#1

Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 03.08.2011 22:55
von ki • Mitglied | 47 Beiträge

Hallo liebe Forenten,

ich habe mir die Idee in den Kopf gesetzt, ein bisschen zu experimentieren und über einen hybriden sw Prozess Farbbilder von Stills/Landschaften zu erstellen.

Stelle mir das so vor:

Drei Farbfilter vor die Linse: Rot, Grün und Blau, jeweils nuatürlich nur einer und jeweils ein Foto machen. Jetzt sollten drei Farbauszüge vorhanden sein.

Diese Farbauszüge einscannen und im Rechner in einem Bild zusammensetzten – über die Kanäle.

Optional könnte man auch noch ein viertes Bild ohne Filter machen und dieses als Luminanzkanal verwenden, nachdem man die drei RGB-Kanäle zusammen gefügt hat und dann in den Lab-Modus wechselt. Für den Luminanz-Auszug könnte man dann mit verscheidenen Farbfiltern experimentieren (z. B. Gelbfilter).

Die Frage: Hat von Euch jemand eine Ahnung, welche Filter ich da nehmen muss? Kenne mich mit Farbfiltern nicht so aus. Zumindest, was deren Bezeichnung angeht. Außerdem müssen die ja ziemlich exakt sein, sprich nur wenig von anderen Längenwellen durchlassen.
Gibt es irgendwo eine Liste mit den Bezeichnungen der Farbfilter und den Angaben, welche Längenwellen die filtern?

Danke und Grüße

Kristian


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#2

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 01:56
von ki • Mitglied | 47 Beiträge

jaja, da kann man mal wieder sehen, was es bringt, wenn man seine Ideen runterschreibt.

Hatte die Idee ja schon seit langem und mir schon vor Jahren drei Cokin Filter gekauft: Red A3, Green A4, Blue(80 A) A20.
Irgendwie ist das ganze eingeschlafen, da kein Scanner vorhanden und die Filter abgesehen vom Rotfilter mich nicht überzeugten.

Jetzt hab' ich die mal schnell vor meine Digicam geschnallt um das auszuprobieren.

Ich habe die Ergebnisse an die Nachricht angehängt. Wie kann man die denn im Text einbetten? Gibt es da eine Anleitung für?

Sorry, dass es sich um Bilder einer Digicam handelt und das es mehr als fünf sind. Aber es ging mir hier um die Verdeutlichung eines technischen Prozesses, der ja auf analog übertragen werden soll.

Wie ich mir das gedacht habe, ist der rote Filter der einzige der meine Erwartungen entspricht. Der grüne hält sich noch in Grenzen, aber der blaue ist schon arg offen für andere Wellenlängen.
Der Vorteil vom Cokin-System ist ja der, dass sich auch Folien einschieben lassen würden. Da Cokin keine grüneren bzw. blaueren Filter anbietet: Weiß jemand eine Quelle für Filterfolien? Oder soll ich es mal probieren, mehrere Blau- bzw. Grünfilter hintereinander zu legen?

Freue mich auf Eure Meinungen

Angefügte Bilder:
composite.jpg
farbauszüge_blau.jpg
farbauszüge_grün.jpg
farbauszüge_rot.jpg
farbvorlage.jpg

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#3

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 02:09
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

falsche Überlegung


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 04.08.2011 02:24 | nach oben springen

#4

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 03:17
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Hallo Kristian,
ich verstehe irgendwie immer noch nicht so ganz, was du machen willst. Willst die Filter vor sw Material schrauben?

Ich glaube du willst ein Farbbild aus einer sw Aufnahme machen, oder? Dann färbst du dein sw Bild in deinem Bildbearbeitungsprogramm in die drei Farben RGB und lässt diese drei Ebenen miteinander verschmelzen. Dann musst du noch viel mit Sättigung etc rumspielen und evtl kommt was gescheites bei raus.

Ich würde einfach gleich zu Farbmaterial greifen...

Grüße,
Stephan


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#5

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 05:42
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Zitat von Stephan K.
Hallo Kristian,
ich verstehe irgendwie immer noch nicht so ganz, was du machen willst. Willst die Filter vor sw Material schrauben?

Ich glaube du willst ein Farbbild aus einer sw Aufnahme machen, oder? Dann färbst du dein sw Bild in deinem Bildbearbeitungsprogramm in die drei Farben RGB und lässt diese drei Ebenen miteinander verschmelzen. Dann musst du noch viel mit Sättigung etc rumspielen und evtl kommt was gescheites bei raus.

Ich würde einfach gleich zu Farbmaterial greifen...

Grüße,
Stephan



http://de.wikipedia.org/wiki/Farbfotografie

Am 17. Mai 1861 zeigte der schottische Physiker James Clerk Maxwell in einem Vortrag an der Royal Institution das erste Farbfoto. Zu sehen war darauf ein Tartan-Band.(Tartan ist:ein Webmuster, bei dem durch Überkreuzen von Fäden unterschiedlicher Farbe ein Karomuster entsteht.) Die Vorführung der additiven Farbmischung (Additionsverfahren) basierte auf drei (schwarz-weiß) Diapositiven, die durch drei Farbfilter (Rot, Grün und Blau) fotografiert worden waren und durch entsprechende Filter deckungsgleich projiziert wurden.[2]
Gruß
phosphor


______________________________________________
Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
______________________________________________
zuletzt bearbeitet 04.08.2011 05:49 | nach oben springen

#6

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 06:13
von ki • Mitglied | 47 Beiträge

]

Zitat von Stephan K.
Dann musst du noch viel mit Sättigung etc rumspielen und evtl kommt was gescheites bei raus.

Ich würde einfach gleich zu Farbmaterial greifen...



Es geht mir nicht darum, einen einfachen Prozess abzuarbeiten, sondern mit den verschiedenen Möglichkeiten rumzuspielen/experimentieren. Ich finde mit meinen unzulänglichen Farbfiltern ist ja im digitalen Testlauf schon was sehenswertes herausgekommen (es ist die oben gezeigte Datei composite.jpg). Interessant sind wohl auch die Möglichkeiten, wenn man im Mittelformat mit hochauflösendem Dokumentenfilm arbeitet und diesen bildmäßig entwickelt (z. B. mit SPUR oder noch spannender mit Caffenol). Man bekommt dann extrem hochauflösende Farbbilder, wie dies mit Velvia/Ektar wohl nicht möglich wäre.
Und wie gesagt, wir betreiben hier ja Fotografie als Hobby und da geht es eher um den Prozess und das Experimentieren. Und vielleicht lassen sich damit ja Ergebnisse erzielen, die anders nicht zu erzielen wären. Ist halt ein recht unorthodoxer Ansatz.

Zitat von phosphor

Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Farbfotografie

Die Vorführung der additiven Farbmischung (Additionsverfahren) basierte auf drei (schwarz-weiß) Diapositiven, die durch drei Farbfilter (Rot, Grün und Blau) fotografiert worden waren und durch entsprechende Filter deckungsgleich projiziert wurden.




Genau das ist das zugrunde liegende Prinzip, das ich im Kopf hatte. Nur dass eben nicht Projiziert wird, sondern digital die Kanäle direkt zusammengemischt werden, in Photoshop/Gimp.


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#7

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 06:31
von judge_dread • Mitglied | 91 Beiträge

Zitat von ki

Der Vorteil vom Cokin-System ist ja der, dass sich auch Folien einschieben lassen würden. Da Cokin keine grüneren bzw. blaueren Filter anbietet: Weiß jemand eine Quelle für Filterfolien? Oder soll ich es mal probieren, mehrere Blau- bzw. Grünfilter hintereinander zu legen?




Was Filterfolien angeht ist die Firma Lee-Filters eigentlich *die* Adresse, werden meist in der Veranstaltungstechnik eingesetzt und sollten Farbfolienmäßig eigentlich keine Wünsche offen lassen...,
Das übereinanderlegen mehrerer Filter hat natürlich keinen großen Sinn...

Viele Grüße
René


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#8

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 06:51
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von judge_dread

Das übereinanderlegen mehrerer Filter hat natürlich keinen großen Sinn...



Selbstverständlich macht das Sinn.
Die Filterdichte wird erhöht. Sonst könnte man ja nicht einfach Kopierfilter zusammenlegen um auf den passenden Wert zu kommen.
Natürlich erhöht sich auch die Belichtungszeit entsprechend.

Man kann auch Filterfolien für das Farbvergrößern nehmen. Die sind oft sehr billig zu bekommen und bestehen aus Sätzen mit Filtern in Yellow, Magenta und Cyan in verschiedener Dichte.
Durch Zusammenlegen kann man die Komplementärfarben herstellen, also z.B. Cyan + Magenta = Blau.

Nachteil der Lee-Filter für Verantaltungstechnik ist, dass sie meist nicht sehr "sauber" sind, also Kratzer und Fehlstellen haben. Denn die sind ja nur dazu gedacht, vor Scheinwerfer etc. gesetzt zu werden und da achtet keiner darauf, ob die nun ein paar Fingerabdrücke haben oder nicht.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#9

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 08:11
von hambo • Mitglied | 106 Beiträge

Hallo Kristian,
wenn es von Erfolg gekrönt sein soll, brauchst du sehr schmalbandige Farbauszugsfilter. Meines Wissens sind die wenn überhaupt im Reprobereich erhältlich, es war das tägliche Geschäft der Reproanstalten Farbauszüge für den Druck zu fertigen.
Ob die Idee, es mit Photoshop zu versuchen von Erfolg gekrönt wird wage ich zu bezweifeln. Dein Monitor arbeitet wieder mit RGB Pixeln, normal wäre es für den Druck so, daß jeweils mit Yellow-, Magenta- und Cyanraster sowie eventuell Schwarzraster für die Tiefe gefdruckt wird. Damit es dabei nicht zu einer Moireebildung kommt, müssen die Raster auch jeweils um 90° versetzt, also gedreht sein.
Wenn die Aufnahmen auf Großformat SW Film machst und entsprechend einfärben, würde es gehen. Früher war sogar von Agfa reiner Farbkuppler jeweils für Gelb, Purpur und Blaugrün zu erwerben, der einfach dem SW Negativentwickler beigefügt wurde, und ihn dann zu einem chromgenen Einfarbentwickler machte. Das Hindernis ist, das du eine SW Umkehrentwicklung durchführen mußt, wobei der SW/Farbentwickler als Zweitentwickler zum Einsatz kommt, sonst erhälst du beim übereinanderlegen der drei Auszugsnegative nur ein unmaskiertes Farbnegativ. Außerdem müssen die jeweiligen Dichten der Auszüge stimmen um das Farbgleichgewicht herzustellen und gleichzeitig im Verbund die richtige Dichte des ganzen Bildes ergeben. Praktisch verlagerst du die im Farbfilm eingelagerten Schichten auf drei Einzelfilme mit eigenem Entwicklungsgang.
Bei Youtube einfach mal nach Dye Transfer suchen, dort kann man in etwas sehen wie langwierig die Farbauszugsprozesse waren und sind.
Dye Transfer ist zwar ein Kopierverfahren aber vom Grundaufbau das was du anstrebst.
Meine Idee wäre eher sich an die alten Rasterverfahren zu trauen. Dazu müste nur das Farbgitter in RGB wie es auf einem Monitorbildschirm ist eben als Folie bei der Belichtung stramm auf dem Planfilm liegen und nach der Umkehrentwicklung wieder passgenau zur Betrachtung in gleicher Position angebracht werden.
Ich wünsche dir aber viel Erfolg bei deinen Experimenten und bin gespannt was daraus wird.

Gruß Jürgen


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#10

RE: Farbauszüge fotografieren

in analoges Fotozubehör 04.08.2011 08:40
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von hambo

Meine Idee wäre eher sich an die alten Rasterverfahren zu trauen. Dazu müste nur das Farbgitter in RGB wie es auf einem Monitorbildschirm ist eben als Folie bei der Belichtung stramm auf dem Planfilm liegen und nach der Umkehrentwicklung wieder passgenau zur Betrachtung in gleicher Position angebracht werden.



Das würde dann dem Autochrome-Prozess entsprechen, wobei dort eingefärbte Stärkekörner das Raster bilden.

Die Idee mit dem monochromen Entwickeln ist gar nicht so schlecht. Tetenals "Multitoner" ist nichts anderes. Das ist eine chromogene Entwicklung mittels Farbkuppler. Den Multitoner gibt es immer wieder mal billig in Ihh-Bäh. Damit könnte man zumindest mal rumspielen.
Das Problem dabei ist, wie Du bereits beschrieben hast, die richtige Dichte der Farbauszüge zu bekommen. Ohne jetzt alles penibel austesten zu müssen, wäre es wohl das einfachste, bei jedem Farbauszug eine Belichtungsreihe zu machen, um nachher die am besten passenden zusammenzufügen.

Schmalbandige dichroitische Filter tauchen ganz selten mal in der Bucht auf. Allerdings erzielen die auch meist astronomische Preise.

Gruß

Joachim


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