#1

Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.01.2014 07:01
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Alex verwendet den spur Acurol, der bei Entwicklung nach Datenblatt standardmäßig eine Pull-Entwicklung liefert also niedrigere Empfindlichkeit. Gibt das einen Sinn? Ist das Ergebnis anders, als würde man einfach einen niedriger empfindlichen Film nehmen? Ok, wenn man bei der Empfindlichkeit sowieso schon unten auf der Scala angekommen ist, dann gibt es vielleicht keine niedriger empfindlichen Filme. Aber welchen Sinn macht das in der Praxis? Sieht man das bei einem 40x60 Bild, was in den meisten Amateur-Dunklkammern ja schon garnicht mehr machbar ist?

Bitte versteht mich richtig: ich will nicht gegenden Entwickler spechen oder die Anwendung in Frage stellen, sondern ich will es einfach wissen, weil es ja eventuell auch für mich Sinn machen würde.


Gruß
Jochen
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#2

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.01.2014 07:07
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

so als auf Nennempfindlichkeit-Belichter: Es gibt Entwickler, die z.B. was Auflösungsvermögen und Feinkörnigkeit anderen Entwicklern überlegen sind, diese Überlegenheit aber durch weniger Empfindlichkeit erkaufen.


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#3

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.01.2014 07:19
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Ja, so wird das auch beschrieben, aber ist das wirklich sinnvoller, als einen niedriger empfindlichen Film zu nehmen?


Gruß
Jochen
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#4

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.01.2014 07:23
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Noch zur Ergänzung: Ich habe mir gerade diverse Filme der 100-ISO-Klasse gekauft um mit Promicrol etwas zu experimentieren. Da will ich es nämlich genau umgekehrt machen und in verschiedenen Ansätzen von Nennempfindlichkeit bis + 2 zu kommen. Mit dem HP5 geht das schon recht gut.

Ich habe aber nicht vor, einen 100er auf 400 zu entwickeln, denn dann kann ich gleich den HP5 nehmen, oder?

Also ich sreche jetzt nicht davon, was man machen soll, wenn man nicht den passenden Film zur Hand hat.


Gruß
Jochen
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zuletzt bearbeitet 24.01.2014 07:31 | nach oben springen

#5

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.01.2014 07:52
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

in der Vor-T-Kristall-Ära soll es Leute gegeben haben, die den FP4 auf 400 gepusht haben, weil diese Kombination anscheinend feinkörniger und schärfer ist. Heute würde ich das nicht machen, TMax 400 ist feinkörniger als der FP4. Da es keinen Flachkristall 50er SW-FIlm gibt, könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Acros oder Delta/TMax 100 auf 50 belichtet und entsprechend entwickelt Vorteile gegenübereinem Pan F (also dem einzigen mir bekannten 50er SW-Film) haben könnte.


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#6

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.01.2014 08:30
von albedo • Mitglied | 81 Beiträge

Wenn Du einen Film länger entwickelst und natürlich die Belichtung anpasst, werden die Negative härter, entwickelst du ihn kürzer als bei der Standardentwicklungszeit, werden sie weicher. Du hast also mehr Zonen mit Zeichnung .


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#7

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.01.2014 11:08
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Das ist mir bekannt, wenn man das mit ein und demselben Entwickler macht. Aber wenn die Standardentwicklung des einen Entwicklers ISO 100 ergibt und die Standardentwicklung des anderen ISO 50, dann erwarte ich eigentlich, daß der Kontrast bei beiden gleich ist, denn sonst ist es ja nur Augenwischerei und ich bräuchte nur mit dem ISO-100-Entwickler kürzer entwickeln.


Gruß
Jochen
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#8

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.01.2014 00:24
von AlexDozer • Mitglied | 225 Beiträge

Also ich denke das es ein Zusammenspiel aus zwei Faktoren ist:

Der erste ist das der Entwickler bei höheren Verdünnungen die Empflichkeit nicht so gut ausnutzt, aber gerade bei diesen Verdünnungen sein volles Potential ausspielt. Der zweite ist das der Hersteller, wie ich durch Email-Kontakt herausgefunden habe, großen Wert auf vorhandene Details in den Schatten legt. Und beides zusammen ergibt das die meisten Zeiten bei einem Pull vorliegen.


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#9

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.01.2014 00:36
von Prakticant • Mitglied | 383 Beiträge

Zitat von AlexDozer im Beitrag #8
sein volles Potential ausspielt.

Das heißt auf gut deutsch was?

Zitat von AlexDozer im Beitrag #8
Der zweite ist das der Hersteller, wie ich durch Email-Kontakt herausgefunden habe, großen Wert auf vorhandene Details in den Schatten legt. Und beides zusammen ergibt das die meisten Zeiten bei einem Pull vorliegen.

Und auf welchen Kontrast hin entwickelt man seine Filme dann laut Hersteller theoretisch?


zuletzt bearbeitet 25.01.2014 00:36 | nach oben springen

#10

RE: Warum Pull-Entwicklung?

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.01.2014 07:28
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Genau das ist der Punkt. Auf welches Gamma oder Beta die angegebene Entwicklung ausgerichtet ist (ob sie die erreicht sei mal dahingestellt), das wäre eine sinnvolle Angabe, um wenigstens die vorgesehene Richtung zu erkennen. Wenn ich jetzt nur mal für diese Diskussion den phototec Entwicklungsrechner nehme, dann ist die Standardentwicklung dort auf 0,62 ausgerichtet. In den ausführlichen Tetenaltabellen, die leider nicht mehr online sind, ist dagegen 0,55 für Kondensorgeräte der Standardwert bei teilweise sogar höherer Empfindlichkeitsausnutzung als nach dem phototec-Rechner. Da ist 0,55 schon Pullstufe 1. Und wenn man noch weicher geht, dann sinkt die Empfindlichkeit weiter ab. Der Kontrast ist also eher nicht so das Kriterium, weil der sich mit allen Entwicklern gezielt steuern läßt, sonst wäre ja auch das "echte" Zonensystem Unsinn.

Meine ursprünliche Frage zielt aber darauf: was ist besser, ein 100er mit Standardentwicklung oder ein gepullter 400er? Beim Push stellt sich natürlich die gleiche Frage. Macht das überhaupt einen Sinn?

Schlaue Menschen im Netz schreiben aber, daß die Variation der Entwicklung nur den Kontrast im mittleren Bereich verändert nicht aber wirklich die Empfindlichkeit. Ich habe sowas nie nachgemessen und wüßte auch nicht wie, deshalb neige ich eher zu den Standards. Die Hersteller sollten es ja eigentlich wissen.

Zitat von AlexDozer im Beitrag #8
Wert auf vorhandene Details in den Schatten legt.

Bei Belichtung auf die Schatten ist es eigentlich völlig normal, daß man zu längeren Belichtungszeiten oder größerer Blende kommt unabhängig von der Entwicklung, oder?


Gruß
Jochen
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zuletzt bearbeitet 25.01.2014 07:30 | nach oben springen






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