#1

Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 09.06.2013 22:57
von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge

Street- und Studiofotografen brauchen es wohl seltener. Wer aber durch Wald und Flur wandelt, um sich dort nach Motiven umzuschauen, dem kann es schon richtig nützlich sein bei der Suche. Ein Fernglas meine ich.

Nicht zu klein, damit es auch noch ordentliche Sehleistung bringt, aber auch nicht zu klobig und schwer, so dass es nicht nervt und vielleicht sogar noch in die Fototasche passt. Ein scharfes, klares Bild sollte es produzieren und schön wäre es, wenn nicht gerade ein Vermögen kostet. So sollte es aussehen, das Wunschfernglas, das ich bei meinen Streifzügen durch die Natur mit mir herumtragen wollte.

Während meines Lebens habe ich schon durch eine ganze Reihe von Ferngläsern geschaut, durch eigene und auch welche von anderen Leuten. Daher weiß in etwa, was die teuren Optiken leisten können, wie sie auch in Jägerkreisen verbreitet sind. Obwohl ich immer schon gern in der Natur unterwegs war, haben mich aber die teilweise bis zu vierstelligen Preise für solche Hochleistungsgläser stets vom Kauf abgehalten. Nicht, dass ich nicht gern ein Leitz/Leica Fernglas besessen hätte, aber in der Dämmerung - wo diese Gläser ihre Stärken entfalten - war ich i.d.R. ja sowieso entweder schon zu Hause, oder saß bereits am Lagerfeuer, wenn ich gerade auf einer Tour war. Also brauchte ich so einen erlesenen Augenbrennweitenverlänger auch nicht unbedingt.

So habe ich stattdessen allerlei Zeugs als Alternativen ausprobiert und darunter auch durchaus einige brauchbare Ferngläser für den normalen Gebrauch eines Menschen gefunden, der „nur“ ein wenig in der Gegend herum gucken möchte. Das für meine Naturausflüge optimal geeignete Glas hatte ich allerdings noch nicht gefunden. Und so ging die Suche weiter. Entweder waren mir die Dinger zu schwer oder durch zu leichte, kleine Bauweise zu empfindlich und beim Durchschauen nicht komfortabel genug. Nun werde ich hier aber nicht alle Gläser besprechen und auflisten, die durch meine Hände gingen, seitdem ich als Achtjähriger im Jahre 1969 mein erstes Fernglas geschenkt bekam. Nein, das hier soll nur eine Empfehlung für das Glas sein, das dann vor etwa drei Jahren in meinen Besitz kam und sich inzwischen zu meinem Lieblingsglas gemausert hat.

Ich „rede“ von einem ASAHI PENTAX 8x30 Field 7,5°, Modell Nr. 551 von 1961.




Das Alter schreckte mich nicht, sondern machte mich eher neugierig, stammt das Teil doch aus meinem Geburtsjahr. 1961 war ein gutes Jahr. Für die Welt, da ich ja geboren wurde und auch musikalisch gesehen. Für meinen Geschmack jedenfalls. Del Shannon sang sein Runaway und Ricky Nelson Travelin´Man. Aber ich schweife ab. Das ordentlich verarbeitete ASAHI PENTAX Glas bietet eine achtfache Vergrößerung und wiegt etwa 500Gramm. Von der goldfarbenen Vergütung mal abgesehen, ist es ein unauffälliges, eher schlicht wirkendes Glas. Aber es ist scharf. Leute, ist das Glas scharf! Die Geister scheiden sich aber wohl an der Vergütung, denn diese produziert ein recht kühles Bild.



Wem das nichts ausmacht, der bekommt für wenig Geld eine klasse Optik, die sich – zumindest bei Tageslicht meiner subjektiven Meinung nach - kaum von den teuren Spitzengläsern unterscheidet. Ich habe meines bei Ebay für rund vierzig Euro bekommen, in einem fast neuwertigen Zustand. Nur die Tasche, die war etwas reparaturbedürftig. Handwerklich bin ich nicht ungeschickt, deshalb war dies auch kein Grund für mich, es nicht zu nehmen.

Also, liebe Mitstreiter, wer noch ein preiswertes und gutes Fernglas als Begleiter bei z.B. Wanderungen sucht, das auch schon etwas älter sein darf – dies hier könnte es sein. Ich jedenfalls gehe kaum noch ohne es aus dem Haus in die Natur.


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#2

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 11.06.2013 19:13
von gewa13 • Mitglied | 333 Beiträge

Herzlichen Dank für Deinen Erfahrungsbericht!

Ich hatte als Kind ein preiswertes Fernglas. Ich kann mich erinnern, daß es zwischen meinem Fernglas und dem Leitz meines Onkels riesige Qualitätsunterschiede gab.

Gruß Gerhard


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#3

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 11.06.2013 20:37
von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge

Zitat von gewa13 im Beitrag #2
Ich hatte als Kind ein preiswertes Fernglas. Ich kann mich erinnern, daß es zwischen meinem Fernglas und dem Leitz meines Onkels riesige Qualitätsunterschiede gab.


So ist das normalerweise auch. Gerade deshalb fand ich ja auch dies hier erwähnenswert. Für diejenigen, die Leitz Gläser nicht kennen: Ich besitze auch noch ein Luger Jagdglas, ein Minolta, ein Olympus und ein Nikon Fernglas. Das alte Pentax ist besser. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass Ferngläser aus dem Hause Pentax grundsätzlich besser sind, sondern, dass ich finde, dass dies Modell besser ist als als die anderen Ferngläser, die in meinem Besitz sind und dass es - zumindest bei Tageslicht - ähnliche Leistungen erbringt, wie die Leitz Gläser aus der Sammlung eines Bekannten. Meine subjektive Meinung natürlich nur.

Gruß

Peter


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#4

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 11.06.2013 21:07
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Ich denke auch, daß es große Qualitätsunterschiede gibt. In erster Linie betrifft das die Justierung. Mit keinem der billigen kleinen Klappgläser, die auch oft im Supermarkt angeboten werden, ist es ein Vergnügen, länger durchzuschauen. Ich nehme an, daß die irgendwie nicht richtig zentriert oder parallel sind. Außerdem muß man damit nur mal hart anecken und es geht garnichts mehr. Ein Glas war nicht mehr brauchbar, nachdem es auf einer Fahrradtour nur kräftig durchgeschüttelt wurde. Ich habe mir dann vor 20 Jahren ein Olympus 8x25 RC II R geleistet, das sogar "weatherproof" ist. Das hat versenkbare Okulargummis, sodaß es auch von Brillenträgern ohne Einschränkung genutzt werden kann.

Mein 2. Glas habe ich mir in erster Linie für Himmelsbeobachtungen angeschafft. Da habe ich etwas länger gesucht, weil es die hochwertigeren BAK-4-Prismen haben muß. Ich bin dann aber doch etwas preiswerter wenn auch nicht billig fündig geworden mit einem Soligor High Performance 10x50 MC, an dem ich nur die sich jetzt klebrig auflösende Gummierung beanstanden kann. Ob das allerdings auch mechanisch so stabil wie das Olympus ist, habe ich nicht ausprobiert und werde es vorsichtshalber auch nicht.


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 11.06.2013 21:08 | nach oben springen

#5

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 28.07.2013 23:29
von pikespeak • Mitglied | 38 Beiträge

Ich nutze meißtens ein Bundeswehr Hensoldt 6x30 und bin damit überaus zufrieden.

Hat das einen Grund das Du das Glas auf den Bildern so arrangiert hast mit Landkarte und Navi?


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#6

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 29.07.2013 00:10
von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge

Nikon 8 x 40 Sporting II - eine für meine Ansprüche hervorragende Optik - allerdings muß man immer die Brille abnehmen, deswegen steht es auch meist nur im Schrank.


gruss
Thomas
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#7

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 29.07.2013 00:13
von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge

Endlich fragt mal einer. Ich war ein paar Jahre meines Lebens u.a. sozusagen Berufslederstrumpf und habe in den neunziger Jahren Leute für Geld durch die weglose Wildnis des Rogen Naturreservates und andere Gegenden im schwedischen Fjäll geführt.

Seit Ende der Neunziger besteht mein Unternehmen "Lodjur" - d.h. Luchs - nicht mehr, aber ich lebe immer noch dort in der Nähe des Rogen und für meine nun privaten Ausflüge in die Natur brauche ich solche Dinge immer noch gelegentlich, wenn ich mal dorthin gehe oder paddle, wo ich vorher noch nicht war. Ohne GPS kommt man noch zurecht, aber topograhische Karten sind ein "Muss", wenn es keine Wege gibt.

Und da dies alles ja irgendwie zusammenpasst, dachte ich, es wäre eine logische "Kulisse" für das Fernglas.

Gruß

Peter


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zuletzt bearbeitet 29.07.2013 00:20 | nach oben springen

#8

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 29.07.2013 04:52
von olausmagnus • Mitglied | 437 Beiträge

Ah ja,

Gröna Karta oder so, hab ich noch eine rumliegen

Viele Grüße

Andreas


http://www.flickr.com/photos/90363897@N07/
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#9

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 29.07.2013 06:18
von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge

Ich habe mein Fernglas, weil ich das meinem Vater zum 70ten geschenkt hatte - mittlerweile ist er verstorben und das Fernglas zurückgekommen


gruss
Thomas
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#10

RE: Mal eine etwas andere Art von Optik

in Erfahrungsberichte 29.07.2013 06:26
von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge

Zitat von olausmagnus im Beitrag #8
Ah ja,

Gröna Karta oder so, hab ich noch eine rumliegen


Genau.

Zitat von Thomas 55 im Beitrag #9
Ich habe mein Fernglas, weil ich das meinem Vater zum 70ten geschenkt hatte - mittlerweile ist er verstorben und das Fernglas zurückgekommen


Auf diese Weise bin ich im vergangenen Jahr an ein zweites Schweizer Messer und ein Leatherman gekommen.

Gruß

Peter


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