#1

Messen

in Do it Yourself für analoges Material 07.07.2014 22:18
von Gelöschtes Mitglied
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Nachdem ich nun die Umfrage für diese Rubrik angestoßen hatte, muss endlich auch mal rein.

Auch in der Fotografie ist es hilfreich, einfachen elektronischen Problemen bei unseren Kameras auf die Spur zu kommen.
Für einige Tests braucht man nicht viel Wissen, auch keine Formeln.




Das ist ein Multimeter mit Messkabeln. Ein solches ist grundsätzlich minimal in der Lage, Strom, Spannung und Widerstand zu messen. Strom fällt für uns weg. Einmal ist es umständlich und auch nicht ungefährlich. Wer einen Stromwert haben will, kann den zumeist errechnen aus den beiden anderen Größen. Aber Formeln sollen bei meinem Beitrag ja keine Rolle spielen.

Das Gerät kostete etwa 24 Euro und leistet doch weit mehr als ein einfacher Batterietester.
Die Messkabeln sollten schön weich gummimäßig sein, nicht mit steifem Plastig isoliert. Den Unterschied merkt man leicht.



Die Messkabel haben sogenannte Prüfspitzen. Damit ist es nicht immer leicht zu messen. Eine Knopfzelle z.B. rollt einem weg,
wenn man die Voltzahl messen will. Eine Spitze ist auf den Minuspol, die andere auf den Pluspol, ja wahrlich zu pressen.
Für andere Messungen kann man sich helfen mit diesen Messkabeln, die Krokodilklemmen haben. Einfach die Prüfspitzen damit verlängern.




So ein Zehnerpack kostete mich 3,99 EURO.


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#2

Messen Fortsetzung

in Do it Yourself für analoges Material 07.07.2014 23:55
von Gelöschtes Mitglied
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Hier die Einstellscheibe des Multimeters.
Uns interessieren nur die Bereiche, die ich noch mit einem Bogen gemalt habe, oben \mathrm{\Omega} Ohm, rechts Volt.
Widerstand wird in Ohm gemessen.

Warum stehen denn das soviele anwählbare Werte unter dem Ohmbogen?
200, 2k, 20k, 2M, 20M, 2000M.
Das sind im Einzelnen: 200 Ohm, 2 Kilo Ohm (=2000 Ohm), 20 Kilo Ohm, 2 Mega Ohm (=2 Mio Ohm), 20 Mega Ohm, 2000 Mega Ohm.
Bevor ich messe, überlege ich mir, welchen Höchstwert ich erreichen könnte. Dann wähle ich einen der passenden Werte auf der Skala aus. Dann wird gemessen.

Den Widerstand will immer dann messen, wenn ich wissen will, ob überhaupt noch was durchgeht durch eine Leitung oder eine Glühbirne.

Ein Beispiel:
Im Batteriefach (Blitz oder Kamera), die Zunge eines Batteriekontaktes, der mit eintrockneter Batteriesäure belegt ist. Batterien sind entnommen.

Die Stelle, wo die Batteriepol anpresst bekommt die eine Prüfspitze, die nächste blanke Stelle auf derselben Zunge die andere. Das Messgerät muss dann 0 oder größer anzeigen. 0 bedeutet: alles klar, der Kontakt funktioniert noch. 20 Ohm z.B. würde bedeuten, er lässt nicht mehr soviel durch, wie er sollte. 0L bedeutet: da kann kein Strom mehr fließen. In allen Fällen außer 0 muss gereinigt werden, dann nochmal messen. Bei 0L kann der Messbereich erhöht werden, aber das würde nur heißen, dass der Widerstand noch höher ist, und noch weniger Strom fließen kann.


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#3

Messen Fortsetzung

in Do it Yourself für analoges Material 08.07.2014 00:18
von Gelöschtes Mitglied
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Spannung messen

Die Spannung wird in Volt gemessen.
An solche zu messende Geräte muss eine Spannungsquelle angeschlossen sein.

Warum stehen denn das soviele anwählbare Werte unter V ?
200 mV (Millivolt), 2 V, 20 V, 200 V, 1000 v.

Bevor ich messe, überlege ich mir, welchen Höchstwert ich erreichen könnte. Dann wähle ich einen der passenden Werte auf der Skala aus. Dann wird gemessen.

Batterietest mit einer Mignon (AA).
Ich erwarte max. 1,6 Volt. Daher Wählscheibe auf 2V. Nehme ich mehr verschiebt, sich das Komma, aber gehen tuts auch, wenn auch nicht so genau, weil Nachkommastellen wegfallen.
Linkes und rechtes Ende mit den Prüfspitzen berühren. Was zeigt er an ?

Eure Wohnungsklingel geht nicht mehr. Drücker aufschrauben. Ich glaube so ein Klingeltrafo hat 12 Volt, ich stelle mal auf 200 Volt, dann kann nichts schief gehen. Im Drücker kommen zwei Leitungen an, durch den Druckknopf werden sie überbrückt, der Stromkreis geschlossen und es klingelt normalerweise. Frage: Ist die Batterie, der Trafo überhaupt noch o.k. ?
Jetzt die Prüfspitzen an die beiden Leitungen im Drückergehäuse pressen, bzw. an die Kontakt, wo die Leitungen eingeschraubt sind. Wieviel Volt lesen wir ab? 0 Volt - Trafo nicht aktiv=keine Spannung. Sicherung rausgeflogen? Bei 0 Volt müsste man jetzt
auf Ohm umschalten und den Widerstand messen, um zu sehen, ob überhaupt noch was durch die Leitung geht.
Kleiner Volt-Wert: Trafo geht kaputt. Sicherung noch o.k.
12 Volt (als Beispiel): alles o.k. Der Drücker selbst schließ den Stromkreis nicht mehr. Da muss man zumeist nur die Druckfeder etwas verbiegen, damit der Druck die beiden Kontakte wieder schließt.
Wenn man jetzt eine Störung festgestellt hat, kann man den Handwerker schon mal sagen, was los ist. Und bei 12 Volt braucht man dann keinen neuen Trafo kaufen.


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#4

Messen Fortsetzung

in Do it Yourself für analoges Material 08.07.2014 01:08
von Gelöschtes Mitglied
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Zu Anfang ganz vergessen, aber voll wichtig.

Wir messen immer nur in Gleichspannungs-Stromkreisen. Schalter 3 - siehe Bild. Bei meinem Gerät erscheint AC für Wechselstrom im Display. Tippe ich nochmal wird auf Gleichstrom gestellt - DC. In meinem Display erscheint dann aber nichts.

AC = Wechselstrom ~
DC = Gleichstrom -

Wir machen nur DC !


AC kommt übrigens aus unseren Steckdosen.
ACDC kommt aus dem Radio .

Blitzgerät. Bei älteren Geräten geht es oft darum, wie hoch die Zündspannung ist, damit die moderne Kamera nicht kaputtgeht.
Blitzgerät mit Batterien, einschalten. Messbereich erstmal auf 1000V.
Am Blitzfuß eine Prüfspitze an den Mittenkontakt, den anderen an die Seite, da kommt noch was Metallische zum Vorschein, wenn man nur lange genug sucht. Schön anpressen die Prüfer, ist etwas fummelig. So, bei mir zeigt einer der Blitze 4,7 Volt, der andere 10 Volt, das sollte nicht schaden.

Die zwei Bilder zeigen einen Blitzfuß mit seinen beiden Kontakten für Spannungsmessung in Volt.
Und eine Batterieabdeckung für Widerstandsmessung in Ohm.





Mehr fällt mir im Moment auch nicht ein. Es gibt weitere Anwendungen.
Kommentare, Berichtigungen, Fragen und Ergänzungen erwünscht.

Gruß, Jörg


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#5

RE: Messen Fortsetzung

in Do it Yourself für analoges Material 08.07.2014 05:01
von Gelöschtes Mitglied
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Ein wenig Theorie kann noch hintendran:

Spannung U wird gemessen in Volt.
Widerstand R wird gemessen in Ohm.
Strom I wird gemessen in Ampere.

Widerstand = Spannung / Strom
Spannung = Strom * Widerstand
Strom = Spannung / Widerstand

Wirklich genützt hat mir das aber noch nie.

Jeder Verbraucher im Stromkreis ist ein Widerstand. Ein Verbraucher zieht Strom und nach ihm fällt die Spannung ab.
Verbraucher sind Glühbirnen, Heizdrähte im Toaster, Fön, Herdplatten, Lautsprecher, eine Platine mit Bauteilen. Sie verbrauchen, indem sie immer auch Wärme erzeugen, oder Elektriziät in Bewegung umwandeln.

Der klassische Widerstand als Bauteil auf Platinen ist normalerweise so ein 8 mm langes Teil mit bunten Ringen drauf. Baut man z.B. ein, um nachfolgende Bauteile zu schonen.

Wenn auf einem Steckernetzteil steht: 12 Volt, max 500 mA, dann meint das: Das Netzteil liefert wie z.B. eine Batterie 12 Volt. Das angeschlossene Gerät darf max 500mA "anfordern", sonst bringt das Gerät keine volle Leistung. z.B. der jaulende Cassettenrecorder oder das leiser (werdende) Radio.

Leistung (Watt) ist übrigens Spannung * Strom. P =U * I.

Also je mehr von einem der beiden, desto mehr Leistung. Das Netzteil liefert also max. 12 Volt * 500mA = 6 Watt.

Deshalb verbraucht ein Kühlschrank im Sommer mehr Strom als im Winter, um die Kühlleistung aufrecht erhalten zu können.
Wenn eine Kilowattstunde (1 kw/h) 30 cent kostet, kann ich für das Geld 10 Glühbirnen mit 100 Watt eine Stunde brennen lassen.
Oder eine 500 Watt Herdplatte 2 Stunden. Der Stromverbrauch einer Stereoanlage hängt allein davon ab, wie weit ich es mit der Lautstärke treibe.

Das war jetzt noch ein wenig Alltagswissen von mir. Da endet es dann auch schon.


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#6

RE: Messen Fortsetzung

in Do it Yourself für analoges Material 08.07.2014 22:21
von Rainer Zalewsky • Mitglied | 531 Beiträge

Vielen Dank. Ich habe das mit Interesse gelesen.

Gruß,
Rainer Zalewsky


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#7

RE: Messen Fortsetzung

in Do it Yourself für analoges Material 18.07.2014 23:44
von mäxchen • Mitglied | 161 Beiträge

Beim klingeltrafo muss man aufpassen kann auch gerne AC sein! Wenn man DC einstellt gibt es keine sinnvolle Anzeige, also könnte man denken trafo kaputt obwohl er noch geht!


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#8

RE: Messen Fortsetzung

in Do it Yourself für analoges Material 19.07.2014 01:04
von Gelöschtes Mitglied
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Danke.
Ich hätte das gar nicht gedacht bei neuen Trafos. Wegen der modernen Klingeltöne und Sprechanlagen.

Gruß, Jörg


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