Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 20.11.2009 14:03von Beef • Mitglied | 289 Beiträge
Hi Leute,
wenn ich meine Semesterprüfungen hinter mir hab, würd ich mir gerne mal ein paar Versuche mit Farbvergrößerungen antun.
Ein paar Fragen vorweg:
- Merkt man Unterschiede, ob der Film zb bei dm -> Cewe entwickelt wurde, oder daheim im eigenen Labor? Immerhin ist es C41 Standardisiert.
- Ist es ein lohnender Unterschied bezüglich der Qualität (Schärfe und so) zu Abzügen bei dm (Cewe)? Die werden dort ja gescannt und digital belichtet.
- Ist es wirklich kaum möglich, nen gescheiten Abzug daheim hinzubekommen?
Ich les so oft im Internet, dass Farbabzüge daheim total abzuraten sind, da man die Temperaturen nicht einhalten kann und weil das ganze so kompliziert ist. Manchmal les ich jedoch genau das Gegenteil. Und ne Freundin von mir, die früher auch selbst entwickelt hatte, sagte wieder, dass die Temperatur bei C41 und RA-4 gar kein großes Problem wäre...abweichungen sind nicht besonders tragisch und des sei alles nur blabla und Schmarrn
Hat hier schon mal jemand Erfahrungen gemacht und kann mir berichten, was für Unterschiede zu Abzügen aus Großlaboren zu erwarten sind?
Dort werden die Filme ja nur schnell eingescannt (eher einfotografiert) und digital mit begrenzter Auflösung aufs Papier belichtet.
Und ob sich der Aufwand eigentlich lohnt?
Mir kommen die Entwicklungschemikalien auch recht teuer vor...
Liebe Grüße,
Andi
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 02:05von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
würde mir nicht zutraun, die Filmentwicklung besser als cewe hinzubekommen. Abzüge machen: Wenn es nur ums Ergebnis geht, gibt es auch Anbieter, die das besser machen, als die Standard-Abzüge von CeWe. Mein (bisher einziger...) erfolgreicher Versuch ist schon eine ganz andere Klasse... also nicht mehr so aufgesteilt, was mein größtes Problem damit (Erstabzüge von dm) ist. ABER: Wenn ich mal überlege, wie viel Zeit ich investiert habe, bis zu diesem einen für mich gut ausgefilterten Abzug zu kommen... (Temperatur konstant halten, Farbstich rausfiltern...), und auch, wie schwer ich mich jetzt aufraffen kann, mal wieder einen Versuch zu starten...
Und auch vom finanziellem Aspekt her gesehen ist das nicht so billig, v.a. wenn man den wohl kaum vermeidbaren Ausschuss zu Beginn mit einrechnet, und ob man dann wirklich 40-50 Bilder hat, die man innerhalb der Lebenszeit der Chemie in Farbe auf eine Größe von 20x25 bringen will...
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 02:47von Beef • Mitglied | 289 Beiträge
Ja mir gings auch hauptsächlich um die Farben und Schärfe. Wie du schon sagtest, sind die Erstabzüge bei dm (hab noch nie zweitabzüge gemacht) verdammt steil. Falls du damit meinst, dass zB in den Schatten kaum was zu erkennen ist. Zudem sind die Farben irgendwie viel zu ungesättigt und kalt.
Wenn ich Bilder betrachte, die zB mein Vater in den 80ern geschossen hat, ist das irgendwie ne ganz andere Liga...die Bilder sind einfach perfekt in Farben und Schärfe...und damals ging ja auch im Großlabor noch alles Analog
Was die C41-Entwicklung betrifft...ich hab mir schon gedacht, dass es da keine Unterschiede gibt. Aber in einem anderen Thema hier, wurde mal erwähnt, dass man Zuhause trotzdem bessere Ergebnisse erzielt
Mir gehts hauptsächlich um die Temperatur bei der Positiv-Entwicklung. Bei FotoImpex gibt es zB zwei verschiedene RA-4 Entwickler.
Der von ADOX höchstpersönlich ist günstig und macht viel Fotos, braucht jedoch konstant 35°C.
Der von Tetanal (Colortec) entwickelt bei Temperaturen zwischen 18-26°C, macht jedoch nur die hälfte an Fotos als der ADOX und ist nicht weit vom Preis des anderen entfernt
35°C zu halten (oder allein die Temperatur zu ändern) wäre unvorstellbar...sodass der Tetenal zum Einsatz kommen müsste.
Aber mal nebenbei: Kann man eigentlich nochmal den Kontrast bzw die Farben bei Farbabzügen beeinflussen?
Ich dachte immer, dass man mit diesen Farbeinstellungen am Vergrößerer diese Grundfarbe des Filmträgers irgendwie neutralisieren muss.
Grüße,
Andi
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 03:01von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Am Kontrast läßt sich nichts mehr drehen. Auch nicht so wirklich an den Farben, ausser Du willst einen Farbstich.
35° würde ich mir nicht antun. Der Temperaturbereich beim TT-Kit gibt nur an, unter welchen Temperaturen gearbeitet werden kann, das bedeutet nicht, dass man auf allen Temperaturen mit gleicher Grundfilterung arbeiten kann. d.h. wenns an einem Tag in der Duka 20° hat, bei der nächsten Sitzung aber 22, dann darf man erstmal wieder Filtern... (hatte ich zumindest so den Eindruck...) SW passt da besser zu mir;)
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 03:15von Beef • Mitglied | 289 Beiträge
oh gott...des is ja fürchterlich. So einen Stress will ich mir dann lieber nicht antun...außer für ganz besondere Fotos.
Für die Massenbilder muss ich dann nochmals genaustens dm (Cewe) auschecken. Da gibts ja massive Unterschiede zwischen Premium und Normalpapier. Und vielleicht bekomm ich mit Unter-/Überbelichtung des Films meine gewünschten Farbergebnisse
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 04:51von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Wenn Du Dir alles "Spielzeug" wie modernen computergestützten Coloranalyzer, einen damit gekoppelten automatischem Farbkopf und eine Entwicklungsmaschine für die Papiere anschaffst - was inzwischen gebraucht nicht mal so teuer ist - dann ist die Sache eigentlich ganz einfach, aber auch nur dann. Ich habe mich mal in den 80ern an das Farbvergrößern rangewagt und da waren solche technischen Spielereien allerdings praktisch nicht bezahlbar.
Mit etwas Übung ging es durchaus, aber es ist halt nicht wie in der Schwarzweißphotographie, wo man auch Pi-mal-Daumen noch passable Ergebnisse erhält. Am liebsten habe ich mit dem Barytpapier und Entwicklersätzen von ORWO oder der tschechosslowakischen Fotochema gearbeitet, da konnte man ziemlich unbesorgt bei Raumtemperatur arbeiten. PE-Material habe ich von Agfa und Fuji benutzt, meine Ergebnisse waren nur mit viel Ausschuß besser als aus dem Großlabor und das war dann auch der Grund, warum ich mit der Sache aufgehört habe.
Heute ist es sogar so, daß der Blattpreis für die kleinen Formate höher ist, als der fertige Abzug bei "dm" und dergleichen. Besonders schlecht ist auch, daß praktisch alle Papiere heute für Digitalvergrößerungen mit Laserlicht ausgeführt sind, deshalb sind sie nicht optimal auf den Vergrößerer abgestimmt, sind ziemlich empfindlich und haben eine so kleine Sensibilisierungslücke, daß man in einem praktisch dunklen Raum sitzen muß. Ich persönlich glaube nicht, daß ich daran Freude hätte. Allenfalls bei einer Neuauflage des Fomacolor PM 20 auf Barytunterlage und mit Agfacolorprozeß bei Raumtemperatur würde ich wieder einsteigen - ich mag das "Plastikzeugs" halt nicht.
gut Licht
Walter
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 05:28von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
Am Kontrast läßt sich nichts mehr drehen. Auch nicht so wirklich an den Farben, ausser Du willst einen Farbstich.
Doch: Länger und kürzer entwickeln, das birgt aber ein gewisses Risiko. Früher gab es auch die Gradationen "Normal" und "Hart", das ist aber passé.
In Antwort auf:
Mir gehts hauptsächlich um die Temperatur bei der Positiv-Entwicklung. Bei FotoImpex gibt es zB zwei verschiedene RA-4 Entwickler.
Der von ADOX höchstpersönlich ist günstig und macht viel Fotos, braucht jedoch konstant 35°C.
Der von Tetanal (Colortec) entwickelt bei Temperaturen zwischen 18-26°C, macht jedoch nur die hälfte an Fotos als der ADOX und ist nicht weit vom Preis des anderen entfernt
35°C zu halten (oder allein die Temperatur zu ändern) wäre unvorstellbar...sodass der Tetenal zum Einsatz kommen müsste.
Die Temperatur selbst ist wohl nicht so kritisch wie befürchtet, vergleiche dazu folgendes:
http://www.hobbyphoto-forum.de/t6376f8-K...or-VR-Plus.html
Bei niedrigen Temperaturen muß aber länger entwickelt werden, bei zwanzig Grad sind das dann leicht 10 Minuten je Blatt oder man muß gewaltig überbelichten oder den Entwickler konzentrierter ansetzen und dann hat man wahrscheinlich Farbverschiebungen.
gut Licht
Walter
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 06:04von fragö • Mitglied | 521 Beiträge
Ich hatte vor gut 20 Jahren auch die Idee 'Farbe' im eigen Labor zu 'bearbeiten'!
Vergrößerer für SW war vorhanden, also fehlten Farbmischkopf und Konstanthalter (für die Beleuchtung). Dazu kam dann noch ein JOBO CPE 2. Für die damalige Zeit ein Gesamtbetrag von über 500,-- DM.
Nach dem Entwickeln von ca. 6-7 Filmen (bei 38°!) und dem Vergrößern von 20-25 Bildern habe ich es aufgegeben, weil das Ergebnis in keinem Verhältnis zum Aufwand -sprich Preis- stand.
Bei der Entwicklung von Farbfilmen im Großlabor kann nicht viel passieren, wenn Du dann die billigsten Abzüge nimmst, kommst Du auf einen Gesamtbetrag von z.B. 2,75 € bei dm (0,05 € für Abzug 9x13 auf Normalpapier plus 0,95 € Filmentwicklung)!
Für diese 2,75 € entwickelt Dir vermutlich keiner einen Farbfilm in den Fachlaboren.
Nachdem Du die Bilder auf Normalpapier gesehen hast, kannst Du Dir bestimmte Aufnahmen ja auf Premiumpapier vergrößern lassen oder bei einem Fachlabor bestellen.
Im Endeffekt komme ich damit günstiger weg, als wenn ich im eigenen Labor 'mit Farbe' hantiere.
Ich habe übrigens festgestellt, dass bei dm -lassen bei Cewe 'arbeiten'- die Premiumabzüge durchaus annehmbar sind, egal ob ANALOG oder DIGITAL.
Gruß aus Anröchte
Franz
RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 06:29von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Wenn es Dir um Qualität geht, dann solltest Du es mit dem Quantensprung Ilfochrome vom Dia ausprobieren. Da liegen Welten zu Farbnegativ zwischen. Es ist allerdings auch teuer, hat dafür den Vorteil, daß man ja immer mit einem Positiv arbeitet, was die Sache sehr vereinfacht. Der Prozeß selbst ist auch simpel und narrensicher.
Ich weiß ja nicht, ob alle Drogeriemärkte bei Dir in den selben Cewe-Laden schicken. Das muß nicht sein. Probier es doch mal woanders. Ich kann hier über die dm-Prints überhaupt nicht meckern in allen Größen bis 20x30.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
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RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 07:25von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
[quote="Beef"]Hi Leute,
wenn ich meine Semesterprüfungen hinter mir hab, würd ich mir gerne mal ein paar Versuche mit Farbvergrößerungen antun.
Moin,
ich mache seit Jahrzehnten meine Colornegativ -arbeiten selbst.Die Ergebnisse sind schlicht besser als vom Großlabor, auch besser als früher wo noch kein Film digitalisiert und dann ausbelichtet wurde. Meine Filme lasse ich nicht in ungleich lange Streifen zerschnipseln.
Mit den heutigen 3Badprozessen findet die Positiventwicklung bei 20° in der Schale statt. Die Filmentwicklung findet immer noch bei 38° statt. Entweder stellt man die Büchse in ein Mantelbad und kippt wie Sw oder man nimmt
einen alten Joboprozessor wie ich das mache und rotiert die Büchse im Mantelbad.Jedenfalls ist der Film nach 9 Minuten fertig und perfekt weil der Prozess standardisiert ist im Gegnsatz zu SW wo manche Anwender mit Entwickler-Film-kombinationen ihr Leben verbringen.
Zum Ausfiltern der Positive fotografiere ich eine Graukarte als Referenz mit. Die habe ich mit max.4 Probestreifen eingefiltert. Die Werte gelten dann für den ganzen Film. Alles ohne Analyser und den ganzen Lapaloma.
Fragen zum Filtern? Ich habe mal ne Anleitung geschrieben.
Gruß
phosphor
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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
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