#1

Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2010 11:51
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Am letzten Wochenende hatte ich das Vergnügen bei Christopher ein paar Vergrößerungen mit dem Splitgrade-System zu machen. Das steuert nach Abtastung des Bildes mit einer Photozelle automatisch Belichtung und Filterung für Multigradepapier mit einfacher Möglichkeit, Belichtung und Gradation nach eigenen Wünschen zu beeinflussen. Damit zu arbeiten ist wirklich das reinste Vergnügen. Ausschuß dürfte mit etwas Erfahrung gegen Null gehen.

Nun habe ich mal nach Splitgrade gegoogelt, und das gäbe es auch für meinen Vergrößerer, wenn ja wenn da nicht eine 4-stellige Euro-Schwelle meine Geldbörse erschaudern ließe. Ich bin dabei aber über einen Link zu "manuellem Splitgrade" ohne Zusatzgeräte gestolpert. Das scheint mir garnicht uninteressant zu sein:
http://www.achtung-analog.de/lab_split.html

Bei Thomas Rauers gibt es auch sonst so Einiges zu lernen, finde ich. Sehr lesenswerte Seiten.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


nach oben springen

#2

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2010 13:35
von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge

Bei mir lief es genau umgekehrt. Ich hatte zuerst den von Dir geposteten Artikel enteckt und bin danach erst auf das Gerät von Heiland gestossen. Die manuelle Methode hört sich ja wirklich super einfach an, wollte ich immer schon mal ausprobieren.

Jetzt, wo ich meinen 2. Varioscop habe, werde ich mich endlich mal daran machen, einen einfachen LED-Splitgrade-Kopf dafür zu entwickeln. Im Prinzip brauche ich eine weisse Lichtquelle, eine rote und jeweils eine mit Gradationsfilter 00 und 5. Diese 4 Lichquellen möchte ich gerne mit einem µ-Controller steuern, der mir während des Belichtens auch direkt die Duka-Beleuchtung ausschaltet oder runterdimmt (ist bei mir schon komplett auf LED umgebaut). Mal sehen, wie ich das realisiere - Ideen habe ich schon ein paar, da muss noch viel experimentiert werden. Aber das ist ja auch der spannenste Teil an der ganzen Sache ...


viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas

----------------------------------------------------------------------
www.angr-online.de - meine kleine Seite im Netz


nach oben springen

#3

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2010 14:19
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Hi Andreas,

wir brauchen also weißes, rotes, blaues und grünes LED Licht. Erstes und größtes Problem sehe ich in einer gleichmäßigen Ausleuchtung des Negativs. LED-Cluster oder einzelne hochleistungs-LEDs? Mit Clustern von gleichmäßig verteilten und breit abstrahlenden LEDs könnte es gehen, es wird aber schwer, die entsprechende Menge räumlich unterzubringen. Schon eine Idee?

Bevor man anfängt, mit u-Prozessoren zu basteln, sollte die Beleuchtung stehen. Die kann man ja erst mal mit Kippschaltern regeln.

LG Reinhold


nach oben springen

#4

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2010 14:45
von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge

Hi!
Naja, das LED-Testen und die µC-Entwicklung laufen teilweise parallel ab, da einige Punkte nur indirekt etwas miteinander zu tun haben. Das Grundprogramm und die generelle PWM-Erzeugung ist unabhängig von den LED's. Die Treiber werden noch ganz Interessant, denn immerhin wird das wohl auf diese speziellen High-Power-LED's hinauslaufen, die 10-20W verbraten. Das will erstmal mit ein paar kHz und MOSFET's sauber angesteuert werden.
Ich mache mir den Aufwand jedenfalls nicht, um hinterher mehr Schalter zu haben als jetzt. Die Entwicklung lohnt sich für mich nur, wenn die Bedienung einfacher wird. Dazu gehören auch solche Kleinigkeiten wie teilautomatische Teststreifen-Erzeugung.
Eine Möglichkeit wäre, 4 LED's bzw. LED-Cluster zu nehmen. 3 davon mit weissen, eine mit roten LED's. Vor zwei der weissen kommt jeweils ein MG-Filter. Die LED's könnte man z.B. auf eine mattierte Glasscheibe aurichten, die über dem Kondensor sitzt, sodaß der Lichtweg unter den Kondensor unverändert bleiben kann und im Prinzip nur die Opallampe nachgebildet wird.
Die elegantere Möglichkeit wäre, High-Power-RGB-LED's zu nehmen, die alle Farben erzeugen können. Das ist aber ungleich schwieriger zu realisiern, da man ja das erforderliche Farbspektrum für die Gradation 00 und 5 erst einmal ermitteln und dann noch mit den LED'S exakt nachbilden muss. Dafür müssen die Helligkeiten aller drei Grundfarben einzeln pro Gradation erzeugt werden, was nicht mal eben so einfach geht, da die LED's nicht linear sind. Der Vorteil liegt dann natürlich darin, daß man nicht nur Splitgrade, sondern auch Multigrade und einen Farbmischkopf hätte. Das entspricht dann dem LED-Gerät von Heiland. Allerdings kostet der LED-Kopf von Heiland nicht ohne Grund so viel; der Entwiclungsaufwand ist enorm groß und jeder gebaute Kopf muss einzeln kalibiert werden, da die käuflichen LED's eine nicht unerhebliche Fertigungsstreuung sogar innerhalb einer Charge haben. Besonders deutlich wird das bei den großen LED-Videowalls; die dort verbauten LED's sind schon selektiert und trotzdem sieht man bei genauem Hinschauen deutliche Helligkeits und Farbunterschiede. Ganz nebenbei kosten die High-Power-LED's auch nicht eben wenig. Ein bisschen zu wenig Kühlung und schon verabschieden sich mal eben 20 - 30 Euro pro LED(Cluster), denn diese LED's sind nur dann wirtschaftlich und brauchbar, wenn sie mit Nennstrom betrieben werden, immerhin so um die 1,5A pro LED.


viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas

----------------------------------------------------------------------
www.angr-online.de - meine kleine Seite im Netz


zuletzt bearbeitet 29.01.2010 14:47 | nach oben springen

#5

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2010 22:13
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Grueni76
Teststreifen-Erzeugung.


Um Himmels Willen. Du betreibst einen enormen technischen Aufwand, um nachher die Belichtung doch wie in der Steinzeit zu bestimmen. Das kapiere ich nie und nimmer. (Brauchst mir aber auch keine Antwort geben, weil Ihr sowieso vom Thema ab seid.)

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


nach oben springen

#6

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2010 22:15
von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge

Hallo,

ich hab das mal eine Zeit lang gemacht, mit dem manuellen Splitgrade. Funktioniert grundsätzlich gut. Mein problem war aber immer, den richtigen Punkt für die Lichter herauszufinden. Und ich hab aus Sparsamkeit meistens beide Gradationen auf einem Blatt kombiniert (eine senkrecht, eine waagrecht). Da muss man aber aufpassen, dass man nicht durcheinander kommt.

Grundsätzliche keine schlechte Sache, um eine perfekte (weil auch genau abgestufte) Gradation zu bekommen. Sollte ich auch mal wieder machen!

Grüße,
Christoph


nach oben springen

#7

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.01.2010 22:47
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

Hallo,

ich habe mal eine Zeitlang manuelles Splitgrade mit den Einstellungen meines Multigrade-Kopfes verglichen und konnte keinen Unterschied feststellen... Wenn man mit Folien arbeitet, mag das sinnvoll sein, da man nur zwei braucht. Wenn aber alle Gradation mit einem Dreh zu erhalten sind, muss man nicht mit zwei Belichtungen arbeiten.
Sehr sinnvoll finde ich es allerdings bei partiellen Nachbelichtungen (Himmel extraweich, scharfe Details mit extrahart, ...).

Zu der Messgerät-Problematik: Ich setze ein Messgerät ein; und zwar den Belichtungsmesser bei der Aufnahme. So erhalte ich auf einem Film 36 Negative, die alle korrekt belichtet sind und so meinem Photopapier immer gleiche Belichtungsverhältnisse liefern. Ich muss also im Laber gar nicht großartig messen, weil eh immer das gleiche Ergebnis herauskommen würde. Natürlich gibt es Negative, die eine andere Gradation benötigen oder etwas anders belichtet werden müssen. Das liegt dann aber meist am Motiv und nicht am Negativ. Und das können Geräte von Heiland und Co. ja nicht erkennen...
Das soll in keiner Weise diese Hersteller diskreditieren. Ich habe großen Respekt vor deren Arbeit und wenn ich genügend Geld hätte, wäre mein Focomat bestimmt schon längst umgerüstet...

Wenn man eifrig verschiedene Filme und Kameras bzw. Belichtungsmesser wechselt, mag so ein System sinnvoll sein. Meine Efkes und Tri-Xe konnte ich bisher alle so entwickeln, dass ich mit einer Zeit von jedem Negativ einen brauchbaren 13x18-Abzug erstellen kann.

Tief verschneite Grüße

Henning


_____
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
nach oben springen

#8

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 30.01.2010 00:57
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von HenningH
So erhalte ich auf einem Film 36 Negative, die alle korrekt belichtet sind und so meinem Photopapier immer gleiche Belichtungsverhältnisse liefern.


Das ist bei mir eher die Ausnahme aus 2 Gründen:
1. sind auf 1 36er Film bei mir meistens sehr unterschiedliche Motive, die bei sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen aufgenommen wurden.
2. Benutze ich derzeit mehrere SW-Filme von 50 - 3200 ASA und meine "Ausbeute" pro Film sind eher weniger als 5 Bilder, die ich "aufblase".
Bei "Reihenaufnahmen" ist die Messerei natürlich wirklich nicht erforderlich. Und wenn doch, weil ich arg großzügig mit der Belichtung umgegangen bin, dann ist eine Punktmessung auf Gesichter die einfachste und beste Methode.

Ob die Arbeit mit einem Splitgradekopf oder MG-Filtern nicht doch einfacher ist, wenn man die Gradation vorher mißt, das werde ich mal ausprobieren. Mit Farbmischkopf ist es aber wirklich ziemlich blöd, finde ich. Jedenfalls habe ich mir trotz Farbkopf noch MG-Filter zugelegt. 2 Messungen + 2 Belichtungen scheinen jedenfalls nicht mehr Aufwand zu sein, denn die 2 Messungen brauche ich jetzt auch für Gradation und Belichtung. Und wenn ich nur noch 2 Filter brauche statt deren 10, dann ist das auch ok. Daß ich pro Bild 2 Probestreifen verballern soll, kann jedoch nicht Sinn der Sache sein.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


nach oben springen

#9

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 30.01.2010 01:03
von Fotohuis • Mitglied | 88 Beiträge

Das Heiland System arbeitet einwandfrei. Da gibts Vergrösserungsgeräte die einfacher um zu bauen sind. Alle Vergrösserungsgeräte die Modulair aufgebaut sind kosten rund Eur. 1100,- für ein Split Grade. Das LED Kaltlichtkopf ist viel teuerer, sehe oben. Dieses System nutzt nur ab 4x5" Vergrösserungs Systeme (Durst L1200, DeVere usw.).
Leute mit V35 (Leitz), Dunco 66/67, Kienzle können mit einer einfache Verwechslung des Filters Module umsteigen nach Split Grade.
Empfehlenswert!

Gruss,

Robert (Arbeitet auch mit dem Split Grade auf 6x7cm Dunco 120 pro.)


_________________
"De enige beperking in je fotografie ben je zelf"

http://gallery.fotohuisrovo.nl/

http://www.flickr.com/photos/fotohuisrovo/
nach oben springen

#10

RE: Splitgrade

in Dunkelkammer & Entwicklung 29.03.2012 10:00
von Sputnik (gelöscht)
avatar

Zitat von Grueni76
Jetzt, wo ich meinen 2. Varioscop habe, werde ich mich endlich mal daran machen, einen einfachen LED-Splitgrade-Kopf dafür zu entwickeln.


So. Weil das Thema LED gerade wieder mal aktuell ist: Wie weit ist Deine Entwicklung binnen zweier Jahre denn fortgeschritten?


nach oben springen






______________________________________________________________________________

das hobbyphoto-forum ist seit dem 14.01.2006 online

flickr online | Forenuser - Die Foren Suchmaschine | Bilder verkleinern | Bilder hochladen








Besucher
0 Mitglieder und 61 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 13099 Themen und 131153 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de