#21

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 23.01.2016 13:46
von pikespeak • Mitglied | 38 Beiträge

Ich nehme an, Du meinst diese typisch zarten Farben der alten Agfacolorbilder, wie man sie von alten Bildern der 30-70er Jahre kennt?
Mit den typischen Cyanton im Himmelblau, den eigenartigen Hauttönen und den deutlichen Rot.
Interessanterweise empfinden viele Betrachter diese Bilder als angenehmer, als die Farbrichtigeren.

Den Colorimplossion gibt es wohl nur als KB. Mit dem wurden meine Erwartungen bislang nicht erfüllt, was aber u.U. auch an der Entwicklung im Labor liegen könnte, ich habe noch keine Umfangreichen Flächenversuche durchgeführt.

Ansonsten gibt es diverse Kreativfilme von Lomo als 120er z.B. bei Fotoimpex, kann ich aber keine eigene Erfahrung zusteuern.

Für die Rolleiflex gibt es ein sehr interessantes Buch: "Das Rolleiflex-Buch" von Dr. Walther Heering, Heeringverlag/Seebruck.
Ist zwar älter und behandelt daher nicht explizit die F, für die technischen Grundlagen aber durchaus lesenswert.

Allgemein würde ich Dir aber empfehlen, erst mal mit normalen Film einwandfrei Bilder zu produzieren, und Deine Kamera kennzulernen, bevor Du mit Kreativaufnahmen anfängst.

Gruß


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#22

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 24.01.2016 06:29
von Fotoklaus • Mitglied | 73 Beiträge

Dieser "Vinatge-Look", der immer wieder durch die Foren geistert, kommt durch Farbverschiebungen/ ausbleichen über die Jahrzehnte.
Deine 3,5F wird Dir knackscharfe, farbrichtige Bilder liefern.
Und vieles, was so als "alt" oder "vintage" bezeichnet wird, ist schlichtweg per EBV entstanden.


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#23

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 24.01.2016 11:56
von Rainer Zalewsky • Mitglied | 531 Beiträge

Das mit der EBV wird sicher so sein, aber dazu kann ich nichts sagen, weil ich davon nicht einmal Basiskenntnisse habe.

Zu bedenken ist aber, daß die hier in Rede stehende Anmutung, um dieses hübsche Wort aufzugreifen, dieser alten Abzüge in erster Linie dadurch zustande kam, daß die Farbnegativfilme noch nicht maskiert waren. Aber auch später gab es noch einmal einen Quantensprung, nämlich Mitte der 1980er Jahre, als die HR-Filme aufkamen, HR für High Resolution, und diesen Namen trugen sie zu Recht (Fuji hatte, glaube ich, um ein paar Wochen oder Monate die Nase vorne). Der Unterschied war so augenfällig, daß ich mich beim damals anstehenden Zusammenkaufen der Dunkelkammer gegen weiches Mischkammerlicht und für hartes Kondensorlicht (mit Printfiltern in der Schublade) entschied, um nichts von dieser Konturenschärfe, die uns Nutzern da plötzlich in den Schoß gefallen war, zu verschenken. Mindern konnte man sie immer noch, wenn man das wollte.

Gruß,
Rainer Zalewsky

Wenn ich das Bild, das man auf dem Link in Beitrag 1 sieht, von einem "normalen" Negativ faksimilieren sollte, würde ich es etwas mehr Richtung gelb und grün machen im Vergleich zu einer neutralgefilterten Kopie, also (in Kodak-Dichten) 10 Gelb und 5 Cyan aus dem Filterpack herausnehmen und es nach der dadurch fälligen Zeitkorrektur etwas kürzer belichten. Natürlich ohne Garantie. Was ich damit sagen will: Man bekommt heute hochwertige Duka-Ausrüstungen fast geschenkt. Bevor ich mir Gedanken machte über Großlabor oder Fachlabor oder Scannen und EBV-mäßig nachbearbeiten, würde ich mir eine Dunkelkammer einrichten.


zuletzt bearbeitet 24.01.2016 12:05 | nach oben springen

#24

RE: 120er Rollfim für 60er/70er Jahre "Look"

in analoges Fotozubehör 26.01.2016 08:16
von pikespeak • Mitglied | 38 Beiträge

Ich denke es ist gerade NICHT die EBV daran Schuld, wenn man z.B. cyanfarbigen Himmel im 70er Jahre Fotoalbum der Eltern.
Und auch die Alterung trägt nicht den Beitrag dazu bei, der ihr hier nachgesagt wird.

Die Älteren werden sich noch erinnern können, das die "alten" Agfacolorbilder schon so aussahen, als sie aus dem Labor kamen.
Da nach dem Krieg die Agfarezepte und -Verfahren durch die Besatzungsmacht der Welt frei zugänglich gemacht wurde, wurden auch gerade in Europa viele Filmmaterialien nach Agfacolorverfahren angeboten, die im Grunde alle ähnliche Farbverschiebungen hatten. So z.B. Perutz, Geveart, Orwo usw.
Wie o.a. war Himmelblau eher Cyan, rot eher kräftig Hauttöne eher bräunlich.

Erst Ende der 70er Jahre stellte Agfa ihre Materialien auf C-41 taugliche Farbkuppler um, bis ca. 1986 wurden alles Agfacolormaterialien angepasst.
Das alte Colormaterial hatte genau genommen immer schon unrealistische Farbwiedergabe. Dennoch waren die Farben angenehm, und beliebt. Heute auch noch, was aber vielleicht auch mit Nostalgie und Kindheitserinnerungen zu tun haben könnte.
Während altes Agfamaterial bei Farbverschiebung eher Richtung rot tendierte, waren die ersten Filme nach C41 eher Richtung blau.
Bei richtiger Lagerung gab es kaum Veränderungen durch die Alterung. Legt man ein 30er Jahre Agfacolorbild neben ein 70er Jahre Agafcolorbild stellt man kaum Unterschiede fest.
Orwo hat nach ähnlichem Verfahren noch bis zur Wende Filme produziert. Da die restliche westliche Welt aber nur noch C-41 und E-6 kannte,war das ein weitere Sargnagel für Wolfen.


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