#11

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 01.09.2010 02:37
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Im Scannprogramm greife ich nur äußerst selten in die Kurven ein. Normalerweise sind meine Scanns dann ziemlich flau. Warum ich ein Graustufenbild in RGB einscannen sollte, ist mir nicht klar. Das gibt ja nur monströse Dateien, oder? Jedenfalls benutze ich für eine normale Bildbearbeitung Fixfoto. Man kann dabei einstellen, ob Bereichsüberschreitungen farbig gekennzeichnet werden soll. Dann werden ausgefressene Lichter rot und abgesoffene Schatten blau dargestellt, sodaß man sich sehr feinfühlig an die optimale Einstellung rantasten kann. Eines ist wichtig: Alle Schärfungsalgorithmen arbeit mit Kontrastverstärkung. Die Bearbeitung der Kontraste darf man deshalb erst nach dem Schärfen vornehmen, sonst wird es sehr leicht zu viel des Guten.

Ich würde übrigens auf keinen Fall das Scannprogramm schärfen lassen, weil Du das ja nicht mit einer präzisen Vorschau genau abstimmen kannst wie in der Bildbearbeitung. Vielleicht liegt es daran, Berthold, daß mir Deine Bilder häufig überschärft vorkommen und an Tonwerten verlieren.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
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#12

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 01.09.2010 05:14
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von bilderknipser
Die Bearbeitung der Kontraste darf man deshalb erst nach dem Schärfen vornehmen, sonst wird es sehr leicht zu viel des Guten.


Tschuldige, aber diese oft gelesene/gehörte Aussage halte ich so für nicht haltbar. Ich schärfe nach der Kontrastbearbeitung! Warum? Wenn man das Schärfen richtig erledigt und mit vorsichtigen Parametern, wird der globale Kontrast mitnichten verändert. Der Kontrast soll doch bitte nur an den Kanten erhöht werden, und ein ordentlicher, vorsichtig eingesetzter Schärfungsalgoritmus macht auch nichts anderes. Wenn ich aber nach dem Schärfen die globalen Kontraste anheben muss, weil das Bild zu flau ist, verstärke ich die eh schon angehobenen Kantenkontraste und dann fängt der Schlamassel erst an. Muss ich den Kontrast nach dem Schärfen absenken, weil das Bild sonst zu hart würde, senke ich auch die Kantenkontraste und der Schärfeeindruck geht flöten.

Bei mir kommen die erste Schärferunde mit sehr vorsichtigen Werten direkt nach dem Scannen und Abspeichern. Noch vor dem Ausflecken! Da siehst du auch winzigen Dreck, der sonst erst später zum Vorschein kommt. Dann wird ausgefleckt und der Kontrast bearbeitet, aber das meiste hab ich ja schon im Scanprogramm erledigt. Das ist jetzt mein hochaufgelöstes digitales Archiv-Bild. Dann erst kommt das eigentliche Schärfen! Nach dem Verkleinern fürs Web oder was auch immer wird noch mal gaaaanz vorsichtig nachgeschärft. Dann erst wird überhaupt mal als JPG gespeichert. Das Ergebnis sind Scans, die sich m.E. sehen lassen können, Bilder von mir, die alle so entstanden sind, gibt es hier genug zu sehen, bis hin zu 5x5 mm Ausschnitten in "Original"-Größe. Wer da unbotmäßige, also störende Halos findet, möge sie mir zeigen.

Ansonsten: wer nicht schon im Scanprogramm Schwarz- und Weißpunkt setzt und den Kontrast zumindest grob regelt, verschenkt Reserven. Wer nicht als RGB-Tiff abspeichert, auch SW(!), verschenkt Reserven. Besser geht es nur noch als DNG-RAW abgespeichert.

Das geschilderte Vorgehen ist nicht aufwendiger als andere Methoden, im Gegenteil, der Nachbearbeitungsaufwand sinkt enorm und die Ergebnisse sind excellent. Übrigens, JPG-Artefakte habe ich noch nie gehabt, selbst bei hoher Kompressionsrate. Woher sollen die auch kommen, wenn es bis zum letzten Schritt immer unkomprimiert bleibt? Wenn ich aber als JPG speichern würde und dann nachbearbeiten, würde ich mich nicht wundern.

LG Reinhold


zuletzt bearbeitet 01.09.2010 05:26 | nach oben springen

#13

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 01.09.2010 07:00
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Danke für Eure Hilfe.
Hier mein End-Vergleich.
Relativ klar weiss ist der Pilz auf der direkten Lichtseite.
Es kann sein, das es noch besser geht. Mir aber würde es so erst mal reichen.
Das braunere Bild ist die letzte verbesserte Version.

Bild 1 wie gehabt im SW-Modus eingescannt und nach der Wandlung in .jpg geschärft.
Bild 2 im Farbmodus eingescannt und vor der Wandlung in .jpg geschärft.
Gruss Berthold

Angefügte Bilder:
2010-08-42-0800-D-Farbe.jpg
2010-08-42-800.jpg

Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
zuletzt bearbeitet 01.09.2010 07:04 | nach oben springen

#14

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 01.09.2010 13:28
von Gelöschtes Mitglied
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Hi Berthold,

viel besser. Jetzt noch etwas mehr Zeichnung in die Lichter..... Ist natürlich aber auch Geschmackssache, ich habs zum Verdeutlichen wohl ein kleines bisschen übertrieben. LG Reinhold

Angefügte Bilder:
test_2.jpg
test_3.jpg

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#15

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 01.09.2010 16:04
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Da habe ich schon wieder etwas dazugelernt.
Allen, besonders dem Reinhold SEI DANKE gesagt!!!
Reinhold, Deine Punkte beim Histogramm habe ich in Gimp ähnlich gesetzt.
Mit den Punkten habe ich selten gearbeitet. Das ist aber ne tolle Möglichkeit, die Gimp mir da bietet.
Das Bild ist jetzt, nach deinem Gusto bearbeitet, bei Flickr eingestellt.
Alle neu gelernten Grundlagenschritte zum Scannen sind auf meinem Spick-Zettel notiert. Das mir bloss dieser Zettel nicht verschwindet.
Nochmals Danke in die Runde.
Gruss Berthold


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
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#16

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 01.09.2010 20:08
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von grommi
diese oft gelesene/gehörte Aussage halte ich so für nicht haltbar


Nun haben wir vielleicht aneinander vorbeigeredet. Dir geht es um die Bearbeitung hochauflösender Scanns, hier ist aber von Scanns für das Web die Rede. Hoch auflösende Scanns brauchen für mich kein Schärfen. Wenn die Scanns aber auf das hier zulässige Maß von 750 Pixel Breite verkleinert werden, dann ist das notwendig. In dem Fall wirkt sich aber jede Kontrastanhebung sehr stark aus, bzw. der Kontrast läßt sich an dem kleinen Bild nicht mehr so feinfühlig verändern. Wenn ich den schon mit dem Kontrastausgleich an das Limit gefahren habe, evtl. mit einer Automatik, dann ist für Schärfen keine Reserve mehr da. Umgekehrt habe ich aber ein sichtbares Limit für eine eventuelle Kontrastanhebung.

Wenn die Bilder Halos haben, dann hat man ohnehin irgendwas grundlegend falsch gemacht oder das falsche Programm benutzt.

Gruß
Jochen


Gruß
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#17

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 01.09.2010 22:52
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von grommi
Wer nicht als RGB-Tiff abspeichert, auch SW(!), verschenkt Reserven.



Das ist leider ein weitverbreiteter Irrtum.
Speichert man ein Farbbild ab, wird ein Pixel normalerweise als R, G und B mit je 8Bit gespeichert.
bei einer SW-Vorlage sind aber die Ergebniswerte für R, G und B idealerweise gleich.
Die Information liegt dann als R=G=B vor. Es werden also nur dreimal die selben 8-Bit Werte gespeichert. Das bringt bezüglich Tonwertumfang nichts sondern macht nur die Datei größer.
Man müsste also bereits beim Scannen mit höherer Farbtiefe PRO KANAL speichern können.
Das Problem ist, dass die meisten Windows-Dateiformate fast ausschließlich 8Bit verwenden, also 3x8Bit für RGB oder 1x8Bit für SW.
Es gibt wenig "echte" 16Bit Graustufenformate (Graustufen-TIFF oder RAW). Im Photoshop z.B. kann man die "Kanalbreite" für ein Bild auf 16 Bit setzen. Speichert man dies als TIFF ab, dann hat man echte 65536 Graustufen. Beim Konvertieren von Farbbildern in SW ist das sinnvoll. Es nutzt aber nichts, wenn die Scannersoftware für SW bereits das falsche Format genommen hat.
Ein als Farbbild gescanntes und in Photoshop in SW konvertiertes Bild bringt auch nichts, denn bei einer SW-Vorlage sind ja bereits alle gescannten Farbkanäle RGB gleich, von einem Farbstich durch den Film oder die Lichtquelle mal abgesehen.
Man MUSS also eine SW-Vorlage im Graustufenmodus mit maximaler Bitauflösung scannen und abspeichern.

Es gilt also zuvor abzuklären, welches konkrete Graustufenformat die Scannersoftware zur Verfügung stellt.
Ich habe selbst noch keine SW-Scans gemacht, sondern mir die erzeugten Formate aus Photoshop angeschaut. Aber bei Silverfast werde ich das mal abklären.
Fürs Web und auf dem Bildschirm ist das jetzt sicher alles egal, aber nicht zum Archivieren oder Ausbelichten.


Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#18

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 02.09.2010 00:04
von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge

Mensch - so viel wie hier über die digitale Bildnachbearbeitung (BNB) gesprochen wurde, könnte man Bertholds Eichschnecke glatt zur Eich-ung der BNB benutzen.

Thomas (sorry -konnte nicht anders)


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#19

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 02.09.2010 00:39
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von JoJo

Zitat von grommi
Wer nicht als RGB-Tiff abspeichert, auch SW(!), verschenkt Reserven.



Das ist leider ein weitverbreiteter Irrtum.........




Da irre ich gerne weiter. Hier ein Vergleich, 8-bit-SW-Scan mit 24-bit-RGB-Scan. Sonst identische Einstellungen, keine weitere Bearbeitung außer Verkleinern.

LG Reinhold

Angefügte Bilder:
screen.jpg
test-8b-sw.jpg
test-rgb.jpg

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#20

RE: Eichschnecke SW-Bild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 02.09.2010 01:42
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Obwohl es hier nun zugegebenermaßen ziemlich off-topic wird:
Wahrscheinlich kommt das durch die Kombination "S/W-Negativfilm" mit "24 bit RGB".
Anscheinend ist die Software schlau genug und erzeugt daraus automatisch ein echtes 16- bzw. 24Bit Graustufen-TIFF.
Dann zählen die Vuescan-Benutzer zu den Glücklichen.
Darauf würde ich mich aber nicht bei jeder Software verlassen. Bei Silverfast teste ich das heut Abend mal.
Fakt ist, dass ein graues Pixel in einer RGB-Farbdatei repräsentiert als R80,G80,B80 nicht mehr Information enthalten kann als ein Pixel in einer 8Bit SW-Datei mit dem Wert 80.

Gruß

Joachim


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