Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 25.03.2011 08:35von Gelöschtes Mitglied
Hallo,
soeben habe ich eine sehr frustrierende Stunde verbracht.
Im letzten Sommer löste sich der Frontring meiner Franka Solida I, doof, kann man aber bestimmt wieder einstellen, dachte ich mir damals. So ein Standardfalter mit Dreilinser müßte doch schnell neu zu fokussieren sein, zumal das Mattscheibenbild bei 6x6 ja so groß ist wie bei meiner Rolleicord.
Heute wollte ich das nun endlich mal in Angriff nehmen, hatte aber leider keinen Erfolg.
Vorgegangen bin ich folgendermaßen:
- Kamera aufs Stativ
- Streifen von genau 6 cm Breite aus einer alten CD-Hülle gebrochen, eine Seite mit Scheuermilch fein angerauht
- Diese Mattscheibe mit Tesa an der Filmbühne angebracht
- Verschluß mit arretierbarem Drahtauslöser bei Offenblende geöffnet
- Jacke über Kamera und Kopf und aus dem Dunklen das Bild auf der Mattscheibe betrachtet
- Frontlinse hin- und hergedreht
Da mir das alles zu klein war, habe ich schnell die alte Leselupe von Oma dazugenommen. Nun konnte ich zwar was sehen... nur leider änderte sich durch das Drehen der Frontlinse nichts!
Ich habe draußen in die Ferne fokussiert, drinnen im Nahbereich (mit unterschiedlich großen Schriftzügen, die auch noch spiegelbildlich waren) – es war immer gleich!
Daran, daß die Mattscheibe nicht rauh genug war und ich deshalb nur durch die Linse geschaut habe, kann es eigentlich nicht liegen, auf der ganzen Mattscheibe war ein zwar ziemlich schwaches, aber eben doch ein Bild zu sehen. Aber auf der Terrasse erschien mir z.B. das Geländer ebenso scharf wie die Häuser der entfernten Nachbarschaft.
Als ich dann meinte, es könnte ok sein (wirklich einschätzen konnte ich es da schon nicht mehr), ging der Frontring nicht mehr drauf. Also wieder etwas rausgedreht, so daß er wieder draufpaßte und sich von 1,2 Metern bis unendlich drehen ließ, festgeschraubt und aufgehört.
Das mit dem Fokussieren lasse ich in Zukunft bleiben, offensichtlich sehe ich einfach nicht gut genug für so etwas. Von angestrengten Schauen habe ich jedenfalls immer noch Kopfweh.
Schade um die Kamera, die vor dem Mißgeschick richtig klasse war. So, wie sie jetzt ist, mag ich sie jendenfalls nicht ausprobieren, da die Wahrscheinlichkeit, daß sie zufällig genau richtig justiert ist, wohl bei unter 5% liegen dürfte.
Bei jedem neuen Falter werde ich jedenfalls ab jetzt die Schräubchen an der Frontlinse nachziehen – oder ich kaufe mir nur noch welche mit Laufboden, so'n blöder Dreck aber auch, an so einer Kleinigkeit zu scheitern.
Frustrierte Grüße
Nils
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 25.03.2011 08:55von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Hi Nils,
Uhh, das hört sich aber sehr enttäuscht an.
Das mit den Augenschmerzen stimmt. Als ich meine Falter justiert hatte, hatte ich hinterher auch Stilaugen.
Als Mattscheibe habe ich Zeichenfolie genommen. Die ist auf einer Seite mattiert.
Was ich aber auch schon mal probiert hatte, ist der Haartrick.
Dazu spannt man ein Haar mit Tesfilm über das Filmebene. Am besten von oben nach unten, nicht quer.
Ich habe das Haar auf die o.g. Zeichenfolie geklebt. Damit hatte ich dann gleich eine Streuscheibe für die Beleuchtung. Verschluss auf und das Haar von hinten beleuchten.
Dann eine "normale" SLR-Kamera nehmen (bei mir wars die Minolta), Entfernung auf unendlich. Beide Kameras Linse gegen Linse halten. Im Sucher der SLR sieht man nun das Haar. Im Schnittbildindikator kann man nun sehen, ob das Haar scharf ist. Da das Schnittbild quer liegt, weisst Du nun auch warum das Haar besser vertikal gespannt wird. Das Objektiv des Falters ist danach auf unendlich justiert.
Auch hier muss man zwar relativ genau gucken, aber es geht.
Ich habe den Haartrick zwar nicht zum Justieren genommen, sondern nur zum Kontrollieren, aber es hat gepasst.
Irgendwo gibt es auch einen Link dazu im Web, aber den habe ich leider vergessen.
Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 25.03.2011 09:01von Gelöschtes Mitglied
Hallo Joachim,
die Technik ist mir neu, klingt aber interessant!
Wenn sich in ein paar Wochen der Frust gelegt hat und ich mal wieder Zeit habe, werde ich das mal ausprobieren. Ich habe auch zwei Stative, für jede Kamera eins.
Viele Grüße
Nils
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 25.03.2011 09:09von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Ich hatte die Kameras einfach auf dem Tisch liegen. Die SRL an der Tischkante zum Gucken und der Falter weiter hinten mit offener Rückklappe.
Irgendwas zum Höhenausgleich unterlegen, Bücher oder so.
Ist gar nicht so kompliziert, wie es sich anhört. Der Abstand der beiden Obektive zueinander ist auch nicht sonderlich dramatisch. Sie müssen sich nicht berühren.
Hab auch einen englischen Link gefunden:
http://www.feuerbacher.net/photo/repair/...inityFocus.html
Viel Erfolg
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 25.03.2011 09:45von Gelöschtes Mitglied
Danke!
Ich bleibe dran, dafür ist mir die Franka einfach zu lieb, einige meiner schönsten Bilder habe ich mit der gemacht.
Viele Grüße
Nils
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 25.03.2011 21:45von Gelöschtes Mitglied
Ärgerlich, aber nicht aufgeben.
Wichtig ist eine gute Lupe mit ausreichender Vergrößerung und genug Licht, ich nehme dazu ein lichtstarkes 50 mm Objektiv, von hinten durchschauen. Eine bessere Lupe findest du kaum. Damit begutachte ich auch KB-Negative und ich bin weitsichtig, aber mit Objektiv-Lupe kein Problem für mich. Brille abnehmen, sonst wirst du meschugge, deine Augen fokussierst du ja mit dem Abstand der Lupe zur Mattscheibe. Evtl. Linsenfehler deines Meniskus' spielen kaum eine Rolle bei der Größe des Bildes.
Die Unendlich-Eninstellung liegt in der Regel bei komplett eingedrehter Frontlinse und dann nur ganz wenig wieder rausgedreht, so ca. 1/8 - 1/4 Umdrehung. Der anvisierte Punkt sollte wirklich weit genug weg sein, z.B. ein Strommast ab ca. einem Kilometer Entfernung. Ich gehe dazu auf die Neckarwiese und visiere den hiesigen TV-Sendemast an, der ist bestimmt 5 km weit weg. Sorgt immer für lustige Gespräche ....
Mit der Vorgehensweise kann ich den Fokus auch mit meinen nicht so dollen Augen ohne Brille exakt einstellen und sehe auch kleinste Abweichungen sofort.
Viel Glück - Reinhold
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 25.03.2011 23:42von Gelöschtes Mitglied
OK, danke schön, zweiter Tip – nix für zuhause, Rokkor abschrauben. Ich bin übrigens kurzsichtig, nahe Sachen sehe ich ohne Brille ganz gut, alles ab zwei Metern dagegen nahezu gar nicht mehr.
Die Vorgehensweise sorgt bestimmt für Gesprächsstoff.
Bei uns aufm Acker dürfte ich aber auch ein ruhiges Fleckchen finden.
Irgendwann kriege ich das auch mal hin.
Viele Grüße
Nils
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.05.2011 07:43von Gelöschtes Mitglied
So, heute bin ich mal wieder dabei, da das Bedürfnis nach einem funktionierenden 6x6-Falter immer größer wurde. Ich habe den Haartrick ausprobiert und für den anschließenden Test einen billigen Shanghai geopfert. Alle Bilder habe ich absichtlich mit den Blenden 4.5, 5.6 und maximal 8 gemacht, weit und nah.
Fazit: Das Einstellen auf unendlich geht mit der Methode supereinfach und schnell am Küchentisch – und funktionieren tut's auch noch! Danke!
Viele Grüße
Nils
RE: Fokuseinstellung Falter – ich sehe keinen Unterschied!
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 29.05.2011 01:39von Gelöschtes Mitglied
Die hier sind alle mit 4,5 oder 5,6 aufgenommen. Für ein No-Name-Frankar finde ich's ordentlich – und der Shanghai ist bekanntlich auch nicht gerade ein messerscharf abbildender Feinkorn-Film.
Ich denke, jetzt ist sie auch besser fokussiert als früher, denn ich mußte bei der Solida I tatsächlich die Frontlinse für Unendlich bis zum Anschlag reindrehen, das war vorher nicht so und da waren die Bilder bei den offenen Blenden auch eher sehr weich. Den Zierring mit dem Objektivnamen drauf mußte ich in die Schublade stecken, da ich den Frontring ziemlich oben an der Kante der Frontlinsen dranschrauben mußte, damit ich mit montiertem Frontring überhaupt bis zum Unendlich-Anschlag drehen kann – und da war mir der Zier-Eumel immer im Weg, so daß ich den Frontring immer schief dranhatte.
Das kann ich ja jetzt nach und nach mal mit allen Faltern machen. Die Solida Jr. hat z.B. wahrscheinlich auch nur deshalb so grottige Bilder gemacht, weil auch sie falsch fokussiert war... undsoweiter.
Jedenfalls endlich eine Methode zum Fokussieren, die ich auch hinbekomme!
Viele Grüße
Nils
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