#21

RE: Mein Papier wellt sich!?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.03.2010 05:21
von Stephan S. • Mitglied | 852 Beiträge

Mir ist noch kein Barytpapier unter gekommen, daß sich nicht wellt. Ich verarbeite solche Papiere aber erst seit ca drei Jahren. Über die Qualität der Papiere von "früher" kann ich deshalb aus eigener Erfahrung nichts sagen.
Von dem Trick mit dem "über die Tischkante" ziehen, habe ich schon mal was gelesen, noch nie ausprobiert und ich muß sagen, daß ich da skeptisch bin, ob das funktioniert.
Alle mir bekannten und von mir erprobten Methoden, das Papier z.B. zwischen Glasplatten und unter Gewicht zu trocknen, ergeben wie oben erwähnt, nur annähernd glatte Ergebnisse. (Blatt ans Licht halten und schräg drüber gucken).
Mit Naßklebeband wird es "richtig" plan.
Deshalb ist das meine bevorzugte Methode. Ist zugegebenermaßen ein wenig heikel und die einschlägigen Fehler, die dabei passieren können, passieren mir halt dann und wan auch.

Gruß Stephan


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#22

RE: Mein Papier wellt sich!?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.03.2010 05:27
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Mit der Naßklebebandmethode wird das Papier absolut plan, bei allen anderen hier angepriesenen Methoden wird es allenfalls annähernd plan.



Bei der Methode Gelatinebad und Rückseite auf das Glas wird das Papier auch praktisch absolut Plan - ohne Klebeband und Verschnitt, der Zeit und Geld kostet. Ich denke mal, daß Karls Methode auch mit kartonstarkem Material funktionieren wird.

Zitat
Kartonstarkes Barytpapier hat sich bei mir nie gewellt. Es hatte nur parallel zur Längsseite eine Krümmung (es wölbte sich zur Bildseite hin) Da half ein ganz einfacher Trick.

Man nahm das Papier und zog es zweimal (jeweisl entgegen gesetzt) diagolal über die Tischkante, legte es auf einen Stapel und beschwerte diesen über Nacht. Ich habe damals zumeist Postkartenformat vergrößert, das ging aber auch mit 30 x 40 cm.

Die Gelatineschicht des damaligen Papiers hat das klaglos überstanden.



Ich hatte bei dieser Methode immer das Gefühl, daß man die Bilder nicht wirklich plan bekam, bzw. es zu sehr strapazierte und im Gegensatz zu den qualitativen Hochzeiten des Baryts (Mitte Sechziger bis Mitte 70er), hat die Qualität des Trägermaterials und der Gelatinierung leider deutlich deutlich nachgelassen.


gut Licht
Walter
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#23

RE: Mein Papier wellt sich!?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.03.2010 05:31
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Von dem Trick mit dem "über die Tischkante" ziehen, habe ich schon mal was gelesen, noch nie ausprobiert und ich muß sagen, daß ich da skeptisch bin, ob das funktioniert.



Es kommen nur Tische mit abgerundeten Kanten in Frage, aber so richtig bekommt diese Methode dem Papier meiner Meinung nach nicht, außerdem darf nur die Rückseite über den Tisch gezogen werden.


gut Licht
Walter
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#24

RE: Mein Papier wellt sich!?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.03.2010 05:36
von kwm • Mitglied | 209 Beiträge

Hallo Stafan,

Wie gesagt, ich kann mich nur zu Barytpapier von Agfa und Ilford aus den 70ern und frühen 80ern äussern. Damals war PE-Papier bedeutend schlechter als heute und wir haben trotz längerer Wässerungszeiten mit Baryt gearbeitet. Über die spezifische Qualitätsanmutung hat damals in meinem Freundeskreis noch niemand nachgedacht. Als ich dann nach dem Studium und den ersten Berufsjahren wieder selbst verarbeitet habe, war PE-Papier angesagt.

O.k, ich plappere jetzt einfach nach, was ich nicht selbst ausprobiert habe: Einige Forenten bei phototec berichten darüber, dass die Gelatine bei Barytpapier nicht mehr so qualitätsvoll gegossen wird, wie das im oben genannten Zeitraum war. Das scheint sich jedoch vorrangig auf die Hochglanztrocknung auszuwirken. Ich habe diese Threads mit einer gewissen Neugier verfolgt und glaube mich zu erinnern, dass man die Kaltrocknung auf Faserplatten mit Klebestreifen oder aber die Anschaffung einer Trockenpresse von Büscher wegen der erreichbaren Heiztemperatur empfohlen hat.

Für Näheres empfehle ich Dir die Suchfunktion bei Phototec. (alle Beiträge einstellen, sonst findest Du nur die letzten dreißig Tage .-)) )


vG

Karl


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#25

RE: Mein Papier wellt sich!?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.03.2010 05:36
von Stephan S. • Mitglied | 852 Beiträge

Also das mit dem Gelatinebad habe ich noch nicht ausprobiert. Hört sich gut an, dann bräuchte man ja nicht so einen breiten Rand um das Bild stehen zu lassen.
Gibt das keine Probleme mit der Bildvorderseite? (Kratzer oder sonstige Beschädigungen?)

Gruß Stephan


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#26

RE: Mein Papier wellt sich!?

in Dunkelkammer & Entwicklung 09.03.2010 05:49
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Also das mit dem Gelatinebad habe ich noch nicht ausprobiert. Hört sich gut an, dann bräuchte man ja nicht so einen breiten Rand um das Bild stehen zu lassen.
Gibt das keine Probleme mit der Bildvorderseite? (Kratzer oder sonstige Beschädigungen?)



Die Probleme können allenfalls sein, daß das Papier an der Glasscheibe kleben bleibt, wenn das Gelatinebad zu dick gewählt oder zu fest angedrückt wird. Ich habe es mal mit Haushaltsgelatine, die eigentlich zu Hochglanzzwecken angesetzt wurde (stärker verdünnt als nach Rezept) probiert und es hat tadellos funktioniert. Achtung: Angebrochene Gelatine gehört gut verschlossen in Marmeladengläser, sie ist zwar nicht furchtbar hygroskopisch, aber es könnte sonst in Kellerräumen sehr schnell ein Problem mit Nagetieren geben.

Zitat
O.k, ich plappere jetzt einfach nach, was ich nicht selbst ausprobiert habe: Einige Forenten bei phototec berichten darüber, dass die Gelatine bei Barytpapier nicht mehr so qualitätsvoll gegossen wird, wie das im oben genannten Zeitraum war. Das scheint sich jedoch vorrangig auf die Hochglanztrocknung auszuwirken. Ich habe diese Threads mit einer gewissen Neugier verfolgt und glaube mich zu erinnern, dass man die Kaltrocknung auf Faserplatten mit Klebestreifen oder aber die Anschaffung einer Trockenpresse von Büscher wegen der erreichbaren Heiztemperatur empfohlen hat.



Die Sache ist kompliziert, da kann man Romane schreiben. Das Problem der heutigen Papiere ist vor allem die mangelnde Härtung, so daß es schwierig bis unmöglich wird beim Auflegen eingebrachte Luftblasen herauszubefördern, desgleichen nehmen sie - teilweise unsichtbar - beim Wässern gerne Verunreinigungen auf. Überdies ist der Träger weniger formkonstant, das verstärkt die Tendenzen. Mir gelingt inzwischen Hochglanz auch wieder mit Leitungswasser, seit ich das Papier mit einer "Wasserwelle" auflege. Aber dazu werde ich wie gesagt noch irgendwann ein pdf-Dokument mit Skizen und Abbildungen herausgeben.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 09.03.2010 05:54 | nach oben springen






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