Nachdem keine Themenüberschrift so richtig passt, setz ich es mal hier rein. Mit der Zeit möchte ich auch noch das Thema Präsentation (Bilderrahmen) dazu bringen.
Immer öfters werden aus analogen Aufnahmen digitale Dateien. Fotografiert, entwickelt und gescannt. Letzteres um Bilder auf dem Rechner (Internet) zu zeigen oder auch weil der heutige Fotograf Platz schaffen möchte und sich von seinen Diakästen trennt.
Als nur analoger Fotograf ging es mir doch auch o, man wollte seine Bilder im Freundeskreis zeigen und so mussten die Teile auf den Rechner. Als Folge hat man diesen nervösen Daumen und hundert Bilder in fünf Minuten.
Richtig befriedigend war das nicht und es kam der Wunsch auf Bilder auch (wieder) anders zu zeigen, dazu kam das ich für meine Arbeitsmappe mindestens Din A4 große Drucke haben wollte. Ausdrucke von Bildern die ich für gelungen halte (unabhänig wie aufgenommen). Gleichzeitig bin ich durch die Auflösung einer Videothek günstig zu Posterklapprahmen gekommen. Die ersten Ausdrucke und Poster wurden aufgegeben. Das Ergebnis war vor allem bei hochwertigen SW nicht wie gedacht. Es folgten Diskussionen im Freundeskreis und die Aussage "du must selber drucken, ich verkaufe meinen gebrauchten" und bei der letzten Diskussion hatten wir hier gleichzeitig die Diskussion zu Epson. Der Vergleich und die Gelegenheit führte dann zu einem Epson 3800 und einem Überholungsbedürftigen Canon IPF 6100. Der Epson läuft schon, macht süchtig und Dank Fremdtinte ist der Druck günstig.
Poster ist aber nicht gleich Poster und Druck nicht gleich Fineart. Was Fineart ist, möchte ich hier erläutern. Was der Unterschied zwischen Fotodruck und Fineartdruck ist wird hier recht gut erklärt https://www.youtube.com/watch?v=hEvMWfh0_Tw
Steve
RE: Fineart Print
in Bildpräsentation 04.06.2014 22:16von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Gruß
Jochen
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Was ist Fineart
Vereinfacht lässt sich sagen - ein Druck mit hoher Qualitätsanspruch und langlebiger Farbstabilität.
Um diesen Anspruch gerecht zu werden gibt es - spezielles Papier, besondere Druckfarben, Rahmungstechniken
Auf die einzelnen Punkte will ich in den nächsten Wochen weiter eingehen und anfangen werde ich mit dem Thema Papier da beim Thema Tinte der Hauptunterschied zu normalen "Büro"drucker in der Beschaffenheit liegt. Benutzt der normale Tintenstrahler "dry"Tinten in den der Farbstoff in molekularer Form vorliegt hat die Finearttinte echte Farbrohstoffe drin. Nasstinte (dry) kann zwar auf den ersten Eindruck besser weil leuchtender wirken, leider ist die Haltbarkeit sehr schlecht und es Bedarf deswegen noch verschiedener Konservierungsmaßnahmen. Da die Fineartdrucker sowieso auf die Pigmenttinten ausgelegt ind und i.d.R. der Druckkopf kein "entweder oder" erlaubt, ist die Überlegung eher hinfällig. Wohl gibt es auch für die Finearttinten Fremdhersteller - ich teste dies gerade.
Beim Papier unterscheidet man - der Analoge mit Dunkelkammererfahrung kann ja beim Thema Papier mitsingen- zwischen den Oberflächen und der Machart. Auf die einfache Überschrift gebracht unterscheiden man Matt, Glänzend und Superglänzend (matt, glossy, Pearl). Als nächstes unterscheiden sich die Papiere in der Machart und wenn man die Seiten von z.B. Hahnemühle http://www.hahnemuehle.com/de/index.html oder Tecco http://www.tecco-photo.de/produkte.php anschaut versteht man als erstes wenig.
Das Ausgangsmaterial bzw. seine Eigenschaften haben aber Einfluß wie das Papier die Tinte annimmt und wie das Licht sich bricht. Das eine raue Oberfläche Licht anders brechen lässt wie superglattes und damit der optische Eindruck sich ändert, dürfte einleuchtend sein.
Die Papierart erlaubt es ein Motiv zu fördern und so ist ein Papier XY 3425 nicht unbedingt gleich gut zu empfehlen für ein Aktbild, ein Porträt, Landschaft oder Architektur. Im Moment arbeite ich noch mit einfachen Papieren, werde aber berichten.
(wird fortgesetzt)
Steve
RE: Fineart Print
in Bildpräsentation 04.06.2014 23:44von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Ich trage da auch mal was zu bei, obwohl ich das Video nicht angeschaut habe (Lernvideos auf dem Bildschirm sind mir ein Graus).
Vor etlichen Jahren hatte ich einen A3-Drucker von Canon, der hervorragende Qualität auch auf Normalpapier geliefert hat. Da habe ich noch viele Bilder selbst gedruckt. Da die Tuschen nicht lichtecht waren, habe ich auf teures beschichtetes Papier (z.B. Hahnemühle Photorag a 4 Euro/Blatt, das auch nicht sehr UV-stabil ist) für Fineart-Prints verzichtet und Hahnemühle Zeichenpapier/karton (A3-Block 10 Euro) verwendet und mit UV-Schutzspray stabilisiert. Das reicht sogar für Bilder im Schaufenster auf Südwestseite über den Sommer. Teilweise habe ich sogar Bristolkarton genommen, aber das haben mir die Transportrollen übel genommen.
Mein jetziger kleiner Canon druckt Farbbilder zwar auch sehr gut und ich habe ja auch von unserem Papierlieferanten Photorag sehr billig bekommen, aber der ist leider absolut nicht für SW-Bilder geeignet. Statt Grautönen liefert er leider Grüntöne.
Ansonsten ist natürlich ein Riesenunterschied zwischen Prints aus dem Großlabor auf Fotopapier und Fineart-Prints, die ja üblicherweise nicht auf Fotopapier gemacht werden. Der Unterschied zwischen einem Print auf Photorag einerseits und mattem Baryt andererseits ist dagegen sehr viel geringer.
inzwischen gibt es auch von Hahnemühle glossy Papier neben den etlichen Sorten mattem Papier, das auch mehr glänzendem Baryt ähnelt als dem üblichen (Plastik-)Fotopapier. Ist Geschmackssache.
Gruß
Jochen
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Die Möglichkeit mittels Schutzschicht (Sprayauftrag) Farben stabiler zu machen ist sicherlich eine Möglichkeit. Aus verschiedenen Gründen bin ich kein Freund von Spray (aber das ist sicherlich ein anderes Thema).
Die Papierbeschaffenheit bzw. der Weißanteil hat natürlich auch Einfluss auf die Einstellungen- ich selber teste gerade verschiedene Papiere und wie ich was einstellen muss. Der Vorteil der Fineartdrucker sind die verschiedenen schwarztöne und die zusätzlich hellen Farben. Eine ausführliche Beschreibung steht hier http://www.photoscala.de/Artikel/UltraCh...logie-von-Epson
Wenn wir beim Thema Druck sind, sind wir beim Thema Größe und Auflösung sowie der Unterschied analog zu digital. Ein interessanter Artikel steht dazu im aktuellen Docma. Die 300 dpi haben nämlich eigentlich mit dem Druck und der Darstellung keine Aussagekraft. Auf der anderen Seite gibt es ja die Diskussion mit Betrachtungsentfernung usw. Bei der Seite von "Fineartprinter" gibt es z.B. ein Programm zu kaufen welche für den großformatdruck Bildpunkte dazurechnet (muss mir das mal anschauen).
Aber zurück zu diesen 300 dpi und der Herkunft dieses Aussage - die kommt nämlich aus der analogen Zeit und hängt mit dem Scannen (DinA4), den 150 Linienpaaren und der Sicherheitszugabe für das beschneiden des Bildes beim Druck (anstatt im Vorfeld der Bearbeitung). Mehr zum Themaauflösung im aktuellen DocMa http://www.docma.info/magazin/docma-hefte/docma-59.html
Steve
RE: Fineart Print
in Bildpräsentation 13.06.2014 19:56von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Gruß
Jochen
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Fineart steht ja für hochwertige/edle und langlebige Ausdrucke welche auch ansprechend präsentiert werden. Für letzteres Rahmen, Schattenfuge usw.
Die Herstellungskette umfasst dabei die Aufbereitung des Bildmaterials, den Druck (Drucksteuerung, Kalibrierung, die Tinte) das verwendete Papier bzw. dessen Eigenschaften. So ist die Oberfläche für die Lichtbrechung wichtig und das "saugverhalten" für den Tintenfluss und damit auch wieder für die Drucksteuerung. Die Lichtbrechung der Oberfläche und der Grundton macht sich in den Farben bzw. schwärzen bemerkbar.
Jetzt gibt es die Diskussion ob Fineart, also der hochwertige Druck, mit teuer gleich zu setzen ist? Die Antwort ist mehrteilig:
Ein guter Drucker kostet Geld und wenn man große Formate drucken will - wird es teurer.
Papier gibt es in unterschiedlicher Ausführung, Gewicht und Format. Den Preis für einfaches DinA4 Kopierpapier kann man halt nicht als Grundlage für ein z.B. 180 Gramm DinA1 Papier herannehmen, und wenn es dann noch eine die Geister scheiden ist bei den Oberflächen - welche Oberfläche für welches Motiv? Der einzige Vorteil zum klassischen Fotolabor ist die (im Vergleich) Unempfindlichkeit gegen Licht (trotzdem nicht in der Sonne lagern).
Die Geschichte mit dem Rahmen ist abhängig was man selber machen kann/will.
Einer der teuersten Punkte ist die Tinte. Die 110% nehmen ja nur die Originaltinte - Farbstabiler, Auf den Drucker abgestimmt, weltweit gleich usw. und deswegen keine Fremdtinten. Die Hersteller der Originaltinten lassen sich ihr flüssiges Gold auch fürstlich bezahlen.
Eine Anfrage bei einer Kartuschen Auffüllstation brachte für meinen Epsondrucker ein negatives Ergebnis. Der Blick über den großen Teich zeigte aber, es gibt Fremdanbieter für Pigmenttinte. Eine weitere Suche brachte dann einen deutschen Anbieter der einem auch noch zusätzlich einen Messchart für die IOC Einstellungen anbietet (abhängig von der Einkaufsgröße). Sobald ich alle Tinten ausgetauscht habe werde ich diesen anfordern und berichten. Das wiederbefüllen ist mit seinem System ziemlich einfach
Für Canon habe ich inzwischen ebenfalls einen Anbieter gefunden. Hier muss der Test sich aber noch gedulden (meine Drucker hat ein technisches Hardwareproblem und die Tinte ist noch voll.
Steve
Guten Tag Penta,
danke für deinen informativen Bericht über fineart.
Ich drucke mit einem Epson Stylus 7890 und stehe vor der Entscheidung die teuren Originalpatronen oder Fremdtinte zu bestellen.
Was hast du für Erfahrungen mit Epson und Alternativprodukten gemacht?
Riskiert man damit technische Probleme mit dem Druckkopf und qualitätsverlust im anspruchsvollen fineart Bereich, oder ist das nur Panikmache von Epson, um brav die Horrorpreise, auf die du bereits hingewiesen hast, zu bezahlen?
RE: Fineart Print
in Bildpräsentation 14.10.2014 02:31von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Für mich kommen nur noch wegen durch die Bank schlechter Erfahrungen die Original-Tinten, -Tuschen und -Toner in Frage. Wenn Du mit dem einen oder anderen Anbieter vielleicht gute Erfahrungen gemacht hast, dann läßt sich das aber nicht verallgemeinern. Grundsätzlich ist es bei Drittanbietern, die ihre Tuschen nicht selbst produzieren, wie bei den Filmen immer ein Glücksspiel, was gerade da drin ist. Ich hatte bei Nachbestellung von einem Anbieter schon den Fall, daß ich die neuen Patronen nach 1 Woche wutschnaubend in die Tonne entsorgt habe. Ich hatte auch mal ein längeres Gespräch mit einem Servicetechniker, der mir - in dem Fall für einen Laserdrucker - genau erklärt hat, wie und warum es einen Unterschied macht, welche Toner man benutzt.
Bei der ganzen Diskussion über Fineart-Prints muß man auch seinen realistischen Anspruch nicht außer acht lassen. Ist eine 100-jährige Haltbarkeit für meine Bilder überhaupt ein Kriterium?
Die Päsentation ist mir aber wichtig, auch wenn ich mich frage für wen. Schon rahmenlose Glasbildhalter sind für mich nur für den "internen" Gebrauch akzeptabel. Hochglanz-Alubond, was derzeit offenbar Mainstream ist, kann ich garnicht leiden. Und die sehr aufwendig auf Leinwand mit 10 Lackschichten präsentierten Bilder von Guido Karp in einer Ausstellung fand ich von der Aufmachung scheußlich. Anständiges Papier muß sein, ein schöner Rahmen und mindestens bis 40x60 auch ein hochwertiges Passepartout.
Gruß
Jochen
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