#1

120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 15:36
von theorangefactor • Mitglied | 4 Beiträge

Hallo werte Analog Fotografen,

ich bin seit neuestem stolzer Besitzer einer einzigartigen Rolleiflex 3,5F aus den 60er Jahren.
Ich möchte nun sehr gerne damit fotografieren und bin aus diesem Grunde auf der Suche nach geeigneten Filmen, für meine Zwecke.

1. Farbfilm:
Ich beabsichtige Fotos im Stil der 60/70er Jahre zu machen.
Also diese typischen, etwas blassen Farben, mit stärkerem Rot und grober Körnung/Rauschen.
Dieser Kleinbildfilm geht in die Richtung, die ich meine: http://www.fotoimpex.de/shop/filme/color...film-13536.html
So etwas in der Art bräuchte ich. Nur eben als Mittelformat 120 Rollfilm.

2. SW Film:
Auch hier ist mir wichtig einen möglichst authentischen Film zu haben, der mir Fotos ermöglicht, wie Sie ungefähr in den 60er/70er Jahren gewesen wären.


Eventuell kann mir ja jemand einen Tipp geben oder etwas empfehlen?
Ich habe auch schon darüber nachgedacht alte abgelaufene Filme zu verwenden.
Aber auch dort habe ich keine Ahnung was ich nehmen könnte, da ich absolut keine Praxiserfahrung habe.

PS: Da ich wie erwähnt keine Praxiserfahrung habe, bin ich auf der Suche, nach jemandem, der in Frankfurt wohnt und mir die Funktionen der Rolleiflex 3,5F eventuell in der Praxis zeigen/erklären könnte. Notfalls auch gegen eine kleine Entlohnung.

Wäre echt toll, wenn Ihr mir helfen könntet.

Beste Grüße


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#2

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 17:16
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Wie soll denn die Verarbeitungskette nach der Belichtung ausschauen?
Selber verarbeiten, Fachlabor, Drogeriemarkt?
Bei sw würde ich keinen Stil der 60/70er Jahre festmachen wollen; da gab es auch schon hervorragendes Material.
Bei Farbe (Negativ) hängt die Anmutung (des Abzugs) beträchtlich vom Labor ab.

VG
Holger


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zuletzt bearbeitet 14.01.2015 17:17 | nach oben springen

#3

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 17:46
von theorangefactor • Mitglied | 4 Beiträge

Hallo Holger,

danke für deine Antwort.
Entweder Fachlabor oder Drogeriemarkt.
Ein Fachlabor käme eventuell dann in Frage, wenn ich eins finden würde, wo man seine spezifischen Wünsche, was die Entwicklung anbelangt, mit einbringen kann. Das ganze müsste aber auch bezahlbar sein.
Da ich noch nie einen Film irgendwo entwickelt haben lasse, weiß ich auch nicht inwiefern die Qualitätsunterschiede zwischen Drogerie und Fachlabor aussehen würde.
Ich dachte mir, dass ich einfach beides oder mehrere ausprobiere.

VG


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#4

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 17:59
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Ja, Fachlabor ist etwas teurer.
Dafür kann man schon etwas auf Deine Wünsche eingehen.
Wenn Du nur eines nicht in Deiner Nähe findest, wird das Ganze komplizierter.
Beim Großlabor (Drogeriemarkt) hast Du so gut wie keinen Einfluß auf das Ergebnis.
Da bekommst Du die Farben so wie der heutige Zeitgeschmack so ist, also recht kräftig.
Nun gäbe es noch die Möglichkeit, daß Du den Film scannst und dann am Rechner an den Farben zupfst.
Sicherlich, rein analog ist das dann nicht mehr. Im Drogeriemarkt allerdings auch nicht.

VG
Holger


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zuletzt bearbeitet 14.01.2015 18:00 | nach oben springen

#5

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 19:34
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Wenn es ums versenden an ein Fachlabor geht: hier wird recht gute Arbeit geliefert.

VG
Holger


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#6

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 21:13
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Die Filme landen so oder so erst einmal in der genormten C41-Suppe. Nach dem Trocknen werden die meisten Filme gescannt, digital aufbereitet und ausbelichtet. Analoge Laboratorien gibt es kaum noch. Der C41-Prozeß ist immer gleich, ob man ihn zuhause selber macht oder machen läßt. Man kann danach...

a) Die Negative selber scannen, am Bildschirm nachbearbeiten und dann beim nächsten Drogisten ausbelichten lassen.

b) Mit einem Farbvergrößererr (Farbmischkopf) die "Bildbearbeitung" analog durchführen und die Positive selber herstellen.

c) Sich ein passendes Fachlabor suchen, welches aber nicht billig sein wird.

Für Deine Zwecke würde ich persönlich vermutlich die erste Variante wählen, weil Dir ein ganz bestimmtes Endergebnis vorschwebt. Irgendwelche Lomofilme werden Dir kaum etwas bringen, weil in den Großlaboratorien eine automatische Bildverschlimmbesserung stattfindet, die solche "Fehler" wieder ausbügelt. Oder du könntest...

d) ADOX fragen, wann sie einen Colour-Implosion als RF auflegen.

Daniel


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#7

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 21:46
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Zitat von DD_Ihagee im Beitrag #2

Bei sw würde ich keinen Stil der 60/70er Jahre festmachen wollen; da gab es auch schon hervorragendes Material.



Das ist es. In den 60er/70er gab es zwar nur klassische Filme und keine Flachkristallfilme. Auch nahm man eher 100er als wie heute 400er Filme. Ansonsten kann man die Filme von damals kaum von heutigen an Hand der Fotos unterscheiden. Viel wichtiger sind die Motive. Jede Zeit hat eine eigene Bildsprache. Auch macht extrem viel die Kleidung, die alten Autos, Frisuren usw. aus.
Bei Selbstentwicklung würde ich den Fomapan 100 als noch am nostalgischsten nehmen, bei Fremdlaboren würde ich zu Ilford FP4, Kodak TriX oder Rolle RPX100 neigen.

Wer eine Rollei benutzte, war an hervorsagender Qualität interessiert. Das ist vom Color Implosion ungefähr genau so weit entfernt, wie heute eine Vollformat-DSLR von einer Webcam. Dass heute einige Bilder an Color Implusion erinnern liegt an unzureichender Laborarbeit (weit verbreitet) oder mangelnder Alterungsbeständigkeit der Materialien. Hat man gut erhaltene, mit einer Rollei aufgenommene Bilder von damals, dann ist die Qualität auch für heutige Maßstäbe sehr befriedigend.

Zum lernen ist am Besten erst auf gutes Material zu setzen. Ist man firm, kann man Experimente z. B. mit abgelaufenen Filmen oder Cross-Entwicklung machen. Mit der Erfahrung vom guten Material, weiß man zur Verbesserung der Ergebnisse, an welchen der Schrauben Film, Kamera oder Einstellungen drehen muss.


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#8

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 22:55
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Vielleicht gibt es ja noch alte ORWO-Farbfilmbestände aus der Zeit.

Aber ich weiß nicht, was das für ein Entwicklungsprozeß war, den man damals bei Agfa entwickelt hatte und den die Amis nach dem Kriegsende geraubt hatten.

Daniel


1 Mitglied hat sich bedankt!
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#9

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 23:08
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Zitat von Daniel im Beitrag #8
Vielleicht gibt es ja noch alte ORWO-Farbfilmbestände aus der Zeit.

Aber ich weiß nicht, was das für ein Entwicklungsprozeß war, den man damals bei Agfa entwickelt hatte und den die Amis nach dem Kriegsende geraubt hatten.


Das ist der Orwo-Farbfilmprozess. Die Filme lassen sich nur sehr unbefriedigend in heutiger C41 oder E6-Chemie entwickeln. Man braucht die originale Chemie. Entweder lässt man die Filme extrem teuer im Speziallabor entwickeln oder man zaubert irgendwo die passende Chemie her (z.B. Bestände die irgendwo in russischen Foren angeboten werden). .


zuletzt bearbeitet 14.01.2015 23:09 | nach oben springen

#10

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 14.01.2015 23:33
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Hans Wöhl im Beitrag #7
Ansonsten kann man die Filme von damals kaum von heutigen an Hand der Fotos unterscheiden.

So ist es. Die "Porst Königsbilder" waren zwar grauenvoll für heutigen Geschmack, aber das lag nicht an den Filmen sondern am Printprozeß und dem dabei verwendeten Material. Von den Filmen bekommt man heute einwandfreie Prints.
Wenn man aus welchen Gründen auch immer diesen Look haben will, dann bleibt einem nur der digitale Weg über Scanns und Bearbeitung am Bildschirm.
Zitat von theorangefactor im Beitrag #1

Also diese typischen, etwas blassen Farben, mit stärkerem Rot und grober Körnung/Rauschen.


Das mit den Farben ist mit einem Scann unproblematisch. Für die Körnung muß man hochempfindliche Filme nehmen, obwohl die dann trotzdem besser sind als die damaligen 100er. Aber es gibt ja auch in der Bildbearbeitung Möglichkeiten, Korn künstlich hinzuzufügen.

Ach ja S/W: ich habe in den 60/70ern den Ilford HP3 benutzt und bin mir nicht sicher, ob ich die Bilder tatsächlich von denen unterscheiden kann, die ich heute mit dem HP5 mache. Ok, für grobes Korn würde ich dann eher einen Delta 3200 nehmen. Der ist "schlimm".


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 14.01.2015 23:38 | nach oben springen






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