Tach an alle
ich mache seit einigen Jahren ja alles in SW. Und da ich von denn Ergebnissen aus dem Labor nie zufrieden war hab ich auch meine eigene Duka. Soweit so schön. Seit einiger Zeit regt sich aber bei mir der Wunsch auch mal wieder mit Farbe zu arbeiten. Das entwicklen der Filme überlass ich dem Labor. Allerdings würde ich gerne selber Printen.
Frage: Wer hat damit Erfahrung und kann dazu mal ne Kleinigkeit schreiben?
Danke
Andreas
RE: Printen in Farbe
in Dunkelkammer & Entwicklung 10.02.2007 01:34von wolfgang m. • Mitglied | 1.341 Beiträge
Hallo Andreas,
Chemie in Pulverform hätte ich noch übrig. Die Lösung ist geeignet für Verwendeung bei Raumtemperatur (20-24°). Der richtige Spaß wollte nicht aufkommen und verwende für die wenigen Farbaufnahmen, die ich mache, Kameras ohne Film.
Kann Dir die Chemie zukommen lassen, würde auch noch in 10 Jahren im Labor rumliegen.
Gruß Wolfgang
LyroGraphische Momente
Du kennst die Problematik mit der Themperatur ?
Die anderen Faktoren, sind auch nicht zu verachten.
** Erheblich mehr Zeit für ein einziges Foto (Printen).
** e.v.l. Anschaffung eines Farb-Analysers.
** Es gibt Motive, die lassen sich nur ganz schwer, wenn überhaupt printen. Man bekommt nie die richtige Filterung
** Erheblich Mehrkosten an Chemie und Farbpapier.
** Vergrößerungsobjektiv ! Da kommste über kurz oder lang nicht an einen APO vorbei (Brechungswinkel / Farbkanten
** Vergrößerunggerät ! Opallampen verändern ihr Farbspektrum je länger die Birne benutzt wird.
** Andere DUKA-Leuchte.
Ich möchte es Dir nicht ausreden.
Ich kann aber auch Deinen Wunsch nach Farb-Prints verstehen. Über kurz oder lang, schwelgt dieser in jedem von uns auf. Auch ich hatte mal dies in Erwägung gezogen und wieder (aus Kosten) verworfen.
Da solltes Du ganz genau analysieren und abschätzen, ob es sich wirklich lohnt.
Wenn du Deine Negative abgibst und in einem Labor, Deines Vertrauens machen läßt, bekommst Du für ein vielfaches weniger an Geld, hervorragende Ergebnisse.
Wie gesagt, ich möchte Dich nicht entmutigen.
Wenn Du es machen möchtest;- Dann mach es.
Ich wünsche Dir viel Glück und vor allem Erfolg.
Horst
RE: Printen in Farbe
in Dunkelkammer & Entwicklung 10.02.2007 03:52von pongo • Mitglied | 776 Beiträge
Horst,
das sind gerafft fast alle - falschen - Argumente, color nicht zu printen. Die möchte ich jetzt nicht einzeln auseinanderklabüstern. Niko hat meiner Erinnerung nach eine sehr detaillierte und richtige Abhandlung hier geschrieben. Oder war das nur Filmentwicklung?
Andreas,
Du wirst es nicht bereuen. Die Devise ist " selber machen " , deswegen haben wir ja eine Duka. Formatfüllend rausvergrößern, abwedeln und nachbelichten kann Cewe & Co nämlich nicht Ich behaupte, Color ist einfacher wie sw, keine Graduationen usw.
Als Gerätevoraussetzung ist ein Vergrößerer mit Farbmischkopf und Halogenlampe 100 Watt erforderlich. Ein Analyser wäre hilfreich aber muß nicht sein. Eine Dukalampe benötigt man nicht, war selbst jahrelang Maulwurf. (Du kannst von einem Freund eine gute Dukalux haben, er hat sich verkauft, dachte ist für sw. Kostet so um die 20 Eu, mußt Dich aber bis So entscheiden - schicke mir ggf. pm).
Als sehr gute Chemie hat sich Dilu von Phototec bewährt. Sehr ergiebig und hält angesetzt ewig + 3 Tage ( 1 Jahr mindestens). Die Prozeptemperatur ist für RA 4 in der Schale 20 - 26 Grad. 20 Grad = 1 Minute, wärmer kürzer nach Tabelle; steht alles im Beipackzettel. Wenn die Duka nicht beheizbar ist, empfiehlt sich eine Wärmeplatte, ersatzweise Heizdecke, die man dann unter eine Platte legt.
Die einzige Schwierigkeit, weil ungewohnt, ist das Identifizieren der Grundfilterung. Die kann man einkreisen für jedes Papier und Filmsorte, z.B. Fuji Superia auf Kodakpapier. Jeder Film hat trotzdem seine eigene Filterung, mit einigen Hilfmitteln bzw. Routine gehts dann auch flott. Das wird ganz wesentlich erleichert, indem man auf jedem Film eine Graukarte ablichtet. Das beste Papier ist z.Zt. Fuji Crystal Archive, aber auch die Kodaks sind prima.
Also, wenn Du oder wer immer noch, einsteigen will, Unterstützung gibt es auf jeden Fall.
VG
RE: Printen in Farbe
in Dunkelkammer & Entwicklung 10.02.2007 04:48von Niko • Mitglied | 1.049 Beiträge
Hallo,
Color selbst zu machen ist eine gute Entscheidung. Das vorweg. Meine Anleitungen bisher bezogen sich nur auf Filmentwicklungen, Vergrößerungen kann ich noch nachschieben, aber nicht jetzt...
In Antwort auf:
Erheblich mehr Zeit für ein einziges Foto (Printen).
Das ist schlicht falsch. Ich kann nach 5 Minuten bereits eine fertig verarbeitete Vergrößerung in der Hand halten, die nur noch leicht feucht ist. Die Trocknung geht auch wegen der erhöhten Temperatur der Bäder sehr schnell.
In Antwort auf:
** e.v.l. Anschaffung eines Farb-Analysers.
Braucht kein Mensch. Ich selber bin stark fehlsichtig (aber nicht farbenblind). Die richtige Filterung zu bestimmen kostet mich maximal ein Blatt Papier ohne Analyser. Die Einschätzung der Filterung wird häufig überbewertet. Das ist sehr einfach, da wir auch in Realität alles farbig sehen. Es ist einfacher als die Gradationsbestimmung bei SW mit Problemnegativen. Da immer mit der Farbstichfarbe gegengefiltert wird (außer beim additiven System, mit welchem man besser nicht beginnen sollte), ist die Kompensation höchst einfach.
In Antwort auf:
** Es gibt Motive, die lassen sich nur ganz schwer, wenn überhaupt printen. Man bekommt nie die richtige Filterung
Die Motive gibt es nicht. Nur die Negative. Und das liegt dann an der Verarbeitung des Negativs. Wenn ich hier Fehler gemacht habe, kann ich die im Positivprozess nur schwer - wenn überhaupt - ausgleichen. Das ist bei SW nicht anders. Das betrifft von 1000 Negativen vielleicht 2. Sofern es am Motiv liegt (Mischlicht, andersfarbige Schatten) kann ich nur sagen, schlechte Fotouhrzeit, das wäre aber bei einer maschinell erstellten Vergrößerung aus dem Fotolabor nicht anders. Das ist wie das schöne Sprichwort Homer Simpsons "You've tried and failed miserably. The lesson here is never to try." Wenn Du den ersten SW-Abzug unterentwickelt aus der Schale ziehst, hörst Du auch nicht fluchend auf.
In Antwort auf:
** Erheblich Mehrkosten an Chemie und Farbpapier.
Die Chemie ist günstig, eine 100er Packung 13x18 Markenpapier (nicht Chu-Wong-Fongs Hausmarke) kostet etwa 17 Euro, teuer finde ich das nicht. Die Chemie ist länger haltbar als man denkt. Ich setze normalerweise 5 Liter an, die halten auch locker ein Jahr.
In Antwort auf:
** Vergrößerungsobjektiv ! Da kommste über kurz oder lang nicht an einen APO vorbei (Brechungswinkel / Farbkanten
Das stimmt so nicht. Ich habe kein Apo und erstelle Farbvergrößerungen, bei denen mir beim Betrachten nicht die Augen rausfallen. Das Objektiv sollte schon vergütet sein und vierlinsig.
In Antwort auf:
** Vergrößerunggerät ! Opallampen verändern ihr Farbspektrum je länger die Birne benutzt wird.
Ja, da man aber die Filterung jedesmal neu bestimmt, ist das eh witzlos. Gegen die Verfärbung der Lampe kann man gegenfiltern. Wenn ich mir jetzt auf eine Vergrößerung die Filterung draufschreibe, erwarte ich nicht, dass ich in 5 Jahren die gleiche Filterung verwenden könnte. Das Fotopapier hat dann einen anderen Alterungszustand (wenn es überhaupt das gleiche ist) und weitere Parameter (Filterausbleichen, Chemie, etc.) spielen da mit rein.
In Antwort auf:
** Andere DUKA-Leuchte.
Andere Filterscheibe nehmen oder DUnkelheit. Bei einem Colorprozessor, der für sehr kleines Geld zu haben ist, kann man bis auf die Belichtung in voller Helligkeit arbeiten. Die 30 Sekunden Dunkelheit sollten verkraftbar sein.
Farbarbeiten sind meistens umweht vom Mythos des Schwierigen wie vor 50 Jahren. Das ist völliger Blödsinn. Wer sauber und sorgfältig arbeitet und das setze ich bereits bei SW voraus, der hat mit Colorarbeiten keine Probleme. Es ist nicht teuer, aber man sollte nicht erwarten, Vergrößerungen für 1 Cent wie im Großlabor herstellen zu können. Da kann man einfach nicht mithalten. Aber es muss ja auch nicht immer alles nur billig sein.
Gruß
Niko
---
In der räumlichen Askese zeigt sich das Wesen des Sammlers.
Erstmal Danke an alle für die Information und Bestätigung meinen Wunsch umzusetzen!
Chemie bekomm ich von Wolfgang. Auf diesem Wege nochmals Danke.
Papier werde ich die nächsten Tage mal bestellen. Wirklich teuer ist das ja wirklich nicht. Ich denke auch das mein Radagon die gewünschten Vergrößerungen 24x30 bringen wird. Mit der Filterung werde ich mal sehen. Es soll ja auch einen analogen Analyser geben (Filterfolien).
Dachte ich werde als Maulwurf arbeiten aber ich werde das Angebot von Pongo zurückkommen.
Werde natürlich über meine Erfolge/Misserfolge berichten!
@ Pongo: Hast ne PM von mir!
@ Niko: schieb mal nach wenn es Deine Zeit zuläßt.
gut Licht
Andreas
RE: Printen in Farbe
in Dunkelkammer & Entwicklung 10.02.2007 09:05von Niko • Mitglied | 1.049 Beiträge
Mir scheint, Du verwechselst einen Analyser mit einem Farbmischkopf.
Der Analyser macht nur das, wonach er auch heißt. Nämlich das Negativ ausmessen und eine Filterung anzeigen, sofern er geeicht wurde. In Luxusversionen stellte er korrespondierend mit einem Farbmischkopf auch gleich die Filterung ein. Filterfolien oder Farbmischköpfe bieten nur die Möglichkeit, eingefärbte Filter in den Strahlengang einzuschwenken, um den Farbstich zu eliminieren.
Ich habe da noch diverses an Textmaterial in Papierform, was ich Dir in Kopienform zukommen lassen könnte, sofern Interesse und Lesebereitschaft vorhanden sind.
Gruß
Niko
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