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Ich gehe davon aus dass der Polypan irgendwo ganz weit östlich in der EU hergestellt wird.
Wer sollte das sein? Außer Foma in Tschechien ist von denen keiner mehr übrig. Forte in Ungarn, Foton in Polen, Azomures in Rumänien (Filmproduktion), Fohar in Bulgarien gibt es nicht mehr. Der einziger Hersteller, der eventuell geeignete Maschinen besitzen könnte, wäre das Slavich-Werk in Litauen (das in Pereslawl-Salesski in Rußland ist beim besten Willen nicht mehr EU). Allerdings findet sich auf der Homepage kein Hinweis auf andere Materialien als Holographiematerial.
Herr Schröder (?) hat wohl mal an irgendeiner Stelle geäußert, daß es sich da um einen Restbestand eines technischen Films oder eines Films zu Überwachungszwecken handelt, der jetzt billig unter die Leute gebracht wird. Wenn ich mich nicht falsch entsinne, war der Hersteller entweder Ilford oder Agfa-Gevaert.
An die Idee eines schwarzweißen Kinokopiermaterials glaube ich nicht. Grundsätzlich wird kaum noch Schwarzweißkopiermaterial nachgefragt, da kaum noch schwarzweiße Kinofilme gedreht werden und wenn, dann wird oft aus Kostengründen auf Farbpositivmaterial kopiert. Ansonsten stellt sich die Frage, warum Kinepositivfilm panchromatisch sensibilisiert sein sollte. Man mag jetzt zwar argumentieren, daß es auch farbige Vorlagen geben kann, aber dafür steht normalerweise spezieller Zwischennegativfilm zur Verfügung. Ansonsten ist auch die Empfindlichkeit für ein Kopiermaterial fast zu hoch und der Kontrast zu flach, ein Positivfilm arbeitet eher wie Photopapier, indem es aus dem relativ weichen Negativ ein projektionsfähiges Diapositiv macht.
Ich könnte mir vorstellen, daß so ein Material wie der Polypan F für die Zählerphotographie in den Vermittlungsstellen u.ä. eingesetzt wurde - da gab es eigens Einrichtungen. Auch Reprophotographie und Überwachungskameras könnten in betracht kommen.