#11

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 29.11.2011 09:21
von cmo • Mitglied | 339 Beiträge

Ob es zu Spannungen führt, wenn man über etwas anderes redet als Entwickler, Bokeh und Fototaschen? Ich kenne Diskussionen, in denen über Entwickler, Bokeh und Fototaschen so heftig gestritten wurde daß man meinen konnte, die Kontrahenten würden sich umbringen wollen.

Es ist sowohl bei Entwickler, Bokeh und Fototaschen als auch bei sozialen, politischen oder sonstwie gelagerten Themen so, daß man unterschiedlicher Meinung sein kann. Ob so etwas zum Streit führt hängt davon ab, wie man miteinander umgeht.


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#12

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 29.11.2011 09:25
von Gelöschtes Mitglied
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Eben. Das müßten wir doch eigentlich hinkriegen, oder? Den Thread zu meinem Schweinebild z.B. halte ich für ein gutes Beispiel. Da hätten genausogut Veganer und Fleischesser einander an die Gurgel gehen können, ich kenne genügend Foren, wo das auch so gekommen wäre.

Viele Grüße
Nils


zuletzt bearbeitet 29.11.2011 09:26 | nach oben springen

#13

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 29.11.2011 12:15
von mks • Mitglied | 864 Beiträge

Zitat von clickclackstart
SW-Aufnahmen zu wenig bunt.


Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen! (Mit wenigen Ausnahmen, wie den Jazzkellerbildern.)

Nein im Ernst, ich finde den Ansatz von Clemens großartig. Mir fehlt leider ein wenig die Zeit, an solchen Themen auch mal dran zu bleiben. Ich bekomme schon die laufenden (und auf ein Minimum heruntergefahrenen) politischen Aktivitäten kaum unter einen Hut mit dem Alltag. Aber wenn sich ein Gemeinschaftsprojekt entwickeln sollte, welches unter einem gemeinsamen Thema z.B. jeweils regionalspezifische Besonderheiten bearbeitet, dann würde ich mich da sicher einbringen.

Ich habe übrigens im Rahmen meines Geographie-Studiums im Sommer eine interessante Erfahrung gemacht. Wir haben uns mit einem kleinen Dorf im Nürnberger Land beschäftigt. Es liegt unmittelbar am Flughafen, die Lärmbelastung ist exorbitant. Um diese Nachbarschaft zu thematisieren ohne den Leuten was in den Mund zu legen, haben wir Fotos gemacht, diese den Anwohnern gezeigt und sie um eine Stellungnahme gebeten. Ein Foto enthielt im Vordergrund ein hübsches Blumenbeet, im Mittelgrund ein Gewächshaus (die ganze Gegend wird vom Gemüsebau dominiert) und im Hintergrund den Tower des Flughafens. Einer der Anwohner regte sich fürchterlich über die Verschandelung der Gegend mit Gewächhäusern auf. Zum Flughafen hat er nix gesagt...

Gruß!
Markus


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I know Jesus loves me. But I just want to be friends.


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#14

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 29.11.2011 19:00
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von cmo
Hast Du denn ein Thema?


Ich habe eine ganze Batterie von Themen, die eine Bedrohung von Kultur, Gesellschaft und Natur darstellen, aber es ist nicht ganz leicht, diese photographisch darzustellen. Da ist es wesentlich leichter, den Werdegang eines Flughafens oder einer Landebahn mit all seinen Schattenseiten zu dokumentieren.

Was würde mir da spontan in Sachen "Kultur" einfallen? Beispielsweise der ungezügelt voranschreitende Anglizismus mit der Zerstörung der vielfältigen, europäischen Kultur, die auf vielen Sprachen und damit vielen Denkmustern beruht. Aber wie photographiert man das? Das ist ein längerer Prozeß, der sich über viele Jahre schleichend hinzieht. Da fehlte mir die Idee. Außerdem ginge so etwas meiner Meiner nach nur mit einer ständig mitgeführten, schußbereiten Kamera - also eine, die in die Jackentasche paßt.

Natur: Immer mehr Bauern geben Felder auf und die Kommunen planieren erst mal alles, in der Hoffnung, daß dann dort die riesigen Gewerbegebiete entstehen. Und das macht jede Kommune ab vielleicht einhundert Einwohnern. An den Autobahnen haben sie sogar Erfolg: Da gibt es hier und da einen Knall und plötzlich steht dort irgendein Logistikzentrum für LKWs, wo gestern noch Acker oder Wiese war. Man mag es glauben oder nicht, aber die entstehen fast über Nacht oder zumindest in ganz wenigen Wochen. Wir bauen unsere Republik zu. Natürlich brauchen wir diese ganzen Logistikzentren auch, damit man in Rheinland-Pfalz die Butter aus Schleswig-Holstein und in Hamburg die Butter aus Garmisch essen kann.

Bei der Gesellschaft fiele mir spontan die Ellenbogengesellschaft und der von der Werbung seit einigen Jahren gepriesene Egoismus ein. Schüler müssen in immer weniger Schuljahren immer mehr leisten. In Fernost ist es üblich, daß Kinder bis Mitternacht lernen und trotzdem früh morgens aufstehen. Das ist natürlich kein Problem: Sie nehmen einfach Medikamente, damit sie das durchstehen. Und hierzulande fangen sie damit auch schon an.

Tja, was bliebe noch? Massentierhaltung? Abgesehen davon, was es für die Tiere bedeutet, leidet sogar der Verbraucher darunter. Durch die Massentierhaltung steigt die Anzahl der MRSA-Patienten rapide an, weil die Krankheitserreger in der Massentierhaltung resistent werden und danach in die Umwelt gelangen. Da reicht sogar ein Tiertransport mit lebenden Tieren aus, z.B. ein LKW-Transport auf der Straße mit Schlachthühnern. Aber das sind komplexe Zusammenhänge und wie photographiert man so etwas?

Und wie man die Bilder ausstellt, wüßte ich auch nicht, weil ich so etwas einfach noch nie gemacht habe.

Etwas ratloser Gruß,
Daniel


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#15

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 29.11.2011 21:24
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von Daniel
Durch die Massentierhaltung steigt die Anzahl der MRSA-Patienten rapide an, weil die Krankheitserreger in der Massentierhaltung resistent werden und danach in die Umwelt gelangen.


Hallo, Daniel,
wichtige und brisante Themen hast Du angesprochen, aber MRSA ist meines Wissens in Krankenhäusern gezüchtet worden.
Das wollen die natürlich nicht gern zugeben, besser, er wurde von draussen importiert...
Fotografisch aufarbeiten liesse sich das aber schon alles .
Gruss,
Ritchie


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#16

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 30.11.2011 07:46
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von plaubel
aber MRSA ist meines Wissens in Krankenhäusern gezüchtet worden.
Das wollen die natürlich nicht gern zugeben, besser, er wurde von draussen importiert...
Fotografisch aufarbeiten liesse sich das aber schon alles .


Das mit den Krankenhäusern ist nur die halbe Medaille. Du kannst in Wikipedia, Bürgerinitiativen, einer US-Studie und anderen Quellen, die Du über die Google ("MRSA", "Massentierhaltung") findest, ergänzende Informationen finden. Es gibt Statistiken, die belegen, daß im Dunstkreis von Massentierhaltungsbetrieben vermehrt MRSA bei Menschen auftritt. Tja, tut mir leid, das will niemand hören, aber es ist leider ein Faktum.

Gruß,
Daniel

PS: Und wenn Dir das Googlen so Spaß macht, dann schau doch auch gleich mal nach "EHEC" und "Massentierhaltung"!


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#17

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 30.11.2011 08:51
von cmo • Mitglied | 339 Beiträge

Mir ist gerade ein aktuelles Beispiel vor die Flinte gekommen.

Also, da gibt es ein Naturschutzgebiet einer recht hohen Schutzklasse. Dort ist keine Bebauung vorgesehen.

Über mehrere Jahre wurden dort eine Strasse und Gebäude errichtet - ganze Wohnhäuser, ein Handwerksbetrieb, eine Art Schrotthandel und sogar eine Kneipe. Alles auf dem Gelände, das der Gemeinde gehört, alles ohne Baugenehmigung, und das Finanzamt kennt die drei vorhandenen Firmen nicht mal Natürlich sieht es dort auch aus wie Sau, überall liegt Abfall und Schrott herum.

Ein lästiger Gutmensch wie ich (nicht ich) hat die lokale Verwaltung und Politik darauf angesprochen und angeschrieben. Geschehen ist nichts. Naja, da gibt es wohl ein paar lokale Würdenträger, die da hübsch mitverdient haben, namentlich bekannt...

Die Idee lautet, von diesem landschaftlich hübsch zu fotografierenden Eckchen Bilder zu machen, vielleicht noch ein HD-Filmchen für weitere Zwecke, und dann Öffentlichkeit herzustellen: eine kleine Ausstellung plus Pressearbeit, und Abzüge der Bilder an die zuständigen Stellen schicken, den Film mit Erläuterung an den lokalen TV-Sender.

Die Wirkung müßte in einem so einfachen Fall brachial sein


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#18

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 30.11.2011 10:05
von cmo • Mitglied | 339 Beiträge

Ein weiteres Beispiel, weit weniger konkret, aber mit Hintergedanken, ist dieses, es ist aber noch lange nicht fertig:

http://www.flickr.com/photos/clemens-mol...57625596516051/


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#19

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 30.11.2011 11:17
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von cmo
Mir ist gerade ein aktuelles Beispiel vor die Flinte gekommen.

Also, da gibt es ein Naturschutzgebiet einer recht hohen Schutzklasse. Dort ist keine Bebauung vorgesehen.

[...]

Die Idee lautet, von diesem landschaftlich hübsch zu fotografierenden Eckchen Bilder zu machen, vielleicht noch ein HD-Filmchen für weitere Zwecke, und dann Öffentlichkeit herzustellen: eine kleine Ausstellung plus Pressearbeit, und Abzüge der Bilder an die zuständigen Stellen schicken, den Film mit Erläuterung an den lokalen TV-Sender.

Die Wirkung müßte in einem so einfachen Fall brachial sein



Ich finde das großartig. Aber das scheint eine recht regionale Geschichte zu sein. Das könnte schwierig werden, Dich da von ferner Seite zu unterstützen. Aber mich ärgert das auch, wenn solche Dinge geschehen und mann dann andere "vor vollendete Tatsachen" stellt. Letztendlich wird einfach der Örtlichkeit das Naturschutzgebiet aberkannt und das Problem ist "gelöst". Richtig wäre natürlich, den Schweinestall da aufzuräumen und neu zu bepflanzen. Aber das macht natürlich keiner. Da geht mir die Hutschnur hoch!

Daniel


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#20

RE: Fotografie im Dienst einer guten Sache

in Projekte 30.11.2011 12:21
von cmo • Mitglied | 339 Beiträge

Naja, das ist nur ein Beispiel und in diesem Fall wohl schnell gemacht.


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