#1

Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 04:26
von Frank Obloch • Mitglied | 157 Beiträge

Hallo

Hier wird ja dauernd von diesem "Cafenol" geredet,hab mir das jetzt mal angesehen und wollte das gern mal ausprobieren. Nur in diesem Blog..auf diesem Blog...wie auch immer...ist ja alles auf englisch! Nun,ich wohne in Berlin,nicht in London und kann kein englisch,den Google-Übersetzer kann man getrost in die Tonne kloppen,denn da kam nur wirres Zeug bei raus!
Gibts da vielleicht auch irgendwo eine deutschsprachige Anleitung?...ist ja schließlich auch ein deutschsprachiges Forum hier,oder?

LG Frank.


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#2

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 04:36
von Gelöschtes Mitglied
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Unser Kaffeeforscher Reinhold (grommi) hat das sicherlich auch vorher auf Deutsch formuliert, er ist ja meines Wissens kein native speaker.

Viele Grüße,
Nils


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#3

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 04:44
von Frank Obloch • Mitglied | 157 Beiträge

Das ist schön,hilft mir im Moment nur leider gar nicht!...und was zum Teufel ist ein "native speaker" ??? Wie ich ja schon versucht habe zu sagen: Ich kann kein englisch!

LG Frank.


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#4

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 07:17
von Gelöschtes Mitglied
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UPPPS... Der Blog wird in 80 Ländern auf allen Kontinenten gelesen, ich habe ihn bewusst in englisch verfasst, ohne deutsche Vorlage - obwohl ich kein englischer Muttersprachler (native speaker) bin. Wenn ich englisch spreche oder schreibe, dann denke ich auch in englisch und formuliere auch gedanklich nicht erst in deutsch beim schreiben. Es gibt also keine deutsche Version

Ich hab mir den Blog gerade mal mit dem Google-Übersetzer angesehen, es ist teilweise zum schlapplachen, aber der Inhalt ist m.E. schon verständlich. Ich bin aber natürlich komplett "betriebsblind".

Von einem anderen Blog gibt es eine zumindest teilweise deutsche Version, das hilft möglicherweise erst mal weiter: http://www.caffenol.org/de/

und natürlich die allgegenwärtige Wikipedia mit ersten Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Caffenol

Ein wesentliche Unterschied bei Dirks Blog ist, dass er die Zutaten mit Teelöffeln abmisst, während ich das Abmessen per Waage oder zumindest volumetrisch in Millilitern mache.

Bei Rückfragen stehe ich natürlich auch via PM zur Verfügung.

LG Reinhold


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#5

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 07:27
von Frank Obloch • Mitglied | 157 Beiträge

Eigentlich würde ich ja gern mal das "Rezept" wissen wollen...auf diesen Internet-Seiten seh' ich nicht wirklich durch...


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#6

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 08:22
von Gelöschtes Mitglied
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Das Rezept gibt es nicht. Deshalb habe ich meine Rezepte standardisiert und mit eigenen Namen versehen. Basis und immer noch aktuell ist Caffenol-C-M, das "C" steht für Vitamin C und das "M" für mittelempfindliche Filme der 100-ASA-Klasse.

Du besorgst dir im Supermarkt den billigsten löslichen Kaffee für 3 Eur/200g. Z.B. Hansewappen oder Lidl Granarom, beide in der Version "kräftig". Waschsoda gibt es auch im Super- oder Drogeriemarkt, 500 g ca. 1 Eur. Dann noch aus der Apotheke reines Vitamin-C-Pulver, 100 g 2 Euro fuffzich.

1 Liter Wasser
100 ml oder 54 g Soda
16 ml oder 16 g Vitamin C
160 ml oder 40 g Instant Kaffee

Du löst in der aufgelisteten Reihenfolge. Beim lösen der Soda erwärmt sich das Wasser um ca. 3 °C, beachten! Beim Hinzugeben ständig rühren, sonst gibt es Klumpen, die kannst du aber auch mit einem Löffel oder so zerdrücken. Evtl. Trübung durch Kalk im Wasser ist nicht schlimm, ganz Vorsichtige nehmen A. demin. Dann wird Vit-C zugegeben, es entstehen CO2-Bläschen. Wenn die Bläschen weg sind(umrühren) den Kaffee zugeben. Das ist zu Anfang eine ziemliche Pampe. Bis der Kaffee vollständig gelöst ist dauert es ein paar Minuten. Dabei hin und wieder umrühren. Ich spule in der Zeit den Film ein. Nicht auf Vorrat mixen, auch wenn Caffenol-C nicht so schnell kaputtgeht wie oft gesagt wird. Die Mengen musst du natürlich für deinen Tank anpassen.

Sollte die Soda nicht pulverförmig sein sondern kristallin, dann hast du keine wasserfreie Soda sondern ein Hydrat und musst die Menge anpassen. Ich glaube aber, in Deutschland wird nur das wasserfreie Pulver verkauft, ich hab noch kein anderes gesehen. Damit geht alles wie beschrieben.

Startpunkt für alle 100er Filme sind 15 Minuten bei 20 °C und du solltest wie 200 ASA belichten. Bewegung die ersten 30 Sek. kontinuierlich, dann bei jeder Minute 3x. Ordentlich kippen, nicht sanft schaukeln.

Wässern und fixieren wie üblich. Nach dem Entwickler mache ich eine 2-malige Zwischenwässerung. Erste Füllung 30 Sekunden mit Leitungswasser kippen, 2. Füllung mit etwas zugesetzter Säure, um den Fixierer zu schonen, also klassisches Stoppbad.

Wundere dich nicht, wenn der Fixierer anschließend nach Thunfisch riecht, das ist normal.

Hört sich alles komplizierter an als es ist und Caffenol-C-M ist ziemlich fehlertolerant.

LG Reinhold


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#7

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 10:39
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Danke an Grommi für die Schnellbleiche,

habe ,ir das Cafebol ja auch mal vorgenommen - allerdings erst wenn ich meine Chemie verbraten habe. Für den Anfang war mir das zu heikel, zumindest nachdem ich zwar Englisch kann aber doch aus der Übung bin.

Steve


Steve
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#8

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.12.2010 11:48
von Lupo914 • Mitglied | 93 Beiträge

Hallo,

nachdem bei Reinhold´s Blog reingeschaut hatte, hat es mich doch interessiert. Nach einigen Experimenten habe ich "mein" Rezept gefunden.
Ich benutze Caffenol-C-L. Meine Lieblingsfilme bisher Ilford HP-5 belichtet wie 1600 ASA und Shanghai GP3 @ 400 ASA. Die Mischung erhöht die Empfindlichkeit bei gleichzeitig sehr feinem Korn, eigendlich Dinge die sich ausschließen.
Unten habe ich mal ein Bild von "Brutus", einem alten Rennwagen angehängt. Werkzeug war eine Pentax MX mit 1:1,4 55mm Objektiv. Der Film ein seit 1996 abgelaufener HP-5 @ 1600 ASA. Das Rezept bezogen auf einen Liter Entwickler:
16 g Soda
10 g Vitamin C
40 g Instantkaffee
1,5 g Kaliumbromid
Das ganze dann nach einer ersten Minute Bewegung alle 10 Minuten 3x gekippt 70 bis 75 Minuten bei 20 Grad ziehen lassen.

Nicht schlecht für so einen alten Film, oder?

Grüße

Wolf

Angefügte Bilder:
2010_287_38_OP400-1600ASA_Caffenol-C-L.jpg

Meine Bilder bei flickr:
http://www.flickr.com/photos/24469035@N02/
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#9

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 23.12.2010 03:37
von Holger67 • Mitglied | 713 Beiträge

Zitat von Lupo914

Nicht schlecht für so einen alten Film, oder?

Grüße
Wolf



Was ich sehe, gefällt mir. Gut gemacht!

Gruß
Holger


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#10

RE: Cafenol...wie geht das?

in Dunkelkammer & Entwicklung 28.12.2010 09:40
von ttt • Mitglied | 8 Beiträge

hallo, ich bin total von diesem cafenol begeistert aber hab da noch so meine start probleme. hab jetzt meinen ersten testfilm entwickelt und der ist sehr unterbelichtet. hab ihn genau nach reinholds rezept( bzw. mit löffel angaben) angesetzt und penibel auf die zeit geachtet...hmmm aber ich hab ihn auf 100 iso belichtet und jetzt gelesen, dass man einen 100 wie nen 200 belichten soll. das hab ich jetzt gemacht und morgen werd ich meinen 2 versuch starten. meine frage aber ist generell ob es irgend welche tabellen gibt für die verschiedenen iso werte. da ich zb auch einen 800 und 1600 habe, die ich auch gerne mal ausprobieren möchte, habt ihr dazu tips zwecks entwicklungs zeiten?und wie siehts mit dem bw 4000cn (c41)aus, klappt das auch?
würd mich über hilfe total freuen...

grüsse
tanja


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