RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 16.01.2013 08:36von Gelöschtes Mitglied
Hallo, Mc Murphy,
""Großformatoptiken sind sowieso ein spezielles Kapitel und unterliegen anderen Kriterien als Kleinbild und Mittelformate.""
Warum? Wie auch Digitaloptiken unterliegen sie doch den gleichen physikalischen Gesetzen?
"Hier geht es aber nicht um Schärfentiefe oder Tiefenschärfe oder DOF (engl.)
Meinst Du depth of field, oder depth of fokus?
Wird gern verwechselt...
Ich habe den thread gemäss der Fragestellung so verstanden, dass es um die Relevanz einer förderlichen Blende geht.
Beim Fotografieren gibts ja doch mehrere Faktoren, die man zuweilen auch abwägen muss.
Wenn ich ein Bild gestalte, arbeite ich zunächst mit Formatwahl,Filmauswahl, Zeit und Blende.
Eine Schärfe im von mir vorgesehenen Bereich ist mir in der Regel dabei wichtiger als die optimale Ausnutzung meiner Optik zulasten einer ungünstigen Tiefenschärfe.
Mit anderen Worten ist die Beugungsunschärfe für mich meist weniger relevant, wenn ich mich dann beim "Gestalten" einschränken müsste.
Brauche ich hingegen eine wirklich scharfe Aufnahme, ist sie plötzlich wieder sehr wichtig.
Aber wer kennt überhaupt die förderliche Blende seiner Objektive, besonders bei den alten Schätzen??
VG,
Platte
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 16.01.2013 09:53von Gelöschtes Mitglied
Ich kenne die förderliche Blende meiner Objektive höchstens annähernd in der Hinsicht, daß manche (bevorzugt alt und dreilinsig) bei Offenblende weich oder gar unscharf abbilden und abgeblendet mehr kommt. Und bei den anderen ist das Bild halt scharf und bleibt es auch dann noch, wenn der Blendenring ganz weit zugedreht ist.
Ich weiß, daß es dieses (theoretische) Phänomen der Beugungsunschärfe gibt, habe es auf eigenen Aufnahmen aber noch nie ausmachen können (nicht, daß ich es gesucht hätte...), daher spielt es für meine fotografische Praxis überhaupt keine Rolle.
Viele Grüße
Nils
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.01.2013 06:07von Randle P. McMurphy • Mitglied | 233 Beiträge
Zitat von clickclackstart im Beitrag #23
Ich weiß, daß es dieses (theoretische) Phänomen der Beugungsunschärfe gibt, habe es auf eigenen Aufnahmen aber noch nie ausmachen können (nicht, daß ich es gesucht hätte...), daher spielt es für meine fotografische Praxis überhaupt keine Rolle.
Viele Grüße
Nils
Hallo Nils - wie oft läßt sich das Sprichwort "Was ich nicht weis - macht mich nicht heiss" auch auf das Fotografische anwenden.
Ansonsten kommt man(n) mit "Blende 8 im Zimmer - stimmt immer !" auch zurecht.
Zitat von Platte im Beitrag #21
""Großformatoptiken sind sowieso ein spezielles Kapitel und unterliegen anderen Kriterien als Kleinbild und Mittelformate.""
Warum? Wie auch Digitaloptiken unterliegen sie doch den gleichen physikalischen Gesetzen?
Der Großteil mir bekannter Anwender von Großformatkameras benötigt keine Lichtstärke wohl aber einen größeren nutzbaren
Bildkreis (Verstellwege) und muss für Tabletop oder andere Werbeaufnahmen Produkte knackscharf abbilden was zwar durch
"Scheimpflug" erleichtert aber letzdendlich durch kräftiges Abblenden erreicht wird. So ist die Nutzung von vorne herein anders ausgelegt und bei der Rechnung/Konstruktion berücksichtigt.
Zitat von Platte im Beitrag #21
"Hier geht es aber nicht um Schärfentiefe oder Tiefenschärfe oder DOF (engl.)
Meinst Du depth of field, oder depth of fokus?
Wird gern verwechselt...
Ich bin zwar Alt aber nicht vetrottelt und meine natürlich Depht of Field = Schärfentiefe.
Später schreibst Du ja selbst etwas von der "Anwendbarkeit" der "kritischen Blende" gerade wenn man
diese durch weiteres Abblenden wegen der "Schärfentiefe" überschreiten muss.
Hier stellt ich aber oft die Frage ob viele Anwender überhaut eine Schärfentiefeskale lesen können oder
einfach auf gut Glück die höchste Blendenzahl einstellen um ja alles "scharf" zu kriegen.
******************************************************
Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht
aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und Faulen.
Charles Baudelaire
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.01.2013 07:07von Gelöschtes Mitglied
Zitat von Randle P. McMurphy im Beitrag #24
Hallo Nils - wie oft läßt sich das Sprichwort "Was ich nicht weis - macht mich nicht heiss" auch auf das Fotografische anwenden.
Ansonsten kommt man(n) mit "Blende 8 im Zimmer - stimmt immer !" auch zurecht.
Eben.
Ich mache (aus Spaß an der Freude) Bilder und zähle keine Linien. Entwickeln tu' ich noch schlimmer.
Viele Grüße
Nils
PS: Aber hieß das nicht Blende 8 wenn die Sonne lacht? War aber wahrscheinlich eher zu früheren Zeiten aktuell...
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.01.2013 07:29von Gelöschtes Mitglied
Hallo,
"Ich bin zwar Alt aber nicht vetrottelt und meine natürlich Depht of Field = Schärfentiefe."
Da wollte ich Dir auch nichts unterstellen, aber "depth of fokus" steht ebenfalls für Schärfentiefe, und wenn Du nur "DOF" schreibst, weiss ich ja nicht, welche Du meinst.
Wir kennen ja hierzulande leider nur die eine Schärfentiefe - der Engländer separiert die halt noch.
"Später schreibst Du ja selbst etwas von der "Anwendbarkeit" der "kritischen Blende" gerade wenn man
diese durch weiteres Abblenden wegen der "Schärfentiefe" überschreiten muss.
Hier stellt ich aber oft die Frage ob viele Anwender überhaut eine Schärfentiefeskale lesen können.."
Wer die Skala nicht lesen kann, wird wahrscheinlich auch nicht nach Beugungunsschärfe oder hyperfokaler Distanz fragen.
An meinen Optiken hab ich übrigens gar keine entsprechende Skala.
Mir geht es oft auch darum, fast alles unscharf zu kriegen, bis auf das Hauptmotiv.
Wieder fernab der max. Fähigkeiten meiner Optiken.
Letztlich zählt doch das erwünschte Resultat, und nicht die technischen Fakten.
Beim Fotografieren geistert mir die Beugungsunschärfe/ideale Blende schon allgegenwärtig durch den Kopf, aber ich gebe ihr in der Regel keine hohe Priorität.
Natürlich will ich auch ab und an mal maximalscharfe Bilder, da müssen dann selbstverständlich sämtliche parameter einfliessen, auch die bestmögliche Blende.
Beim Vergrössern sieht das wieder ganz anders aus - da bewege ich mich eisern möglichst im optimalen Bereich der verwendeten Optik und steuere lieber die Zeit.
VG,
Platte
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.01.2013 22:06von Randle P. McMurphy • Mitglied | 233 Beiträge
Maximale Schärfe ist auch ein weites Feld da ja ebenfalls der Motivkontrast eine Rolle spielt
bzw. die Beleuchtungssituation. Du kannst Dir ja vorstellen das ein (selbst mit identischer Blende
fotografiertes) Motiv mit flacher Frontalbeleuchtung weniger plastisch rüberkommt als eines
mit seitlichem Streiflicht bei dem durch den Schattenwurf erst Tiefe und Form entsteht,
das wirkt dann automatisch "knackiger" und dadurch "schärfer".
******************************************************
Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht
aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und Faulen.
Charles Baudelaire
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 19.01.2013 05:35von Gelöschtes Mitglied
"Maximale Schärfe ist auch ein weites Feld "
und geht weit über die Fähigkeiten jeder Optik hinaus.
"...mit seitlichem Streiflicht bei dem durch den Schattenwurf erst Tiefe und Form entsteht,
das wirkt dann automatisch "knackiger" und dadurch "schärfer".""
das Streu-Licht muss widerum gut abgeschirmt werden mit Blende oder Kompendium, sonst klauts auch gleich wieder Schärfe.
Obwohl ich sowas ja mag und gern bewusst nutze.
Schlimmer noch - jede Wellenlänge hat sozusagen ihre eigene Schärfe, Stichwort Abberation.
Aber wir sind somit nicht mehr im richtigen thread und landen womöglich gleich noch bei der Heisenbergschen Unschärfe :-)
VG,
Platte
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 19.01.2013 22:05von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo:
Bei mir liegt die Grenze meiner erreichbaren Schärfe oft in ein paar Fragezeichen eingepackt.
Ich liebe beide Arten der Schärfe. Weichgezeichnet oder maximal mögliche Schärfe.
Oft genug hapert es aber an meiner erreichbaren Schärfe im Vergleich zu schon mal geschafftem.
Meine Schwerpunkte liegen mit der Mamiya 645 und dem Makroobjektiv im Motivabstand von 25-40cm
bei hochgeklapptem Spiegel und Elektroauslösung.
Zu 98% benutze ich mein Eschenbach-Holzstativ oder das kleiner Gitzo Carbone Stativ.
Sehr oft mit Zusatzgewichten hoch und stramm am Stativkopf befestigt.
Schwerpunktmäßig mit F16, in neuer Tendenz zu F11---8, was aber nicht immer wegen
der dann fehlenden Tiefenschärfe im Nahbereich machbar ist.
Mit allen möglichen Hilfsmitteln beruhige ich meine Motive, wenn eben möglich und machbar ist.
Neben den selten eingesetztem Tmax 100 ist der Copex meine Film-Hausmarke.
Alles möglichst optimiert auf Schärfe und optimaler Ausschnittsvergrößerungmöglichkeit, von dem ich auch
oft genug gebrauch machen muss, wie es sich im Nachhinein herausstellt.
Ich treffe halt nicht immer den optimalen Ausschnitt bei der Belichtung.
Aber so richtige rattenscharfe Negative sind sehr, sehr selten.
Da suche ich noch die Begründung nach dem: warum ist es nicht immer maximal scharf?
3 Kassetten benutze ich und mehrere Brennweiten. Daran wird es wohl nicht liegen.
Ich will mich auch nicht groß beklagen, andere waschen auch nur mit Wasser, aber mit viel Aufmerksamkeit lese ich doch hier mit.
Gruss Berthold
PS so als Nachtrag:
Man sollte die Kamera mal zwischen 2 Sandsäcke packen und dann mehre Entfernungseinstellungen im Nahbereich belichten und so testen ob es eventuel doch an meinem Stativaufbau liegt.
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
RE: Förderliche Blende - wie relevant ?
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 19.01.2013 23:15von Gelöschtes Mitglied
@ Platte:
Zitat
Aber wir sind somit nicht mehr im richtigen thread und landen womöglich gleich noch bei der Heisenbergschen Unschärfe :-)
Macht nichts, denk ich :-) . Förderliche Blende ist wohl abgehakt.
@Berthold
Sehr ehrlicher Beitrag. Find ich gut. Alle waschen mit Wasser.
Mit vorhandener Ausrüstung viel rausholen ist eine Aufgabe.
Zitat
PS so als Nachtrag:
Man sollte die Kamera mal zwischen 2 Sandsäcke packen und dann mehre Entfernungseinstellungen im Nahbereich belichten und so testen ob es eventuel doch an meinem Stativaufbau liegt.
In einem Stativtest wurde mal ein Laserpointer am Dreibein befestigt, auf den Boden scheinend.
Beim Auslösen entstanden Schwingungskreise auf dem Boden, die wiederum optisch festgehalten
wurden. Ganz ruhig war kein Stativ! Vielleicht ist dir sowas möglich als Trockenübung ohne Film.
Den Lichtpunkt am Boden beim Auslösen beobachten.
Gruß, Jörg
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