Hallo zusammen,

wenn ich mir die Bilder von Hartmut, Holger, Horst (die fallen mir jetzt gerade ein) und noch einigen anderen, anschaue, dabei handelt es sich ja um Negativscans, dann begeistert mich immer wieder die perfekte Gestaltung schon bei der Aufnahme. Hab in meinen Anfängen (die ersten 10 Jahre) nur mit Umkehrmaterial gearbeitet und musste damals auch schon bei der Aufnahme die endgültige Gestaltung vornehmen.
Das änderte sich grundlegend, als ich mit der S/W-Fotografie begann. Ich lasse auf meinem Negativ immer genug Spielraum um dem Bild hinterher im Labor sein endgültiges Aussehen zu geben. Bei einem 6*6 Format bleibt einem ja fast nichts anderes übrig, will man sich nicht auf quadratische Formate festlegen.

Bin auf die Antworten gespannt, bin aber die nächsten 2 Wochen unplugged.
Bis dahin viele Grüsse




wm

@ Wolfgang,

wann entsteht ein Bild ?
Das ist eine gute Frage, über die ich mir selbst noch gar keine so große Gedanken gemacht habe.
Nun;- es ist (jedenfalls bei mir), so, daß ich das Bild suche. Ich habe Vorstellungen, wie eine Bild aussehen soll.
Vielfach ist es aber dann so, daß ich einen oder noch mehr Filme durchgezogen habe und es ist nicht 1 Bild drauf, welches mir zusagt. Bestes Beispiel hierfür,war mein vorletzter Besuch in Bebenhausen. 3 Rollfilme für die Tonne belichtet. Ja;- auch das gibt es bei mir.
Fotografie ist eben nicht nur auf den Auslöser drücken.
Ein guter Grundsatz, bevor man ein Bild macht, sollte sein. Man stellt sich selbst die Frage: "Lohnt das Motiv ein Negativ"?

Ob meine Bilder "gut" sind. Ob sie anderen gefallen, vermag ich nicht zu beurteilen.
Es kommt auf den Betrachtungswinkel an, aus dem man die Bilder sieht. Viele Dinge, die man sieht, sehen nicht so aus wie man sie sehen möchte. Das ist aber die Wirklichkeit.
Die Kunst liegt darin, das beste daraus zu machen. Licht, Formen Struckturen und die Perspektive, sind die Mittel dazu.
Stellt sich die Frage: " Wann ist Wirklichkeit "wirklich" " ?

So long !
Horst



12 gute Fotos in einen Jahr, sind eine gute Ausbeute ( A. Adams / Schwarzweiss-Papst).

Hi wolfgang,

seit meinen fotografischen Anfängen fotografiere ich hauptsächlich ebenfalls auf Umkehrmaterial, für die Projektion.
Von daher versuche ich seit jeher das Bild bereits bei der Aufnahme "fertigzukomponieren".
Das behalten ich auch bei wenn ich schwarzweiß unterwegs bin oder gescannte Negative nachbearbeite. Für mich hat das einfach mit dem Wesen der Fotografie zu tun, sich bereits im Moment der Aufnahme zu überlegen wie das Ergebnis später aussehen soll.

Natürlich bin ich mir bewußt, daß Ausschnittvergrößerungen eine feine Sache und seit jeher auch klassische Laborarbeit sind.
Ich denke viele fotografische Disziplinen, wie Streetfotografie oder Portraits lassen sich anders gar nicht sinnvoll betreiben. Bei Landschaftsfotografen ist das etwas anderes. Da habe ich ein Stativ dabei und alle Zeit der Welt um mir den richtigen Ausschnitt und die richtige Perspektive zu suchen. Das macht Spaß!
Oft arbeite ich auch mit mehreren Aufnahmen im Feld und sortiere nachher konsequent aus.

Es ist auch das klassische Bildformat 2:3 das mich reizt. Wenn ich schon Ausschnitte herausarbeite, dann versuche ich dieses Verhältnis beizubehalten.
6x6 hat einen ganz anderen Reiz - leider fehlt mir darin noch etwas die Erfahrung. Weshalb aber nicht das Quadrat im Endergebnis beibehalten?

Viele Grüße
Holger

"Blende 8 und - zur rechten Zeit am rechten Ort sein"

Hallo zusammen,

etwas verspätet möchte ich mich für eure Beiträge bedanken. War für mich sehr interessant.
Ich persönlich wehre mich dagegen, mich sklavisch an die Negativvorgabe zu halten, weil auch wenig Papierformate die Negativproportion besitzen. Man könnte natürlich auch das Papier beschneiden, was ich allerdings in erster Linie bei einer Formatanpassung an das Motiv vornehme. Auf diese Anpassungen zu verzichten, wäre für mich eine Beschränkung der fotografischen Möglichkeiten.
Auch wenn ich 6*6 Negative printe, ist es m.E. nicht sinnvoll, das quadratische Format in allen Fällen beizubehalten, weil es sich nicht für alle Motive anbietet und eigentlich bezüglich der Formatwahl die schwierigste Variante ist - wenn es passt, bevorzuge ich es jedoch.

Das Bild selbst entsteht bei mir natürlich auch schon bei der Aufnahme, wo sonst, das Finish bekommt es dann in der DUKA.

Gruss
wm