • Mitglied | 383 Beiträge

Zitat von AlexDozer im Beitrag #1
Hi,

ich möchte jetzt demnächst mal meine Filme eintesten. Wie das geht hab ich schon herausgefunden.

Es bleiben aber einfach zwei Fragen:

1. Woher weiß ich welchen Gamma-Wert ich brauche bei meinem Vergrößerer? (VMP 6002)
2. Welchen Gamma-Wert brauche ich wenn ich z.B. bei zwei Blenden Push/Pull?

Gruß Alex


1. Ich würde mal so auf 0,58-0,60 tippen. Und dann merkst du es beim Vergrößern, ob es paßt.
2. Die Frage verstehe ich nicht.


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#3

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 01:39
von AlexDozer • Mitglied | 225 Beiträge

Naja, angenommen 0,6 ist der optimale Wert für meinen Vergrößerer. Und ich möchte jetzt die Zeiten wissen z.B. für einen TriX@1600. Welchen Gamma-Wert muss ich anstreben, auch 0.6?

Gruß Alex


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#4

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 02:10
von Prakticant • Mitglied | 383 Beiträge

Ich denke, Du hast Dich etwas belesen?
Die Frage klingt jetzt eigentlich ganz und gar nicht danach, sorry.
ENTWEDER man strebt ein bestimmtes Gamma an ODER man strebt eine bestimmte Empfindlichkeit an!
DU strebst eine "erhöhte Empfindlichkeit" an.
Das Gamma, das sich dann ergibt, mußt Du so nehmen, wie's kommt.
Es wird SEHR hoch sein, soviel läßt sich sagen.


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#5

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 02:12
von Annalog • Mitglied | 182 Beiträge

Hallo Alex,

Deine 2.Frage verstehe ich auch nicht. Lass das mit dem Pushen und Pullen erstmal bleiben, solange Du noch keinen reproduzierbaren Standardprozess hast.

zur 1.Frage: ich messe den Kontrast immer auf dem Grundbrett des Vergrößerungsgeräts und dort brauche ich für mein Standardpapier Ilford Multigrade IV ein gamma von 0,65. Das ist unabhängig von der Vergrößerer-Bauart.

Ich zitiere mich jetzt mal selbst (hier nachzulesen)
>>>"Für das von mir überwiegende verwendete Ilford Multigrade IV RC strebe ich ein mit dieser Messmethode ermitteltes mittleres gamma von 0,65 an. Solche Negative kann ich dann bei mittlerem Motivkontrast von 5½ Blendenstufen wunderbar auf Gradation 2 vergrößern und in beide Richtungen gibt es ausreichend Reserven durch Wahl einer anderen Papiergradation zwischen 0 und 4. Die dann noch möglichen Extrem-Gradationen 00 und 5 sind nur ein Notbehelf für vermurkste Negative; gute Bilder macht man damit wohl kaum. Für andere Papiersorten, die im Vergleich zu Multigrade weicher oder härter arbeiten, braucht man einen anderen Zielwert. Diesen Zielwert ermittelt man wie folgt: 5½ Blendenstufen entsprechen 2^5,5 = 1:45 oder logarithmisch 5,5×log(2) = 1,66. Ilford MGIV kann nach meinen Tests (mit meinem Vergrößerer etc.) bei mittlerer Gradation 2 einen Kontrastumfang von etwa 1,08 wiedergeben. Mein persönlicher Ziel-Gammawert beträgt also 1,08÷1,66 = 0,65.
Was ein mittlerer Motivkontrast ist, hängt natürlich von den persönlichen Vorlieben ab. Zwischen Theaterbühnen und Nebellandschaften liegen Welten."<<<

Wenn Du den gamma-Wert des Films nicht auf dem Grundbrett des Vergrößerers, sondern mit einem (guten) Handbelichtungsmesser oder gar einem Transmissionsdensitometer direkt am FIlm misst, musst Du den Einfluss Deines Vergrößerers zusätzlich mit berücksichtigen. Dein Kaiser ist wohl ein Gerät mit VC-Mischbox, das den Negativkontrast etwas reduziert, d.h. auf dem Film brauchst Du dann ca. ein gamma=0,70. Ein reiner Konsensorvergrößerer (wie die alten Dinger mit Opallampe) verstärken den Negativkontrast, d.h. das Negativ sollte etwas weicher sein, ca. gamma=0,58.

Du musst also erstmal klären: Wo ist also bei Deinem Standard-Papier der Zielkontrast für Gradation 2 und wie wird der Negativkontrast bei der Projektion mit Deinem Vergrößerer verändert.

Während ich das gerade geschrieben habe, kommt Deine nächste Frage:

Zitat von AlexDozer im Beitrag #3
Und ich möchte jetzt die Zeiten wissen z.B. für einen TriX@1600. Welchen Gamma-Wert muss ich anstreben, auch 0.6?



Ich geb's jetzt oder auf und empfehle ein gaaanz einfaches(!) Fotolabor-Anfängerbuch aus einer öffentlichen Bibliothek Deiner Wahl.

Gruß, Manfred


 
Für Anfänger und Wiedereinsteiger hier meine Antworten auf die häufigsten Fragen zum SW-Fotolabor:
Schwarzweiß-FAQ
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#6

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 02:12
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

dann suchst du dir die passenden Zeiten für Gamma 0,6 heraus. Wichtig ist aber auch das Papier, was du für deine Abzüge verwendest und dein Geschmack. Im Endeffekt weißt du, ob du knackigere oder flauere Negative brauchst, und nimmst dann als ersten Anhaltspunkt die zugehörigen Zeiten. Dann entwickelst du einen Probefilm (bbzw. Filmstück), schaust ob es passt und machst dann ggf. den Feinschliff an deinen Belichtngs- und Entwicklungsparameter.

Wenn man es richtig genau und wissenschaftlich machen will, dann musst du die Filme eintesten: SW-Filme eintesten mit Densitometer oder Filme eintesten ohne Messgeräte.


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#7

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 02:13
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Natürlich mußt Du dann auch 0,6 anstreben, denn dem Vergrößerer ist das doch egal, welche Empfindlichkeit der Film hatte. Allerdings wird das nicht wirklich funktionieren, denn die Empfindlichkeit variiert zwar in einem gewissen Bereich bei den unterschiedlichen Entwicklern, aber bei einem Push-Prozeß mit dem selben Entwickler wird auf jeden Fall auch das Gamma angehoben - eigentlich wird hauptsächlich das Gamma angehoben und die Empfindlichkeit nicht wirklich verändert, wenn ich das richtig verstanden habe (Prakticant?). Du mußt also einen Entwickler finden, der bei Normalentwicklung den TriX bei 1600 landen läßt. Das dürfte schwierig sein.

So 1 Stufe rauf oder runter ist bei vielen Entwicklern aber noch sehr brauchbar ohne Verrenkungen beim Vergrößern oder Scannen. Ich nehme z.B. den Promicrol, für den beim TriX wie beim HP5 ISO800 angegeben wird bei Normalentwicklung (wobei Champion sich auch ausschweigt, was damit gemeint ist). Den HP5 variiere ich dann von 400 bis 1600. Das ist ok. Wenn ich meinen Tmax 3200 heute voll bekomme, dann experimentiere ich mal mit dem letzten Stück Film von der HP5-Rolle auch mit 3200. Das mache ich aber eigentlich nur, weil die Kamera den DX-Code liest und ich eine 3200er Patrone hatte und es nur noch 10 Aufnahmen sind. Mit Deinem Acurol würde ich also nur bis auf 400 gehen wenn überhaupt.

Aber eigentlich kann man das sowieso alles nicht so ohne weiteres vergleichen, denn mit 1600 fotografiere ich völlig andere Motive bei völlig anderen Lichtverhältnissen als mit einem 400er. Gleiches Motiv mit guten Graustufen und mit 2 unterschiedlichen Entwicklungen wäre mal ein interessanter TEst. Aber ich bin kein Tester. Außerdem kenne ich keine vernünftige Testtafel mehr. (Ich habe immer eine total plaktierte Ziegelwand an einer alten Bahntrasse genommen, aber da ist jetzt alles sowas von sauber - ekelhaft!)


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 29.01.2014 02:15 | nach oben springen

#8

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 02:17
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Hans Wöhl im Beitrag #6

dann suchst du dir die passenden Zeiten für Gamma 0,6 heraus.

Er will ja die Empfindlichkeit verändern. Ich glaube nicht, daß er beim Gamma da eine Wahl hat. Jedenfalls kenne ich keine solche Tabelle.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#9

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 02:26
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Beim Pushen hebt man den Gamma so weit an, dass man vergrößerbare Negative bekommt. Meist kommt es ja auf helle Haut (Gesicht) an. Die wirft genug Licht zurück um eine Schwärzung des Filmes auszulösen. Beim Pushen entwickelt man so lange, dass das Gamma so weit angehoben wird, dass die unterbelichtete Haut den Grauton bekommt, als ob der Film bei Nennempfindlichkeit belichtet worden wäre. Abgesoffene Schatten bekommen so aber keine Zeichnung und die Lichter fressen durch den übersteigerten Kontrast aus. um das zu vermeiden müsste man einen empfindlicheren Film nehmen.


zuletzt bearbeitet 29.01.2014 02:30 | nach oben springen

#10

RE: Woher weiß ich den richtigen Gamma-Wert?

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2014 02:42
von Prakticant • Mitglied | 383 Beiträge

Zitat von Annalog im Beitrag #5

Wenn Du den gamma-Wert des Films nicht auf dem Grundbrett des Vergrößerers, sondern mit einem (guten) Handbelichtungsmesser oder gar einem Transmissionsdensitometer direkt am FIlm misst, musst Du den Einfluss Deines Vergrößerers zusätzlich mit berücksichtigen. Dein Kaiser ist wohl ein Gerät mit VC-Mischbox, das den Negativkontrast etwas reduziert, d.h. auf dem Film brauchst Du dann ca. ein gamma=0,70.



Das könnte man denken, ist in der Praxis aber nicht so.
Habe mal ein und den selben Testfilm sowohl auf dem Grundbrett mit der Meßsonde des Splitgrade Controllers als auch auf der Leuchtplatte mit einem kalibrierten Techkon Durchlichtdensi vermessen.
Ergebnis: Zu 100%(!) gleiche Meßwerte (Ein befreundeter Forent hat die gleiche Erfahrung gemacht).
Ich vermute jetzt einfach mal, daß das etwas DAMIT zu tun hat, daß sowohl die Leuchtplatte als auch der Durst-Kopf weiches, mithilfe von opakem Plexiglas erzeugtes gestreutes Licht haben.
Besagter Forent hat einen Kienzle67, der ja bekanntlich die DUNCO Beleuchtungseinheit drin hat, die wie bei Kaiser aus Styropor-Mischbox und Kondensor besteht.
Also leicht anders. Etwas härter, sollte man meinen. Aber wie gesagt, er meinte, er hätte die gleiche Erfahrung gemacht wie ich.
Da muß man sich also keinen Kopp machen.


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