#11

RE: Panoramaaufnahmen zusammensetzen

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.10.2014 09:34
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

nochmal die Optionen durchgespielt:
Für die Option "nacheinander auf ein Papier belichten mit Abwedeln" müsste man 1. schaffen, dass ein gewisser Bereich an gegenüberliegenden Rändern zweier Negative deckungsgleich ist, 2. müsste man es auch noch hinkriegen, diese Bereiche exakt übereinander zu projezieren, 3. müsste dann das Abwedeln auch so axakt sein, dass man davon nichts merkt... erscheint mir sehr, sehr anspruchsvoll. Voraussetzung ist ein Aufnahmeobjektiv, das nicht verzeichnet. Mit meinen Fotos von damals absolut nicht machbar, würde ich sagen.

Option: Negative "stitchen": dazu bräuchte man "nur" deckungsgleiche Randbereiche, und viel Geschick bei der Negativretusche. Und einen Vergrößerer, der mit dem großen Format dann was anfangen kann (was wohl das kleinere Problem wäre).

Die Option Abzüge per Hand zusammenfügen, Übergänge retuschieren, und reproduzieren scheint mir immer noch am machbarsten. Damals beim Kleben dachte ich mir zumindest: Das könntest Du mit einem Vergrößerer leicht ausgleichen, einfach minimal kleiner/größer abziehen, und schon würden die Abstände passen. Ist halt die Frage, ob es dann wirklich so einfach wäre.

Für alle Varianten wäre es von großem Vorteil, bei der Aufnahme und ggf. beim Vergrößern jeweils ein Objektiv zu haben, das möglichst wenig verzeichnet.


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#12

RE: Panoramaaufnahmen zusammensetzen

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.10.2014 11:25
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Also zusammengeklebte Sachen wird man meines Erachtens überhaupt nur sehr schwer retuschieren können, sondern wird wohl eher das Zusammengeklebte reproduzieren müssen, um dann ggf. (es sei denn das retuschierte Unikat reicht) diese retuschierte Reproduktion erneut zu reproduzieren.

Negativretusche mit Colormaterial - vor allem Originalnegativen - würde ich jedenfalls nicht machen, viel zu riskant und diffizil. Inwiefern sich die angebotene Retuschefarbe für Negative/Diapositive überhaupt eignet ist, eine andere Frage.
Hier gibt es die Retuschefarben von Schmincke übrigens in größerer Auswahl und zu billigeren Preisen als im Photohandel:

http://www.kuenstlermagazin.de/Tusche-un...5&c=9558&p=9558


Ansonsten ist es vielleicht auch möglich, das Papier ein Stück von der Gelatine abzutrennen bzw. abzschleifen, so daß man ein winziges Stück überlappen könnte.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 19.10.2014 11:27 | nach oben springen

#13

RE: Panoramaaufnahmen zusammensetzen

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.10.2014 22:56
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

sorry, daß ich Eure Euphorie etwas dämpfe:

Zitat von Photoamateur im Beitrag #3
Ja, das stimmt wohl, aber die trägt man ja nicht immer bei sich

Er meinte eine Panoramakamera. Aber um Panoramas zu fotografieren zieht mein Freund mit Trolly und Stativ mit Nodalpunktadapter rum. Da ist eine Panoramakamera deutlich weniger zu tragen.
Zitat von namir im Beitrag #6

Beim Zusammensetzen von Hand gab es an den Übergängen etwas Probleme, es war nicht alles deckungsgleich, musste mich entscheiden, ob ich die Straßen oder die Häuser ohne "Bruch" haben wollte.

Das ist analog das größte Problem. Ihr schlagt zwar Entzerren vor, aber das hilft ja leider nur auf einer Seite des Bildes. Auf der anderen Seite müßte genau gegenläufig entzerrt werden. Sowas ist technisch aber nicht möglich. Um die Verzerrung möglichst gering zu halten, sollten analoge Panoramen mit längerbrennweitigen Objektiven (min. 50mm) im Hochformat aufgenommen werden. Da braucht man dann schon mal deutlich mehr als 3 Bilder, was sich zu einem beträchtlichen Aufwand auswächst, besonders wenn man dann auch noch eine gewisse Überlappung einkalkuliert, um wirklich die richtige Deckung herzustellen.
Zitat von namir im Beitrag #11
einen Vergrößerer, der mit dem großen Format dann was anfangen kann (was wohl das kleinere Problem wäre).

Na, das ist aber mal eine saftige Aussage Ein FAchvergrößerer für Großformat dürfte locker das mehrfache einer Panoramakamera kosten. Da käme ja allenfalls 6x9 in Frage, aber selbst mit zusammengesetzten KB-Negativen hast Du dann noch kein "richtiges" Panorama. Hochauflösender Film, 19mm-Objektiv und "Panorama"-Ausschnitt aus dem 24x36er wäre dann eher meine Wahl.


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#14

RE: Panoramaaufnahmen zusammensetzen

in Dunkelkammer & Entwicklung 20.10.2014 00:18
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Zitat von bilderknipser im Beitrag #13

Zitat von namir im Beitrag #11
einen Vergrößerer, der mit dem großen Format dann was anfangen kann (was wohl das kleinere Problem wäre).

Na, das ist aber mal eine saftige Aussage Ein FAchvergrößerer für Großformat dürfte locker das mehrfache einer Panoramakamera kosten.



ja, vielleicht teuer, aber für mich (auch mit eher beschränktem Budget) trotzdem noch eher darstellbar, als Negative wirklich gut zu montieren.

Das ganze wäre eher eine Spielerei, der Aufwand für wirklich untadelige Ergebnisse erscheint mir sehr hoch. Bei der Reproduktion müsste man schon schauen, dass man das ganze irgendwie in anständiger Qualität hinkriegt. Aus z.B. drei KB Negativen (mit 1/2cm Überlappungen wären das dann in etwa 88x24mm nutzbarer Negativfläche (eigentlich weniger, Verschnitt an allen Rändern ist nicht zu vermeiden) dann in etwa ein Negativ der Größe 10*35mm zu bekommen, das man nicht wirklich groß vergrößern kann, wäre auch nicht das, was ich nach langer Zeit in der Duka erhalten möchte. Bei meiner Ausstattung (Repro für quadratischen Ausschnitt aus 6,5x9cm Planfilm) könnte ich noch ein Format höher, wären dann immerhin 15*55mm, könnte man dann rel. gut auf ~14x50cm vergrößern, bestenfalls in der Qualität, die man erhält, wenn man einen klassischen 100er (anderen Film habe ich in dem Format noch nicht gesehen) auf ~20x30cm vergrößert.

Das Entzerren würde ich mir höchstens bei drei Negativen zutrauen. Das mittlere lassen, wie es ist, und die beiden an den Seiten durch entzerren passend machen.

Zitat von Photoamateur im Beitrag #12
Also zusammengeklebte Sachen wird man meines Erachtens überhaupt nur sehr schwer retuschieren können, sondern wird wohl eher das Zusammengeklebte reproduzieren müssen, um dann ggf. (es sei denn das retuschierte Unikat reicht) diese retuschierte Reproduktion erneut zu reproduzieren.


Um nach zweimal Reproduzieren noch gute Qualität zu haben, muss man das schon gut können, und entsprechende Ausrüstung haben.
Beim Zusammenkleben hätte ich eher an ein Arbeiten "auf Stoß" gedacht, wie beim Tapezieren. Mit der Retuschefarbe dann an den Fugen "spachteln", wo es notwendig ist. Wenn man das gut macht (was ich nicht kann, hab erst einmal vor etwa 20 Jahren im Schullabor probiert zu retuschieren, wurde nicht so toll), könnte man wahrscheinlich schon gut mit den Ergebnissen leben. Und man kann einen relativ großen Abzug machen, ohne riesengroßes Fotopapier und Entwicklerschalen kaufen zu müssen (und im Labor auch Platz finden). 20x80cm könnte man aus drei KB Negativen wohl schon darstellen.

Für Amateure scheint zusammenkleben mit anschließender Retusche die pragmatischste vollanaloge Methode zu sein.


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