#1

Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 15.03.2010 06:57
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Auf meiner Homepage berichte ich davon, dass ich von September 2005 bis Februar 2007 ein Fernstudium „Fotografie“ absolviert habe. Da mich immer wieder Emails und Zuschriften erreichen, in denen ich gefragt werde, ob ein solches Fernstudium empfehlenswert ist und wie viel es einem Fotointeressierten bringt, habe ich auf meiner Homepage einen Erfahrungsbericht hierzu veröffentlicht, den ich Euch - sollte Interesse bestehen - ebenfalls nicht vorenthalten möchte.

Fernstudium - Die Organisation
Ich entschied mich im Sommer 2005 dazu, mein Hobby Fotografie, dem ich seit dem Winter 2004 / 2005 intensiv nachging, mit einem Fernstudium auszubauen. Neben dem Spaß an der Sache selbst träumte ich damals – wie wohl viele engagierte Amateur- und Freizeitfotografen – davon, mich vielleicht mit entsprechenden Qualifikationen nebenberuflich als Fotograf selbstständig machen zu können, denn solch ein Fernstudium weckt natürlich entsprechende Erwartungen. Gesagt, getan, wurden die Angebote der bekanntesten Anbieter von Fernstudiengängen in Deutschland verglichen und Informationsbroschüren eingesehen. Die Lerninhalte waren bei sämtlichen Anbietern gleich, so dass auch von einer gleichen oder ähnlichen Aufbereitung der Themen ausgegangen werden kann - nur die Betitelung der jeweiligen Kurse variierte von Anbieter zu Anbieter. Auch der Umfang der Lehrmaterialien war im Großen und Ganzen gleich, fast immer wurden 12 Lehrhefte angeboten, bei der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) waren es 13 Lehrhefte (Grund: siehe unten). Auch die Lernzeit – 12 Monate Regelstudiendauer mit der Möglichkeit, bei Verzögerungen bis zu einem halben Jahr länger betreut zu werden – waren identisch. So entschied ich mich für die SGD und buchte mich ein. Mir wurden immer drei Hefte auf einmal zugesandt, bei den ersten 3 Heften hatte ich nach der Einsicht die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen von dem Vertrag zurückzutreten.

Die 13 Hefte von der SGD umfassten folgende Themen der Fotografie:
- Die Fotografie / Eine Einführung
- Fotografie – professionell gemacht
- Historie der Fotografie
- Technik der Fotografie
- Fotografie und Licht
- Gestalten mit der Kamera
- Fotokomposition
- Fotomotive
- Fotografie als Beruf
- Das Fotolabor
- Kunst und Fotografie
- Fotografie – Text – Druck
- Fotopräsentation
- Digitale Fotografie

Die Lehrhefte umfassen im Schnitt 50 Seiten pro Heft. Die Fotografien und Grafiken in den Heften sind zu 85% in schwarzweißem und zu 15% in farbigem Druck gehalten, wobei die Fotografien teilweise recht altbacken wirken. Hier zwängt sich schnell die Frage auf, warum für die Kosten des Studienganges (s. unten) nicht einmal durchgängig farbig gedruckte Materialien zur Verfügung gestellt werden. Nur das 13. Heft, welches sich der Digitalen Fotografie widmet und vermutlich irgendwann - aufgrund der Aktualität - nachgeschoben wurde, ist mit moderneren und farbigen Illustrationen versehen. In jedem Heft gibt es Aufgabenstellungen, um das Erlernte zu festigen, zum Ende des Heftes gibt es dann passende Einsendeaufgaben. Diese können entweder darin bestehen, zu einem speziellen Thema Fotografien anzufertigen oder bestimmte Thematiken zu beschreiben. Die Einsendeaufgaben werden von Dozenten gegengeprüft und mit entsprechenden Anmerkungen und Benotungen an den Studierenden zurückgesandt. Nach Abschluss des Studienkurses erhält der Student ein Abschlusszeugnis.

Was bringt der Kurs
Wie dem Studierenden schnell klar wird, richtet sich das Fernstudium an die „blutigen Anfänger“ der Fotografie. Beginnend mit den einfachsten Grundlagen baut der Kursus nach und nach die Kenntnisse auf. Hierbei werden nahezu alle wichtigen Themen der Fotografie berührt, so dass man einen guten Überblick über die vielen Bereiche erhält, welche die Fotografie zu bieten hat.

Ich für meinen Teil fotografierte bis zum Beginn des Studiums schon seit Jahren mit nicht steuerbaren Kompaktkameras und intensiver und ernsthafter bereits seit einem Dreivierteljahr. So kannte ich bereits viele der Grundbegriffe und Themen, oft auch durch für Einsteiger geeignete Fachlektüre. Manche Lehrhefte (z.B. Historie der Fotografie, Fotografie als Beruf oder Kunst und Fotografie) verfolgte ich sehr interessiert, nicht wenige Themenbereiche waren mir jedoch schon aus Lehrbüchern und Diskussionen mit anderen Fotografen in der vorliegenden Tiefe bekannt. So musste ich nicht selten feststellen, dass das Ausmaß, mit denen der Lehrstoff vermittelt wird, zwar genügt, um einen ersten Überblick zu verschaffen oder (z.B. bei Das Fotolabor) auch für die erste Anwendung ausreichend sein mag (hier: für die erste eigene Entwicklung eines Schwarzweißfilms). Letztlich bietet der Umfang aber immer nur eine Basis an, um ein bestimmtes Thema (z.B. Dunkelkammerarbeiten, Studiofotografie, Beleuchtungstechniken oder Belichtungsmessung) bei entsprechendem Interesse anschließend mit geeigneter Fachliteratur weiter vertiefen zu können. Eine wirklich vollständiges und tiefgreifendes Studium bieten die Lehrhefte nicht und stoßen immer wieder (z.B. bei der Dunkelkammerarbeit) an Ihre Grenzen.

Zwar erhält der Studierende bei Bedarf Unterstützung und – über die Einsendeaufgaben – ggfs. auch Korrektur durch einen begleitenden Dozenten. Allerdings wurde auch bei den Einsendeaufgaben schnell klar, an welche Klientel sich die Aufgaben richteten. Da ich in der Fotografie schon nicht mehr ganz neu war, fielen mir die Bearbeitungen der Einsendeaufgaben regelrecht leicht, so dass ich diese grundsätzlich mit Noten zwischen sehr gut und gut zurück erhielt, obwohl ich mich kaum zu den halbwegs professionellen Fotografen zählen durfte. Am Anfang war ich über die Benotungen noch sehr erfreut, zuletzt drängte sich mir jedoch die Frage auf, was für minderwertige und unzureichende Arbeiten man wohl einreichen müsste, um Noten im Bereich ausreichend oder mangelhaft zu erhalten.

Gerade in meinen ersten Jahren in der Fotografie besuchte ich parallel zum Fernstudium etliche Kurse an der Volkshochschule Unna, die im fotografischen Sektor Jahr für Jahr vielfältige Lehrgänge für wenig Geld bietet. Zu meiner Enttäuschung in Bezug auf das Fernstudium merkte ich sehr schnell, dass ein von einem versierten Fotografen geführter VHS-Wochenendkurs den angehenden Amateurfotografen viel schneller weiter bringt, als es das Studium eines oder zwei dieser Lehrhefte vermag. Durch die vor Ort geschulte Theorie und Praxis, bei der einem der Anleiter über die Schulter schaut, einen unterstützt und regelmäßig korrigiert, stellen sich wesentlich intensivere und langanhaltendere Lernerfolge ein, als es die begrenzte Literatur der Lehrhefte vermag.

Lohnt sich das Fernstudium?
Kommen wir zum eigentlichen und spannendsten Thema dieses Erfahrungsberichtes: Lohnt sich ein Fernstudium im Bereich Fotografie?

Um diese Frage zu beantworten, beleuchte ich zunächst die anfallenden Kosten eines solchen Fernstudiums. Da zum Zeitpunkt meines Vergleiches der möglichen Anbieter nicht nur die Lerninhalte und (mit der Differenz eines Heftes) der Lehrumfang, sondern auch die Kosten identisch waren, kann diese Frage stellvertretend für alle gängigen Fernstudienkurse der üblichen Anbieter beantwortet werden.

Die Kosten lagen bei Abschluss des Fernstudienvertrages in 2005 bereits bei 108 EUR pro Monat bei 12 Monaten Teilnahmezeit, also bei Gesamtkosten von 1.296 EUR zzgl. Portokosten für die 12 Einsendeaufgaben. Als ich mein Studium abgeschlossen hatte, erhielt ich ein Anmeldeformular für mögliche weitere Fernstudienkurse. In der diesem Anmeldeformular beiliegenden Auflistung wurde der Kurs bereits mit monatlichen Kosten von 112 EUR, also Gesamtkosten von 1.344 EUR angegeben. Die heutigen Kosten(Stand: 03/2010) werden auf der Homepage von der SGD schon gar nicht mehr ausgewiesen und vermutlich erst mit einer Anmeldung mitgeteilt, sind aber garantiert in der Zwischenzeit weiter entsprechend gestiegen.

Führt man sich nun vor Augen, wie gewaltig die Gesamtkosten eines solchen Fernstudiums sind und was man andererseits für die Summe der Gesamtkosten an thematisch speziellen und vom Umfang viel tiefergreifenderen Fachlehrbüchern beschaffen könnte und / oder an wie vielen Volkshochschulkursen und Fotostudio-Workshops man für dieses Geld teilnehmen kann (bei dem man nicht nur eine theoretische, sondern auch eine umfassende praktische Einweisung durch zumeist versierte Berufsfotografen erhält), kann die abschließende Beurteilung, die Beantwortung der Frage nur vernichtend sein: ein solches Fernstudium lohnt sich nicht, sondern ist vielmehr schlecht investiertes Geld. Daher kann ich aus meinen Erfahrungen nur davon abraten. Die Erwartungen, welche ich an das Fernstudium hatte, wurden nicht erfüllt, ich war weit davon entfernt, durch dieses Studium eine Qualifikation zu erreichen, die eine marktfähige berufliche Verselbstständigung ermöglicht.

Auch die Betreuung durch den Dozenten, mit dem man i.d.R. nur per Brief Kontakt aufnimmt, und auch das Vorhandensein eines „Onlinecampus“, d.h. eines (zu meiner Studienzeit von Gleichgesinnten praktisch noch nicht besuchten) Anwenderforums rechtfertigen nicht diese gewaltigen Kosten im Preis-/Leistungsverhältnis.

Selbst für diejenigen Einsteiger in die Fotografie, welche abseits von großstädtischen Infrastrukturen wohnen und keine Volkshochschulen mit entsprechenden Fotokursangeboten in der nahen Umgebung haben, ist es erheblich günstiger, mit einigen anfängertauglichen Fachbüchern zu beginnen und sich über weiterführende Fachliteratur umfassend fortzubilden, anstatt ein solches Fernstudium zu beginnen. Die im Internet gängigen Onlineforen bieten dem „Neuen“ zudem auf kostenlosem Weg weitere, umfassende Hilfe.




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Meine Homepage: http://www.glamorous-pictures.de - Galerie, Erfahrungsberichte, Tutorials und Fotoliteratur


Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
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#2

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 15.03.2010 07:34
von Stephan S. • Mitglied | 852 Beiträge

Danke für Deinen Bericht. Das sind ja mal klare Worte zu einem Thema, das bestimmt viele interessiert.

Gruß Stephan


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#3

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 15.03.2010 11:42
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Danke für deine Opferbereitschaft Sven!

Aber ernsthaft: Danke das du dir die Mühe gemacht und deine Eindrücke zusammengeschrieben hast. Scheinbar ist das reine Geldmacherei...

Gruß,
Stephan


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#4

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 15.03.2010 11:52
von Newdass • Mitglied | 747 Beiträge

Hallo Sven,
ich war zwar nie an einem Kurs interessiert, aber Dein Bericht ist wirklich sehr gut!


LG ANDI


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#5

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 15.03.2010 12:48
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

Hallo Sven,

auch von mir herzlichen Dank für den Bericht.
Sehe ich das richtig, dass Dein Zeugnis den Titel "Fotografieren leicht gemacht" trägt?
Das passt ja ungefähr zu den geschilderten Inhalten. Und macht den Preis erst richtig unverschämt...

Viele Grüße

Henning


_____
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
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#6

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 16.03.2010 01:16
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Zitat von HenningH
Sehe ich das richtig, dass Dein Zeugnis den Titel "Fotografieren leicht gemacht" trägt?



Das siehst Du soweit richtig, aber wie ich in dem Bericht schrieb, nutzen andere Anbieter, die aber die gleichen Lehrinhalte und den gleichen Heftumfang haben, andere Titel. Bei ILS (hießen die so? Sind immer hinten auf Fernsehzeitungen drauf...) hieß das glaub ich "Fotografie Professionell" oder so ähnlich.
Einen ähnlich hochgestochenen Titel hatte eine Fernschule in Hamburg, wo meine Frau ein (übrigens gutes) Autoren-Fernstudium absolviert hat. Das heißt, nur aus dem reinen Titel hätte nicht heraus klar sein können, dass ausgerechnet das Fernstudium bei SGD nix taugt. Das halte ich wichtig zu betonen!

Gruß
Sven




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#7

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 16.03.2010 04:21
von kwm • Mitglied | 209 Beiträge

Ich hatte noch vor der Änderung des Handwerksrechts eine ähnliche Idee und hatte die Unterlagen der ILS konkret geprüft. Offenbar ist keine dieser "Fernschulen" dazu berechtigt, einen in irgendeiner Weise tauglichen "Titel" zu erteilen. (Dann schon eher den Magister artium der Privatuniversität Teufen, CH )

Ich denke, mit 10 bis 15 sorgfältig ausgewählten Fachbüchern (mittlerweile zumeist in englischer Sprache) kann man gegenüber einem solchen Fernkurs sehr viel Geld sparen, da es nach dem soeben Gesagten ohnehin nur um die Wissensvermittlung geht. Das eingesparte Geld sollte man dann in Fotomaterial investieren, denn bekanntlich macht Übung den Meister.

vG

Karl


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#8

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 16.03.2010 15:36
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Während meiner Tätigkeit als Ingenieur wurde ich 1980 nebenberuflicher Nachfolger des ausscheidenden Werksfotografen.(Sowas leisteten sich Firmen damals noch).Ich war kompletter Anfänger aber man traute mir das zu.
Nachdem ich meinen Vorgänger ein paar Tage mit Praxisfragen gelöchert hatte meinte der entnervt:Versuchs mal mit Selbstlernen! ich fing also an, selbst alles erreichbare Gedruckte zu Aufnahme und Duka zu lesen und zu probieren.Ich wurde auch gleich mit Aufnahmen von Maschinenteilen usw beauftragt.Das Ergebnis war, daß ich nach 3 Jahren zu Hause ein erfolgreiches Portraitstudio in SW und Color nebenberuflich betrieb und alles von der Aufnahme über Filmentwicklung Bildherstellung und Verkauf selbst machte.Ich mußte ja die gleiche Qualität erzeugen wie die ansässigen Fotografen am Ort. Mein "Kursleiter" waren die Firma und meine Privatkun-den-dinnen.Danach hätte ich auch die Meisterprüfung bestanden.
Und alles als kompletter Autodidakt ohne Internet und VHS-kurse.
Gruß
phosphor


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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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zuletzt bearbeitet 16.03.2010 15:37 | nach oben springen

#9

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 17.03.2010 02:35
von mks • Mitglied | 864 Beiträge

Hallo Sven,

interessant von deinen Erfahrungen zu lesen. Ich mache beim ILS (ist der gleiche Laden wie auch EuroFH und Fernakademie für Erwachsenenbildung) seit einigen Jahren mein Abitur nach. Die schriftlichen Abiprüfungen hab ich hinter mir (ob ich sie bestanden hab weiß ich aber noch nicht) und lerne derzeit für die mündlichen Prüfungen.

Die Kosten lagen für mich (Vertragsabschluss 2005, Azubirabatt, 2. Einstieg) bei etwa 3200€. Insgesamt umfasste der Kurs knapp 200 Studienhefte. Auch hier werden die heutigen Kosten nur noch auf Anfrage mitgeteilt.

Die Betreuung war sehr durchwachsen. In den ersten Jahren beschränkte sie sich auf das Zusenden und korrigieren von Studienheften. Seit ich mich für die Prüfungen angemeldet habe (also seit Anfang 2009) ist die Betreuung sehr ordentlich. Auf persönlichen Seminaren in Hamburg wird intensiv auf Prüfungen vorbereitet und es werden auch Schwerpunkte empfohlen (z.B. Mathe: Schwerpunkte auf Analysis und Analytische Geometrie, während Stochrastik und einige Aspekte der Linearen Algebra die offiziell im Lehrplan stehen unwichtig sind).

Ich denke diese Diskrepanz in der Betreuungsqualität rührt daher, dass das ILS mit einer hohen Erfolgsquote bei den Prüfungen wirbt. Dabei werden natürlich nur diejenigen als Misserfolg gezählt, die tatsächlich durch die Prüfung fallen. Wer vorher schon abbricht wird nicht mitgezählt.

Fazit: Wer das Abi an der Fernschule mache will, sollte sich dringend von Beginn an mit Leuten in Verbindung setzen, die das Abi auf diesselbe Weise gemacht haben oder kurz davor stehen. Aus heutiger Sicht habe ich viel Energie in Bereiche gesteckt die absolut nicht notwendig gewesen wären. Meine Empfehlung ist auch, in jedem Fall den dritten Einstieg zu wählen. Merkt man in einzelnen Fächern dann, dass die Grundlagen fehlen, kann man immer noch dazubuchen spart sich aber bei den anderen Fächern viel sinnlose Arbeit. Außerdem ist bereits zu Beginn die genaue Lektüre der Prüfungsthemen (gibts online) zu empfehlen.

Gruß!
Markus


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I know Jesus loves me. But I just want to be friends.


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#10

RE: Fernstudium der Fotografie - ein Erfahrungsbericht

in Erfahrungsberichte 23.03.2010 02:50
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Merci für den interessanten Bericht!
Also scheint nicht wirklich effektiver zu sein, als ein halbwegs intensives Selbststudium.
Interessant wäre sowas vielleicht, wenn man nachher irgendwas halbwegs "handfestes" nachzuweisen hätte. (Abschlusszeugnis von meiner eigenen Institution kann ja jeder ausstellen...) Also irgendwas staatlich anerkanntes / FH Bachelor oder sowas. Wäre wahrscheinlich nicht verkehrt, sowas vorweisen zu können, falls man in dem Metier irgendwie beruflich Fuß fassen wollte.


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