#1

Heizstab zum Schalenwärmen (für RA-4)

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.01.2011 04:12
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Servus zusammen,

angeregt durch Horsts 35°- und Jojos Durchlaufmaschinen-thread grübelte ich etwas nach, ob ich das mit der Farbentwicklung nicht doch noch mal versuchen sollte, und bei der Recherche stieß ich auf die Idee, die Temperatur mit Aquarien-Heizstäben zu regeln. Würde da gerne mal Eure Meinung dazu hören.
Also: Habe das mit der Farbentwicklung ja erstmal hintenan gestellt, v.a. weil ich mir das mit der Regelung der Temperatur doch etwas zu aufwendig war. (Hatte das das bei meiner ersten Sitzung über die Raumtemperatur geregelt, für die zweite Sitzung hatte ich dann keine Lust mehr, das Bad schon ein paar Stunden vorzuheizen um alles wieder auf der gleichen Arbeitstemperatur zu haben / zwischendurch immer wieder Heizlüfter an, und warmes Wasser ins Wasserbad nachfüllen, usw. und schon konnte ich die Ergebnisse vom Vortag nicht mehr reproduzieren; Habe das ganze auch nur mit der Trommel gemacht, in der Schale war wieder alles anders..., und Trommel für ganz normale Abzüge 20*25 nervt auch).
Natürlich könnte ich wie der Horst jetzt einfach Heizplatten kaufen, nur: Habe hier nicht so wirklich viel Raum für die Duka, für zwei solche Dinger müßte ich erstmal Platz schaffen..., dann sind die auch noch teuer, und für Abzüge größer als 24*30 bräuchte ich wieder eine andere Lösung. Dann gehen zwei ordentliche Heizplatten mit Thermosstat auch einigermaßen ins Geld. Habe dann etwas herumgesucht und auch was gefunden:
Es gibt von der Firma Aquael untertauchbare Kunststoff- Heizstäbe, die ziemlich kompakt sind, und nicht viel kosten. Von der gleichen Firma gibt es auch einen Thermostat. Kosten für den Regler und zwei Heizer wären unter 40 Euro.
Fürs Labor würde ich für Entwickler und Blix einfach jeweils in eine 24*30 Schale einen solchen Heizer packen, und in die Entwicklerschale den Fühler des Thermostat hängen lassen. Den Heizer fürs Blix würde ich einfach mitlaufen lassen, unter der Annahme, dass er sich das Blix in etwa genauso verhält, wie der Entwickler mit dem Fühler.
Unter die Schalen würde ich dann eine kleine Leiste legen/kleben, gerade so hoch, dass man damit die Schale gut hin-und herwippen kann. Das sollte dann so austariert sein, dass die Seite, an der der Heizstab ist, ohne Bewegung "unten" ist, also ein größere Teil des Entwicklers in der nähe des Heizstabes ist. Während der Belichtung / Negativ einlegen / Testprints trockenfönen usw. die Schale ab und an mal bewegen, kurz vor der Entwicklung auch mal öfter.
Hätte auch den Vorteil, dass ich die Heizer auch verwenden kann, wenn ich bei größeren Formaten in der Trommel ein Mantelbad anheizen will.

Was haltet Ihr von der Idee? Ist das praktikabel? Welche Heizleistung wäre angesagt? Kann man mit 20-30W pro 24*30 Schale (und 1l Flüssigkeit) was ausrichten? Wie aggressiv ist die Chemie gegenüber dem Kunststoff der Heizer, also muss ich damit rechnen, dass mir die Chemikalien die Kabel wegätzen oder sowas? Hat jemand noch eine bessere Idee?

Vielen Dank für Eure Meinungen,
Gruß
Bernhard


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#2

RE: Heizstab zum Schalenwärmen (für RA-4)

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.01.2011 05:18
von fvoellmer • Mitglied | 159 Beiträge

Hallo,

ich nutze ja die Aquael für meine Aquarien. Ob die jetzt Chemikalien aushalten weiß ich leider nicht.

Meine Faustregel bei der Wattzahl ist 1 W pro Liter Wasser.

Also müßten 5 W Heizer bei dir auf jeden Fall reichen. Gibts bei Zajac für
€ 5,15


Tschau
Friedhelm


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Fotografie ist die Kraft der Beobachtung, nicht die Anwendung von Technologie. (Ken Rockwell)

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#3

RE: Heizstab zum Schalenwärmen (für RA-4)

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.01.2011 06:13
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Naja, gehen kann das schon. Allerdings wärs mir nicht ganz wohl mit 230V in der Schale.
Die Aquarienbenutzer wissen da sicher mehr, was die Sicherheit von den Dingern betrifft.

5W kommen mir etwas wenig vor.
Ein Aquarium hat ein größeres Volumen und eine kleinere Oberfläche im Verhältnis zum Volumen.
Stellst Du Dir eine Schale 30x40 bei 2cm Füllhöhe vor, hast Du 2,4 Liter drin und eine Außenfläche von 2680 Quadratzentimeter.
Nimmst Du einen Würfel mit 30x30x30cm hast Du 27 Liter bei einer Fläche von 5400 Quadratzentimetern.
Im Falle der Schale hast Du also 1116 Quadratzentimeter "Kühlfläche" pro Liter, beim Würfel aber nur 200.
Die Flüssigkeit in der Schale wird also viel schneller auskühlen als die im Würfel.
Ich denke Du brauchst mindestens 5mal soviel Leistung.
Du müsstest die Schalen auch auf Styroporplatten stellen, damit die nicht durch den Boden noch schneller auskühlen.

Ich hatte anfangs auch mit dem Gedanken gespielt, aber habe es dann gelassen, zumal die Heizstäbe eh nur bis 25 oder 28 Grad (?) gehen.

Ich hatte dann überlegt, einen Heizteppich unter die Schalen zu legen. Die gibts in verschiedenen Größen ab 40x60cm und die gehen bis 40 Grad. Die sind auch gegen Feuchtigkeit dicht und zur Sicherheit könnte man ja noch eine Folie dazwischenlegen.
Der Vorteil wäre wie bei der Heizplatte, dass die Wärme gleichmäßig von unten kommt.
Einen Regler über Thermostat haben die natürlich nicht.
Ich hatte aber dann Heizplatten Made in DDR benutzt. Das sind so rotbraune Kunststoffplatten.
Für 30,- bis 40,- Euro bekommt man die ab und zu in der Bucht. Auf Maximalleistung gehen die gut über 40 Grad.
Die kann man nicht regeln sondern nur in 3 Stufen schalten.
Ein Schalenthermometer hatte ich im Entwickler hängen. Ging die Temperatur über 30 Grad, habe ich die Platte runtergeschaltet. Sank sie unter 27 Grad, habe ich hochgeschaltet. So drei bis viermal umschalten hat aber pro Sitzung gereicht.

In jedem Fall musst Du die Chemikalien in einem Eimer warmem Wasser vorwärmen. Sonst erlebst Du das nicht, bis die in der Schale warm genug werden.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#4

RE: Heizstab zum Schalenwärmen (für RA-4)

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.01.2011 06:44
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Ich habe das mal ausprobiert, mein Heizstab hat 50 Watt. Allerdings habe ich damit das Wasserbad in einer größeren Schale erwärmt, in der der Entwickler stand. Ergebnis: Sehr ernüchternd, weil die Oberfläche einfach zu groß ist bei einer Raumtemperatur von ca 17 Grad. Wenn alles schon vorgewärmt ist, dann kann er die Wärme halten, aber zum aufheizen nicht zu gebrauchen, dafür dauert das zu lange.

Heiß genug werden die Stäbe, ich habe meinen mal Probeweise in eine 1 Liter Mensur gestellt und der hat das Wasser auf mehr als 40 Grad hochgeheizt auf voller Leistung. Allerdings hat das entsprechend lange gedauert.

Aber aufpassen: Es gibt Heizstäbe die komplett unter Wasser müssen und es gibt welche die nicht komplett unter Wasser dürfen!

Grüße,
Stephan


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#5

RE: Heizstab zum Schalenwärmen (für RA-4)

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.01.2011 09:02
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Zitat von fvoellmer
Hallo,

ich nutze ja die Aquael für meine Aquarien. Ob die jetzt Chemikalien aushalten weiß ich leider nicht.

Meine Faustregel bei der Wattzahl ist 1 W pro Liter Wasser.

Also müßten 5 W Heizer bei dir auf jeden Fall reichen. Gibts bei Zajac für
€ 5,15


Tschau
Friedhelm





1Watt ist ca 0,86 Kcal/h
Mit 1 kcal kann man 1ltr Wasser um 1 Grad erhöhen wobei die Zeit von der Wärmeabfuhr (kalte Duka, Form der Schale usw) abhängt.
Mit 25 Watt müßte sich die Temperatur mindestens halten lassen.Wobei die wärmeabgebende Fläche
relativ zur Wassermenge klein ist.
Meine Kaiserplatten haben max.125 Watt und erwärmen die Flüssigkeit bis 45°. Dabei ist die Wärmeabgebende Fläche aber so groß wie er ganze Schalenboden.

Da hilft wohl nur ein Test mit einem Aquar.-heizstab.
Mehr Platz brauchen meine Wärmplatten nicht weil sie da stehen wo eh die Schalen waren.
Den leicht basischen Entwickler und das leichtsaure Bleichfix wird der Kunststoff aushalten.
Gruß
Horst


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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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#6

RE: Heizstab zum Schalenwärmen (für RA-4)

in Dunkelkammer & Entwicklung 08.01.2011 12:40
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

vielen Dank für die Antworten, auch für die Aufklärung ob der physikalischen Grundlagen (da bin ich schon eine Zeitlang raus...). Gab meiner Grübelei gute Anstöße.

Was mach ich nun: 25W würden wahrscheinlich reichen, um die Temperatur zu halten (Vorheizen entfiele also nicht);
Etwas unsympatisch ist mir in der Tat auch, dass da Geräte mit 230V Spannung in der dunklen Chemie liegen, genauso gefällt es mir nicht so wirklich, die DInger, mit dem Kabel dran und so, nach jeder Benutzung gründlich reinigen zu müssen.
Wäre auch ein ganz schöner Kabelsalat in der Duka, 2 Heizstäbe + Thermostat mit Fühler... alles verkabelt...
Sonst, ganz praktisch:
Habe mir das gerade mal mit der Schale vor Augen nochmnal durch den Kopf gehen lassen:
So genau weiss ich nicht, wie diese Heizer am Ende montiert in der Schale aussehen; also weiss ich auch nicht, wie viel Chemie ich einfüllen müßte, damit das Heizelement richtig in der Chemie schwimmt. Wenn ich dann für die 24*30cm Schale z.B. 2l bräuchte, dann könnte ich das, was ich gegenüber einem Schalenwärmer spare u.U. recht bald durch das mehr an Chemie (das mir bei meinem zu erwartenden Durchsatz mehr weggammeln würde) kompensiere;
Vielleicht wäre eine Heizmatte eine praktischere Lösung, aber ob die ausreichend Leistung hat, weiss ich nicht (mal geschaut, 45W für eine Matte 38*80cm, die aber unter der Schale in beide Richtungen abgegeben werden...) und wie praktisch die Regelung der Temperatur (mit oder ohne Thermostat) wäre, kann man vorher auch nicht sagen.
Hatte zwischenzeitlich schon einige Ideen, die mehr Bastelei involvierten (Heizplatte selber bauen, oder Heizkabel in Laborschale verlegen...), aber sowas artet bei mir manchmal aus... also auch lieber Abstand nehmen.
Also doch nicht ganz so einfach, wie ich das zunächst dachte... mit einigen unsicheren Faktoren.

Was mache ich: Um herauszubekommen, wie praktikabel das ganze wäre, müßte ich es einfach ausprobieren. Da ich aber nicht weiss, was dabei herauskommt... lasse ich es erstmal noch bleiben, und teste evtl. erst mal, ob meine Raumtemperatur-Chemie noch gut ist.
Nochmal Danke für alle Ratschläge!


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#7

Heizstab für Mantelbad (für RA-4)

in Dunkelkammer & Entwicklung 10.01.2011 10:46
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

... nach ein paar Tagen setzen lassen ist mir diese (einfachere) Lösung doch recht sympathisch: Einfach in der Trommel entwickeln, und den Heizstab (kann dann auch ein ordentlicher mit 75-200W sein) für ein Mantelbad für die Chemikalien verwenden.
Hätte nebenbei den Vorteil, dass ich meine Arbeitsweise für Abzüge größer 20*25 nicht umstellen muss (Heizstab UND ein Blatt 24*30 könnte in einer 24*30 Schale ziemlich eng werden), und auch weniger Chemie angesetzt werden muss (und damit auch weniger abranzt, wenn eine lange Pause zwischen zwei Sitzungen ist);


zuletzt bearbeitet 10.01.2011 10:47 | nach oben springen






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