#1

Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.07.2010 21:26
von Rapier • Mitglied | 153 Beiträge

Hallo Duka-Freaks,
bisher habe ich immer die Schalenentwicklung für meine Papierabzüge gemacht. Bei großen
Formaten hat mich die Flüssigkeitsmenge zwar nicht an das Hungertuch gebracht, aber im Hinterkopf hat es doch gegrummelt. Habe dann in der Trommel entwickelt und ein vergleichbares Ergebnis erhalten. Mir geht aber der Spruch nicht aus dem Kopf: der dümmste B. (Anfänger) erntet
die dicksten Kartoffeln! Was haltet Ihr generell von den beiden Möglichkeiten??
Grüße vom Rhein, Christopher


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#2

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.07.2010 21:54
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

ist nicht überraschend, zumindest ist das bei mir auch so (vielleicht ist der dümmste-Bauern-Effekt auch nur reproduzierbar;)) Für Formate bis 24*30 bevorzuge ich trotzdem die Schale, in der Trommel seh ich nichts...


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#3

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.07.2010 22:24
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von namir
in der Trommel seh ich nichts...


Das ist eigentlich der größte Vorteil der Trommel für die endgültigen Vergrößerungen. So muß man wenigstens exakt belichten und ausentwickeln. Die aus dem Entwickler gerissenen Vergrößerungen "wenn sie gut sind", lassen im Endeffekt sehr an Qualität zu wünschen übrig. Allerdings bin ich mehr der Fan sauberer Tonwerte als knackiger Kontraste. Da läßt sich eher pfuschen.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#4

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.07.2010 01:57
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Wenn ich über 24x30 geh dann mit Trommel. Allerdings stelle ich mir gleichzeitig ein paar kleine Schalen mit je 500ml hin um darin die Probestreifen zu entwickeln bzw. die Trommel damit zu füllen oder auszugießen. Das dauernde Reinigen und Trocknen der Trommel ist extrem nervig.

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#5

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.07.2010 03:10
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat von bilderknipser

Zitat von namir
in der Trommel seh ich nichts...


Das ist eigentlich der größte Vorteil der Trommel für die endgültigen Vergrößerungen. So muß man wenigstens exakt belichten und ausentwickeln. Die aus dem Entwickler gerissenen Vergrößerungen "wenn sie gut sind", lassen im Endeffekt sehr an Qualität zu wünschen übrig. Allerdings bin ich mehr der Fan sauberer Tonwerte als knackiger Kontraste. Da läßt sich eher pfuschen.

Gruß
Jochen




Ich persönlich stehe zwar grundsätzlich auch auf dem Standpunkt "ausentwickeln" aber es gibt schon den einen oer anderen Fall, wo das Entwickeln nach Sicht Vorteile brigt, bei schwierigen Negativen läßt sich beispielsweise hin und wieder dann nach 4 oder 6 Minuten doch noch etwas Zeichnung aus den Lichtern holen. Die Vorteile der Zweischalentechnik brauchen gar nicht erst erwähnt werden. Das zu frühe Herausholen dahingegen ist allerdings in der Tat Schluderei, die eigentlich bloß dann erlaubt ist, wenn man schlechte Negative vergrößern muß und ein Zulaufen der Schatten verhindern will. Ansonsten riskiert man Schlieren und Ähnliches. Aber - um ganz ehrlich zu sein - wenn es sich um Bilder von einem Ausflug oder dergleichen handelt, wo es nicht darauf ankommt, mache ich das auch, wenn eine Belichtung doch etwas zu reichlich ausgefallen ist.

Nun zur Frage Rotation oder Schale: Prinzipiell hält sich die Ersparnis bei der Rotation doch in Grenzen. Man braucht ja nicht wirklich weniger Entwickler auf die Papierfläche. Wenn man sich nun einen Satz Braunglasflaschen (werden in Firmen- und Hochschullaboren in großen Mengen entsorgt)und Murmeln oder Schutzgas besorgt, dann hält ein guter klassischer Entwickler wie Eukobrom oder Calbe N113 darin locker ein halbes bis ein ganzes Jahr. Prinzipiell läßt sich auch die Schale "wippen", so daß man mit weniger Entwickler auskommen könnte - würde ich aber lassen.

Wo ich aber den größten Vorzug der Schale sehe, ist, daß man den Aufbau des Bildes sieht, das ist für mich immer wieder die größte Freude. Ja was habe ich denn von einer vollautomatischen Filter- und Belichtungssteuerung in Kombination mit einer automatischen Entwicklungsmaschine? Da kann ich die Bilder doch schon fast außer Haus geben. Ist es nicht gerade das Handwerkliche an unserem Hobby, das Spaß macht?


gut Licht
Walter
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#6

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.07.2010 11:24
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Zitat von Photoamateur

Wo ich aber den größten Vorzug der Schale sehe, ist, daß man den Aufbau des Bildes sieht, das ist für mich immer wieder die größte Freude. Ja was habe ich denn von einer vollautomatischen Filter- und Belichtungssteuerung in Kombination mit einer automatischen Entwicklungsmaschine? Da kann ich die Bilder doch schon fast außer Haus geben. Ist es nicht gerade das Handwerkliche an unserem Hobby, das Spaß macht?



genau das meinte ich!


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#7

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.07.2010 18:54
von kwm • Mitglied | 209 Beiträge

Zitat von namir

Zitat von Photoamateur

Wo ich aber den größten Vorzug der Schale sehe, ist, daß man den Aufbau des Bildes sieht, das ist für mich immer wieder die größte Freude. Ja was habe ich denn von einer vollautomatischen Filter- und Belichtungssteuerung in Kombination mit einer automatischen Entwicklungsmaschine? Da kann ich die Bilder doch schon fast außer Haus geben. Ist es nicht gerade das Handwerkliche an unserem Hobby, das Spaß macht?



genau das meinte ich!




Hallo Walter,

Ich setzte -je nach Situation- folgende Gerätschaften ein:

1. Klassische Schalen
2. Trommeln mit dem Ciba-Agitator
3. modifizierte PRC 0 für den SW Prozess
4. Tageslichtschale "Color Wedge" von Agnecolor.

Meine Entwicklungszeit in Calbe N 113 halte ich in allen Systemen konstant ein und habe meinen Arbeitsfluss darauf ausgerichtet. Wässern und Fixieren erfolgen ohnehin mit festen Zeiten. Ich glaube kaum, dass die (eher seltene) Nutzung der RCP 20 dem "Ausser Haus geben" nahe kommt. Sie erleichtert mir - ebenso wie die Trommelentwicklung - die Einhaltung eines von mir ausgetsteten konstanten Arbeitsflusses. Tromeln setze ich nur dann ein, wenn ich große Formate erstellen möchte.

Bei Filmen mit "problematischen" Negativen greife ich am liebsten zur Tageslichtschale, da ich mit der sowohl den standadisierten Prozess als auch eine "individuelle" Entwicklung (dann eben ohne den Deckel) fahren kann. Dabei geht es dan aber letztlich um ie "Rettung" von Negativen, die entweder ob der Aufnahmesituation oder eines Fehlers von mir "suboptimal" wurden.

Sicherlich mag auch ich den Moment, in dem sich das zunächst latente Bild langsam im Entwickler aufbaut. Bei der (im Zusammenhang mit VC-Papieren) heutigen Rot-Beleuchtung ist es für mich jedoch recht schwierig, den aktuellen Entwicklungsgrad des Bilde zu beurteilen, während ich Barytpapiere bei gelbgrünem Licht gerne auf Sicht entwickelt habe.

vG

Karl


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#8

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.07.2010 20:37
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von kwm
.... mit VC-Papieren) heutigen Rot-Beleuchtung ist es für mich jedoch recht schwierig, den aktuellen Entwicklungsgrad des Bilde zu beurteilen, während ich Barytpapiere bei gelbgrünem Licht gerne auf Sicht entwickelt habe....


Dann probier doch mal gelb/orange LEDs. Und es war Licht..... LG Reinhold


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#9

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.07.2010 21:20
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von Photoamateur
Prinzipiell hält sich die Ersparnis bei der Rotation doch in Grenzen. Man braucht ja nicht wirklich weniger Entwickler auf die Papierfläche.



Theoretisch nicht, weil die Papierfläche gleich ist. Praktisch aber natürlich schon.
Bei einem Format von 30x40cm mit 35x45cm Schalen und nur 1cm (!) Flüssigkeitsstand braucht man 1,5 Liter Flüssigkeit.
Hat man nur 1 Liter parat, dann ist der Pegel gerade mal 6,3 Millimeter.
Die Rippen und Vertiefungen in der Schale nicht mitgerechnet.
Da muss man schon ganz schön Wellen machen, um noch ein vernünftiges Arbeiten zu gewährleisten. Eine gleichmäßige Benetzung in der Eintauchphase ist fast unmöglich, vor allem bei schnellen Entwicklern.
In der Trommel reichen locker 500ml aus.
Der laufende Verbrauch an Flüssigkeit ist in der Trommel natürlich höher, weil Reste nicht nur am Papier, sondern auch an den Trommelwänden hängen bleiben und bei der Wässerung weggespült werden.

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#10

RE: Schale oder Rotation?

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.07.2010 21:20
von kwm • Mitglied | 209 Beiträge

Zitat von grommi

Zitat von kwm
.... mit VC-Papieren) heutigen Rot-Beleuchtung ist es für mich jedoch recht schwierig, den aktuellen Entwicklungsgrad des Bilde zu beurteilen, während ich Barytpapiere bei gelbgrünem Licht gerne auf Sicht entwickelt habe....


Dann probier doch mal gelb/orange LEDs. Und es war Licht..... LG Reinhold




Hallo Reinhold,


Erleuchte mich bitte ....

Ich habe seit jeher eine Duka-Lampe mit gelbgrünem Filter und mir mittlerweile auch eine rote LED-Lampe besorgt, die ich mit einem Netzteil betreibe. Wenn Du mir die von Dir verwendeten gelb/orangen LEDs beschreibst, könnte ich mir auf einem Vero-board eine entprechende Duka-Lampe zusammen bauen. Einen Bauplan und die Berechnungen dazu habe ich, mir fehlen nur die Informationen über solche LEDs.


vG

Karl


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