#11

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 18.03.2007 22:10
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Eine Entwickler-Diskussion !! Herrlich !!! Fein.

Hm, Horst, in einem Punkt wage ich Dir jetzt aber doch zu widersprechen. Zumindest ich persönlich setze niedrigempfindliche Filme wie die Genannten nicht ein, um Korn zu vermeiden, denn bei so niedrig empfindlichen Filmen muss man schon was tun, um wirklich störendes Korn zu fabrizieren. Mir kommt es hier wesentlich mehr auf Schärfe an, daher ist für mich persönlich hier ein Schärfe- und nicht ein Feinstkornentwickler das Non-Plus-Ultra. Wenn ich einen kornfreien Film haben möchte, nutze ich den FP 4 Plus bei ASA 100 in Tetenal Negafin (Superfeinkornentwickler).

Perceptol hab ich in der Duka liegen, aber um ehrlich zu sein mich noch nicht drangetraut. Mich hat bisher immer abgeschreckt, dass Perceptol die Empfindlichkeit reduziert, und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Deshalb bevorzuge ich persönlich für maximale Schärfe Negafin blau und für minimales Korn Negafin, da beide die volle Empfindlichkeit ohne Verlust verarbeiten.

@ Christoph

Aber ich gebe ehrlich zu, im Grunde ist es doch wie Roland gesagt hat. Nimm den Entwickler, den Du kennst oder der Dir zumindest zusagt. Es gibt letztlich Entwickler mit dutzenden Namen auf dem Markt, und jeder schwört mit einigem Hokuspokus und Voodoo auf seinen eigenen. Wenn Du mit den Ergebnissen Deines Entwicklers aber zufrieden bist, bleib (zumindest vorerst) dabei !!

Gruß
Sven




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Meine Homepage: http://www.glamorous-pictures.de - Galerie, Erfahrungsberichte, Tutorials und Fotoliteratur


Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
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#12

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 18.03.2007 23:08
von TTL (gelöscht)
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Hallo Sven,

wenn Du auf Schärfe wert legst, dann ist Rodinal nicht das schlechteste.
Aber was ist Schärfe ?
Ein gutes qualitativ hochwertiges Objektiv zeichnet scharf. das ist für mich "Schärfe".
Kann der Film das auch umsetzen.
Und gerade da setzt dann der "Kantenefekt" ein. Der uns "Schärfe" sugestiert.
Kantenschärfe und hartes Papier, wird gerne mit "Schärfe" gleichgesetzt.
Nicht der Film zeichnet scharf, sondern das Objektiv.
Nochmals Rodinal:
Genau wie eine hohe Entwicklerkonzentration unterdrückt auch eine kräftige Bewegung das Auftreten von Kanteneffekten. Wird eine stark belichtete Stelle ständig mit frischem Entwickler umspült, dann ist ein lokales Auslaugen unmöglich. Deshalb sollte man, will man messerscharfe Negative, nur einmal pro Minute kippen und auf keinen Fall bei ständiger Rotation entwickeln. Das ganze sollte aber nicht Übertrieben werden, da es bei zu langem Stehen zu Bromidabläufe kommen kann.
RODINAL gibt im Wasch-Zettel 1+25 an, was die Verarbeitungszeit kurz halten soll.
Andere Filme und da gerade die hochempfindlichen reagieren da meist mit eine "Wüste aus Korn".
Deshalb benutze ich RODINAL ( Ja;- ich arbeite ab und an damit) nur bis max. 100 ASA.
Ilford FP-4, sollte man deshalb lieber mit 1+50 baden. Da ist eine gute Kantenschärfe vorhanden und die Verarbeitungszeit ist im Rahmen ( man will ja keine Doktorarbeit davon machen).

In einem gebe ich Dir Recht.
Wenn einer seinen Entwickler gefunden hat, sollte er dabei bleiben.
Die gesamte "Panscherei" bringt nichts. Mann verzettelt sich da sehr schnell in Uferlose.
Was nicht heißen soll, dass man nicht mal die einen oder anderen Suppe antesten kann.
Macht glaube ich jeder einmal gerne. Das ist doch auch ein Stück weit der Reiz der Selbst-Verarbeitung.

Und wenn Christoph, nun seinen Pan-F, in RODINAL badet, so ist das für mich auch O.K.
Ich wollte damit nur mal anklingen lassen, dass es da durchaus Alternativen gibt.

Gruß Horst







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#13

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 18.03.2007 23:18
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

@ Horst,

hm... tja, was genau ist Schärfe ?? Ich verwende mittlerweile (bis auf mein Weitwinkelzoom, aus Kostengründen) nur noch hochwertige, grundsätzlich scharfe bis sehr scharfe Objektive. Hier äußert sich die Schärfe in der maximalen Auflösungsfähigkeit (wird in Fachkreisen wohl in Linien gemessen??). Tja, mein Liebling ist bislang zwar der FP4 Plus (ich teste aber grade den Rollei PAN25), nur bei größeren Vergrößerungen (24x30 aufwärts) habe ich auch dann, wenn ich ein Stativ verwendet habe, den Eindruck, die Schärfe ginge schnell verloren bzw. wäre nicht ausreichend groß. Oder Details kämen nicht mehr scharf genug raus. Liegt ja vielleicht auch am Vergrößerungsobjektiv, oder an meinem subjektiven Eindruck. Deshalb teste ich zur Zeit den Rollei, den ich in Neofin blau entwickeln möchte, in der Hoffnung, hier auch bei größeren Abzügen oder aber bei Ausschnitten immer noch eine feine Schärfe zu haben, bei der man auch alle Details noch optimal erkennen kann.

Seit ich das Schwarzweiss-Magazin gelesen habe, möchte ich aber nach dem Rollei Pan 25 (hab nur 2 Stück davon, also zu wenig, um mich wirklich darauf einzuschießen) eher den ADOX CMX 20 probieren. Der ist noch hochauflösender mit dem entsprechenden Entwickler, und sowohl einzeln als auch im Bundle bei Impex günstiger als der Pan25. Vielleicht könnte das mein zukünftiger Liebling werden ??

Gruß
Sven




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#14

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.03.2007 05:11
von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge

Hallo,

ich fand eure Ausführungen sehr interessant zu lesen. Ich möchte euch mal meine Intention beschreiben, warum ich überhaupt ein paar Pan Fs besorgt habe.
Ich photographiere mit meiner MF-Kamera grundsätzlich vom Stativ, einfach deshalb, weil ich mir dann mehr Gedanken über das Bild mache und mich mit dem Motiv mehr beschäftige. Ausserdem hab ich das Gefühl, dass ich das Bild zu leicht versau wenn ich aus der Hand photographier, was daran liegt, dass ich mich noch nicht so recht an das Spiegelverkehrte bei den Doppeläugigen gewöhnt hab.

Ob sich der Pan F überhaupt für mich lohnt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe eine Seagull, also ein Dreilinser und ich bin auch absolut kein Schärfefetischist. Ich will Stimmung erreichen. Dazu muss ich natürlich wissen, was ich wie einsetze. Ich denke, da fehlt mir definitiv noch sehr viel an Erfahrung. Mein Ziel ist eigentlich einen Film pro groben Bereich zu haben. Z.B. hatte ich bei KB immer den APX 100 wenn ichs gern möglichst kornfrei wollte, den APX 400 hab ich nach eine Zeit vorallem verwendet, wenn ich das Korn als Stimmungsmittel einsetzen wollte. Jetzt hab ich da noch einen Neopan 1600 rumfliegen, der kam aber noch nicht zum Einsatz und wirds auch nur kommen, wenn ich wiedermal in die Pinakothek der Moderne geh, wo das Stativ und das Blitzen verboten sind.

Den Pan F wollt ich einfach mal probieren. Wie ich mich kenn, werd ich aber keinen riesigen Unterschied feststellen, zu den Retro 100ern die ich bis jetzt bei der Seagull drin hatte. Hintergrund ist außerdem, die Sache, dass ich eh mit Stativ photographiere und das da für mich keinen Unterschied macht ob mit 50 oder 100 ASA. Ich werde einfach Rodinal nehmen, auch weil ich nicht lauter verschiedene Entwickler will. Das wird mir einfach zu unübersichtlich. Mal schaun, was dann draus wird. Wer weiß, vielleicht verlieb ich mich ja in den Pan F (au, wenn das meine Freundin liest).


Gruss,
Christoph


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#15

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.03.2007 05:16
von andreas

Nur mal so in denn Raum geworfen: PanF mit Rodinal ist ne Traumkombi! Gerade bei MF! Wer da angst vor Korn hat nutzt auch keinen ID11 oder D76.
Ist aber nur meine bescheidene Meinung.

Andreas (der der sehr viel in Rodinal badet)


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#16

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.03.2007 05:58
von Niko • Mitglied | 1.049 Beiträge

Allerdings. Rodinal wird hier gern so dargestellt, als erhalte man hinkelsteingroßes Korn. Der Pan F hat eine mittlerweile eher gering zu nennende Empfindlichkeit und erzeugt daher ohnehin einen geringeren Korneindruck als z. B. ein 400er. Daher ist die Entwicklung auf ein geringes Korn erstmal zweitrangig, weil der Film bereits eine gewisse "Reserve" hat. Wichtiger ist die Schärfe, welche mit Rodinal im Vergleich zu anderen Entwicklern hervorragend zur Geltung kommt. Auch mit größeren Betrachtungsabständen erlangt die Schärfe höhere Bedeutung als das Korn, denn der Betrachtungsabstand nimmt zu, damit nimmt das Wahrnehmungsvermögen des Korns ab. Nicht aber das der Schärfe. Feinkorn- oder Ultrafeinkornentwickler erzeugen einen feineren Korneindruck, bringen aber nicht die Schärfeleistung wie Rodinal es vermag, daher würde ich die nicht für niedrigempfinliche Filme einsetzen, aber das muss jeder selber wissen.

BTW: Haben wir hier schonmal die Entstehung und die Ursache der Kornwahrnehmung besprochen? Auch ein interessantes Thema...

Gruß
Niko


---
In der räumlichen Askese zeigt sich das Wesen des Sammlers.


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#17

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.03.2007 04:17
von kugelfisch • Mitglied | 2.759 Beiträge


In Antwort auf:
BTW: Haben wir hier schonmal die Entstehung und die Ursache der Kornwahrnehmung besprochen? Auch ein interessantes Thema...


Meinst du das: http://67077.homepagemodules.de/t1212f66...ntwicklung.html


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#18

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.03.2007 04:48
von Niko • Mitglied | 1.049 Beiträge

Nein. Ich meine die Ursache der Kornwahrnehmung, losgelöst von der Schärfe.


---
In der räumlichen Askese zeigt sich das Wesen des Sammlers.


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#19

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.03.2007 04:59
von RLindner • Mitglied | 1.201 Beiträge

für Rodinal-Fans:


Dateianlage: Angefügte Bilder:
008kUU-18649884.jpg

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#20

RE: Kipprhythmen

in Dunkelkammer & Entwicklung 23.03.2007 09:17
von pongo • Mitglied | 776 Beiträge

Mit Erfahrungen in Rodinal kann ich nicht dienen. Allerbeste Ergebnisse bei Pan F habe ich mit Perceptol 1:2 oder 3 erzielt. Zugegeben, er hat wenig Spielraum, da muß man auf sorgfältige Belichtung achten.
Der Beratungsfachmann (dreimal unterstrichen) von Tetenal hat mir mal erklärt, daß die Empfehlungen bezüglich Kipprhythmus nach aufwendigen Labortestreihen entstanden sind, die der Amateur garnicht durchführen kann. Das leuchtet doch ein.

VG




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