#1

Canon EOS 300V

in Erfahrungsberichte 15.03.2006 01:24
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Erfahrungsbericht Canon EOS 300V

Das Licht dieser Welt hat die Canon EOS 300V im Jahr 2001 erblickt, seit 2005 wurde ihr die etwas schnellere Schwester EOS 300X zur Seite gestellt. Trotzdem wird die EOS 300V immer noch (im Bundle mit dem Canon EF 28-90/4-5,6 II) verkauft, und das zu recht. Die relativ günstig zu kaufende SLR-Kamera (mit Objektiv in der Regel für ca. 190 €) ist sehr gut ausgestattet und erfüllt nicht nur Anforderungen von Einsteigern und Amateuren, sondern sogar schon von Semi-Profi's.

Das Gehäuse ist ähnlich aufgebaut wie das der EOS 3000N QD, unterscheidet sich aber in einigen Details. Zum einen wurde das Display, welches bei der EOS 3000N neben dem Einstellrad oben sitzt, durch ein sehr großes Display auf der Kamerarückseite ersetzt. Dieses liefert alle Informationen, die das Herz erfreut und die der engagierte Fotograf benötigt. Das Einstellrad blieb weiter auf der rechten Seite oben, das Programmrad wanderte aber ebenfalls nach rechts, so dass diese leichte SLR aufgrund der guten ergonomischen Formung auch mal einhändig verwendet werden kann.

Das Gehäuse ist sehr gut verarbeitet und fast komplett aus Kunststoff gefertigt, verfügt aber schon über ein verschleiß- und spielfreies Metallbajonett. Insgesamt ist das Gehäuse deutlich robuster, als man ihm auf den ersten Blick zutraut - Canon wusste hier schon, was sie tun. Horst kann hiermit zwar keine Nägel in die Wand kloppen , sie hält aber ordentlich was aus. Einen Rutsch einen Hang runter mit der EOS 300V im Rucksack hat sie ohne weiteres überstanden, auch grobe Rempler in engen Bereichen steckt sie locker weg. Solange ich sie anschließend etwas abreibe, kann ich sie bisher auch bei Feuchtigkeit ohne jede Einschränkung verwenden. Von Instabilität habe ich bislang nichts gemerkt, in 15 Monaten habe ich nun ca. 60 Filme durchgezogen, in den nächsten Jahren werden es mit Sicherheit nochmal ein Vielfaches.

Wie bei allen EOS-Modellen ist das Filmeinlegen kinderleicht, von Vorteil, auch wenn ungewohnt: der Film wird erst komplett rausgezogen und dann wieder rückwärts belichtet. Das hat den Vorteil, dass die zuletzt gemachten Aufnahmen schon in der Filmpatrone sind und somit bei unbeabsichtigtem Öffnen der Heckklappe nicht überbelichtet werden. Dafür muss man die Fotoabzüge, die das Labor liefert, von hinten blättern.

Ebenfalls kinderleicht ist die Bedienung der vom Fotomagazin mit der Höchstnote "super" bewerteten EOS 300V. An den Programmen hat sich im Vergleich zu den Schwestermodellen nichts geändert: 6 Situations-Vollautomatiken für viele Gelegenheiten, die nicht nur Einsteiger unterstützen. Zu den Kreativprogrammen zählt die Programm-, Zeit-, Blenden- und Schärfentiefenautomatik und manuelle Belichtungsautomatik. Hierbei arbeitet die EOS300V in den Voll- und Halbautomatiken mit der Mehrfeldmessung, mit Einsatz der Messwertspeicherung in der Spotmessung und in der manuellen Belichtungsautomatik mit der mittelbetonten Integralmessung.

Der Motorantrieb ist deutlich schneller als bei der EOS 3000N. Mit 2,5 Bildern/Sekunde ist die EOS 300V genauso schnell wie die EOS-1 ohne Booster, und Sportaufnahmen o.ä. sind schnell und sicher im Kasten. Hierbei hilft der für diese Preisklasse sehr schnelle und mit Schärfennachführung ausgestattete Autofokus, welcher über 7 im Kreuz angeordnete (einzeln anwählbare) AF-Messpunkte gesteuert wird und mit den 35 Messfeld-Sektoren stets für eine korrekte Belichtung sorgt. Zu erwähnen ist aber, dass diese EOS relativ laut auslöst, schreckhafte Tiere sind schonmal schnell weg, wenn man seine Aufnahmen schießt.

Mit 1/2000 Sek. belichtet die SLR für fast jede Situation kurz genug, kann aber bei Verwendung eines lichtstarken Objektivs bei gutem Licht im Freien schon mal an seine Grenzen stoßen, wenn man bewusst mit offener Blende arbeiten möchte. Da empfiehlt sich der Einsatz eines weniger empfindlichen Films oder eines Graufilters. Im übrigen lässt sich die Verschlusszeit stufenlos bis 30 Sek. regeln, theoretisch unbegrenzte Belichtungszeiten ermöglicht die Bulb-Funktion. Mit der integrierten Abblendtaste lässt sich hierbei jederzeit die Ausdehnung der Schärfe kontrollieren.

Die Blitzleistung bringt mit LZ 12 im näheren Bereich ausreichende Beleuchtung, die TTL-, A-TTL- und E-TTL-Blitzsteuerung sorgt hierfür für eine entsprechende Dosierung des Blitzes und steuert auch optional verwendbare Aufsteckblitze, welche diese Technik unterstützen. Die X-Synchronzeit liegt bei 1/90 Sek, was in der Mehrzahl der Aufnahmesituationen ausreicht.

Verwendet werden können DX-codierte Filme von ISO 25-5000, manuell können ISO 6-6400 eingestellt werden. Dies sprengt schon jetzt den Rahmen des auf dem Filmmarkt angebotenen Sortiments. Das Gesamtbild wird durch eine Belichtungsreihenautomatik, eine Belichtungskorrektur, die Messwertspeicherung und Mehrfachbelichtungen bis zu 9 Bilder abgerundet.

Soviel zu den Daten. Ich hoffe, ich hab Euch nicht gelangweilt . Die EOS kann mit viel Zubehör aus dem Canon-Programm noch ausgebaut werden und bietet hier noch einige Möglichkeiten mehr als die EOS 3000N.

Fazit:
Diese EOS richtet sich genauso für den Einsteiger wie für den ambitionierten Amateur und bietet sogar den meisten Semi-Profis genug Ausstattungsvielfalt für eine Zweitkamera. Sie ist einfach zu bedienen, bietet aber enorme technische Reserven für fast alle fotografischen Experimente und kann mit dem erhältlichen Zubehör nochmal weiter ausgebaut werden. Eine analoge SLR-Kamera, die schnell ein Freund für Jahre wird und diese auch locker wegsteckt. Ich habe sie liebgewonnen und werde mich nicht mehr von ihr trennen, auch wenn sie seit kurzem "nur" noch meine Zweitkamera ist. Auch diese EOS erhält meine uneingeschränkte Empfehlung.

Pro:
- schneller Motorantrieb
- sehr schneller Autofokus
- gute bis sehr gute, nahezu vollständige Ausstattung
- günstiger Einstieg in die analoge SLR-Fotografie
- sehr gute Bedienung

Contra:
- Auslöser recht laut
- Verschlusszeit von max. 1/2000 kann schonmal an seine Grenzen stoßen



zuletzt bearbeitet 13.07.2006 22:29 | nach oben springen

#2

RE: Canon ESO 300V

in Erfahrungsberichte 20.03.2006 07:09
von mike • Admin | 4.295 Beiträge
Hallo Sven, hier erstmal ein danke schön für deine große Mühe die du dir bei deinen Testberichten für unser Forum machst. Ich habe bis jetzt alle deine Testberichte gelesen und muß dir sagen das mir alle sehr gefallen haben. Vielen Dank für deine Mühe.

Viele Grüße mike


analog ist Elvis, digital ist Dieter Bohlen - Let´s Rock ´n Roll Baby!



zuletzt bearbeitet 05.04.2006 09:11 | nach oben springen

#3

RE: Canon ESO 300V

in Erfahrungsberichte 20.03.2006 21:34
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Danke für die Lorbeeren, aber solch eine Mühe war es nun auch nicht. Macht mir schließlich Spaß, die Erfahrungsberichte zu tippen .

Gruß
Sven



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#4

RE: Canon ESO 300V

in Erfahrungsberichte 05.04.2006 04:03
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Wer noch Zweifel an der Robustheit dieser Kamera hat, schaut in meinen heutigen Bericht im Threat vom Tamron 28-75/2,8 Die steckt mehr weg, als man einer Amateur- und Plastikkamera zutrauen würde


zuletzt bearbeitet 05.04.2006 04:03 | nach oben springen

#5

RE: Canon ESO 300V

in Erfahrungsberichte 05.04.2006 06:24
von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge

Respekt Grisu, ich kann mich mike nur anschließen, deine Berichte sind wirklich Spitze.

'Wir sehen nicht nur mit unseren Augen, sondern auch mit unserem Gefühl'



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