#1

Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 07.06.2006 00:10
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Hallo,

hatte gestern meinen ersten richtigen Fotoauftrag. Ein Feuerwehrkamerad und dessen Braut, die ich einfach mal frech angsprochen habe, ob sie denn schon einen Fotografen für deren Hochzeit hätten, haben ich für ihre kirchliche Hochzeit engagiert.

Im Vorfeld habe ich mich ein paar mal mit ihnen getroffen, um verschiedene Dinge durchzusprechen und die Locations auszusuchen. Montag war ich nach einer Messe noch in der Kirche und habe Lichtmessungen gemacht, und dabei festgestellt, dass ich tatsächlich um ASA 1600er Filme nicht drum herum kommen werde. Seit ich aber das Buch "Erfolgreiche Hochzeitsfotografie" von Annabel Williams gelesen habe, stehe ich dem Fuji Neopan 1600 nicht mehr ganz so kritisch gegenüber...

In der Nacht auf gestern hab ich gleich ziemlich schlecht geschlafen, war in der Nacht zwei Stunden wach und bin noch einmal sämtliche technischen Details, Filmauswahl, Ablauf der Hochzeit, Lichtführung im Studio etc durchgegangen...

Gestern mittag wurd's ernst. Um 12 Uhr Feierabend gemacht, im Fotoladen natürlich keinen Fuji Superia X-tra 1600 mehr bekommen , dann im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses das Studio aufgebaut, Lichtführung ausgetestet, Lichtmessungen durchgeführt,... und dann ab zur Kirche. Beim Eintreffen der Braut durfte leider keiner vor der Kirche sein, also hab ich mir vorne in der Kirche eine ruhige Ecke ausgesucht und mich dort "ausgebreitet". Während der Messe habe ich dort mit Fuji Neopan 1600 in Schwarzweiss und mit Kodak Portra 800 (vom Stativ aus) in Farbe fotografiert.

Den Auszug der Braut konnte ich leider nicht fotografisch festhalten, da ich zusammen mit den Gästen fast 10 Minuten im Aus-"Gang" der Kirche feststeckte, weil die Feuerwehr vorne Faxen machte... dafür hatte ich danach vor der Kirche Gelegenheit, den 800er Portra vollzumachen und mit einem Agfa APX 400 weiter zu fotografieren.

Als alle Begrüßungen, Glückwünsche etc. nachließen, ging's in den naheliegenden Park mit einem Kodak Portra NC 160 zu Outdooraufnahmen. Und zuletzt ging's in's Studio. Eigentlich sollten es nur 10 Minuten für Braut und Bräutigam werden, da jedoch die Braut plötzlich Aufnahmen in zig tausend Kombinationen wollte , waren wir bestimmt eine Stunde im Studio , wo ich 1 1/2 Portra NC 160 und 1 Ilford FP4 Plus voll machte.

Besonders erstaunt war ich darüber, wie sehr das Brautpaar Wert auf "formelle" Aufnahmen anstelle von moderner Hochzeitsfotografie legte ; aber sei's drum, Kunde ist König. Nach dem Studio-Shooting endete mein Job.

War wirklich mal eine interessante Sache, bei so einem Event als Fotograf dabei zu sein . Ich hoffe nur, die Arbeiten sind gelungen und das war nicht mein letzter Auftrag . Lassen wir uns überraschen. Wenn ich die Aufnahmen fertig digitalisiert habe, stelle ich Euch mal einige vor. Außer ich würd mich damit blamieren...

Gruß
Sven



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#2

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 07.06.2006 03:40
von Horst
@ Sven,

Glückwunsch zu Deinem ersten Shooting.

Das hört sich ja alles prächtig an. Nur wenn ich mir überlege;- Neee, besser nicht !- Wenn ich mir überlege, da würde was daneben gehen. Ich glaub "Die" würden mich Steinigen. Und dann der ganze Trubel und die vielen Leute. Wie schnell ist da was geschehen ( braucht Dich blos jemand anquatschen;- schon is es passiert).

Manchmal;- bin ich echt froh, daß ich photografieren "DARF".
Im Gegensatz zu denen, die da von Leben sollen;- Die "MÜßEN" .

Das ist der kleine aber "feine" Unterschied.

So long !
Horst ( der schon auf Deine Bilder gespannt ist).



12 gute Fotos in einen Jahr, sind eine gute Ausbeute ( A. Adams / Schwarzweiss-Papst).



zuletzt bearbeitet 07.06.2006 03:41 | nach oben springen

#3

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 07.06.2006 10:58
von mike • Admin | 4.295 Beiträge

Hallo Sven - Glückwunsch zum ersten Auftrag!

Also ich bin mir sicher das du es gut gemacht hast. Außerdem finde ich es klasse das du wirklich alles so gut durchorgansiert hast, das ist Goldwert!

Auf deine Bilder bin ich wirklich gespannt

Gruß mike



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#4

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 23.07.2006 04:27
von wolfgang m. • Mitglied | 1.341 Beiträge

Hallo zusammen,

ich drücke mich so gut wie es gehr um eben solche Hochzeitsaufnahmen. Liegt in erster Linie daran, dass ich einen Auftrag erfüllen muss, nach Vorgaben, die meistens nicht meinem persönlichen Geschmack entsprechen (siehe Sven).
Jetzt kommts aber knüppeldicke für mich: am 2. und am 9. September hat man mich für Portraitaufnahmen und Aufnahmen während und direkt nach dem offiziellen Teil engagiert. Obwohl in beiden Fällen die Auftraggeber nicht zu meinem Freundeskreis gehören, war es mir unmöglich abzusagen.
Meine Frage in diesem Zusammenhang ist etwas pikant: welches Honorar verlangt ihr, was findet ihr für angemessen?

Bin ein klein wenig gespannt auf Eure Antworten, habe selbst ein Honorar von € 50,-- je Stunde für die reine Aufnahmearbeit veranschlagt, Materialkosten und Bildausarbeitung im Labor nicht berücksichtigt.

Gruss

Wolfgang




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#5

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 24.07.2006 00:36
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Hi Wolfgang,

die Frage ist wirklich pikant. Alle Beschäftigten von Ordnungsämtern zur Verfolgung von Schwarzarbeit mal weghören !! Ich habe eine Grundgage von 100,00 € für den gesamten Auftrag genommen, zzgl. der Materialkosten. Damit lag ich auch bis zum Abschluss der ersten Entwickeln- und Abzüge-Welle sehr gut. Bei der Handentwicklung 3er verschiedener SW-Filme (also jeden einzeln) und den Abzügen habe ich mir die 100,00 € redlich verdient, finde ich, denn ich war - inkl. dem Auftrag selbst, der auch Auf- und Abbau eines kompletten mobilen Studio's betraf - doch viele Stunden ordentlich beschäftigt.

Bei der zweiten großen Abzüge-Welle habe ich jedoch einen Fehler gemacht. Zwar habe ich alle Materialkosten zzgl. einer "Arbeitspauschale" von 2 Cent je Bild berechnet, so dass ich wenigstens materiell keinen Verlust gemacht habe. Aber bei gut 100 Abzügen, für die ich entsprechend lang gebraucht habe, habe ich nur 2 € für die gesamte investierte Freizeit verdient. Da hab ich dann doch zu kundenfreundlich gearbeitet. Jetzt will ich aber nicht, dass die Preise für Abzüge explodieren und die Leute hinterher sagen, "Mensch, Digital wäre uns deutlich günstiger gekommen".

Daher habe ich nun meine Kalkulationen für einen "Zweit- oder Folgeauftrag" (also die zweite Welle Abzüge) neu kalkuliert, so dass ich zwischen 0,10 € pro 10x15-Abzug (Kosten dann pro Abzug 0,40 €) bis hin zu 0,20 € pro 30x40-Abzug (Kosten dann 1,70 €) dazu verdiene.

Gruß
Sven



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#6

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 24.07.2006 00:49
von wolfgang m. • Mitglied | 1.341 Beiträge

Hallo Sven,

eine angemessene Aufwandsentschädigung finde ich wichtig. Aber den meisten Leuten ist ja überhaupt nicht bewusst, dass man auch als Amateur in solchen Fällen Arbeit verrichtet und nicht seinem Hobby fröhnt.

Hab schon manchmal in ein leicht entsetztes Gesicht geschaut (wohne allerdings im Schwabenland), als ich den Interessenten meine Vortstellungen unterbreitete. Das Honorar schützt mich allerdings auch vor einer von mir nicht gewollten Auftragsflut.

Gruss Wolfgang



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#7

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 24.07.2006 01:01
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Hi Wolfgang,

ich denke auch, das ein Hunni als Honorar absolut in Ordnung ist. Ein Berfsfotograf nimmt ein Vielfaches, nur um die Arbeit aufzunehmen. Und die Folgekosten sind dort wesentlich höher, z.B. wird für ein Hand-30x40-Abzug schon mal schnell 15 € fällig. Da bin ich doch viel günstiger, verwirkliche mein Hobby und meinen Traumberuf, den ich nicht beruflich umgesetzt habe; und wenn das den Leuten noch zu teuer sei, dann sollen sie sich jemand anderen suchen .

Allerdings berate ich meine "Kunden" vorher auch sehr intensiv und erkläre ihnen, wie sich meine Arbeit zusammen setzt und was für mich noch an Folgearbeit erforderlich ist, die dem "Kunden" nicht "sichtbar" ist.

Ciao Sven



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#8

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 24.07.2006 01:43
von andreas

Hallo Sven

als alter Kaufmann muß ich Dir sagen erst informieren und dann kalkulieren! Du solltest schon so rechnen das Du deine unkosten reinbekommst und ein wenig für dein Hobby übrig bleibt. 50 - 100 € damit man erstmal vor Ort ist ist in Ordnung. Aber deine Preise für Abzüge solltest Du überdenken. Wie Wolfgang schrieb es schütz vor Auftragsflut. Ich mach das immer so das ich wenn Freunde Photos haben möchten ich nach Film berechne, das macht immer 5€ egal ob APX 100 oder ein Kodak HIE dazu gibt es ein Kontaktabzug. Dabei liegen aber alle rechte bei mir und deshalb ist es mir wichtig hierbei günsig zu sein. Für die Abzüge berechne ich denn Doppelten Papierpreis. Mach ich Aufnahmen auf der Arbeit und sehr viele Kollegen möchten Photos haben sieh das wieder ganz anders aus. Ein 18x24 (so riesig!) kostet 2€, ein 24x30 3,50€, ein 30x40 kommt mit 6€ zu seinem neuen Besitzer.Ich spreche hier nur von PE, Baryt ist aufwendiger und teuerer. Somit schaff ich immer meine Kosten zu decken und mein Hobby zu finanzieren.
Bei künsterlischen Motiven habe ich so ne Sozialklausel so kostet ein Print 30x40 als Normalpreis 30 € (der käufer hat in etwa mei Gehalt) oder 15€ (Schüler, Azubis, Hartz IV) oder aber 45-60€ (mein Chef oder andere Vorgesetzte), für Herrn Ackermann von der deutschen Bank denk ch mir noch den Luxustarif aus. Nicht lachen habe schon einige Arbeiten verkauft und kann somut mein Hobby finanzieren! Die Priese beziehen sich alle auf Baryt. Tonungen oder Lithprints berechne ich nach der schmalen sondern nach der längsseite der Aufnahme bei Quadratischen Aufnahmen die diagonale.
Im Herbst werde ich auch auf ner Hochzeit Photographieren da nehmm ich auch Pauschal erstmal 50€ und darf mitfeiern (Essen und Trinken frei) da die Brautleute auch vom abend einige Aufnahmen haben möchten. Priese für Abzüge so wie auf der Arbeit. Gebucht wurde ich allerdings von Freunden die denn Photographen bezahlen die möchten dann später dem Brauparr eine Lebensgr0ße Aufnahme schenken, die wissen allerdings auch was für Arbeit dahinter steckt. Hab das zwar bisher nur auf PE Rollenpapier gemacht aber jetzt kommt mal ne 1,20er Barytrolle dran. Das Berechne ich nach Materialwert für Papier und Entwicklug und Aufziehen auf Platte. Dürfte so bei 50€ liegen, da berechne also 70€ und habe denn Kaffee den ich dabei verbarucht habe wieder raus.
Paralell photographiert auch noch ein Profi, er macht das Pflichtenheft. Ich schrib mal nicht was der nehmen muß um seine Arbeit zu finanzieren.
Nein Deine Preise sind in Ordnung allerdings überlege Dir ob du 10x15 überhaupt anbietest! Der Aufwand ist zu hoch und der gewinn dabei nicht angemeßen. Ich sag immer nein 18x24 ist mein kleinstes Format wenn ihr das kleiner haben möchtet fargt doch die Digitalphotograpierer. Und am schluß möchten doch viele einen echten SW Print in 18x24 in denn Händen halten.

Andreas



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#9

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 24.07.2006 02:17
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Hi Andreas,

grundsätzlich hast Du natürlich Recht. Aber ich habe bis jetzt noch nicht den Mut, die Preise so "hoch" zu setzen. Lieber nach dem Motto "erstmal einen Namen machen und dann ggfs. die Preise ein bisschen anziehen. Du hast auch recht, das Hobby will neben dem Material bezahlt werden...

Nur bis jetzt ist's nicht so, dass ich mich nicht vor Aufträgen retten könnte , vielmehr muss ich mich gezielt anbieten, um gebucht zu werden . Ich hoffe sehr, dass es (obwohl ich noch viel zu lernen habe ), nicht an der Qualität meiner Arbeiten liegt ...

Sven



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#10

RE: Mein erster richtiger Fotoauftrag - Hochzeitsfotografie

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 24.07.2006 03:10
von Horst
Hallo,

da habe ich es etwas leichter.
Ich mach keine Auftragsarbeiten.
Natürlich mach ich hin und wieder ein paar Fotos von "Dem", "Der" oder "Die", allerdings sind das nur so mal 1-2 vielleicht auch mal 3 Bilder in DIN-A 4 Größe. Diese bekommen sie dann geschenkt.

Das hat seinen Grund.
Photografen, welche das für Geld betreiben und das sind bei mir alle, welche für ihre Arbeiten Geld nehmen, kann ich meinem Hobby fröhnen wann immer ich will ( oder auch nicht).
Diejenigen, welche das Für Geld machen;- die "müßen"; - ich "darf" .

Und das ist gut so.#

So long !
Horst


12 gute Fotos in einen Jahr, sind eine gute Ausbeute ( A. Adams / Schwarzweiss-Papst).



zuletzt bearbeitet 24.07.2006 03:11 | nach oben springen






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