#11

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 05:17
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Hier noch einmal, als Nachtrag zu meinem vorausgehenden Beitrag auf der vorherigen Seite, ein E-6-Bleichbad:

Zitat
Bleach
Potassium ferricyanide 80.0 g
Potassium bromide 20.0 g
Disodium phosphate, anhydrous 12.0 g
Acetic acid, glacial 5.0 ml
Water to 1.0 litre




Vergleiche: http://www.opie.net/orphy/photo/dr/wkft-e6.html


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 21.05.2010 05:29 | nach oben springen

#12

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 20:02
von crookie • Mitglied | 79 Beiträge

Ich hab gerade bei Wiki gelesen, dass dieses Kaliumpermanganat zu Desinfektion eingesetzt wird.
Da ist mir direkt eingefallen, dass "Betadine" zum Bleichen auch nutzbar ist. Wenn ich mich richtig entsinne ist das eine Art Jodlösung, ebenfalls zur Desinfektion.

Vielen dank schonmal. Zwischenbelichten brauch ich aber nicht oder?

Also erst die Schicht in der Entwicklerdose wegbleichen, dann normal entwickeln.
Ich werde später mal einen testlauf machen.


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#13

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 20:31
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Halte ich aber für sehr gewagt, daß eine Überschneidung in der Verwendung, grundsätzlich ähnliche Eigenschaften bedeuten soll. Formaldehyd verwendet man auch als Desinfektionsmittel und zum Silberbleichen taugt das überhaupt nicht. Das Problem sind meines Wissens vornehmlich nicht die Farbstoffe im Film, sondern eine Art Lichthofschutz, der sich als Braunschicht auf Silberbasis bildet. Ein Schwarzweißumkehrfilm ist im Negativprozeß auch praktisch undurchsichtig.

Hier ist mit Bleichen soweit ich das beurteilen kann jedenfalls kein Ausbleichen der Farbstoffe wie bei der Chlorbleiche gemeint - sondern ein Bleichen bzw. Abschwächen des Silberbildes und dazu nimmt man Kaliumdichromat, Kaliumpermanganat oder rotes Blutlaugensalz (Farmerscher Abschwächer.) Ich könnte mir vorstellen, falls sich hier kein Experte findet, daß Du bei Franz Borgerding aus dem phototec-Forum am richtigen Mann für eine solche Frage bist - humorlos und zartbesaitet solltest Du aber bei Ausflügen ins phototec-Forum nicht sein.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 21.05.2010 20:32 | nach oben springen

#14

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 21:02
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

es gibt die verschiedensten, spezialisierten Bleichbäder. Ich vermute, dass die Angaben von Photoamateur nur mit dem Agfacolor-Umkehr-Bleichbad (evtl. auch E6 Bleichbad) funktioniert. Ein Permanganatbleichbad ist für die Umkehrentwicklung mit Zwischenbelichtung gedacht. Bei dem Verfahren von Photoamateur dürfte ein mehr oder weniger blanker Film herauskommen, da es das entwickelte Bild zerstört, aber die hier nicht mehr vorhandene unentwickelte Emulsion (deshalb Normalanwendung vor dem Fixieren) fehlt.

Grüße
Hans


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#15

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 21:38
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
da es das entwickelte Bild zerstört



Nein: Nach dem verlinkten E-6-Rezept ist im E-6 Bleichbad (wir reden beim vorliegenden Film allerdings wohl von einem Agfatyp und keinem E-6-kompatiblem Film) "rotes Blutlaugensalz", sog. Kaliumferricyanid drin. Eine ganz ähnliche Rezeptur gibt Theo Kisselbach - seinerseits Dr. H.Borst zitierend - für das, Umentwickeln von fehlentwickelten Negativen. Bleichen bedeutet eben nicht etwas wegmachen, da liegt der Irrtum, sondern es wird wieder in eine Silberverbindung überführt, nochmaliges Entwickeln ruft erneut hervor. Nur, wenn man nach dem Bleichen fixiert, ist das Bild weg. Ich frage mich allenfalls, ob man nicht möglicherweise den Braunschleier auch erneut hervorruft, wenn man keine besonderen Zusätze verwendet.

Ich gebe noch mal Kisselbachs Rezepte (die Schreibweisen sind Kraut und Rüben, müßte wohl "Kaliumjodid" heißen, wenn es schon so modern "Kaliumferricyanid" anstatt "rotem Blutlaugensalz" und "Natriumchlorid" anstatt "Chlornatrium" oder schlicht "Kochsalz" heißt.):

Bleichbad weich:

600 ccm Wasser
12g Kaliumferricyanid

normal:

600 ccm Wasser
12g Kaliumferricyanid
12g Natriumchlorid

hart:

600 ccm Wasser
12g Kaliumferrycyanid
6g Bromkali
5g Natriumchlorid
1g Jodkalium

Aber generell: Das ist ein Fall für studierte Chemiker, wenn man verläßliche Aussagen will.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 21.05.2010 21:43 | nach oben springen

#16

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 22:01
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Zitat von Photoamateur

Zitat
da es das entwickelte Bild zerstört



Nein:




In dem zitierten Absatz ging es um Permanganat bzw. Kaliumdichromatbleichbad, was das entwickelte Silber löst, damit das unentwickelte Silber übrig bleibt, was dann belichtet und entwickelt wird.

Deshalb hatte ich ja darüber die Wichtigkeit des richtigen Bleichbades betont.

Zitat von Hans Wöhl
Ich vermute, dass die Angaben von Photoamateur nur mit dem Agfacolor-Umkehr-Bleichbad (evtl. auch E6 Bleichbad) funktioniert.



Grüße
Hans


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#17

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 22:35
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Halo Hans,

ganz offen gesagt, bringst Du ich ins Grübeln, aber es gibt durchaus auch einen Kaliumpermaganat-Abschwächer, der nach der Fixage und Auswässerung angewendet werden kann. Ich glaube fast eher, daß die Frage hinsichtlich des Herauslösens lautet, ob der Abschwächer vor oder nach dem Fixieren angewendet wird.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 21.05.2010 22:35 | nach oben springen

#18

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.05.2010 22:50
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

es geht ja nicht ums abschwächen, sondern ob man das Bild wieder hervorzaubern kann.

Hier mal ein Zitat:

Zitat
Die gängigsten Umkehrbleicher bestehen aus Kaliumdichromat, das metallisches Silber oxidiert, und Schwefelsäure, die den neu entstandenen Silberionen einen Sulfatrest spendiert. Dieses Silbersulfat ist wasserlöslich und wird schnell ausgewaschen, nur unentwickeltes Silberhalogenid bleibt zurück. Dichromat-Bleicher sind von der schnellen Truppe, in einer Minute ist alles vorbei. Einige Rezepturen sehen Kaliumpermanganat anstelle von Kaliumdichromat vor, jedoch ist die Permanganat-Lösung nur kurz haltbar und muß deshalb immer frisch angesetzt werden.


http://www.phototec.de/sw_magazin/wissen...hp3?wissen_id=9

Grüße
Hans

Edit: Um auf den Threadersteller zurückzukommen: Es geht um die Verwendung der richtigen Chemikalien und nicht um das kopflose Herumprobieren mit irgandwas um vielleicht 2,50Euro zu sparen.


zuletzt bearbeitet 21.05.2010 22:53 | nach oben springen

#19

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.05.2010 04:17
von hambo • Mitglied | 106 Beiträge

Als Bleichbad würde jedes moderne reine Bleichbad gehen, ob von C41 oder E6. Nur bitte kein Bleichfixierbad. Das Agfachrome Bleichbad war auf Kaliumferrocyanid Basis, also rotes Blutlaugensalz. Ein modifzierter Farmerscher Abschwächer, also ohns Natriumthiosulfat sollte gleiche Dienste tun. Oder ein Bleichbad aus einém SW Toner Kit für Papier.

Gruß Jürgen


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#20

RE: DIA "Crossen"

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.05.2010 12:20
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat von Hans Wöhl
Hallo,

es geht ja nicht ums abschwächen, sondern ob man das Bild wieder hervorzaubern kann.

Hier mal ein Zitat:

....




Du hast Recht Hans, wobei Kaliumdichromat/Kaliumpermanganat alleine (z.B. 10 g Kaliumpermanganat je Liter Wasser) wohl gehen dürfte, aber die Schwefelsäure muß dann wegbleiben, denn die sorgt dafür, daß das Geblichene "wegschwimmt". Der Kaliumpermanganat-Abschwächer wird im Gegensatz zum Bleichbad in der für Schwarzweißumkehrfilme ohne Schwefelsäure angesetzt.

Das steht ja im Grunde genommen auch in Deinem Zitat:

Zitat
...und Schwefelsäure, die den neu entstandenen Silberionen einen Sulfatrest spendiert. Dieses Silbersulfat ist wasserlöslich und wird schnell ausgewaschen, ...



Denke mal, daß Kaliumferricyanat sich nicht mit Schwefelsäure verträgt und deshalb das giftige Kaliumdichromat bzw. das nur kurz haltbare Kaliumpermanganat im regulären Schwarzweißumkehrprozeß bevorzugt werden muß.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 22.05.2010 12:26 | nach oben springen






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