Hallo Reinhold,

mir war die Aussage einfach nur ein bisschen zu plakativ, da es unter den "ernsthaften Amateuren" so eine leichte Formatbeweihräucherung gibt. Ich mache ja auch Mittelformat. Allerdings erschließt es sich mir nicht, warum sich manche Leute Mittelformatkameras anschaffen und dann so Argumentieren: "Jetzt habe ich ja ein Format größer, also tut es auch ein mäßiger Film". Die schleppen dann die Kiev, Hasselblad, Rolleiflex mit sich rum, obwohl es mit einem exzellenten Filmmaterial eine Kleinbildkamera das Gleiche könnte. Wenn mir jetzt ein bestimmtes Filmmaterial gefällt und ich notgedrungen, weil das Korn oder der Lichthofschutz eben mies ist (Forte, Efke 100, russische Filme etc.), ein Format mehr brauche, dann ist das für mich nachvollziehbar, aber umgekehrt eben nicht. Ich kaufe ja auch keinen Porsche, um damit dann höchstens 80 zu fahren, weil mir der Spritverbrauch zu teuer ist, da fahre ich dann lieber Kleinwagen, aber 120.

Der Fomapan 100 ist m.E. kein mittelmäßiger Film. Dieses Atrribut wird ihm gerne vor allem von einem bestimmten Distributor zugeordnet, damit er Argumente für seine hochpreisigen Filme hat. Zu den anderen von dir genannten Filmen kann ich nichts sagen, da ich sie nicht verwende.

LG reinhold

So war das nicht gemeint, der Fomapan hat durchaus seine Qualitäten, einen ordentlichen Lichthofschutz und Auflösung und Korn sind nicht wesentlich schlechter als beim Ilford FP 4 (ein bißchen allerdings schon). Das ist ja auch Dein Standardfilm, den Du immer benutzt, meine Abneigung gegen den Film beruht allein auf seiner Rotwiedergabe. Ich rede da mehr von solchen Leuten, die im Kleinbild nen PlusX oder Tmax in ihre Kamera stecken und dann im Mittelformat auf irgendetwas anderes ausweichen. Aus einem ähnlichem Grund wie Du eine Vorliebe für Foma hast (Tonwertumsetzung), mag ich die Efkes, da werden rote Lippen relativ dunkel. Ich frage mich bei der Formatwahl, befriedigt Film X in Format Y meine Ansprüche und wähle dementsprechend das Format. Ich käme allerdings nicht auf die Idee zu sagen, ich will unbedingt Mittelformat fotografieren, der PlusX ist mir aber zu teuer also weiche ich dann aus Kostengründen auf einen Shanghai oder Forte aus. Damit wäre nämlich der Formatvorteil wieder zu einem erheblichen Teil zerstört. Ich sehe das in anderen Foren, da wurden Lobeshymnen auf Efke-Filme ausgesprochen und von manchen Leuten behauptet, sie seien doch Spitzenklasse - sind sie in einigen Parametern nicht, ich mag sie trotzdem - die gleichen Leute behaupten heute nahezu das Gegenteil, weil a) der Preis gestiegen ist und b) ein paar von denen offensichtlich jetzt mehr Geld in der Tasche haben.

Hallo Walter,

naja - 90% meiner Kameras (eigentlich alle bis auf die Minolta X-700) fotografieren durch bessere Glasscherben und mein Scanner taugt bei KB auch nicht viel - da bringt die Negativgröße schon was. Und ich stehe eben auch auf geringe Schärfentiefebereiche und leichte Vignettierung...

Viele Grüße,
Nils

Noch ein Vorteil von MF ist, dass Staub nicht so groß abgebildet wird wie bei KB. Das ist vor allem ein Vorteil, wenn man, wie ich, eben keine staubfreie Duka hat. Nur deswegen MF zu fotografieren, fände ich aber auch albern. Und stören tut der Staub ja trotzdem. Was auch noch - je nach Vorliebe - ein Grund für MF sein kann, ist, dass die Art zu Fotografieren meistens eine andere ist. Banales Beispiel: Lichtschachtsucher gibt es im Kleinbild kaum. Wenn ich mir jetzt allerdings meine Exa anschaue, dann habe ich mit der fast die selbe Art zu fotografieren wie mit meiner Kiev oder Seagull. Aber bei vielen MF-lern ist sicher auch einfach Liebhaberei der Grund.

Grüße,
Christoph (der die Fomas übrigens auch liebt)