#1

Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 19.10.2012 20:01
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

... mit Quecksilberoxydbatterien die es nicht mehr gibt; darum geht es mir momentan.
Na klar, diese Sau ist schon unzählige Male durchs Dorf getrieben worden - aber richtig schlau bin ich dennoch nicht daraus geworden.
Hat hier jemand Erfahrung mit diesem oder auch jenem Produkt?
Bei letzterem läßt mich mein dürftiges Englisch im Stich - daß die verschiedenen Schottky-Dioden bei unterschiedlichen Widerständen des Cds sich auch unterschiedlich am Meßinstrument bemerkbar machen - gut und schön, aber welche Diode nutzt man nun?
Hat da jemand von euch eine Ahnung?

VG
Holger


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#2

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 19.10.2012 23:12
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von DD_Ihagee im Beitrag #1
- gut und schön, aber welche Diode nutzt man nun?


Im Idealfall eine, die bei exakt dem Strom Deiner Kamera die genaue Vorwärtsspannung Vf von 0,2V hat.
Dazu muss man die Datenblätter der Dioden studieren.
Als Beispiel hänge ich mal einen Graphen der Diode "BAT42" an.

Man sieht hier dass bei einem Vorwärtsstrom If von z.B. 100 Mikroampere (10hoch-1 mA) und 25 Grad die Vorwärtsspannung ziemlich genau 0,2V beträgt. Würde also in diesem Fall passen.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#3

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 20.10.2012 02:17
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Auch wenn ich dieselbe Sau schon mehrfach in den Stall zurückgetrieben habe, hier noch mal meine 3 Tipps:
1. prüfen ob die Kamera wirklich Queckis braucht. In den Anleitungen steht das natürlich, weil das damals die gängigen Batterien waren. Bei vielen auch innerhalb des gleichen Herstellers ist das nicht der Fall z.B. Yashicamat ja, Yashica Electro nein; Olympus EC und ECR nein, 35 SP ja usw. Die Liste im zweiten Link gibt recht zuverlässig Aufschluß. Daß es die Batteriegrößen oft nicht mehr gibt, ist ein anderes Thema, dem man aber mit billigen mechanischen Adaptern beikommt, wenn nicht schon etwas zerknüllte Allufolie reicht.
2. (aber nur zur Not) prüfen, ob die unterschiedliche Spannung nicht durch Einstellung z.B. der Empfindlichkeit ausgeglichen werden kann. Die Abweichung ist zwar normalerweise nicht linear mit dem Lichteinfall, aber das macht sich wirklich deutlich oft nur in den Grenzbereichen bemerkbar, die man vielleicht nie nutzt. Farbnegativfilme stecken die Unterschiede ohnehin weitestgehend locker weg. Der Lunasix bleibt auch mit Silberoxidzellen nach meiner Efahrung normal benutzbar, wenn man mit der Stellschraube nicht den Nullpunkt einstellt sondern damit bei neuer Batterie auf die Batterieprüfmarke. Mit Alkalis geht das aber nicht, denn dann müßte man ständig nachjustieren.
3. (so mache ich es) billige Hörgerätebatterien nehmen (10 Stück unter 5 Euro). Die haben nicht nur den Vorteil der nahezu gleichen Spannung und der über die Lebensdauer konstanten Spannung, sondern man hat auch keinen Brassel mehr mit leeren Batterien, weil man mal wieder vergessen hat, den Beli abzuschalten oder so. Die sind mit und ohne Benutzung nach 1/2 Jahr tot. Das kann man sich ganz gut merken und vorsorgen. Wegen der unterschiedlichen Größe und umgekehrten Polung muß man da natürlich auch manchmal etwas improvisieren s.o.


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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zuletzt bearbeitet 20.10.2012 02:20 | nach oben springen

#4

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 20.10.2012 04:09
von Esel18_24 • Mitglied | 429 Beiträge

Hi Holger,

zu deiner Frage habe ich heute einen schönen Satz in der Markt Technik " abgekündigte Komponentenbis zu 50 Jahre verfügbar machen " gelesen. Da steht: " Die Herausforderung bei der Langzeitlagerung sind die vielfältigen Alterungsprozesse, die bereits nach ein bis zwei Jahren dazu führen können, dass sich die Bauteile nicht mehr verarbeiten lassen bzw. dass sie nur noch teilweise oder gar nicht mehr funktionieren."

Die Alterung der Selenzelle und der Widerstände zum Abgleich spielt auch eine Rolle bei der Belichtung. Allein die Batteriespannung bis auf heute mögliche Genauigkeiten exakt einzustellen, bringt dann möglicherweise nicht den gewünschten Erfolg. Ich habe gute Erfahrungen mit einer Ersatzbatterie gemacht . Der Rand passte genau in die Klemme und den Durchmesser konnte ich gut mit einem Stück Bauschaum (bananenförmig geschnitzt) ausgleichen, weil der Kontakt auch in der Mitte passte.

Gruß Lutz


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#5

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 20.10.2012 11:31
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Danke erstmal für eure Antworten.
Ich fang mal von hinten an:

Zitat von Esel18_24 im Beitrag #4
Allein die Batteriespannung bis auf heute mögliche Genauigkeiten exakt einzustellen, bringt dann möglicherweise nicht den gewünschten Erfolg.

Mit den noch vorhandenen HgO-Batterien kommen momentan recht schlüssige Ergebnisse. Wäre dem nicht so, könnte ich die ganze Sache von vornherein vergessen.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #3
1. prüfen ob die Kamera wirklich Queckis braucht.

Bei zweien ist es gesichert (Praktica super tl und Weimarlux CdS), zur Pentacon Super habe ich nichts gefunden; da sie aber zur selben Zeit produziert wurde ist es sehr nahliegend. Ich hatte mich mit dem ganzen Thema gar nicht so eingehend befasst, meinte, daß dies für mich kein Thema ist, stolperte aber dann über diesen Beitrag - und schon war es auch mein Problem.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #3
2. (aber nur zur Not) prüfen, ob die unterschiedliche Spannung nicht durch Einstellung z.B. der Empfindlichkeit ausgeglichen werden kann...

Das scheint wohl ausgeschlossen zu sein .
Zitat von bilderknipser im Beitrag #3
3. (so mache ich es) billige Hörgerätebatterien nehmen (10 Stück unter 5 Euro).

Das ist wohl die gängigste Möglichkeit. Das adaptieren ist Dank Drehbank im Keller nicht das Problem.
Wenn die Dinger ein halbes Jahr halten, mag das ja noch angehen.
Zitat von JoJo im Beitrag #2
Man sieht hier dass bei einem Vorwärtsstrom If von z.B. 100 Mikroampere (10hoch-1 mA) und 25 Grad die Vorwärtsspannung ziemlich genau 0,2V beträgt. Würde also in diesem Fall passen.

Die elektronische Variante gefällt mir eben auch ganz gut. Hast Du mit der BAT42 Erfahrungen oder diese nur nach den Kenndaten gewählt?

Zitat
Hat hier jemand Erfahrung mit diesem oder auch jenem Produkt?


Bei derzeit 1324 Mitgliedern hier im Forum gibt's ja vielleicht jemanden, der hiermit Erfahrungen gesammelt hat?!?
Ich staune überhaupt, daß dies Thema im Gegensatz zu den Lösungen aus UK bzw. NL in Deutschland gar nicht so interessant zu sein scheint.


VG
Holger


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#6

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 20.10.2012 11:46
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von DD_Ihagee im Beitrag #5
daß dies für mich kein Thema ist, stolperte aber dann über ... - und schon war es auch mein Problem.

Das nennt man "Problembewußtsein wecken". So machen Psychater aus gesunden Menschen Kranke


Gruß
Jochen
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#7

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 20.10.2012 11:59
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Der war gut.
Du bringst mich da so auf Ideen...sollte ich mit meiner Krankenkasse über eine Kostenübernahme verhandeln?
Dann bestell ich auf der Insel und nehm gleich drei .

VG
Holger


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#8

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 11.11.2012 11:57
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Hier kann man den ersten Teil der Problembewältigung zum genannten Thema sehen - der Adapter aus der Kellerwerkstatt.
Mit der Zink-Luft 675 Zelle funktioniert das Ganze schonmal prächtig.




Ob ich mit der Haltbarkeit leben möchte wird die Praxis erweisen; die Bastelvariante mit Schottky-Diode könnte zum Teil 2 werden.

VG
Holger

P.S. Daß die Zink-Luft-Zellen eigentlich nicht auslaufen dürften sollte für sie sprechen...


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zuletzt bearbeitet 11.11.2012 11:59 | nach oben springen

#9

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 11.11.2012 12:55
von Annalog • Mitglied | 182 Beiträge

Zitat von DD_Ihagee im Beitrag #5
Bei derzeit 1324 Mitgliedern hier im Forum gibt's ja vielleicht jemanden, der hiermit Erfahrungen gesammelt hat?!? Ich staune überhaupt, daß dies Thema im Gegensatz zu den Lösungen aus UK bzw. NL in Deutschland gar nicht so interessant zu sein scheint.

Klar gibt es hier solche Leute, und ich wiederhole es auch gerne halbjährlich, wie viele Ersatzlösungen es für die Queckies gibt: siehe hier.
Ich habe meinen Adapter mit einer BAT83-Diode nach der Anleitung von Frans de Gruijter gebastelt und bin damit zufrieden. Noch besser ist allerdings, wenn die Kamera vielleicht ohnehin mal zur Überholung/Reparatur muss, sie bei dieser Gelegenheit auf SR44-Zellen mit 1.55V justieren zu lassen. Wenn man das gute Stück nicht extra zerlegen muss, sondern das anlässlich anderer Arbeiten so nebenbei erledigen lässt, kostet das fast nix. Mein Lieblings-Kameraschrauber (Gerard Wiener in München) hat bei meiner Rollei 35S dafür fünf EUR Aufpreis verlangt.

Zitat von DD_Ihagee im Beitrag #8
Hier kann man den ersten Teil der Problembewältigung zum genannten Thema sehen - der Adapter aus der Kellerwerkstatt.

So'n Adapter ist aber schon eine Super-Luxus-Lösung. Bei mir tun es diese Zellen auch mit einem etwa 3,5cm langen isolierten Draht, den ich rundgebogen und zur mechanischen Zentrierung der Batterie ins Batteriefach eingelegt habe.

Gruß, Manfred


 
Für Anfänger und Wiedereinsteiger hier meine Antworten auf die häufigsten Fragen zum SW-Fotolabor:
Schwarzweiß-FAQ
zuletzt bearbeitet 11.11.2012 12:56 | nach oben springen

#10

RE: Gesicherte 1,35Volt...

in analoges Fotozubehör 12.11.2012 22:44
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Zitat von Annalog im Beitrag #9
... siehe hier...


Sehr schöne Seite!!

Zitat von Annalog im Beitrag #9
Ich habe meinen Adapter ....nach der Anleitung von Frans de Gruijter gebastelt und bin damit zufrieden.


Na, das ist doch mal ein Wort.

Zitat von Annalog im Beitrag #9
...So'n Adapter ist aber schon eine Super-Luxus-Lösung...


Hach ja, ich mag solche Lösungen...


VG
Holger


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