#1

Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.05.2013 19:31
von Haerri • Mitglied | 24 Beiträge

Guten Tag zusammen,

vor einiger Zeit habe ich einen Posten OVP Barytpapier von Agfa, Orwo und Lupex bekommen. Bei der Verarbeitung verzweifle ich allerdings.

Problem ist, daß sich winzigste Einschlüsse über das ganze Papier verteilen. Es sieht aus, als wenn jemand mit einer Stecknadel hineingestochen hat, allerdings ist auf der Rückseite nichts zu sehen.

Mein erster Gedanke war, daß es Fixierer-Reste waren. Ich habe dann eine Probe gemacht und jungfräuliche Blätter nur in Wasser gelegt ca. 1 Std) und dann auf die Hochglanzfolie gequetscht. Dabei ist mir aufgefallen, daß sich in dem Wasser, daß ich rausgequetscht habe, winzigste Partikel befanden, die man auf den ersten Blick kaum erkennen konnte.

Könnten sie die Ursache für die Einschlüsse sein? Oder hat jemand eine andere Erklärung?

Für eine Hilfe oder Tips wäre ich als Anfänger sehr dankbar!


zuletzt bearbeitet 24.05.2013 19:31 | nach oben springen

#2

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.05.2013 20:37
von Haerri • Mitglied | 24 Beiträge

ich habe einen weiteren Test gemacht...ich habe das Papier in destilliertem Wasser gewässert. Gleiches Ergebnis.

Nun habe ich abgekochtes Wasser zum wässern genommen-gleiches Ergebnis.

Als nächstes habe ich die Prozedur um ein Abstreifen vor dem Anquetschen erweitert-gleiches Ergebnis....

???


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#3

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.05.2013 21:44
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

Zitat
Barytpapier von Agfa, Orwo und Lupex bekomme



Hmm, ich denke mal das Zeugs ist schlicht und einfach hinüber.
Die Papiere sind ja wohl schon jahrelang überlagert.
War nett, war schön, schmeiß es weg, oder ärgere dich nicht mehr.

Gruß
Michael


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
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#4

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.05.2013 21:59
von Stephan S. • Mitglied | 852 Beiträge

Hast Du es mal mit einfacher Trocknung an der Luft, also ganz ohne Hochglanzfolie probiert?
Hast du dann auch diese Pünktchen?

Gruß Stephan


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#5

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.05.2013 22:09
von Haerri • Mitglied | 24 Beiträge

Bei normaler lufttrocknung ist das nicht. Ich habe einige bilder auf der leind getrocknet...die waren seidenmatt ...Auch eine trocknung gegen das leinen wRi.o. nur dben Hochglanz. ....


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#6

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.05.2013 23:35
von albedo • Mitglied | 81 Beiträge

Es kann auch an der Wasserleitung liegen, eine Bekannte von mir hatte mal ein ähnliches Problem, sie hatte sogar die Bilder bei Agfa eingeschickt. Es stellte sich heraus das winzige Kupferpartikel aus ihrer neu verlegten Wasserleitung sich im Papier festgesetzt hatten


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#7

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.05.2013 00:38
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat von Haerri im Beitrag #5
Bei normaler lufttrocknung ist das nicht. Ich habe einige bilder auf der leind getrocknet...die waren seidenmatt ...Auch eine trocknung gegen das leinen wRi.o. nur dben Hochglanz. ....


Das sind mutmaßlich Luftblasen, die durch unsachgemäßes Anquetschen und/oder zu hohe Trockentemperatur in Verbindung mit einer eventuell nicht mehr richtig spannenden Trockenpresse entstehen. Hochglanz ist eine nicht eben einfache Angelegenheit, die einige Übung erfordert.

Zunächst wird also dafür gesorgt, daß die Trockenpresse wieder straff spannt, u. U. muß dazu genäht oder Federn ausgetauscht werden - mit den Jahren wird so eine Presse lose. Man kann auch mit gutem Erfolg Filzplatten zwischen Tuch und Papier legen, um den Anpreßdruck zu erhöhen oder weitere Halterungen anbringen.

Man geht dann wie folgt vor, das Papier wird naß(!) aus dem letzten Bad geholt, wird dann leicht schräg mit der Kante auf die vollkommen saubere Chromfolie gestellt (von Zeit zu Zeit mit Talkumpuder polieren), so daß das Wasser einen Keil zwischen dem Winkel Papier/Chromfolie bildet. Dann läßt man das Papier auf die Presse gleiten, wobei das Wasser wie eine Welle nach der Auflagerichtung abfließt. Dabei dürfen keine Luftblasen unter das Papier gebracht werden.

Mit dem Rollenquetscher wird das Papier je nach Größe im ganzen (ganz kleine Papiere oder sternförmig aus der Mitte heraus angedrückt und zwar relativ kräftig - ob nur einmal oder mehr mals ist sehr umstritten (ich mache es mehr als einmal aber nicht dutzende Male). Wenn man es zu oft macht, kann man unter Umständen zu viel Flüssigkeit herausdrücken, oder sogar wieder Luftblasen hereinbringen. Bei nur einmaligem Rollen ist die Anquetschung nicht immer ausreichend. Ein gutes Hilfsmittel kann ein Gummituch sein, das man über das Papier legt.

Zur Hochglanzverbesserung kommen Netzmittel zum Einsatz, die vermeiden, daß sich das Wasser zusammenzieht, das sollte zum Mindesten verwendet werden. Ein ausgezeichnetes Hochglanzmittel ist eine Mischung aus 25% Spiritus und 75% Wasser, die mit etwa dem Viertel der für Speisen vorgeschriebenen Menge Gelatine versetzt wird. Letzteres Hochglanzmittel hat allerdings einen kleinen Schönheitsfehler, es macht ein wenig mehr Sauerei und durch die ungehärtete Gelatine stumpft der Hochglanz bei feuchter Lagerung etwas schneller wieder ab.

Bei manchen Papiertypen (eher neuen) ist eine Härtung erforderlich, am besten in Formaldehyd, notfalls Kalialaun. Formalinhärtung ist allerdings hitzefester Alaunhärtung geht bei zu hohen Temperaturen wieder über denJordan.

Nächster Punkt - Trockentemperatur: Zu hoch ist nicht gut, weil es die Stippchenbildung durch vorzeitiges Ablösen, Muschelbruch etc. begünstigt - wer nicht ein absolutes Spitzenmodell hat, oder immer nachspannen will, sollte da eine gewisse Zurückhaltung üben. Normale Trockenpressen fährt man so am besten zwischen 60-80°C. Wenn man nur mit Wasser arbeitet, ohne Netz- oder Hochglanzmittel, dann muß man unter Umständen sogar noch darunter. Dann kommt man schon in die Richtung der kalten Hochglanztrocknung auf Glasplatten.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 25.05.2013 00:44 | nach oben springen

#8

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.05.2013 00:52
von Stephan S. • Mitglied | 852 Beiträge

Wenn es bei Lufttrocknung funktioniert, weißt Du zumindest schon mal, daß Du das Papier nicht in die Tonne drücken mußt.
Mit den speziellen Problemen der Hochglanztrocknung kenne ich mich allerdings nicht aus, ich lasse das immer so an der Luft trocknen (Naßklebebandmerthode).
zur Trocknung mit Hochglanz sollte es allerdings in allen einschlägigen Foren jede Menge älterer Beiträge geben.

Gruß Stephan


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#9

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.05.2013 02:56
von albedo • Mitglied | 81 Beiträge

Da hab ich ja voll deneben gelegen, hätte gründliche lesen sollen, es liegt an der Trockenmethode. Bei kleinen schwarzen Punkten liegt es aber an der Wasserleitung. Es gab mal von Durst und Rowie Wasserfilter.


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#10

RE: Probleme mit Baryt-Papier

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.05.2013 09:51
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat von albedo im Beitrag #9
Da hab ich ja voll deneben gelegen, hätte gründliche lesen sollen, es liegt an der Trockenmethode. Bei kleinen schwarzen Punkten liegt es aber an der Wasserleitung. Es gab mal von Durst und Rowie Wasserfilter.


Muß nicht, das wäre grundsätzlich auch möglich, daß kleine Schmutz- oder Rostpartikel mit aufgequetscht wurden, das sieht man dann aber meist (Vertriefungen). Der Kollege schrieb allerdings, daß er es auch schon mit destilliertem Wasser versucht hat. Daher würde ich eher von Luftblasen oder mangelnder Adhäsion ausgehen.

Alles in allem ist perfekter Hochglanz auf Barytmaterial so technisch mit das Schwerste in der Dunkelkammer. Das ist schon schwierig gewesen, als das Photopapier der Agfa in den 1970ern in vollster Blüte stand und ist mit dem heute verfügbaren Material noch wesentlich schwerer.

Zitat
zur Trocknung mit Hochglanz sollte es allerdings in allen einschlägigen Foren jede Menge älterer Beiträge geben.



Auch hier im Forum, meine Ausführungen oben sollten einen Überblick geben.

Irgendwann werde ich vielleicht noch meine lange geplante Barytanleitung fertigstellen.

Zitat
Wenn es bei Lufttrocknung funktioniert, weißt Du zumindest schon mal, daß Du das Papier nicht in die Tonne drücken mußt.



Das heißt allerdings nicht, daß es zweifelsfrei hochglanztauglich ist. Zum einen kann das Material nicht genug gehärtet sein (vor allem frische Papiere), die Gelatine kann aber auch durch Alterung verhornen (dagegegen geht man erinnerungsmäßig mit Kaliumcitrat vor) oder aber womöglich auch durch feuchte Lagerung kaum sichtbar verderben.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 25.05.2013 09:52 | nach oben springen






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