RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 30.11.2012 03:19von Randle P. McMurphy • Mitglied | 233 Beiträge
Das Licht ist bei Portraits wichtiger als die Kamera oder Objektiv.
Ich möchte Dir Dein Programm ja auch nicht madig machen nur
ist für mich ein Portrait ein Abbild einer Person und kein Abziehbild
das mit der Realität nichts mehr gemeinsam hat.
Wenn ich das mein Ziel wäre hätte ich die analoge Schiene schon längst aufgegeben.
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Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht
aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und Faulen.
Charles Baudelaire
RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 30.11.2012 06:32von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Du hast offenbar ein unbegründetes Vorurteil gegen jede Art Bildbearbeitung. Dabei nimmst Du selbst mit Licht, Aufnahmesituation, Bildkomposition, analoger Ausarbeitung usw. auf das Bildergebnis einen gewaltigen Einfluß, der keineswegs positiver einzuschätzen ist. Daß man dadurch die Realität auch extrem verbiegen kann, zeigen sehr viele Beispiele aus der Geschichte. Es kommt immer darauf an, WIE der FOTOGRAF seine Mittel benutzt, und weniger, WELCHE Mittel er benutzt.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
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RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 30.11.2012 22:14von Randle P. McMurphy • Mitglied | 233 Beiträge
Liebe Jochen - ich bin seit über 20 Jahre in der Werbung tätig.
Wenn ich ein Foto ansehe frage ich mich inzwischen immer "was haben die gemacht".
Keines der Bilder ist unbearbeitet oder orginal - genau davon habe ich nach Feierabend
genug und deshalb fotografiere ich Privat nur Analog.
Da möchte ich keine perfekten Fotos oder Bilder die Andere wegen der ikonenhaften Perfektion
gefallen sondern Augenblicke die Authentizität ausstrahlen.
Ist aber nur mein Weg und muß Dir ja nicht gefallen........
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Charles Baudelaire
RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 01.12.2012 05:14von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hallo,
ich finde, ihr habt beide recht. Jochen stimme ich zu, denn - mal unabhängig vom Licht - es gibt Objektive, die für Portraits einfach zu scharf sind. Hier kann man, um das Model mit den Bildergebnissen nicht später abzuschrecken, zwar bei sehr lichtstarken Objektiven über die Blende etwas herausnehmen, aber viele Festbrennweiten offenbaren tatsächlich zu stark die "Unzulänglichkeiten". Und es ist ja nicht nur so, dass viele Fotografen ein vernünftiges Ergebnis wollen, sondern auch viele Mädels oder Männer.
Randle hat auf seine Weise ebenso wenig unrecht: man wird in der Arbeitswelt einfach zu viel mit Eindrücken überschwemmt, als das man sie sich in der Freizeit noch antun will. Bei mir ist es ähnlich mit dem Fernsehen - wir gucken noch regelmäßig DVDs und BluRay, aber Folkgsverdummungsprogramme können wir uns seit langem nicht mehr antun und gucken daher kein reguläres Fernsehen mehr an.
Dennoch besteht kein Grund, das Programm zu verdammen, denn die Spannbreite dessen, was man vornehmen möchte - sei es nun eine "Korrektur" der Gesichtsformen, als auch der Haut oder menschlicher "Makel" - ist gewaltig und reicht von einer ganz leichten Beeinflussung bis zu völliger Verfremdung. Wie viel man letztlich davon nutzt, das steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.
Aber Geschmäcker sind verschieden, daher finde ich es auch gut, dass ihr beide an Eurer Meinung festhaltet ...
VG
Sven
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Meine Homepage: http://www.glamorous-pictures.de - Galerie, Erfahrungsberichte, Tutorials und Fotoliteratur
Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #10
Wenn Du mal mit einem alten 1,8/85 von Nikon Porträts gemacht hast, dann (...)
Das Objektiv habe ich danach verkauft.
ICH hätte mir einfach ein Mädel mit fototauglicher Haut gesucht.
Aber im Ernst: Randle hat völlig Recht mit der Aussage, daß das von Dir beschriebene Problem beim Licht und nicht beim Objektiv zu suchen ist!
Wie Du Dich vielleicht erinnerst, hatte ich zu meiner mehr oder weniger aktiven Zeit hier mal ein Foto eingstellt, das ebenfalls mit einem grundsätzlich rattenscharfen 1,8 85er Nikkor aufgenommen wurde.
Auf dem Balkon
Das Mädchen hatte zu der Zeit definitiv KEINE makellose Gesichtshaut.
Relativ diffuses Licht + Blende öffnen reichten völlig aus, um ein Portrait zu schießen, das ohne zusätzliche Eingriffe zu Papier gebracht werden konnte. Was hätte ich auch machen sollen? Portrait Professional 9 funzt in der Duka nicht wirklich. Und Belichtungen durch Seidenstrümpfe finde ich irgendwie eigenartig.
Ich wüßte jedenfalls nicht, warum das digital anders sein sollte, wobei ich mich mal wieder wundere, daß es am Stammtisch für analoge Fotografie in erster Linie um PS, Rechnerleistung und Updates geht.
PS: Ich besitze gar keine anderen Linsen als die Nikkore 2,0/35, 1,4/50 und 1,8/85. Die sind alle SEHR scharf. Personenaufnahmen, bei denen ich an den Hautarzt hätte denken müssen, sind mir damit bislnag aber wirklich nur SEHR SEHR selten gelungen. Und wenn, dann lag es daran, daß das Licht zu ungünstig war - also letztlich an MIR.
Weshalb ICH die Objektive auch behalten habe und werde.
RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 02.12.2012 01:46von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Jeder soll zunächst mal das benutzen, was er will und was er kann. Da viele hier vermutlich inzwischen eh zweigleisig fahren, also analog und digital, ist es natürlich schwer, eine Grenze zu ziehen. Die Diskussionen bezüglich "was ist in einem Analogforum erlaubt" hatten wir zu genüge. Und die kommt sicher immer wieder auf.
Akzeptieren werde ich jeden hier mit seiner Arbeitsweise bzw. Auffassung.
Natürlich erwarte ich der Fairness halber, dass solche weitergehenden digitalen Eingriffe bei Bildpräsentationen genannt werden.
Wie der einzelne Betrachter das Werk für sich persönlich bewertet, ist dann seine Sache.
Dass Analog die von Euch genannten Unzulänglichkeiten haben kann, dürfte jedem klar sein, der die Mühe auf sich nimmt, analog zu fotografieren. Aber genau das ist ja der Witz dabei. Sollte man nicht für sich selbst die Grenze setzen und wenns dann gar nicht anders geht, lieber gleich digital fotografieren? Worin liegt der Anreiz beim Film, wenn man glaubt, dem Anspruch von sich oder anderen nur noch per EBV gerecht zu werden? Da komme ich ehrlichgesagt nicht ganz mit.
Mit dem Spruch: "Nur das Ergebnis zählt, der Weg ist egal" komme ich sowieso nie klar. Nicht solange es sich dabei um ein Hobby handelt. Sorry, ist natürlich alles wieder offtopic.
Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
Zitat von JoJo im Beitrag #16
Dass Analog die von Euch genannten Unzulänglichkeiten haben kann, dürfte jedem klar sein, der die Mühe auf sich nimmt, analog zu fotografieren. Aber genau das ist ja der Witz dabei. Sollte man nicht für sich selbst die Grenze setzen und wenns dann gar nicht anders geht, lieber gleich digital fotografieren? Worin liegt der Anreiz beim Film, wenn man glaubt, dem Anspruch von sich oder anderen nur noch per EBV gerecht zu werden? Da komme ich ehrlichgesagt nicht ganz mit.
Mit dem Spruch: "Nur das Ergebnis zählt, der Weg ist egal" komme ich sowieso nie klar. Nicht solange es sich dabei um ein Hobby handelt. Sorry, ist natürlich alles wieder offtopic.
Gruß
Joachim
Schön, daß auch mal ein angesehenes Mitglied aus den eigenen Reihen so laut und deutlich JEHOVA sagt.
Als ich mich vor Monaten erdreistete, ähnlich zu argumentieren, folgten Unterstellungen, Beschimpfungen und Beleidigungen.
Wäre Steinigung durchs www möglich, ich wette, ich wäre nicht mehr am Leben.
RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 02.12.2012 09:43von anTon • Mitglied | 6.858 Beiträge
hm ... grad bei Portraits hat analog Vorteile weil eben der Detailkontrast nicht so hoch ist und nicht jeder Pickel gleich wie in ner medizinischen Zeitschrift rauskommt. Licht ist natürlich wichtig, bei Problemen lieber ne halb oder ganze Blende mehr, bei "viel Charakter" das gleiche ins Minus :) Sicher hat da jeder sein eigenes Rezept, das ist eben meines.
EBV lehne ich nicht grundsätzlich ab, allerdings interessiert mich das nicht und deshalb kann ichs nicht und deshalb mach ichs nicht. So einfach ist das. Wenn sich jemand hinsetzt und einen Defekt entfernt dann ist das ok, eine Grundverfälschung auf automatischer Basis wie es eben diese Portraitprogramm macht, lehne ich aber grundsätzlich ab.
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RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 02.12.2012 21:20von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Zitat von anTon im Beitrag #18
... eine Grundverfälschung auf automatischer Basis wie es eben diese Portraitprogramm macht, lehne ich aber grundsätzlich ab.
Das war genau, was ich mit dem Erfahrungsbericht hatte herausstellen wollen - zwar bietet das Programm diese Möglichkeit an (genau wie Photoshop mit entsprechenden Kenntnissen), aber eben nicht grundsätzlich, zwangsläufig oder automatisch. Wie so oft bei diversen Arbeitstechniken entscheidet letztendlich einzig und allein der Anwender - und eben nicht das Programm - was gemacht werden soll und was nicht. Daher sehe ich keinen Grund darin, das Programm zu verteufeln. Es ist eine Hilfestellung, die gute Ergebnisse liefert - in welchem Umfang diese genutzt werden, sei jedem selbst überlassen.
Mir ist übrigens klar, dass es sich hier um ein analoges Forum handelt, aber da es (auch zu dem Zeitpunkt schon, an dem ich diesen Bericht schrieb) auch reichlich Fotografen gibt, die zwar analog fotografieren, dann aber hybrid weiterarbeiten, dachte ich damals, es könnte für den einen oder anderen interessant sein.
So, und damit belasse ich es in diesem Thread.
Grüße
Sven
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RE: Portrait Professional 9
in Studiopraxis/Anleitungen 04.12.2012 02:25von Gelöschtes Mitglied
Alle meine früheren Versuche, Portraits elektronisch zu „verbessern“, blieben bei Versuchen, so daß ich das einfach gar nicht mehr versuche. Für electronic art eignen sich menschliche Gesichter doch nur sehr bedingt. Man braucht sich zur Bestätigung nur die Titelbilder von TV-Illustrierten anzusehen.
Es ist doch um einiges einfacher, Bilder einfach so zu lassen, wie sie aus der Kamera kommen. Nur den Ausschnitt ändere ich regelmäßig, ich benutze einfach sehr häufig Sucherkameras und nehme daher meistens „mit etwas Luft drumherum“ auf.
Da ich ohnehin eher auf der weichen Welle fotografiere, stellte sich mir bislang auch noch kein Hautarztproblem.
Viele Grüße
Nils
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