Hallo Sven,
das ist u.A. der große Vorteil des HIE im Vergleich zu den Alternativen gewesen: Rotfilter drauf - und munter drauflos fotografieren. Der HIE hat eine Nennempfindlichkeit von 400 ASA die er bei Einsatz ohne Filter erreicht. Mit Rofilter reduziert sich das praktisch auf erreichbare 50 ASA. Dies gleicht die TTL-Belichtungsmessung aus, sodass man also bei Nennempfindlichkeit durch den Rotfilter messen und fotografieren kann.
Die derzeit angebotenen Alternativen benötigen ein "echtes" IR Filter, das deutlich mehr Licht schluckt und damit die praktisch erreichbare Empfindlichkeit weiter reduziert. Der Rollei IR hat ohne Filter ebenfalls 400 ASA, erreicht mit "leichtem" IR-Filter aber nur noch maximal ca. 25 ASA bzw. 15DIN. Bei stärkeren IR-Filtern wird es noch geringer. Diese Filter sind für das menschliche Auge undurchsichtig. Also Kamera auf das Stative, Bild komponieren, Filter montieren und dann belichten.
Auch die Belichtungsmessung ist durch die IR-Filter sehr unzuverlässig. Deshalb muß man wie bei einer extenen Belichtungsmessung den durch den Filter verursachten Lichtverlust berücksichtigen und die praktisch erreichbare Empfindlichkeit auch bei TTL-Messung einstellen und ohne Filter messen. Da die induviduelle Arbeitsweise, z.B. der eingesestzte Entwickler, auch noch eine gewisse Unsicherheit ins Spiel bringen, sind Belichtungsreihen bei den ersten Versuchen zum Eintesten einer Film/Entwicklerkombination wirklich wichtig. In der Praxis kann das tatsächlich bis 6 DIN runtergehen.
Ich habe gerade den Hybridfilm "Rollei Superpan" eingestestet und mit Rollei RHS entwickelt. Als Filter hab ich den Cokin-IR-Filter benutzt, der mit 695 nm den sichtbaren Bereich noch recht moderat sperrt. 12 DIN geht noch, besser war die Einstellung auf 9 DIN. Da man auf jedem Fall mit Stativ arbeitet ist es eigentlich so und so kein Problem.
ciao
Bernd