Guten Tag,

im Moment nutze ich überwiegend den Fuji Velvia 100, sowie den Provia 400 in lichtkritischen Situationen.
Den Provia gibt's aber auch mit ISO 100.
Welche Unterschiede gibt's grundsätzlich zwischen Fuji Velvia, Fuji Provia und Fuji Astia ? Welcher Film eignet sich wofür ?

Gruß Oliver

Hallo Oliver,
das die Velvia Filme die stärkste Farbsättigung haben weißt du sicher. Provia ist die Profi Linie von Fuji, also enge Toleranzen in Farbstimmung und Empfindlichkeit zwischen den Emulsionsnummern und bei jeder Packung liegt die aktuelle Empfindlichkeit bei.

Astia ist die normale Linie. Was wofür? Ehrlich gesagt Geschmacksache. Velvia ist mir mitunter zu kräftig, aber in der Projektion toll. Ob mann nun Profi oder Amateur Sortiment wählt ist auch so eine Sache. Die Profi Filme sollen mit optimalen Reifegrad auf den Markt kommen und nur eine kurze Lagerdauer haben. Also gleich in den Kühlschrank damit. Wogegen die Amateuremulsionen etwas unreif sind und, so der Gedanke, beim Kunden im Schrank oder Kamera nachreifen können. Was davon nun Wahrheit und was geschicktes Marketing ist vermag ich dir auch nicht zu sagen. Wichtig wird das ganze nur, wenn du Stills machst und genau die Farbe treffen willst, sprich vorfiltern mit CC Filtern.

Ich habe lange Jahre bei einem Hamburger Versandhändler in Labor gearbeitet, da kam es darauf an, etwa wenn Edelstahltöpfe fotografiert werden. Oder wenn eine Emulsion für den Modebereich ausgesucht wird. Da gibt es schon Unterschiede wie die einzelnen Chargen auf Pushentwicklung reagieren. In dem Bereich wird aber auch fast kein Film normal durchentwickelt, sondern meist mit 1/4 bis 1/2 Blende + gepusht. Übrigens in 1/8 Blendenstufen bis zu +3 Blenden. Es gab Fotografen die machten gar die 7/8+ Entwicklung. Letztendlich wirst du die Feinheiten und Unterschiede absolut nur erkennen bei einer Fachentwicklung wie Studio 13. Nicht das die CeWe Entwicklung schlecht ist, aber dort werden schon die erlaubten Toleranzen genutzt. Das macht auch nichts für den, der einmal im Jahr seine Urlaubsdias durchlaufen lässt.

Wenn du mal die Unterschiede sehen willst, dann einen Film mit Testmotiven am Montag und den 2. mit den gleichen Motiven am Mittwoch abgeben. Am Neutralgrau (Graukarte) sollte es sich abzeichnen. Wenn du mehr Fragen hast, schicke gerne eine PN oder schreibe im Forum.

Viele Grüße
Jürgen

Hallo Oliver,

Der Astia ist abgekündigt, den gibts wohl nur noch als Restposten.
Ich selbst benutze den Provia 100F. Der hat eine relativ natürliche und neutrale Farbwiedergabe, die Farben kommen nicht knallig, sondern eher zurückhaltend. Für Liebhaber "bunter" Bilder ist der nichts. Diese tendieren eher zum Velvia, der eine stärkere Farbsättigung hat, aber eine leichte Tendenz ins rötlich-warme bringen soll.
In Punkto Schärfe und Korn sollen sich die Filme nichts schenken.

Der Provia ähnelt in seiner Farbwiedergabe sehr dem Astia, weshalb dieser auch abgekündigt wurde.
Der Astia soll wohl noch eine etwas schwächere Farbsättigung gehabt haben.

Einen Vergleich der Filme findest Du auch hier.

Gruß

Joachim

Zitat von hambo

---

Astia ist die normale Linie.

---

Nein, das stimmt nicht. Die normale sprich Amateurlinie ist der Sensia. Astia, Provia, Velvia und Fortia (gab/gibt es nur in Japan) gehören alle zur Profilinie und unterscheiden sich genau in der Reihenfolge, wie ich es geschrieben habe, in der Farbsättigung, wobei der Fortia wirklich extrem bunt ist.

Der relativ milde Astia ist besonders gut z.B. für Porträtfotografie geeignet. Viele Landschaftsfotografen schwören auf den Velvia, allerdings ist mir ein Rätsel, warum viele ihn dann überbelichten. Vielleicht weil er sonst zu bunt ist? Alle insgesamt 6 in Deutschland verfügbaren Profifilme gibt es als KB und Rollfilme, die meisten auch als Planfilme und einige als Rollfilm 220. Von Abkündigung steht nix auf der Fujiseite. Das kommt wohl aus der Gerüchteküche.

Gruß
Jochen

Hallo Jürgen, hallo Jochen, hallo Joachim,

vielen Dank für Eure Antworten ! Das hilft mir wirklich schon eine ganze Menge.
Proffessionell-Emulsionen lassen sich immer gut am F erkennen, also z.B. Provia 100F. Ich meine, der Provia kommt sowohl als, normaler, unreifer Film, als auch als Professionell-Film in den Handel. In der Zeitschrift Fotoforum waren vor kurzem so ziemlich alle aktuell erhältlichen Filme aufgeführt. Der Velvia war mit dem Hinweis "Rohstoffmangel" gekennzeichnet und soll früher oder später nicht mehr erhältlich sein. Einen konkreten Auslauftermin habe ich noch nicht gelesen.
Auf der suche nach einen farbneutralen, hochauflösenden Film mit geringem Korn für Landschaftsaufnahmen, der vor allem gut digitalisierbar sein sollte, hatte mir Fuji den Velvia ans Herz gelegt. Ich bin mit dem Film sehr zufrieden, auch wenn die Farben tatsächlich sehr kräftig sind. Etwas kritisch finde ich die Belichtung / Dynamik. Ich habe ständig das Problem, dass Bildbestandteile zeichnungslos "absaufen".
Siehe z.B.: http://www.pgl-luebeck.de/4601439d6d0f74...a1b0a/d031.html
O.K. das Bild wurde bereits digital aufbereitet und in diesem Fall wirkt die fehlende Zeichnung sogar bildgestaltend. Ich verlasse mich offenbar viel zu sehr auf die Integralmessung: Das Bild wird dann zwar integral betrachtet absolut korrekt belichtet, aber dunkle Bildteile saufen häufig schnell ab,
Vermutlich sind die Farbumkehrfilme, was die Belichtung anbelang einfach geringer tolerant als vergleichbare Negativfilme. Ich werd aber mal Eure Anregungen aufgreifen und auch mal weniger sättigende Filme probieren.
Interessant finde ich, dass der Velvia 100 trotz der höheren Empfindlichkeit ein feineres Korn und eine bessere Auflösung im Vergleich zum Velvia 50 aufweisen soll.

Gruß Oliver

Ich bevorzuge inzwischen den Kodak Elitechrome (relativ günstig bei rossmann). Er hat etwas wärmere Farben als der Fuji Sensia. Mann muss ihn aber wie 80ASA belichten, da er sonst etwas in den Schatten absäuft.

Thomas

Zitat von Oliver-Jorst_Jürgen

---

Proffessionell-Emulsionen lassen sich immer gut am F erkennen, also z.B. Provia 100F.

---

Das stimmt auch nicht. Keine Ahnung, was das F bedeutet, aber der Velvia 50 (ohne F) ist genausowenig eine Amateuremulsion wie der Provia 400X.

Zitat von Oliver-Jorst_Jürgen

---

Interessant finde ich, dass der Velvia 100 trotz der höheren Empfindlichkeit ein feineres Korn und eine bessere Auflösung im Vergleich zum Velvia 50 aufweisen soll.

---

?????
Wer hat Dir denn das geflüstert?

Gruß
Jochen

Zitat von bilderknipser

---

Zitat von Oliver-Jorst_Jürgen

---

Proffessionell-Emulsionen lassen sich immer gut am F erkennen, also z.B. Provia 100F.

---

Das stimmt auch nicht. Keine Ahnung, was das F bedeutet, aber der Velvia 50 (ohne F) ist genausowenig eine Amateuremulsion wie der Provia 400X.

Zitat von Oliver-Jorst_Jürgen

---

Interessant finde ich, dass der Velvia 100 trotz der höheren Empfindlichkeit ein feineres Korn und eine bessere Auflösung im Vergleich zum Velvia 50 aufweisen soll.

---

?????
Wer hat Dir denn das geflüstert?

---

Na ja, z.B. der Nordfoto-Versand, wo ich häufig filme bestelle: http://www.nordfoto.de/cgi-bin/nfvshop/i...919377,ffilm470
Ich hab's aber auch schon von anderen Quellen gehört.

Gruß Oliver

hm, seltsam
"Der Fujichrome Velvia 50 wird seit 1990 unverändert produziert" schreibt Nordfoto. Und warum steht dann auf der Fuji Website "der neue Velvia 50"?

die haben dem 50er das Korn vom 100er gegeben!!