#1

Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 07.04.2011 01:44
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Hi Leute,

habe die letzte Zeit meine Vergrößerungen immer auf ADOX MCP (=Agfa MCP) gemacht...als Entwickler Tetenal Eukobrom 1+9.
Da mich dieses Papier jedoch langsam zur Weißglut treibt, da es sich bei den kleinsten Temperaturschwankungen in alle Richtungen biegt. Hab ich mich entschlossen mal wieder zu meinem Klassiker Fomaspeed Variant III (311) zurückzukehren, das ich verwendete, als es das MCP von ADOX noch nicht gab...dazu ADOX ADOTOL Konstant (wie früher eben verwendet).

Wie erwartet waren die Ergebnisse nach kurzem Wiedereintesten absolut perfekt. Das Papier liegt immer Planflach und die "Gradationsleistung" zu anderen Papieren ist auch hervorragend.
Nur ist mir jetzt aufgefallen, dass das MCP tieferes Schwarz schafft. Mir fiel auch auf, dass MCP eine glattere/spiegelndere Oberfläche als Fomaspeed hat (beide Papiere Glossy/Glanz), was wahrscheinlich der Grund dafür ist, da matter immer flauer wirkt.

Hat jemand Erfahrung mit Fomaspeed und nem anderen Entwickler, dass ich da mehr rausholen kann, damit es brillianter wird? Oder is da einfach Schluss? Mir fiel der Unterschied an nem MCP-Papier mit Eukobrom entwickelt auf...daraufhin hab ich MCP sofort in Adotol Konstant geschmissen; Ergebnis: Auch schwärzer als Fomaspeed. Bei Fomaspeed gefällt mir eben auch sehr gut, dass das Weiß auch wirklich absolut weißestes Weiß ist...bei MCP ist es eher leicht gelblich.

Laut Datenblatt schafft Fomaspeed maximal 2,1 logD und MCP 2,25 logD. Also ne halbe Blende Unterschied.

Und noch ne Frage:
Da mein MCP noch von der damaligen Neueinführung stammt, wollte ich mal wissen, ob da seitdem irgendwas verbessert wurde. Damit meine ich genau zwei Dinge:
1. Wellt es sich immer noch so krass?
2. Ist das Weiß ein bisschen weißer geworden?


Gruß,
Andi


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#2

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 07.04.2011 05:04
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Mir fiel auch auf, dass MCP eine glattere/spiegelndere Oberfläche als Fomaspeed hat (beide Papiere Glossy/Glanz), was wahrscheinlich der Grund dafür ist, da matter immer flauer wirkt.



Probier es mal mit einem Härtebad, dann dürfte der Glanz zunehmen (ist auch bei mattgetrockneten Barytpapieren so), die Unterlage wird vom gleichen Hersteller stammen. Ein zweiter Grund könnte sein, daß die Emulsion des MCP dünner ist und daher stärker an der Vorgabe des Untergrundes bleibt. Soviel ich weiß, kann man stumpfem Glanz auf manchen PE-Papieren dadurch abhelfen, daß man die Papiere in einem Durchlauf-Heißtrockner (keine Trockenpresse oder Trockentrommel)trocknet.

Zitat
Laut Datenblatt schafft Fomaspeed maximal 2,1 logD und MCP 2,25 logD. Also ne halbe Blende Unterschied.



Bei einem Kontrastumfang von etwa maximal 1:50 auf einem Photopapier macht das aber schon etwas aus.


In der Entwicklerfrage fällt mir dazu jetzt wenig ein, Eukobrom gilt bereits als kräftig, Dokumol würde zu steil arbeiten. Ich würde es mal mit Kodak-Dektol probieren, falls es den noch gibt.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 07.04.2011 05:06 | nach oben springen

#3

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 07.04.2011 05:23
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Hi Photoamateur,

danke für die Antwort. Das mit dem Härtebad wäre echt ne Idee. Hab noch nie ein Härtebad benutzt, da ich immer dachte, das wäre eher was für Freaks. Aber wenn es wie eine Art Versiegelung wirkt, dann könnte das schon was ausmachen, denn im nassen Zustand, ist es absolut tiefschwarz und beim Trocknen mattet/hellt es ein wenig auf.
Gibt es dann nen Unterschied zwischen nem Härtebad und nem Härtefixierer? Bei nem Härtefixierer könnte ich dann bei drei Entwicklerwannen bleiben

Dass die halbe Blende echt so viel ausmacht. Beim Papiereinmessen kann ich den Unterschied von 0,15 logD mit dem Auge gar nicht oder nur kaum wahrnehmen. Am Kurvenfuß bei Weiß jedoch sehr stark

Das mit dem Durchlauf-Heißtrockner ist mir dann doch wieder zu speziell...ich muss das Papier nach dem Wässern zum Trocknen aufhängen können und fertig is.

EDIT:
Ach hier hab ich schon was gefunden: Härter
Das kann man ja einfach mit in den Fixierer reinkippen.


zuletzt bearbeitet 07.04.2011 05:28 | nach oben springen

#4

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.04.2011 04:54
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Das mit dem Durchlauf-Heißtrockner ist mir dann doch wieder zu speziell...ich muss das Papier nach dem Wässern zum Trocknen aufhängen können und fertig is.



Probier es trotzdem mal, indem Du ein kleines Blatt mit dem voll aufgedrehten Fön trocknest, dann weißt Du mehr.

Zitat
danke für die Antwort. Das mit dem Härtebad wäre echt ne Idee. Hab noch nie ein Härtebad benutzt, da ich immer dachte, das wäre eher was für Freaks.Aber wenn es wie eine Art Versiegelung wirkt, dann könnte das schon was ausmachen, denn im nassen Zustand, ist es absolut tiefschwarz und beim Trocknen mattet/hellt es ein wenig auf.



Ist ja bei PE-Papier eigentlich auch vollkommen überflüssig, aber im konkreten Fall könnte es helfen und schaden kann es nie. Wie ein Härtebad genau arbeitet, ist mir leider nicht bekannt, es dürfte aber die Gelatine stärker vernetzen und zumindest Formalin sie ein Stück weit wasserunlöslich machen. Ich muß Dir nur sagen, daß ich das bis jetzt noch nie mit PE-Papier ausprobiert habe und momentan keins im Haus ist, vielleicht ist ein Kollege so nett und testet mal mit einem Blatt. Bei schwächer gehärtetem Barytpapier von Foma usw. gibt es aber in jedem Fall eine Glanzzunahme bei der nicht hochglänzenden Luft- und Pressentrocknung.


Zitat

Gibt es dann nen Unterschied zwischen nem Härtebad und nem Härtefixierer? Bei nem Härtefixierer könnte ich dann bei drei Entwicklerwannen bleiben

EDIT:
Ach hier hab ich schon was gefunden: Härter
Das kann man ja einfach mit in den Fixierer reinkippen



Ja, kann man in den Fixierer reinkippen, allerdings ist es wirtschaftlicher, ein getrenntes Bad zu benutzen, wenn man kann, weil der Härter länger hält als der Fixierer. Beispielsweise 100 g Kalialaun auf 1 Liter Wasser oder 5%ige Formalinlösung (Formalin wäre bei PE aber Kanonen auf Spatzen).

Wenn Du einen Selbstansatz dem Fixierer zufügen willst, dann aber: 150ccm Wasser, darin 15g Kalialaun 7,5 Natriumsulfit sicc. 12 ccm Eisessig lösen und auf den Liter Fixierbad dazugießen. Vor dem Fixierbad muß bei diesem Selbstansatz ein Unterbrecherbad erfolgen.


gut Licht
Walter
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#5

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 10.04.2011 05:46
von Esel18_24 • Mitglied | 429 Beiträge

hi,
Agfa Dentus D1000 Entwickler ist grad günstig? in der Bucht,
möglicherweise bringt der eine schöne Schwärzung.

Gruß


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#6

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.04.2011 20:54
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Also das mit dem Heißtrocknen hat nicht funktioniert. Habs auch mit heißer Strahlung anstatt Luft probiert (heiße Lampe)...wenn ichs hier zu lange in der Nähe lasse, machts "Peng" und die Emulsion ist aufgeplatzt :-D
Aber in der Schwärzung und im Glanz ändert sich nichts.

Von Härtern habe ich gelesen, dass man diese nicht verwenden sollte, da sie sehr schlecht für Fotomaterialien sind

Ich werds als nächstes mal hiermit probieren: MACO-Entwickler
Das gleiche wollte ich schon von ADOX probieren...die versprechen sehr tief schwärzen. Mal gucken was es wirklich bringt :)
Vom Preis her kann ich jetzt schon sagen, dass dies wahrscheinlich mein Standard wird


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#7

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 04:21
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Von Härtern habe ich gelesen, dass man diese nicht verwenden sollte, da sie sehr schlecht für Fotomaterialien sind



Wer behauptet denn so etwas? Richtig ist, daß man nach einem Härtebad die Wässerungszeit um 50% verlängern sollte, aber ansonsten wäre mir das neu, zumal die Materialien ja auch in der Fabrik gehärtet werden.

Entwicklermäßig rate ich für hohe Dichten nach wie vor zu Dektol:

http://www.macodirect.de/kodak-dektol-p-1589.html

Daß die Konfektionierung unpraktisch und der Preis relativ hoch ist, steht auf einem anderen Blatt...

Zitat
Also das mit dem Heißtrocknen hat nicht funktioniert. Habs auch mit heißer Strahlung anstatt Luft probiert (heiße Lampe)...wenn ichs hier zu lange in der Nähe lasse, machts "Peng" und die Emulsion ist aufgeplatzt :-D
Aber in der Schwärzung und im Glanz ändert sich nichts.



Dieses Peng könnte eine ungenügende Härtung nahelegen, ansonsten muß ich mal sehen, ich hatte mir irgendwann mal etwas über PE-Trocknung, Hitze und Glanz abgelegt. Als nahezu auschließlicher Barytverwender (auch für Albumbildchen und in kleinen Formaten)bin ich da aber wie gesagt nicht so ganz firm.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 14.04.2011 04:25 | nach oben springen

#8

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 04:37
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Ich weiß nicht mehr...das hab ich durch zufall auf irgendeiner Seite gelesen, wo jemand mal wieder erklärt hat, wie man selbst analog entwickelt Und auf ner anderen Seite hab ichs glaub ich auch noch gelesen.

Ich glaube der Grund war, dass die Emulsion geschädigt wird und das ganze dann nicht so lange hält. Oder diese Person hatte einfach keine Erfahrung damit und hat zB nicht richtig gewässert

Also mit dem Härtebad kann ich ja evtl. schöneres Schwarz erreichen. Was ist denn dann noch eigentlich der Hauptgrund eines solchen? Warum ein Härtebad, abgesehen von meinem Fall? Vom Namen her würde ich sagen, dass die Emulsion härter wird, aber ich kann sie jetzt schon nicht mit dem Fingernagel zerkratzen, unmöglich. Außer ich drücke so sehr, dass sich die ganze Papierschicht verformt.

Ja das Dektol werde ich wegen der Menge und dem Preis wahrscheinlich niemals vor meinem Diplom bestellen
Ich brauch da was "billiges" vor allem wegen meinen Standzeiten und auswechseln des Bades.
ADOTOL Konstant und Eukobrom waren da gute Entwickler für mich, da hat 1 Liter etwa 1 EUR gekostet. Dektol kostet ja exakt das 10-fache.
Aber als nächstes muss ich einfach MACO Ecoprint testen...70 Cent pro Liter...einfach Wahnsinn. Und wenn das stimmt, was man über den Entwickler ließt, isses doppelter Wahnsinn :-D


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#9

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 05:42
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Also mit dem Härtebad kann ich ja evtl. schöneres Schwarz erreichen. Was ist denn dann noch eigentlich der Hauptgrund eines solchen? Warum ein Härtebad, abgesehen von meinem Fall? Vom Namen her würde ich sagen, dass die Emulsion härter wird, aber ich kann sie jetzt schon nicht mit dem Fingernagel zerkratzen, unmöglich. Außer ich drücke so sehr, dass sich die ganze Papierschicht verformt.



Härtebad setzt man zuerst ein, um Verkratzungen und Schichtablösungen bei Filmen zu vermeiden, etwa bei den empfindlicheren Fabrikaten aus dem Osten kann das schon ganz nützlich sein, dann um flüssige Photoemulsion zu härten. Beim Barytpapier setzt man es ein, damit das Papier nicht am Tuch der Trockenpresse kleben bleibt und verfuselt, oder damit die Schicht bei der Hochglanztrocknung nicht an der Glasscheibe/Chromfolie kleben bleibt bzw. um die Muschelbruch- und Stippchenbildung zu verringern. In den Tropen (vor allem Formalin) hilft es Zersetzungsprozesse der Emulsion zu vermeiden und bei uns kann man Barytpapiere, die nachgehärtet wurden, auch tagelang in ihrem letzten Wasser liegen lassen (eventuell mit etwas Alkohol versetzt), wenn einem bei der Trocknung etwas dazwischenkommt.

Zitat
Ja das Dektol werde ich wegen der Menge und dem Preis wahrscheinlich niemals vor meinem Diplom bestellen
Ich brauch da was "billiges" vor allem wegen meinen Standzeiten und auswechseln des Bades.
ADOTOL Konstant und Eukobrom waren da gute Entwickler für mich, da hat 1 Liter etwa 1 EUR gekostet. Dektol kostet ja exakt das 10-fache.
Aber als nächstes muss ich einfach MACO Ecoprint testen...70 Cent pro Liter...einfach Wahnsinn. Und wenn das stimmt, was man über den Entwickler ließt, isses doppelter Wahnsinn :-D



3,8 Liter Dektol ist mit 16,99 schon "billiger" und die Ergiebigkeit und Haltbarkeit dürfte ein Stück über der der Flüssigentwickler liegen (ich meine, man kann auch noch einmal 1:2 verdünnen, wenn ich es richtig im Kopf habe). Ich persönlich benutze N113 von Calbe (alias Neutol Pulver) und habe schon lange kein Dektol mehr verwendet - auch ein guter und preiswürdiger Entwickler. Ich hatte Dektol nur empfohlen, weil Du ja schon sagtest, daß der von hause aus bereits brillant arbeitende Eukobrom nicht gerreicht hätte. Aber ich denke auch, als Student solltest Du Deine Groschen beeinanderhalten und nicht unbedingt gleich zum Rolls Royce unter den Entwicklern greifen.


gut Licht
Walter
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#10

RE: Welcher Entwickler für tiefste Schwärzung bei Fomaspeed Variant III? Papiervergleich zu ADOX MCP.

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 09:44
von Stephan S. • Mitglied | 852 Beiträge

Um Deinem Ziel, ein tieferes/schöneres Schwarz zu erzielen, solltest Du vielleicht , statt ecoprint den RPN von Rollei wählen. Zwar nicht ganz so günstig vom Preis her, aber damit wirst Du deinem Ziel wohl näher kommen.

Gruß Stephan


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