#1

Haltbarkeit von Chemie

in Dunkelkammer & Entwicklung 31.01.2007 00:24
von Gast

Hallo,
das wurde bestimmt schon zig mal besprochen, ich kann aber nichts finden. deswegen frage ich noch einmal.
wie lange hält sich benutzter entwickler und fixierer wenn man diese in flaschen abfüllt und kühl lagert?



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#2

RE: Haltbarkeit von Chemie

in Dunkelkammer & Entwicklung 31.01.2007 00:51
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hi Bastian,

soweit ich weiß, hat das erstmal nichts mit der Lagertemperatur zu tun. Sondern (und dass weiß ich definitiv) ist die Haltbarkeit von Entwicklern davon abhängig, wie wenig Sauerstoff an den Entwickler kommt. Denn Entwickler oxidiert. Und direktes / zu helles Licht mag Entwickler nicht. So sollte man bei bereits angesetzten Film- oder Papierentwicklerlösungen diese möglichst in braune Apothekerglasflaschen so abfüllen, dass diese randvoll werden und kein Sauerstoff dran kommen kann. Dann halten die auch locker ein Vierteljahr.

Wenn die Flasche nicht voll genug wird, kannst Du Tetenal Protect (ein Butan-(?)Gas) in die Flasche füllen, um den Sauerstoff zu verdrängen (Butan ist schwerer als Luft und legt sich schützend über die Lösung) oder die Flasche mit Glasmurmeln auffüllen.

Konzentrierter, angebrochener Entwickler hält sich je nach Hersteller und Substanz zwischen ~ 4 Monaten und locker einem halben Jahr. Moersch SE6 Blue z.B. gilt als sehr lang haltbar und ist mit Sicherheit (als Konzentrat) noch nach einem Dreivierteljahr einsatzfähig. Auch Tetenal Eukobrom kann (angebrochene Flasche mit Konzentrat) locker ein halbes Jahr nach erstem Anbrechen eingesetzt werden.

Angesetzte, aber richtig gelagerte Filmentwicklerlösung (z.B. ID11) ist ein halbes Jahr haltbar. Negafin z.B. gilt als sehr lange haltbar, bei richtiger Lagerung würde ich es noch nach einem Dreivierteljahr verwenden.

Fixierer ist meines Wissens nach sehr lange, mindestens ein Jahr nach anbrechen (wahrscheinlich deutlich länger) haltbar, Stoppbad ebenfalls.

Aber hierzu werden Dir die Cracks mit Sicherheit noch einiges sagen können.

Gruß
Sven


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"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)


zuletzt bearbeitet 31.01.2007 00:51 | nach oben springen

#3

RE: Haltbarkeit von Chemie

in Dunkelkammer & Entwicklung 31.01.2007 01:01
von Gast

Danke Grisu!
aber es ist doch bestimmt möglich benutzten angesetzten entwickler/fixierer in glasflaschen abzufüllen um dann ein bis zwei tage später wieder zu benutzen? oder sollte man auch, vor allem entwickler, immer sicher abfüllen?



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#4

RE: Haltbarkeit von Chemie

in Dunkelkammer & Entwicklung 31.01.2007 01:47
von andreas

Hallo Bastian

Das ist bei Positiventwickler kein Problem. Dieser hält sich auch im gebrauchten Zustand bis zu mehrere Wochen. Vorausgesetzt er wird in eine dunkle Flasche mit möglichtst wenig Luft abgefüllt. Wenn er nicht mehr tut sieht man das ja sehr schön beim Printen. Negativentwickler ist so ne Sache. Emofin halt sich sehr lange da 2 verschiedene Bäder. Gerade bei Negativen bin ich vorsichtig und nutze bis auf Emofin nur Einmalentwickler. Ob ich mal einen Bogen 24x30 in die Tonne kloppe der zu ersetzten ist oder einen Film macht ggf einen Unterschied. Fixbad ist auch angebraucht praktisch unbegrenzt haltbar. Hier gilt es das Bad zu verwerfen wenn zuviel Silber im Fix steckt. Stoppbader dito! Nicht mehr sauer genug kein Stop mehr.


gruß
Andreas



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#5

RE: Haltbarkeit von Chemie

in Dunkelkammer & Entwicklung 31.01.2007 05:06
von pongo • Mitglied | 776 Beiträge

In nicht ganz volle Behältnisse Protectan- Gas sprühen und dann hält es sehr lange. Wobei ich festgestellt habe, manche Papierentwickler tuns schon nach ein paar Wochen nicht mehr. Es ist einfach festzustellen, je mehr die Verfärbung in Richtung gelb, orange und braun - da ist er schon tot - geht, umso schlechter wird er. Also eher weg. Filmentwickler halten mehr aus, Emofin habe ich noch nach einem Jahr hergenommen ebenso X-tol, Negafin und HC sowieso.

VG


Zitat: " Wer es analog nicht schafft, wird es digital auch nicht schaffen ".



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#6

RE: Haltbarkeit von Chemie

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.02.2007 23:12
von horei1 • Mitglied | 151 Beiträge

Hallo,

ich mache praktiziere schon seit fast 20 Jahren oder länger das von Sven beschrieben Verfahren mit braunen Apothekerflaschen, aufgefüllt mit Glasmurmeln. Dazu bewahre ich die Flaschen im Keller in einem Schrank im Dunkeln auf.

Der von mir bevorzugte Negativentwickler Acufine als Vorratslösung hält so ein Jahr. Ich setze Acufine 1+3 als Einmal - Entwickler ein und regeneriere die Stocklösung nicht.

Positiventwickler benutze ich in der Regel Calbe N113. Ich setze meine Voratslösung allerdings nur mit der halben Menge Wasser an und verdünne sie zum Gebrauch 1+2. Die Voratslösung in randvollen Apothekerflaschen mit Glasmurmeln hält bei mir auch ca. 7- 9 Monate, auf jeden Fall aber uneingeschränkt länger als ein halbes Jahr.

Benutzte Arbeitslösung lasse ich höchsten 2 Tage in der abgedeckten Schale und dann wird der Entwickler in den Sammelbehälter zur Entsorgung geschüttet.


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