Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 08.03.2009 04:36von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Hallo zusammen,
bin beim Stöbern im Internet auf diese Filme gestoßen. Abgesehen davon, dass es keine richtigen Silberfilme sind, hört sich das schon ganz interessant an! Kornlose Großvergrößerungen (mit IS0 50 oder 100)und kann trotzdem auf 800 belichtet werden, wenn es sein muss. Wäre ja der optimale Film um z.B. Reisen zu dokumentieren. Draussen feinkörnig wie ein 50er, in der Kirche / Kneipe, am Abend im Zelt oder was auch immer... 800.
Als Nachteil wird immer genannt, dass man die FIlme nicht ordentlich mit Gradationswandelpapieren vergrößern kann, weil die Maske stört. Würde ich auf jeden Fall als eine Einschränkung sehen.
Dabei kam mir heute folgendes: Wenn ich die Maske mit dem Mischkopf einfach (einigermaßen) herausfiltere... dann ist das Licht, das durch den Träger kommt, doch wieder weiss (oder nicht?), und ich kann ganz normal vergrößern, als wärs ein richtiger Silber-SW-Film (halt mit längeren Entwicklungszeiten) Y oder M halt zusätzlich zur "Grundfilterung" die sich ergibt für die Gradationssteuerung rein- bzw rausdrehen.
Nur: Warum steht das nirgends? Es wird immer nur von Problemen gesprochen und zu Gradationspapier geraten...
Und: z.B. Ilford bräuchte eigentlich auch nur ein entsprechendes Filter anbieten, dass zusätzlich zu den MG-Filtern in die FIlterschublade kommt, und es gäbe einen Hinderungsgrund weniger, den XP2 zu kaufen... irgendwo muss es ja einen Haken geben... komm nicht drauf.
Also: Warum kann ich die Trägerfarbe bei chromogenen SW-Filmen nicht einfach rausfiltern?
Grüße
Bernhard
RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 08.03.2009 04:55von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Allerdings gibt es einen prinzipiellen Ausweg, der Ilford XP2 hat überhaupt keine Orangemaske.
Die Behauptung, daß man einen solchen Film gleichzeitig als 18 und als 30 DIN-Film mit bestem Erfolg benutzen könnte, muß man aber bezweifeln. Die Filme bestehen wohl aus einer höchstempfindlichen und einer niedrigempfindlichen Schicht, aber das heißt letztlich nur, daß man den Film fehlbelichten kann und noch vergrößerungsfähige Negative erhält, aber angesichts dessen, daß man bei der Belichtung mit 18 DIN eine Schicht hoffnungslos überbelichtet, kann das Ergebnis höchstens noch mäßig sein. Dahingegen bringt die niedrigempfindliche Schicht vielleicht noch die erwünschte Lichterzeichnung, wo ein normaler 27-DIN-Film keine mehr hätte.
gut Licht
Walter
RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 08.03.2009 05:19von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
Mangels nennenswerter praktischer Erfahrung mit diesen Filmen und Multigradepapier (ich benutze immer Festgradation) kann ich dazu eigentlich nur sagen, daß eine Maske genaugenommen nicht mit einer Einfärbung gleichzusetzen ist - dann wäre sie wirkungslos - sondern quasi einem Negativ mit höherer Grunddichte gleichkommt. Die Farbstoffe der Orangemaske werden zwar an allen Stellen gebildet, dafür aber um so intensiver und dichter an den reichlich belichteten Stellen. Außerdem wäre noch zu sagen, daß eine "Blaufilterung" ziemlich lange Belichtungszeiten mit sich bringen dürfte.
Wenn ich so recht darüber nachdenke, macht es allerdings keinen Sinn, chromogenen Schwarzweißfilmen eine echte Maske zu geben, vermutlich wird es nur ein Ersatz sein, damit der Film einfacher durch das Großlabor geht, da es ja bei chromogenen Filmen keine "Nebendichten" wie beim Farbfilm gibt, und eine solche Farbmaske zu kippendem Farbgang auf Farbpapier führen müßte.
gut Licht
Walter
RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 08.03.2009 05:44von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Zitat von Photoamateur
[...]
Allerdings gibt es einen prinzipiellen Ausweg, der Ilford XP2 hat überhaupt keine Orangemaske.
sondern lt impex-shop eine andere Einfärbung(viollet-rosa) was wohl auch Probleme geben kann.
Ehrlich gesagt habe ich mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht, was eine Maskierung so genau ist, dachte in der Tat, dass der Film halt einfach einen "bunten" Träger hätte
Wenn es sich z.B. beim XP2 um einen gefärbten Träger handeln würde... könnte ich dann die Trägerfarbe rausfiltern?
So ganz für bare Münze kann man Verkaufsargumenten sowieso nicht nehmen, aber wenn ich z.B. bei einer Belichtung mit DIN 21-23 noch sehr feinkörnige Negative erhalte (mir reichts schon in der Größenordnung APX 100 in Feinstkornentwickler...) dann wär das ja auch schon was, wenn der Film dann gleichzeitig noch als 400 taugen würde... hört sich auf jeden Fall interessant an.
Vielleicht einfach mal 5 Euro investieren, bevor ich viel drüber nachdenke.
Merci für die Antwort auf jeden Fall!
Grüße
Bernhard
RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 08.03.2009 06:30von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
"XP2 SUPER 35mm film is coated on 0.125mm/5-mil
acetate base"
"XP2 SUPER
is designed for use with all black and white
papers. For best results, print XP2 SUPER on one of
the range of ILFORD MULTIGRADE variable
contrast papers."
Womit es sich erübrigen würde, den farbigen Träger herauszufiltern.
vs:
"Das Negativ ist violett-rosa anstatt transparent was zu Problemen mit einigen Multigradepapieren führen kann."
Denke, bei meiner nächsten Bestellung nehm ich den Film mal mit auf die Liste.
Grüße
Bernhard
edit: Hab da was im Datenblatt fehlinterpretiert, nur der 120er ist explizit auf transparenten Träger.
RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 08.03.2009 06:41von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge
Zitat von namirZitat von Photoamateur
[...]
Allerdings gibt es einen prinzipiellen Ausweg, der Ilford XP2 hat überhaupt keine Orangemaske.
sondern lt impex-shop eine andere Einfärbung(viollet-rosa) was wohl auch Probleme geben kann.
Ja, so sieht der Träger aus. Der Film ist ganz OK, aber irgendwie erscheint er mir etwas flau und ich habe das Gefühl, daß er beim Vergößern durch die Maskierung gut 1 - 1 1/2 Gradationen Richtung weicher ist. Ausserdem ist der Film nicht gerade günstig. Wer aber einen Film zum Selbervergrößern haben will, nicht selber entwickeln und einen guten Universalfilm haben will, der ist mit dem XP2 ganz gut bedient.
Dadurch, daß der Träger eben nicht wie beim BW400CN die typische Farbfilm-Maskierung aufweist ist er generell dazu geeignet, mit Multigrade-Papieren verarbeitet zu werden, bei festgradierten Papieren (ORWO BN11, div. Agfa Baryt-Restbestände) habe ich keine Probleme beim vergrößern gehabt.
Es gibt von Ilford eine Anleitung, wie man Farbnegative mit MG-Filtern und MG-Papier selbst vergrößert. Anscheinend bin ich aber zu blöd diese zu verstehen, ich habe jedenfalls mit verschiedenen Farbnegativen aus meinen Beständen keine vernünftige Vergrößerung hinbekommen (siehe: http://www.stud.tu-ilmenau.de/~foto/labor/mg_handbuch.pdf ab PDF-Seite 18).
viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas
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www.angr-online.de - meine kleine Seite im Netz
RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 08.03.2009 09:21von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
sondern lt impex-shop eine andere Einfärbung(viollet-rosa) was wohl auch Probleme geben kann.
Als ich ihn mal probierte, war er nicht wesentlich anders als ein normaler Ilford-Schwarzweißfilm, die ja auch immer etwas nach violett tendieren, allerdings nicht allzu sehr. Womöglich ist er inzwischen stärker violett.
gut Licht
Walter
RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 23.03.2009 02:10von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Eigentlich steht alles in den Datenblättern.
Die eventuelle Färbung des Trägers beim XP2 verschwindet, wenn man nachwässert oder den Film UV-Licht aussetzt.
Zum Belichtungs"spielraum": der XP2 hat einen erheblich größeren Tonwertumfang als ein konventioneller SW-Film. Mit niedriger oder mit hoher Empfindlichkeit belichtet hat er dann immer noch einen Tonwertumfang, der konventionellen Filmen entspricht. Ich belichte ihn (bei den Extremen abhängig vom Motivkontrast) zwischen 50 und 800 ASA, wobei meine Grundeinstellung 200 ASA ist.
Daß die Negative flau aussehen, liegt auch an dem sehr großen Tonwertumfang, der bei der üblichen Vergrößerungstechnik trotz des Aussehens meist zu viel zu harten Prints führt. Mit Augenschein und Probestreifen wird man der Qualität dieses Films, den ich inzwischen seit über 28 Jahren benutze, wirklich nicht gerecht.
Warum der Kodak maskiert ist, geht auch ganz klar aus dem Datenblatt hervor. Im Gegensatz zum Ilford ist er nicht für die Belichtung auf SW-Papier sondern auf Farbpapier gedacht. Man kann die Maske in etwa ausfiltern, aber muß dann zu sehr hartem Papier bzw. der entsprechenden Filterung greifen, was den Spaß an der Freude schnell verdirbt.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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RE: Chromogene Farbfilme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 30.05.2009 10:18von andorlarey • Mitglied | 16 Beiträge
Hallo Namir.Du darst nicht vergessen das hier ist kein Farbpapier wo du die Maske rausfilterst um ein neutralfarbenes Bild zu erhalten..Bei Colorpapier kannst du das voll anwenden,und erhälst gestochene s/w Bilder auch in Großformat.Aber bei Multigrad ist das nicht der Fall.Du kannst nur damit den Kontrast verändern..Ist das selbe mit Colornegativen auf s/w Papier zu vergößern..
RE: Chromogene SW-Filme und Vergrößerung auf normales Mutigrade Papier
in Dunkelkammer & Entwicklung 30.05.2009 22:38von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Hallo Andre,
natürlich kann ich mit den Filtern bei MG nur die Gradation verändern. Darin ist ja auch das Problem mit einem orangenen Träger(Maske)begründet.(glaub' ich zumindest) Die Trägerfarbe beeinflusst u.U. die Gradation, wenn man die Färbung durch Filterung "eliminiert", dann sollte es ja eigentlich kein Problem geben, und man hätte allein die Einschränkung langer Belichtungszeiten. Damit sollte man auch Farbnegative besser auf MG-Papier bekommen.
Grüße
Bernhard
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