Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 11.10.2009 11:25von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Hallo Chemieplanscher,
falls es da draußen im unendlichen Forum noch irgendjemand gibt der Negativcolor entwickelt.......!
Wenn ich meine Graukarte mit sechs gestuft- hellen Graufeldern (zwecks späterer Filterung) unter der gleichen Tageslichtlampe aufnehme, unter der ich später den Abzug der Graukarte beurteile, stelle ich fest daß die helleren Felder sich auf neutralgrau filtern lassen, die drei dunkleren aber einen Stich ins Braune behalten.
(Die Karte wird auf weißem Grund mit weißem Hintergrund aufgenommen also keine farbigen Reflexionen zu erwarten)
Brauche ich eine neue Graukarte oder einen anderen Farbfilm???
Fragt sich
phosphor nach jahrzehntelanger Filter-erfahrung
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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 12.10.2009 05:42von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Scheint hier weiter keine Colorfreaks zu geben. Jedenfalls habe ich mir einen neuen Satz Graukarten bestellt, von neuster Technik, ohne Felder, einheitlich grau im Format 20x25.
Die dunklen Felder auf meiner alten Karte kamen mir immer schon irgendwie grünlich vor. Ich hör jetzt auf,das wird ja ein Selbstgespräch
Gruß
phosphor
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ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 12.10.2009 09:27von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Zitat von namir
würde ja gerne behliflich sein, aber Farbe ist mir irgendwie zu hoch,... überlege sogar farblich den en Weg zu gehen...
Grüße
Bernhard
Pfui Teifi,ihr werdet nie erfahren wohin eure Bilder in einigen Jahren verschwunden sind.
Grüße
phosphor
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ist der dekadische Logarithmus
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RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 12.10.2009 09:55von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
digital wäre ja nur der Schritt vom Negativ/Dia zum Bild auf Papier. Negativ/Dia bleibt noch da.
Weiss auch nicht, ... irgendwie doch recht aufwendig. Vielleicht verbrate ich noch das restliche Papier / Chemie. SOllte ich mal so richtig sesshaft werden, mit einer Duka, in der ein Prozessor Platz hat, dann könnte man fast wieder drüber reden, aber so, Bad aufheizen... Chemie im Wasserbad auf Temperatur bringen, dann jeden dummen Probestreifen per Hand rotieren, mit warmen Wasser wässern, fönen, erst trocken begutachten; zwischendurch immer aufpassen, dass es nicht zu warm und nicht zu kalt wird... (obwohl: beim schreiben dieser Zeilen verspüre ich aber schon fast wieder Lust, es mal wieder anzugehen...)
Schwarzweiss verzeiht da so viel mehr, mal ein bisschen kälter, mal ein bisschen wärmer, mal ein bisschen länger im Entwickler, mal kürzer und man kommt trotzdem hin, wo man will.
Auf jeden Fall Respekt, dass Du damit ganz routiniert arbeitest, meine Frustrationstoleranz beim Einarbeiten und mein Durchhaltevermögen ist wohl nicht hoch genug.
Viel Spass mit der neuen Graukarte!
Gruß
Bernhard
RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 12.10.2009 10:24von Gelöschtes Mitglied
Ein digitaler Farbprint mit Pigmenttinte hält an der Wand und unter Licht sicher 10x länger wie ein farbstoffbasierter Analogabzug. Bei SW kann man von ungefähr vergleichbarer Lebensdauer sprechen, aber nur bei erstklassigen Barytabzügen. Die PE-Abzüge (alle Farbbilder z.B.) sind da schon längst zerbröselt. Was dem Analogi sein Negativ, ist dem Digitalo sein Pigmentausdruck. Und der hält länger. Datensicherung ist kein Thema. Eher das Können und die Kosten. Denn die sind digital wahrlich kein Pappenstiel.
Wer sich näher mit hybrider Verarbeitung beschäftigen möchte, dem sei figitalrevolution.com ans Herz gelegt. Ein Problem ist höchstens die langfristige Verfügbarkeit von Scannern. Und wer mal Bilder von 100 Jahre alten Objektiven an DSLRs adaptiert gesehen hat, kommt wahrlich ins Grübeln.
Aber darum geht es doch gar nicht. Nichts ist für die Ewigkeit, das eine nicht besser als das andere. Nur anders. Und können muss mans. So oder so.
Meine 2 Cent - Reinhold
RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 12.10.2009 12:18von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat von phosphor
Hallo Chemieplanscher,
falls es da draußen im unendlichen Forum noch irgendjemand gibt der Negativcolor entwickelt.......!
Wenn ich meine Graukarte mit sechs gestuft- hellen Graufeldern (zwecks späterer Filterung) unter der gleichen Tageslichtlampe aufnehme, unter der ich später den Abzug der Graukarte beurteile, stelle ich fest daß die helleren Felder sich auf neutralgrau filtern lassen, die drei dunkleren aber einen Stich ins Braune behalten.
(Die Karte wird auf weißem Grund mit weißem Hintergrund aufgenommen also keine farbigen Reflexionen zu erwarten)
Brauche ich eine neue Graukarte oder einen anderen Farbfilm???
Fragt sich
phosphor nach jahrzehntelanger Filter-erfahrung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, entweder verlaufen durch einen Fabrikations- oder Verarbeitungsfehler die Farbdichtekurven des Farbfilms oder des Farbpapiers nicht parallel und deshalb hast Du kippenden Farbgang, oder aber Du brauchst eine sehr starke Filterung für ein farbstichiges Negativ. In diesem Falle wirkt das Filter stärker auf die Lichter als die dichteren und daher farbstärkeren Schatten. Der letzte Fall kann durch einen fabrikationsmäßig nicht neutral abgestimmten Film oder aber durch die Lichtfarbe bei der Aufnahme verursacht werden, denn unsere "Universalnegativfilme" sind ja prinzipiell trotzdem auf Tageslicht abgestimmt. Unter gelbrotem Glühlampenlicht werden sie dann farbstichig und lassen sich infolgedessen nicht mehr absolut gleichmäßig kopieren. Was mir noch einfällt, könnte sein, daß infolge der Digitalisierung der Großlabors die Sensibilisierung der Farbpapiere und das Licht (Lichtfarbe)bzw. die Lichtintensität (Belichtungszeiten, unterschiedliche Schwarzschildeffekte der einzelnen Schichten im Photopapier) des Vergrößerers nicht mehr ganz harmonieren.
Es wird sich wohl empfehlen auf die Mitteltöne neutralgrau zu filtern und leichte Abweichungen an den Rändern hinzunehmen.
PS: Ich habe die "Tageslichtlampe" überlesen. Aber was ist das für eine "Tageslichtlampe" eine blaugefärbte Glühlampe oder eine Leuchtstofflampe? Ich glaube aber prinzipiell nicht, daß es möglich ist die Farbe des ageslichts 1:1 zu erreichen. Bei Leuchtstofflampen kommt noch ein diskontinuierliches Farbspektrum hinzu (Grünstich bei Nachtaufnahmen mit Neonbeleuchtung.
gut Licht
Walter
RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 13.10.2009 07:19von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Zitat von Photoamateur
[quote="phosphor"]Hallo Chemieplanscher,
PS: Ich habe die "Tageslichtlampe" überlesen. Aber was ist das für eine "Tageslichtlampe" eine blaugefärbte Glühlampe oder eine Leuchtstofflampe? Ich glaube aber prinzipiell nicht, daß es möglich ist die Farbe des ageslichts 1:1 zu erreichen. Bei Leuchtstofflampen kommt noch ein diskontinuierliches Farbspektrum hinzu (Grünstich bei Nachtaufnahmen mit Neonbeleuchtung.
Ich habe das Geheimnis gelöst. Zunächst mal, ich verwende eine Adolux-Lampe mit kontinuierlichem Tageslichtspektrum und 5200 Kelvin. Unter der nehme ich die Graukarte auf und filtere auch den Abzug.
Und hier die Lösung: Zitat aus dem Beipackzettel der neuen Graukarte:
[b]Die meisten Filme ergeben kein absolut neutrales Grau, wenn der übrige Teil der Szene in der Farbbalance richtig erscheint. Grund hierfür ist die Hautton-Grau-Balance-Beziehung.Es kann erforderlich sein,die Graukarte etwas abweichend vom optimalen Grau wiederzugeben, um im Bild das beste Ergebnis zu erhalten[/b]
Aha, so ist das also. Irgendwie habe ich das immer geahnt. Aber jetzt weiß ich was zu tun ist.
Gruß
phosphor
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RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 13.10.2009 07:32von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Zitat von namir
digital wäre ja nur der Schritt vom Negativ/Dia zum Bild auf Papier. Negativ/Dia bleibt noch da.
Weiss auch nicht, ... irgendwie doch recht aufwendig.
Gruß
Bernhard
So aufwendig wie du schreibst ist es bei weitem nicht. Gut, die Filmentwicklungsdose muß bei 38°C gehalten werden. Das habe ich früher in einem größeren Wasserbehälter nach der Kippmethode gemacht. War kein Problem weil der Vorgang nach 9 Minuten vorbei ist.(Heute mache ich das auf einem alten Joboprozessor für 30 € aus der Bucht) Die Farbabzüge mache ich mit heutiger moderner Chemie bei 20°C in der Schale wie SW. (1Min entwickeln,1Min.bleichfixieren,ab ins Wasser. Probestreifen werden sofort trockengefönt und beurteilt.
Die Ergebnisse sind jedem Drogerieabzug überlegen weil sie nicht erst in einen Datensatz konvertiert werden
Gruß
phosphor
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RE: Hinten weiß, unten weiß, Mitte braun
in Dunkelkammer & Entwicklung 13.10.2009 07:46von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
[quote="grommi"]Ein digitaler Farbprint mit Pigmenttinte hält an der Wand und unter Licht sicher 10x länger wie ein farbstoffbasierter Analogabzug. Bei SW kann man von ungefähr vergleichbarer Lebensdauer sprechen, aber nur bei erstklassigen Barytabzügen. Die PE-Abzüge (alle Farbbilder z.B.) sind da schon längst zerbröselt.
Dann muß ich anderes Papier verwendet haben. Bei mir hängen 50x60cm Farb-Abzüge seit 10 bis 20 Jahren
im Tageslicht an der Wand. Keine Spur von Farbausbleichung oder gar Zerbröselung. Wenn das so wäre hätte ich längst aufgegeben
Aber darum geht es doch gar nicht. Nichts ist für die Ewigkeit, das eine nicht besser als das andere. Nur anders. Und können muss mans. So oder so.
Genau. Analog kann ich, digital eben nicht. Jedenfalls sind meine "Prints" immer noch jedem Drogerieabzug in der Qualität überlegen (ganz abgesehen von der Wahl des Ausschnitts)
Gruß
phosphor
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