#21

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2014 03:48
von Prakticant • Mitglied | 383 Beiträge

Vermutungen über Vermutungen.
Für jedes für gibt es ein wider und umgekehrt.
Und Selenzellen mit NiMh Zellen zu vergleichen, finde ich dann doch etwas sehr weit hergeholt.


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#22

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2014 05:45
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

ach, das Netz ist voll von tollen Tipps - und Ebay voll von verbasteltem Zeug ...


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#23

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2014 05:50
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Zitat von Prakticant im Beitrag #21
Vermutungen über Vermutungen...


Das bringt es eben mit sich, wenn man bar der entsprechenden Erfahrung seine Versuche fährt.
Ich finde es gut vom Daniel, daß er sich der Sache überhaupt angenommen hat.
Sicherlich, hätte man hier einen Selenzellenspezialisten, der noch über das entsprechende Fachwissen verfügte und dies auch noch mitteilen wöllte...
Haben wir leider nicht.
Deshalb bin ich auf die weiteren Ergebnisse sehr gespannt; wenngleich (toi, toi, toi) es noch nicht ein Problem bei meinen Gerätschaften darstellt - selbst ein Gossen Ombrux bringt noch recht schlüssige Werte. Da muß man sich nur noch mit der Umrechnerei von ºScheiner in gebräuchliche Empfindlichkeiten beschäftigen.

VG
Holger


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Seneca
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#24

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2014 17:36
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Der Grund dahinter war folgender:

Ich weiß schon vom eigenen Beruf her, daß irgendeiner zu irgendeinem Thema etwas sagt, ein Zweiter hat keine Ahnung, hört das, und brabbelt es einfach nach. Das hört dann der Dritte, der es vielleicht noch in Wikipedia schreibt. Das lesen dann tausend Leute und plötzlich wird das, was der Erste behauptet hat, "wahr". Sicher mag es in vielen Fällen auch stimmen, aber leider nicht in allen. Schon oft haben sich unumstößliche "Wahrheiten", die sogar schon von Professoren unterschrieben wurden, hinterher als falsch herausgestellt. Ich habe schon so manche Menschen in Erstaunen versetzt, weil ich ihnen zeigte, wie Dinge, die angeblich "unmöglich" sein sollten, trotzdem funktionierten - und Dinge, die gehen sollten, eben nicht gingen. Und warum? Weil irgendjemand Behauptungen aufstellt, sie aber nie geprüft hat.

Ganz konkret habe ich im Web einen Hinweis dazu gefunden, daß Selenzellen reaktivierbar seien - zumindest in einem gewissen Rahmen. Jochen hat das ja auch erfolgreich in einem eigenen Versuch bestätigt. Da der Ikophot so schön leicht aufzuschrauben war, war es doch einfach mal einen Versuch wert. Das ist alles.

Man sollte jetzt mein Ergebnis richtig interpretieren. Ein Versuch wäre vielleicht:

Bei mindestens einem Selenbelichtungsmesser konnte durch Bestrahlung mit starkem Kunst- und wolkenbedecktem Sonnenlicht die Spannung angehoben werden und zwar konkret von 289 mV auf 410 mV.

Die weitverbreitete Annahme, daß Licht immer die Selenzelle schädigt und zur Leistungsabnahme führt, ist damit empirisch widerlegt. Ob und, falls ja, welche anderen Prozesse eine Rolle in die eine oder andere Richtung spielen, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nicht einmal mit Hausmitteln feststellen, welche Lichtmenge auf die Zelle traf, ob der Spannungsanstieg linear war, ob sich die Ergebnisse auf andere Belichtungsmesser gleicher oder gar anderer Bauart übertragen lassen, und, und, und. Wer also von meinem Versuch darauf schließt, er könnte jetzt alle seine verstorbenen Selenbelis reaktivieren, der hat den Versuch völlig mißverstanden. Und, um ehrlich zu sein, habe ich da auch wenig Hoffnung. Aber mal sehen, was die Frühlingssonne so bringt.

Daniel


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#25

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2014 22:43
von Prakticant • Mitglied | 383 Beiträge

Zitat von Daniel im Beitrag #24

Die weitverbreitete Annahme, daß Licht immer die Selenzelle schädigt und zur Leistungsabnahme führt, ist damit empirisch widerlegt.


Es HÄTTE vielleicht aber auch einfach ein Blick in eine alte Bedienungsanleitung gereicht

Zitat aus"Rolleiflex 3,5F in der Praxis":

"Bei Nichtgebrauch beansprucht das Fotoelement keine Abdeckung. (...) Seine Meßgenauigkeit wird durch Dauer und Stärke der Lichteinwirkung nicht beeinflußt."


Meine Flex ist übrigens ca. Baujahr 67-69 (sozusagen in MEINEM Alter). Und der Beli funzt noch immer.


.


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#26

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2014 22:56
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Prakticant im Beitrag #25

Meine Flex ist übrigens ca. Baujahr 67-69 (sozusagen in MEINEM Alter). Und der Beli funzt noch immer.


Da muß ich aber jetzt nachdenken, ob das ein schlechtes Licht auf Dich oder ein gutes auf den Beli wirft. Du scheinst es ja erwähnenswert zu finden, daß der Beli funktioniert - im Gegensatz zu Dir?


Gruß
Jochen
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#27

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 04.02.2014 05:26
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Zum Thema passend...
Wobei hier eben wieder zu lesen ist...
Nicht uninteressant aber doch widersprüchlich.

VG
Holger


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Seneca
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#28

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 04.02.2014 06:08
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Also ich sehe da absolut keinen Widerspruch.

Man kann Selenzellen durch Solarzellen ersetzen, das ist keine Neuigkeit. Bekannt ist auch, daß Solarzellen eine andere Kennlinie haben als Selenzellen. Da die einstigen Selenzellen aber auch eher Eieruhren als Präzisionsinstrumente waren, dürfte dies das kleinere Problem sein. Den Vorwiderstand durch einen Trimmpoti zu ersetzen, halte ich immer für angebracht.

Daß die Zellen auf unterschiedliche Wellenlängen unterschiedlich reagieren, ist bekannt. Aber auch hier stellt sich die Frage, was man im Labor messen kann und wie sich das faktisch im grauen Photoalltag auswirkt. Vielleicht (!) wirkt das bei Diafilmen sichtbar aus, bei Negativfilmen wird es vermutlich vernachlässigbar sein.

Das weitaus größere Problem ist, Solarzellen in der passenden Größe zu beschaffen. Sind sie zu groß, müssen die spröden Dinger zurechtgebrochen werden, ohne daß man hinterher einen Siliziumkrümelhaufen hat. Es gibt auch Typen, die auf einer Metallplatte aufgedampft sind; vielleicht lassen sich diese leichter bearbeiten.

Ich glaube, ich hatte auch mal einen URL hier im Forum verewigt, in dem es darum ging, eine Photodiode oder Phototransistor durch vorsichtiges Abschleifen des Kunststoffgehäuses zu einem Selenzellenersatz umzufunktionieren.

Jetzt wäre es mal eine tolle Sache, einen Selen-Beli gegen einen SBC-Messer zu testen, ihn auf Silizium (Solarzelle oder Photodiode, -transistor) oder CdS unter Beibehaltung des Drehspulinstruments umzubauen, dann abmals zu testen und dann zu schauen, wieviele Blendenstufen Abweichung das praktisch ergibt. Und dieses Ergebnis sollte dann mit einer Reihe von Schätzungen mit einer Belichtungstabelle verglichen werden.

Daniel


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#29

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 04.02.2014 06:46
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Daniel im Beitrag #28
Da die einstigen Selenzellen aber auch eher Eieruhren als Präzisionsinstrumente waren,


Ich glaube, da bist du falsch informiert. Der Sekonic L-398 Studio und seine Vorgänger bis hin zum Norwood Director sind Profigeräte, die nicht nur im Studio sondern auch beim Film eingesetzt wurden und immer noch werden. Sekonic mußte vor ein paar Jahren allerdings auf eine amorphe (was auch immer das ist) Fotozelle umstellen, weil das Material für Selenbelichtungsmesser nicht mehr verfügbar ist. Er rangierte jedenfalls weit vor dem Lunasix in der Gunst der Profis. Es liegt also nicht am Prinzip Selenbelichtungsmesser, wenn da auch "Eieruhren" auf dem Markt rumschwirren.


Gruß
Jochen
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zuletzt bearbeitet 04.02.2014 06:48 | nach oben springen

#30

RE: Tote Selenzelle reaktivieren

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 04.02.2014 08:58
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Als widersprüchlich meinte ich dann eher die Antwort auf den ersten Beitrag:

...Übrigens zeigen die in einigen Kamera-Belis verwendeten SBC's (Silicon Blue Cells, wg. der Blaufilterung zur Anpassung an die Lichtempfindlichkeit des Auges bzw. panchromatischen Films) ein ähnliches Verhalten - auch sie geben bei Beleuchtung Strom ab. Dieses Verhalten wird dort aber nicht ausgenutzt, sondern vielmehr die Stromänderung in Sperrrichtung (d.h. gegen die Durchlaßrichtung, es sind im Prinzip Dioden bzw. Gleichrichter), da dieser Effekt sehr linear ist. Die Stromänderung ist aber sehr klein, sodaß SBC-Belichtungsmesser immer noch eine Verstärkerschaltung brauchen.Das Problem der Farbempfindlichkeit (Silizium-Solarzellen und auch Fotodioden sind hauptsächlich im Infrarot/rot empfindlich) wurde von den 'Solarzellenaustauschern' wohl auch nicht berücksichtigt. ...

Ob dem so ist, kann ich selber nicht beantworten; von dieser Materie bin ich zu weit weg.

VG
Holger


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zuletzt bearbeitet 04.02.2014 08:59 | nach oben springen






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