Fixage mit NaCl
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.07.2013 11:37von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge
Den Artikel für die Fixage mit Kochsalz kennen einige sicherlich schon. Mir ist heute dazu ergänzend eine Idee gekommen:
Wenn man Tafelsilber reinigen will, nimmt man dazu neben Kochsalz auch ein Stückchen Aluminiumfolie. Bei der Reinigung werden Silberionen (zusammen mit dem Schwefel) herausgelöst und zur Alufolie übertragen, die sich daraufhin schwärzt oder so ähnlich. Ich bin kein Chemiker.
Könnte man den Fixiervorgang mit NaCl etwas beschleunigen, indem man in den Schacht der Entwicklungsdose ein kleines Stückchen zerknüllte Alufolie gibt? Oder ist das mit der Alufolie nur für Schwefelverbindungen gedacht? Wie gesagt, ich nix Chemiker!
Daniel
RE: Fixage mit NaCl
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.07.2013 21:00von NikonMainz • Mitglied | 4 Beiträge
Ich hab das noch nie ausprobiert aber rein chemisch gesehen würde das für mich schon Sinn ergeben. Zwar nicht im Bezug auf das Silber aber in Bezug auf die Verunreinigungsteilchen im Film (hier wird häufig Schwefel benutzt!)
Sollte es einen Einfluss haben, dann kannst du es noch beschleunigen indem du die Oberfläche der Alufolie vergrößert (mehrfach zerknäulen und dann zerreißen) MfG
RE: Fixage mit NaCl
in Dunkelkammer & Entwicklung 05.07.2013 01:12von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge
So wie ich die "Silberreinigung" verstehe, wird das Silbersulfid auf dem Besteck durch die Behandlung wieder zu metallischem Silber reduziert und das Sulfid geht (zusammen mit dem Aluminium) in Lösung.
Man würde also durch das Aluminium das noch unentwickelte Silber auch noch reduzieren und hätte einen komplett schwarzen (und weiterhin unfixierten) Film.
Ich bin aber auch kein Chemiker.
Und darüberhinaus geht es ja bei der Kochsalz-Fixage nicht um die Umweltverträglichkeit (das "böse" Silber ist weiterhin Teil des Prozesses), sondern um die Verwendung von Hausmitteln. Und da frage ich mich, ob es sinnvoll ist, eine schlechte Fixage in 48 Stunden in Kauf zu nehmen, anstatt sich irgendwo ein Wärmekissen zu besorgen und so ordentliches Fixiersalz zu haben, dass die Sache anständig in einigen Minuten erledigt...
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Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
RE: Fixage mit NaCl
in Dunkelkammer & Entwicklung 05.07.2013 05:47von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von HenningH im Beitrag #3
Und da frage ich mich, ob es sinnvoll ist, eine schlechte Fixage in 48 Stunden in Kauf zu nehmen, anstatt sich irgendwo ein Wärmekissen zu besorgen und so ordentliches Fixiersalz zu haben, dass die Sache anständig in einigen Minuten erledigt...
Das habe ich nicht gewagt anzumerken. Ich vermute aber, daß es bei der ganzen Pantscherei mit Hausmittelchen nur um den Spaß an der Freude geht. Daß dabei bessere Ergebnisse bei rauskommen als mit der konfektionierten Chemie, den Beweis habe ich hier noch nicht gesehen. Aber vielleicht bekommt man ja auf dem Usertreffen mal ein paar Bilder in natura zu sehen und kann sich ein besseres Urteil bilden.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/
RE: Fixage mit NaCl
in Dunkelkammer & Entwicklung 05.07.2013 06:33von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge
Zitat von bilderknipser im Beitrag #4Genau so isset.
Ich vermute aber, daß es bei der ganzen Pantscherei mit Hausmittelchen nur um den Spaß an der Freude geht.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #4Och, gegen Caffenol kann man nichts sagen. Das scheint ziemlich narrensicher zu sein und die "Chemie" verfällt auch nicht so schnell.
Daß dabei bessere Ergebnisse bei rauskommen als mit der konfektionierten Chemie, den Beweis habe ich hier noch nicht gesehen.
Das mit dem Salz wäre einfach nur mal ein Gag gewesen und ich fragte mich, ob man mit etwas Aluminium den Vorgang beschleunigen könnte. Wirklich ernsthaft benutzen wird man das wohl eher nicht.
Daniel
Ja, es geht - nein, es geht nicht immer. Der gute "querfeldein"-Author hätte es einfacher und besser haben können.
Zum einen verwendet er mein Caffenol-C-M Rezept und entwickelt den APX100 damit sage und schreibe 38 Minuten. 15 Minuten wären für eine Belichtung wie ISO 400 völlig ausreichend gewesen. Dass der Film extrem dunkel wurde, wundert mich also kein bisschen.
Zum anderen kann er natürlich wie mit jedem anderen Fixierer auch einen Klärtest machen und muss nach 24 Stunden Fixierzeit keine Angst haben, die Dose zu öffnen weil der Film verderben könnte, wenn er noch nicht ausfixiert ist. Da ja kein Entwickler auf den Film mehr einwirkt, ist dies gefahrlos möglich. Eine gesättigte Kochsalzlösung herzustellen war dabei eine gute Idee. Mein erster Versuch mit (ich weiß nicht mehr genau) 100 oder 200 g/l war ernüchternd und keine Fixierwirkung feststellbar. Ein "verrückter" Portugiese namens Henrique aber bestand darauf, dass es mit fast gesättigten Salzlösungen funktioniert, und nahe der Sättigungsgrenze von Kochsalz in Wasser (ca. 340 g/l) und langer Fixierzeit funktioniert es wirklich. Zumindest beim APX100. Allerdings waren meine Bemühungen mit dem Tmax100 erfolglos. Die Tmäxe stellen aber auch extrem hohe Anforderungen an den Fixierer. Ob Alufolie den Vorgang beschleunigt? Keine Ahnung. Henrique kommt bei 300 g/l und 0,2g/l Kaliumbromid als Katalysator und 40 °C auf Fixierzeiten von ca. 1,5 Stunden. Siehe auch:
http://caffenol.blogspot.de/2012/04/fixer.html
http://caffenol.blogspot.de/2012/04/fixe...umanum-est.html
Zum Thema Pantscherei: Warum soll ich eigentlich den konventionellen Koford Xpertenal Entwickler benutzen? Es geht doch mit Caffenol-C genau so gut (muss es denn unbedingt besser sein?) und es ist der Entwickler, der garantiert niemals kaputt geht, weil ich ihn immer frisch ansetzte und den ich an jeder Ecke kaufen kann? Nicht nur mir ist sogar schon Rodinal verreckt.... ;-)
Gut Licht - Reinhold
RE: Fixage mit NaCl
in Dunkelkammer & Entwicklung 05.07.2013 10:19von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von grommi im Beitrag #6
Warum soll ich eigentlich den konventionellen Koford Xpertenal Entwickler benutzen? Es geht doch mit Caffenol-C genau so gut
Dann habe ich wohl Deine Anleitungen falsch verstanden, denn ich verstehe das so, daß ich dafür ein mittleres Chemielabor mit Feinwaage und was sonst noch so dazu gehört einschließlich Einkaufszettel für die Apotheke brauche und ne Menge Zeit. Nur die Grundsubstanz ist wirklich leicht und überall verfügbar.
Gruß
Jochen
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"daß ich dafür ein mittleres Chemielabor mit Feinwaage und was sonst noch so dazu gehört einschließlich Einkaufszettel für die Apotheke brauche.......Nur die Grundsubstanz ist wirklich leicht und überall verfügbar."
Wo hast du das denn gelesen? Auch hier gibt es einige Leute, die mit Caffenol entwickeln, und es gab so gut wie keine Probleme. Wenn man das Hirn einschaltet und Rezepte befolgt: gar keine.
Instant Kaffee: Supermarkt, 3,30 Eur 200g
Vitamin-C-Pulver: Supermarkt, Drogeriemarkt oder Apotheke, 2 - 2,50 Eur 100g
Waschsoda: Supermarkt, Drogeriemarkt, 1 Eur 500g
Feinwaage: Ebay, ca. 10 Eur.
Für Pi mal Daumen 16 Eur bekommst du die Grundausstattung inklusive Waage.
Mehr braucht man nicht für niedrig- bis mittelempfindliche (bis ISO100) Filme. Für hochempfindliche Filme oder Standentwicklung ist ein Antischleiermittel sinnvoll: jodiertes Kochsalz (Supermarkt) oder Kaliumbromid (z.B. bei Ebay).
Eine Feinwaage (ca. 10 Eur bei Ebay) ist schon sinnvoll. Ich will ja reproduzierbare Ergebnisse. Mehr "Chemielabor" brauchst du nicht. Wenn du das ein paar mal gemacht hast, ist der Entwickler in 3 Minuten angerührt. Und er ist so gut wie ungiftig!
RE: Fixage mit NaCl
in Dunkelkammer & Entwicklung 06.07.2013 00:43von piu58 • Mitglied | 27 Beiträge
Zur Reinigung von Silbers:
Silbersulfid ist zwar extrem schwer löslich, aber ein wenig geht doch in Lösung. Dies reagiert mit dem Aluminium: Alu ist unedler und reduziert Ag2S zu Silber (auf der Alufolie niedergeschlagen) und Aluminiumsulfid. Als Salz einer schwachen Säure und schwachen Base liegt dies dann weitgehend als H2S und Al(OH)3 in Lösung vor, was man auch riecht (faule Eier).
Jedenfalls ist das Silbersulfid jetzt aus der Lösung verschwunden und es kann weiteres nachgelöst werden - bis eben nix mehr übrig ist. Das funktioniert wirklich und bei fettfreiem Silber sogar recht gut. Ledier wird der dunkle Niederschlag auch aus den Ziselierungen gelöst, wo man ihn aus ästhetischen Gründen gern hätte.
Das Kochsalz hat nur die Aufgabe, die Leitfähigkeit und damit die Ionenwandergeschwindigkeit zu erhöhehn. Mit heißem Wasser geht auch alles schneller.
~
Mit dem Fixiervorgang hat dies nichts zu tun.
Bleibt dran, am Sucher.
--
Uwe Pilz.
Hallo Uwe, jetzt wissen wir, warum unser Tafelsilber - wenn denn welches da wäre ;-) mit Salz und Alufolie sauber wird. Hast du auch eine ähnlich verständliche Antwort, warum man mit reinem Kochsalz fixieren kann, wenn nur die Konzentration hoch genug ist? Diffusion, Konzentrationsgefälle? Das Kochsalz "verdrängt" die Silbersalze?
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