#11

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.11.2009 11:05
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Hi, Beef

guckst Du hier


Dateianlage:
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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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#12

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 03:17
von hambo • Mitglied | 106 Beiträge
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

So schlimm wie es sich anhört ist es nicht Farbbilder selber zu machen. Angenommen du möchtest in der Größe 24x30 cm arbeiten, darunter lohnt es selber kaum, dann erstmal den Vergrößerer mit einem Negativ auf diese Vergrößerung einstellen. Negativ herausnehmen, zwei Stufen abblenden und von dem Film den du vergrößern möchtest mit dieser Einstellung einen Kontaktabzug auf dem Papier machen das du nimmst. Ein paar Proben brauchst du das erste mal, dann stellt sich aber auch hier ein Gefühl für die Empfindlichkeit ein wie bei SW. Ob du nun mit der Nullkopie, also ohne Filter beginnen möchtest oder lieber mit Vorfilterung z. Bsp 30Y und 30 M bleibt dir überlassen. Nur wenn die Vorfilterung zu hoch ist, kann es Probleme geben, weil du dann einen Farbstich in der Gegenfarbe erhälst und die Filter abziehen musst.

Hast du nun den Kontaktabzug neutral ausgefiltert, das wird naturgemäß nicht bei allen Negativen der Fall sein, aber so stark werden die noch vorhandenen Farbstiche nicht sein, kannst du bei gleicher Einstellung des Vergrößerers einzelne Negative mit gleicher Zeit und Filterung als ganzes Bild belichten.

Ich würde 24x30cm nicht in der Schale entwickeln, Trommeln und Bewegungsgeräte gibt es günstig bei Ebay. Die Durst Codrum und der Durst Comot sind gut geeignet, ebenso der Ciba Roller und die Jobo Trommeln. Wenn dir die 35° Sorgen machen, ein Durst Cotherm arbeitet mit Heißluft um die Chemie zu wärmen, einfach etwas heißer einstellen, etwa 38° denke ich, das gleicht den Abfall der Temperatur während der Entwicklung aus. Wichtig ist nur, das diese Dinge konstant bleiben, also nicht die Temperatur verändern, nur Zeit und Filterung.

Wenn du dann noch einen einfachen Laborbelichtungsmesser hast, wie den von Ilford oder Jobo Comparator, kannst auch schnell Ausschnittvergrößerungen machen. Dabei nur die Blende öffnen, nicht die Belichtungszeit verlängern, sonst sorgt Herr Schwarzschild für einen Farbstich.

Wenn du weiter Fragen hast, kannst du gerne eine PM schicken, ich habe viele Unterlagen die ich dir gerne Einscannen kann.

Mfg Jürgen


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#13

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 06:11
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Hi,

vielen Dank an alle.
Und wieder gibt es zwei Parteien, die extrem unterschiedlich zum Schwierigkeitsgrad der Farbabzüge stehen


Also jetzt nochmal zur Wiederholung...

Diese Temperatur von 35°C beeinflusst also hauptsächlich nur die Entwicklungszeit des Positivs? Ich dachte immer, dass man diese exakt +/- 0,1°C einhalten muss (zb wie bei C41) Wenn das nicht so ist, kann ich die Schale ja irgendwie erwärmen...zb auf ne Warmhalteplatte oder ner Sitzheitzungsmatte ausm Baumarkt stellen und so ungefähr an 30-35 °C rankommen

Diese Filter am Vergrößerer sind also nur da, um diesen orangenen Grundschleier des Trägermaterials rauszufiltern und eben auch die Farben richtig darzustellen? Man kann so nicht mehr die Farben an sich beeinflussen? Also damit meine ich, schon die richtigen Farben zu haben, jedoch die Farbitensität zu ändern.
Bisher hab ich eben immer nur die Gradation meiner Schwarz-Weiß-Abzüge damit eingestellt und hab keine Ahnung, wie man diese Filter in der Farbfotografie anwendet


So und etz noch ne Frage, die eigentlich nichts mit dem Thema zu tun hat...

Jürgen, du hast den Schwarzschildeffekt im Zusammenhang mit Farbstichen erwähnt. Macht das bei Schwarz-Weiß auch nen Unterschied am Kontrast oder so? Ich dreh meine Blende immer so weit runter, dass ich mit der Belichtung einfach so zwischen 10-20 Sekunden lieg. Hat hier jemand was einzuwenden? Ein ehemaliger Berufsfotograf hat mir nebenbei mal gesagt, dass Blende und Belichtungszeit am Vergrößerer großen Einfluss aufs Bild nimmt...mir ist da aber bisher nichts sehr besonderes aufgefallen
Ich hab halt immer ne möglichst geschlossene Blende angestrebt, da ich mir vorstellen kann, dass die Planlage des Films und die Unschärfe zu den Rändern aufm Abzug am besten kompensiert wird

Liebe Grüße,
Andi


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#14

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 06:39
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

In Antwort auf:
Diese Temperatur von 35°C beeinflusst also hauptsächlich nur die Entwicklungszeit des Positivs? Ich dachte immer, dass man diese exakt +/- 0,1°C einhalten muss (zb wie bei C41) Wenn das nicht so ist, kann ich die Schale ja irgendwie erwärmen...zb auf ne Warmhalteplatte oder ner Sitzheitzungsmatte ausm Baumarkt stellen und so ungefähr an 30-35 °C rankommen



Ja und nein. Die Temperatur selbst ist nicht so erheblich (unter 16° wird es aber so viel ich weiß problematisch, weil dann die Schatten verblauen), allerdings sind stärkere Temperaturschwankungen während der Entwicklung zu vermeiden.


In Antwort auf:
Diese Filter am Vergrößerer sind also nur da, um diesen orangenen Grundschleier des Trägermaterials rauszufiltern und eben auch die Farben richtig darzustellen? Man kann so nicht mehr die Farben an sich beeinflussen? Also damit meine ich, schon die richtigen Farben zu haben, jedoch die Farbitensität zu ändern.
Bisher hab ich eben immer nur die Gradation meiner Schwarz-Weiß-Abzüge damit eingestellt und hab keine Ahnung, wie man diese Filter in der Farbfotografie anwendet.



Die Orangemaske ist bei den Papieren im Grundsatz (bedenke aber: die Masken verschiedener Filme sind nicht vollkommen gleich)schon fabrikatorisch berücksichtigt, muß also nicht eigens ausgefiltert werden. Was ausgefiltert werden muß, sind Materialunterschiede zwischen verschiedenen Film- und Photopapierfabrikaten, wenn auch heute weit weniger ausgeprägt als früher, die Unterschiede zwischen den einzelnen Papier- und Filmchargen, die Eigenschaften Deines Vergrößerers (Leuchtmitteltyp, Netzspannung, Optik usw.) sowie verschiedene Lichtsituationen bei der Aufnahme(Tageslicht, Kunstlicht, verschiedene Tageszeiten).

In Antwort auf:
Ich hab halt immer ne möglichst geschlossene Blende angestrebt, da ich mir vorstellen kann, dass die Planlage des Films und die Unschärfe zu den Rändern aufm Abzug am besten kompensiert wird



Möglichst geschlossen ist falsch, denn das verursacht durch Beugung Kornvergröberung und Beugungsunschärfen. Richtig ist in den meisten Fällen etwa Blende 5,6 bis 8.


gut Licht
Walter
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#15

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 06:42
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

[quote="Beef"]Hi,

vielen Dank an alle.
Und wieder gibt es zwei Parteien, die extrem unterschiedlich zum Schwierigkeitsgrad der Farbabzüge stehen


Also jetzt nochmal zur Wiederholung...

Diese Temperatur von 35°C beeinflusst also hauptsächlich nur die Entwicklungszeit des Positivs?

Und nochmal zur Wiederholung:
Positive werden bei 20° in der Schale entwickelt unter Verwendung von Tetenal Colortec RA 4,Datenblatt hier: http://www.phototec.de/catalog/pdf/tet_02a.pdf. Ein 2-Bad-Prozeß,1min Entwickeln,1 min Bleichfix,3 min wässern, Bild fertig.

Gruß
phosphor


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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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#16

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 10:35
von hambo • Mitglied | 106 Beiträge

Hallo Andi,
grundsätzlich gibt es den Schwarzschildeffekt auch bei SW Abzügen. Er besagt ja, das eine geringere Lichtmenge die über längere Zeit auf Film oder Papier wirkt, weniger Schwärzung hervorruft, als eine große Lichtmenge über einen kurzen Zeitraum. Darum kann man nicht einfach nach dem Maßstab die Belichtung hochrechnen, jeder Hersteller gibt auch Diagramme heraus die den Schwarzschildeinfluß beschreiben. Es ist daher am einfachsten, einfach bei Veränderung des Vergrößerungsmaßstabes, die Blende entsprechend zu regulieren, also mit einem Laborbelichtungsmesser. Mein Tip dazu, vor der Änderung der Einstellung, die Negativbühne halb herausziehen und dort messen wo das Licht frei fällt, Maßstab ändern und wieder so einmessen.
Bei Farbpapier ist es so, das alle drei Schichten im Papier etwas unterschiedlich sind in der Schwarzschildempfindlichkeit, daher hast du dort leicht bei Belichtungszeitänderung wieder einen kleinen Farbstich drin. Meist ist es nur zu bemerken wenn du auf einem Film nebeneinander sehr dichte, normale und dünne Negative hast, dann tritt der Farbgang in Erscheinung, wenn du mit der Belichtungszeit ausgleichst.
Was dein Abblenden betrifft, kann ich mich nur meinem Vorredner anschließen. Nicht zuviel zwei bis maximal drei Stufen müssen genügen.Wenn du bei kleiner Blende lange belichtest wird die Gradation weicher durch Beugungsunschärfe, Streulicht und Dukalampe. Wenn dein Negativ so wenig plan liegt, das du stärker abblenden musst, brauchst du einen neuern Vergrößerer.

Mfg Jürgen


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#17

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 11:11
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Hi Jürgen,

also den Schwarzschildeffekt kenn ich schon und weiß auch, wie man damit umgeht. Meinte nur, obs da Kontrastveränderungen beim Abzug gibt.
Ohje, hab mir grad mal auf Wikipedia diese Beugungsunschärfe durchgelesen...da sind auch Beispielbilder zu dem Effekt. Das ist ja grauenvoll :-D
Ich dachte immer umso weiter zu die Blende umso schärfer
Neenee, mein Vergrößerer funzt einwandfrei. Ich wollte nur rausholen was geht...habs blos verkehrt rum gemacht
Werd ich morgen gleich mal die Unterschiede ausprobieren
Dann sollte ich mir wohl doch mal ne elektronische Belichtungszeitschaltuhr basteln, wenn dann die Zeiten so extrem kurz werden. Hab immer mit Blende 16, 22 oder so belichtet...und mei größte is 2,8

Grüße,
Andi


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#18

RE: Einstieg in Farbfotografie...Wirklich so abzuraten im eigenen Hobby-Labor?!

in Dunkelkammer & Entwicklung 23.11.2009 03:07
von hambo • Mitglied | 106 Beiträge

oder eien Graufilter einlegen oder vor die Optok halten um zu längeren Zeiten zu kommen


1 Mitglied hat sich bedankt!
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