RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.02.2009 20:34von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hi Bernhard,
Du hast natürlich recht, und mir ist bewusst, wie stark KB vergrößert wird. Die Abzüge, die ich gestern gemacht habe, liegen bei ~ 17x22 cm. Das es mir nicht gelingt, hier noch wirklich knackige Abzüge zu erzielen, enttäuscht mich schon. Schließlich gibt es in dieser Gilde Vertreter, die meinen, man könne einen guten KB-Film bis zu 50x60 cm ziehen. Wenn die aber schon bei dieser Größe nicht so richtig scharf werden, was soll dann erst mit den Größen darüber passieren?
Da bemüh ich mich, mit guten Festbrennweiten und teils Stativ etc richtig scharfe Bilder zu probieren, überleg mir zudem noch die Umstellung auf modernere Filme wie Delta 100 statt FP4 Plus (ein Teil der Abzüge sind von Agfa APX 400, gepusht auf 800, gemacht worden...), um das Maximum herauszuholen - und dann sind die Abzüge schon in dieser Größe eher unscharf ...
Gruß
Sven
-----------------------------------------------
Meine Homepage: http://www.glamorous-pictures.de - Galerie, Erfahrungsberichte, Tutorials und Fotoliteratur
Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.02.2009 23:51von hambo • Mitglied | 106 Beiträge
Hallo Sven,
grundsätzlich ist das Rodagon schon das bessere Objektiv. Wenn du knackscharfe Bilder im Kb Format vermisst, kann das an vielen Faktoren liegen. Um mal den Vergrößerer zu testen, würde ich mal ein Stück Perforation mitbelichten auf Papier, die Räder der Löcher müssen sauber kommen.
Dann ist auch noch die vieldiskutierte Frage nach Film/Entwickler Kombination die mit hereinspielt bei dem Problem von dir. Feinkörnige Filme müssen nicht unbedingt den schärferen Bildeindruck ergeben, da spielt der Kantenkontrast eine wichtige Rolle. Feinkornausgleichsentwickler wie der ID11 von Ilford oder D76 von Kodak, enthalten ein wenig Silberlösungsmittel um das Korn, das während der Entwicklung entsteht, wieder etwas anzulösen, sprich feiner zu machen. Dabei geht Kantenschärfe verloren. Bei den Feinstkornentwicklern ist dieser Effekt noch stärker, also bei Microdol von Kodak etwa.
Auch wenn es altmodisch klingt und Feinkornanhänger mich dafür grillen werden, versuche mal Rodinal in 1:50 Verdünnung. Nicht unbedingt mit modernen Filmen, die mögen es nicht so gerne, aber der FP4 oder Kodaks Plus X Pan kommen gut zurecht damit und bringen wahrscheinlich die Schärfe die du vermisst.
Ich selber arbeite gerne mit Adox Film von Fotoimpex, der 50 Art, also die klassische alte Emulsion der fünfziger Jahre, liefert sehr schöne Ergebnisse und ein feines Korn. Nur hat er eben auch nur 50 ASA, also ist nicht der schnellste. Man gewöhnt sich aber rasch daran, und du schreibst ja, das du viel mit Stativ arbeitest, da spielt es ja keine Rolle.
Übrigens ist auch das gute alte Neofin blau von Tetenal sehr zu empfehlen, man muß sich aber ein wenig einarbeiten und Testfilme opfern, da viele Filme damit etwa eine Blende empfindlicher werden. Sein Erfinder W. Beutler hat ein sehr informatives Buch verfasst, "Meine Dunkelkammerpraxis", in dem recht gut die verschiedenen Methoden der fast kornlosen aber ungemein scharfen Entwicklung beschrieben werden. Vieleicht hast du Glück und kannst im Antiquariat oder übers Web erwerben.
Gruß Jürgen
RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.02.2009 02:04von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
"Schärfe" ist, glaube ich, sowieso ein schwieriger Begriff... also eine ziemlich subjektive Angelegenheit.
Kann leider nichts fundiert zu "scharfen" Film/Entwickler Kombinationen für große Vergrößerungen sagen...
Grüße
Bernhard
RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.02.2009 03:22von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
17x22, also im Bereich von 8-facher Vergrößerung, sollte das Objektiv, wenns nicht irgendwie dreckig oder so ist, auf keinen Fall der minimierende Faktor sein.
Kann es aber leicht sein, den Unterschied zwischen einem preiswerten oder sollte man doch lieber billigen Dreilinser und einem Spitzenobjektiv sieht man auch auf einem 10x15-Abzug, wenn die Augen mitspielen. Das muß aber nicht immer ein Nachteil sein, bei sehr körnigen Filmen ist ein etwas weichzeichnendes Objektiv mitunter nützlich.
gut Licht
Walter
RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.02.2009 06:24von oetzel • Mitglied | 439 Beiträge
Hi Sven,
ich hab mir gerade mal Abzüge angeschaut, die sind etwa 18x24cm von TMax400. Ich sag mal: Es geht. Man kann aber schon ein Unterschied zum MF sehen. Ein deutlicher Unterschied? Jein. Ich würde versuchen, die Abzüge härter zu machen. Auch der Kontrast spielt beim Schärfe Eindruck mit.
Grüße
Michael
--
http://www.cyber-simon.de -- mein Photoblog
RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.02.2009 17:30von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo Sven.
Nimm dein KB Negative und vergrösser mit Deinem Rogonar-S 75mm f/4,5 einen Papier-Ausschnitt der dem mit dem 50er entspricht. Dann hast Du Deine beiden Vergrösserungsobjektive mit dem gleichen Negativ gegeneinander antreten lassen und kannst selbst vergleichen. Danach habe ich KB weitgehenst gegen MF 4,5x6 ausgetauscht. Meinen Bildern hat es mehr als gut getan. Meinem inneren Wertgefühlen auch. Schlechte Bilder liegen bei mir nicht mehr in der Aufnahmetechnik sondern in der Motivsuche.
Ich kann es nur jedem empfehlen.
Gruß Berthold
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.02.2009 19:16von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Zitat von BertholdSW
Hallo Sven.
Nimm dein KB Negative und vergrösser mit Deinem Rogonar-S 75mm f/4,5 einen Papier-Ausschnitt der dem mit dem 50er entspricht. Dann hast Du Deine beiden Vergrösserungsobjektive mit dem gleichen Negativ gegeneinander antreten lassen und kannst selbst vergleichen. Danach habe ich KB weitgehenst gegen MF 4,5x6 ausgetauscht. Meinen Bildern hat es mehr als gut getan. Meinem inneren Wertgefühlen auch. Schlechte Bilder liegen bei mir nicht mehr in der Aufnahmetechnik sondern in der Motivsuche.
Ich kann es nur jedem empfehlen.
Gruß Berthold
Hi Berthold,
den Vergleich werd ich heute oder morgen direkt mal machen und hier berichten. Was den Wechsel angeht: ich hätte nix dagegen, sofort auf 4,5x6 zu wechseln, aber leider ist das auch eine Kostenfrage, denn bei den aktuellen Preisen bekommt man für seine analogen KB-Bodys kaum noch was, und meine Objektive würd ich nicht verkaufen, denn die brauch ich noch für meine EOS 400D , die zumindest gelegentlich zum Einsatz kommt...
Gruß
Sven
-----------------------------------------------
Meine Homepage: http://www.glamorous-pictures.de - Galerie, Erfahrungsberichte, Tutorials und Fotoliteratur
Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
Hallo Sven
der Unterschied MF - KB ist schon klar zu erkennen. Ein Wechsel eigentlich nur eine Frage der Zeit. Ich ahbe für meine Zenza vor 6 Jahren gebraucht 700 € inkl. 75mm und 1 Ersatzmagazin bezahlt. Was Du heute dafür hinlegen mußt ist ein Witz. Das ist ja auch der Grund warum Du für Deine KB Gehäuse kaum noch etwas bekommst. Deine EOS 1 würde ich im Zweifel in Zahlung nehmen.
Negativformat ist durch nix zu ersetzen. Auch nicht durch ne 400D.
Bei gleichen Vergrößerungsmaßstab sollte der Unterschied zwischen Deinen Objektiven eigentlich erkennbar sein. Wobei das Rogonar-S schon eine gute Leistung hat. Ich hatte mal nen Aneret das war saumäßig scharf hab es leider einer Freundin vermacht die immer noch damit arbeitet. Ist halt auch immer ne Kostenfrage.
Haben beide Objektive den gleichen Objektivring? Ist der Vergrößerer ausgerichtet? Zum Vergleich beider Objektive am selben Negativausschnitt arbeiten.
Gruß
Andreas
RE: Grundsatzfrage Objektiv
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.02.2009 21:19von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo Sven.
> und meine Objektive würd ich nicht verkaufen...
Sollst Du auch auf keinen Fall.
Schnell, spritzig, hohe lichtstärke, riesiege Weitwinkel geht nur mit KB. Also behalten!!!
Den Rest aber, die Ruhe bei der Motivsuche, das sinnliche Fotografieren erst im Kopf und dann mit MF!!!
Schau Dir mal die Masse Deiner schönsten Vergrösserungen an und dann entscheide das Format, 6x6 oder MF für arme 4,5x6?
Mit quadratischen Bildern habe ich erhebliche Probleme. Mit Handtücher (2x3) aber auch!
Für mich ist die Mamiya 4,5x6 die Erfüllung. Tragbar, bezahlbar, nur 15 Bilder, Filmwechselkassetten, tolle Optiken und über Taschengeld-Zeit bei Ebay über Jahre zusammenstoppelbar.
Ein 2,8/80mm für 70€ und billiger, was will der Mensch mehr.
Gruß Berthold
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
______________________________________________________________________________
das hobbyphoto-forum ist seit dem 14.01.2006 online
flickr online | Forenuser - Die Foren Suchmaschine | Bilder verkleinern | Bilder hochladen
Besucher
0 Mitglieder und 8 Gäste sind Online |
Forum Statistiken
Das Forum hat 13099
Themen
und
131153
Beiträge.
|
Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |