Meines Erachtens hat man zu dem Zeitpunkt als die Kamera gebaut wurde noch mit Knochenleim gearbeitet und der ist mit Wasserdampf bzw. Alkohol lösbar. Außerdem hat Benno Wundshammer zum Beispiel (der Mann war Pressephotograph) aus seiner eigenen Praxis beschrieben, daß selbst ins Meerwasser geplumpste (mechanische) Kameras nach längerem Ausspülen und Trocknen an einem geeigneten Ort im Normalfall keinen größeren Schaden nehmen. Aber die Kamera soll ja auch gar nicht geflutet werden, sondern eher mit einem Dampfstrahlgerät kurz bedampft werden. Grundsätzlich müßte die Kamera aber sowieso neu justiert und geschmiert werden, daß das Auseinandernehmen eigentlich keine schlechte Idee wäre.

Zitat

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Äußerlich einreiben mit einem Lösungsmittel, das hoffentlich das Leder nicht angreift, geht natürlich auch nicht, weil die Klebschicht ja unten drunter ist.

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Leder ist meines Erachtens "durchweichfähig", so daß es schon gehen müßte. Eventuell müßte man nachher frische Lederfarbe oder Ähnliches auftragen.

Zitat von grommi

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Falls nicht - weg damit. Mich ärgert es jedenfalls, wenn etwas an einer Kamera nicht funktioniert, sie aber sonst benutzbar ist. Wenn z.B. ein Selen-Beli drin ist, er aber tot ist, dann mag ich die ganze Kamera nicht mehr. Gilt genau so für nicht funktionierende E-Messer. Was drin ist, sollte es auch tun.

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Reinhold, du hast ja so Recht. Da habe ich in den letzten 50 Jahren so manche Kamera zwar in Ehren gehalten, aber eigentlich nie Lust gehabt, sie zu benutzen. Letztendlich habe ich sie dann alle doch leichten Herzens weggegeben. Ich habe jetzt ein paar Bilder mit der Futura gemacht und sie wäre zwar was Besonderes, aber gegen meine FED-2 bietet sie keinen wirklichen Vorteil. Die hat auch ein 2,0er Objektiv und ich muß bei den Zeiten nicht ständig umdenken, weil sie die richtig gestufte Zeitenreihe hat. Die langen Zeiten brauche ich sowieso nicht.

Gruß
Jochen

scheiß auf Original. Gute Bilder soll sie machen .....

wech für 150 Ocken

Das Problem ist nur ..... in welchen Fotokram investiere ich jetzt das Geld???? Ich hab' doch alles, was ich brauche Gehe ich halt mal bei Ebay stöbern.

Gruß
Jochen

Das ist aber jetzt ein Luxusproblem! Viel Spaß bei der Auswahl.

Gruß Stephan (hätte auch gerade gerne mal 150 ocken zum Verbraten...

Ja, Stephan, ist für mich auch Luxus. Ich schätze mal, daß ich das doch besser in eine kleine Reise investiere. Den Luxus kann ich mir schon lange nicht mehr leisten. Nach Malaga bzw. Torremolinos habe ich eine Einladung mit kostenlosem Quartier. Könnte für 'nen Billigflug reichen. Etwas habe ich ja auch noch von meinem Kommunionsfotojob.

Gruß
Jochen

Zuerst will ich gerne, die noch nicht geklärte Frage des Bilderknipsers zum Hebel neben dem Zubehörschuh noch nachträglich beantworten:
Nachdem man den Film mit dem Rollknopf weitertransportiert hat, kann man mit dem Hebel den Federzugmechanismus des Selbstauslösers spannen. Durch Druck auf den Auslöser wird der Selbstauslöser dann gestartet und nach Ablauf wird der Verschluß ausgelöst..

Dann will ich diesen Thread aber gleich auch nutzen, um mich kurz indirekt vorzustellen und eine nette kleine Geschichte zu meiner Futura erzählen.

Ich besitze eine früheres Futuramodell (ohne s) mit Schneider Kreuznach Xenar 1:2,8 45mm seit 1968. Besser, sie hat mich, wenn man es genau nimmt mein ganzes Leben begleitet, da der erste Besitzer mein Vater war, der diese Kamera 1951 oder 52 zum Entsetzen meiner Mutter, als beide sehr sehr wenig Geld hatten, gekauft hat. Er hat sie, nachdem er seinen ersten Arbeitsvertrag in der Tasche hatte, mit dem ersten halben Monatsgehalt angezahlt und dann mit weiteren Monatsraten a 50 DM in den folgenden 3 oder 4 Monaten ganz bezahlt. Mit diesem Apparat wurden sämtliche Kleinkinderbilder von meiner Schwester und mir gemacht. 1962 oder 63 hat er sich eine Contarex gekauft und danach blieb die Kamera zunächst bis zu meinem 10. Geburtstag liegen.
Mit dieser Kamera habe ich bis 1973 erst unter Anleitung meines Vaters und später durch Teilnahme an einer durch einen interessierten Kunstlehrer geleiteten Foto AG bis 1973, mein gesamtes Taschengeld in Schwarzweißfilme und Fotopapier angelegt. Das erste halbe Jahr hatte ich keinen Belichtungsmesser und die Bilder wurden nach den Angaben des Beipackzettels zu B-Zeit- und Blendeneinstellung gemacht und erst Weihnachten gab es dann einen Bewa Quick dazu.
So alle paar Jahre ziehe ich da immer wieder mal einen Film durch und freue mich diebisch, daß man auch mit Bauchgefühl (back to the roots) ohne Belichtungsmesser passabel belichtete und durchaus gute Bilder mit dem Ding hinbekommen kann.

Mein Traum wäre 1973 eigentlich eine Olympus M1/OM1 gewesen, die in meinen Augen damals schönste Kleinbildspiegelreflexkamera.
Es wurde dann aber vor allem wegen des M42 Anschlußes ein Spotmatic II von Pentax, aber davon oder auch von anderen meiner Kameras vielleicht ein andermal.

sehr hübsche Geschichte, prima wenn solche Kameras in Ehren gehalten werden.