#1

Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 00:47
von RLindner • Mitglied | 1.201 Beiträge

Hallo,

ich füge hier ein Link zu Klaus Kramer ein, Kramer beschreibt detailiert welche Gefahren von Nitratfilmen ausgehen.
Besonders interessant ist die Liste der Filmbezeichnungen mit einem Träger auf Nitratbasis.

http://www.klaus-kramer.de/nitrofilm/nit..._top_04-09.html


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#2

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 03:28
von kugelfisch • Mitglied | 2.759 Beiträge

Ich lagere meine Nitratfilme (vielleicht 4 oder 5) im Kühlschrank. Ich bringe es einfach nicht fertig die zu vernichten.

Gruß
Alex


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#3

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 03:29
von kwm • Mitglied | 209 Beiträge

Das ist eigentlich nichts Neues.

In den Katakomben der DResdner Frauenkirche waren die Filme der Deutschen Fotothek eingelagert und durch den Bombenangriff vom 13.02.1945 auch entzündet worden. Diese File sollen mehrere Tage gebrannt haben. Offenbar hat dieses Feuer der Frauenkirche dann "den Rest" gegeben.

vG

Karl


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#4

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 03:45
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge

Ich hab noch ein Negativarchiv aus dem Krieg hier. Also aus der Zeit von 1939 bis 1945. Da ist auch Nitratfilm bei. Probleme habe ich damit noch nicht gehabt. Auch aus meiner Zeit im Kino, als Vorführer, kenn ich den Film noch. In dem Kino waren einige Wochenschauen erhalten geblieben und zwar Originale. Das einzige Problem bestand darin das die nicht mit Projektoren die mit Lichtbogenlampen betrieben wurden, gezeigt werden konnten. Diese Lampen werden zu heiß und setzen dann den Film in Brand. Die früheren Kohlestablampen wurden anscheinend nicht so heiß. Aber von Selbstentzündung haben auch die Sicherheitsvorschriften von 1939, die im Kino noch vorhanden waren nix hergegeben.

Da war ausschließlich die Rede von "Leicht entzündlich" aber nur bei Einwirkung einer fremden Hitzequelle.

Übrigens wurde bis in die 60er hinein die Prüfung zum Filmvorführer von der Feuerwehr abgenommen.........

Leicht entzündlich - JA
aber Explosiv oder selbstentzündlich - ich weiß nicht..........




Lieber "analog" mit vollem Film, als "digital" mit leerem Akku!

Gruß vonne Küste

Charly

P.S. Wer morgens zerknittert ist, hat tagsüber viele Entfaltungsmöglichkeiten!





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#5

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 04:04
von mks • Mitglied | 864 Beiträge

Zitat von photo-charly
Übrigens wurde bis in die 60er hinein die Prüfung zum Filmvorführer von der Feuerwehr abgenommen.........


Hihi, ich hab in den Neunzigern fast fünf Jahre im Kino als Vorführer gearbeitet. Ich wusste nicht mal, dass es eine solche Prüfung gibt...

Gruß!
Markus


_______________________________________________________________
I know Jesus loves me. But I just want to be friends.


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#6

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 05:13
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Doch, die gab es wirklich, zu der Zeit las das noch ein richtiger Beruf war. Die Feuerwehr hat die Prüfung wegen der leichten entflammbarkeit der Filme abgenommen, das war aber ehr ne Brandschutzprüfung........

Die info hab ich von Mutten, die war Platzanweiserin......ja, das gab es auch mal........


Sieh mal hier...
.http://cgi.ebay.de/KINO-TECHNIK---Pr%FCf...ilmvorf%FChrers-(1940)_W0QQitemZ350319500058QQcmdZViewItemQQimsxZ20100222?IMSfp=TL100222123001r36541




Lieber "analog" mit vollem Film, als "digital" mit leerem Akku!

Gruß vonne Küste

Charly

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#7

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 09:29
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Die früheren Kohlestablampen wurden anscheinend nicht so heiß. Aber von Selbstentzündung haben auch die Sicherheitsvorschriften von 1939, die im Kino noch vorhanden waren nix hergegeben.

Da war ausschließlich die Rede von "Leicht entzündlich" aber nur bei Einwirkung einer fremden Hitzequelle.

Übrigens wurde bis in die 60er hinein die Prüfung zum Filmvorführer von der Feuerwehr abgenommen.........

Leicht entzündlich - JA
aber Explosiv oder selbstentzündlich - ich weiß nicht..........




Prinzipiell glaube ich auch, daß da mächtig übertrieben wird, was die Gefahr von Nitrofilmen angeht. Allerdings sollte man doch beherzigen, daß da offensichtlich eine latente Gefahr gegeben ist, zweitens werden die Filme wohl mit dem Alter immer anfälliger. Welche Probleme man am Hals hat, wenn wirklich ein Haus abfackelt oder es gar zu Schlimmerem kommt, braucht wohl nicht erwähnt zu werden.


gut Licht
Walter
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#8

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 24.02.2010 09:59
von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge

So extrem schätze ich die Explosionsgefahr bzw. Brandgefahr auch nicht ein. Ich bin Großkaliber-Sportschütze und habe desöfteren 1500 - 2500 Schuss Munition hier zu Hause liegen. Alles vorschriftsmäßig in einem Stahlschrank gelagert. Nitrozellulose ist der Hauptbestandteil der Treibladung, da im Gegensatz zum Schwarzpulver die Rauchentwicklung sehr viel geringer ist.
Auf den Munitionspackungen steht auch nie etwas von wegen Feuergefährlich, nur dass man die Munition ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren soll. Klar - wenn das Zeug brennt, dann auch richtig; schließlich braucht man auch schnelle und starke Treibmittel, um das Projektil mit so wenig Pulver zu beschleunigen.

Viel interessanter finde ich da schon den Hinweis auf die ätzenden Gase, die andere Filme angreifen können. Aber da reicht ja alleine schon räumlich Trennung aus, um die Filme zu schützen. Aber eigentlich können auch diese Gase nicht so extrem schädlich sein. Die Patronen sind nicht 100% Gasdicht verpresst, also besteht durchaus die Möglichkiet, daß die Treibladung ausgast. Wenn die entstehenden Gase wirklich so schädlich sind, dann würde das auch auf den Packungen draufstehen. Zumindest auf denen, die ich hier habe, denn die kommen alle aus Amerika und die schreiben ja sogar auf die Mikrowellen, daß man da keine Katze zum trocknen reinstecken soll ...

Wie das aussieht, wenn ein Stück Film abbrennt, kann man übrigends sehr schön im Film "Cinema Paradiso" sehen - der Film gehört zu meinen all-time-top-3-Filmen.

Vielleicht wird hier wirklich etwas übertrieben. Als minimale Vorsichtsmaßnahme ist eine räumlich getrennte und feuerfeste Lagerung der Nitrofilme wahrscheinlich nicht verkehrt.


viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas

----------------------------------------------------------------------
www.angr-online.de - meine kleine Seite im Netz


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#9

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 25.02.2010 03:12
von Brom • Mitglied | 490 Beiträge

Zitat von photo-charly
Leicht entzündlich - JA
aber Explosiv oder selbstentzündlich - ich weiß nicht..........



Die Seite von Klaus Kramer wurde ja schon genannt, hier ein kurzer Auszug:

Hier verweise ich besonders auf die Vernichtung des Reichsfilmarchivs 1945 in einem Salzstock bei Braunschweig oder auf die Brandkatastrophe 1988 in den Filmmagazinen des Bundesarchivs auf der Festung Ehrenbreitstein. In beiden Fällen war eine Selbstentzündung von Nitrozellulose-Filmmaterial die Ursache. Und dies, obwohl das Material in beiden Fällen in Kenntnis seiner Brisanz unter allen nur erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen eingelagert worden war.

Das wird jetzt nicht die Regel sein, und hängt vielleicht auch von der gelagerten Menge ab, aber so ein richtig gutes Gefühl hab ich bei der Sache auch nicht, denn ich habe selbst noch ein paar Dosen mit Nitrofilm rumstehen


Zitat
Wie das aussieht, wenn ein Stück Film abbrennt, kann man übrigends sehr schön im Film "Cinema Paradiso" sehen - der Film gehört zu meinen all-time-top-3-Filmen.



Kann man auch hier schön sehen: das Zeug ist nicht zu stoppen und brennt unter Wasser

http://video.google.de/videoplay?docid=7...earch&plindex=1#


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#10

RE: Nitratfilme

in analoges Fotozubehör 25.02.2010 04:19
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge

Schön gemacht, aber fehlerhaft.

Das gleiche ist mit einem Ballen Baumwolle möglich, der brennt auch unter Wasser weiter, wegen der Lufteinschlüsse. Das hindert aber niemanden daran Wollsachen zu tragen. Die allgemein bekannte Kokosraspel ist durch ihren hohen Ölanteil auch selbstentzündlich. Sie zählt ab einer bestimmten Menge beim Transport sogar als Gefahrgut!!!! Deswegen braucht man für Bounty aber keinen Waffenschein........

Kinofilme wurden und werden bis heute in Metalldosen geliefert. Die sind dicht. Kein Sauerstoff = keine Verbrennung.

Die im Film gezeigten Löscher waren für Nitatfilm auch nicht vorgesehen. Dafür gab es in Jedem Kino Halonlöscher, die bekommen die Sache in den Griff. Das Dumme ist nur, die wurden sinniger Weise mal in Deutschland verboten.........

http://www.f-wie-feuer.de/feuerlexikon/h...cher/index.html




Lieber "analog" mit vollem Film, als "digital" mit leerem Akku!

Gruß vonne Küste

Charly

P.S. Wer morgens zerknittert ist, hat tagsüber viele Entfaltungsmöglichkeiten!





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