Meine kürzlich erworbene Flex könnte mal eine Generalsanierung brauchen: die Fokussierung geht schwer, Spiegel und Scheibe sind dreckig usw. Wie bekomme ich das Ding auf und später auch wieder zu ohne am Ende eine Handvoll Schrauben übrig zu haben? Oder muss da ein böhmischer Spezialist ran?

Gruß Jan

Hallo Jan,

hier im Beitrag #8 hatte ich mal eine Seite verlinkt.
Die Sache ist nicht ganz unkompliziert und meiner bisherigen Erfahrung nach sollte an diese Kamera nur jemand Hand anlegen, der sich mit ihnen auch wirklich auskennt. Ich habe hier in meinem Einzuggebiet noch niemand gefunden.

VG
Holger

Ich würd's auch nicht selbst machen, mich hat schon die vergleichsweise einfache Vorkriegs-Rolleicord an den Rand der Verzweiflung gebracht. Und bei der habe ich nur den Verschluß mit Isopropanol geflutet, ohne ihn auszubauen und die Linsen gereinigt. Den Spiegel z.B. habe ich wohlweislich nicht angerührt.

Und Die Flexaret hat ja noch einige Komplikationen mehr wie z.B. die an den Filmtransport gekuppelte Verschlußspannung. Und gerade am Filmtransport hapert es bei dem guten Stück gerne mal. Das hat mich irgendwann so genervt, daß ich seitdem keine TLR mit automatischer Verschlußspannung mehr angerührt habe. Was nicht dran ist, geht nicht kaputt.

Michael (konicafan) hat damals meine übernommen und bei Wiener (?) in München warten lassen. Vielleicht kann er Dir was dazu sagen.

Viele Grüße
Nils

Zitat

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Michael (konicafan) hat damals meine übernommen und bei Wiener (?) in München warten lassen. Vielleicht kann er Dir was dazu sagen.

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Richtig,

Herr Wiener in der Landwehrstr. hat sie wieder ans laufen gebracht. Für eine Betrag von 50 Euronen. Seitdem läuft sie wieder. Es war keine Runderneuerung, sondern nur die Reinigung des verharzten Verschlußes. Allerdings meinte auch Hr. Wiener bei der Reparaturannahme: "Eine Rollei wäre mir lieber." Für die Arbeiten am Verschluß muß das Teil aber auch weitgehend auseinander genommen werden. Ich hatte im Netz irgendwo eine Seite gefunden in der es erklärt wurde. Ich glaube die Adresse fand ich im Artikel von Holger. Nach dem Durchlesen habe ich die Finger davon gelassen. Die Kamera ist nicht einfach zu reparieren.

Gruß
Michael

Danke euch, die bebilderte Anleitung sieht nicht mal so kompliziert aus. Aber der Text! Ich glaube, ich lasse lieber die Finger vom Foto-Skoda und beschränke mich auf das Ölen der Fokusschnecke, wirklich kaputt ist ja nichts an der Kamera.

Viele Grüße,
Jan

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CLA bzw. eine Reparatur an der Flexaret - das ist eine Geschichte für sich.
Bei meinem Stamm-Reparateur führte der Versuch letztlich zur Aufgabe der Kamera.
Ein weiterer (renommierter) Reparaturdienst in meinem Umfeld sagte von vornherein Arbeiten an dieser Kamera ab. Das fand ich sogar gut - lieber von vornherein zugegeben, daß man damit keine Erfahrungen hat als hinterher verbastelt.
Bei einem dritten Kameradienst bekam ich ein "... Ja, muß ich mir mal ansehen..." als Antwort auf meine Mail; auf den (aus leidiger Erfahrung) Hinweis meinerseits, daß ich aus mangelnder Erfahrung schon eine Kamera einbüßte war ich als Kunde dann wohl gestrichen; auf Mail bzw. Telefonanfrage bekam ich keinerlei Antwort mehr. Da hatte ich mich mit meinen Wünschen wohl zu sehr aus dem Fenster gelehnt oder diese unglücklich formuliert.
Zum Selbermachen: bis ich in den letzten Jahren dafür keine Zeit mehr hatte, habe ich mechanische Uhren restauriert.
Aus diesen Tätigkeiten heraus bekomme ich immer leichtes Bauchgrimmen wenn ich so höre, daß die mechanischen Werke (oder eben Verschlüsse oder halt die andere Mechanik) im zusammengebauten Zustand in Alkohol oder Ähnlichem ausgespült werden und gut ist's.
Schmutz und Fett/Ölreste bleiben dann doch in den Lagerstellen und der Verschleiß geht munter weiter (bei Uhren wird das auf Grund der reinen Laufzeiten dramatischer sein). Besser ist da schon eine völlige Demontage, Reinigung und Neuölung. Danach kommt natürlich die Justage.
Das dann alles ohne Erfahrungen bzw. fundierte Anhaltspunkte - da ist dann mein Respekt doch zu groß.
Aber das entscheidet letztlich jeder für sich.
Noch kurz zu meinen Flexaretten: bei normalen Temperaturen laufen sie ganz ordentlich. Nur wenn sie mal längere Zeiten standen, klappt der Auto-Stop nicht zuverlässig; da wird dann gern mal ein Bild übersprungen. Vier, fünf Leerdurchläufe mit einem alten Film oder nur dem Schutzpapier und alles ist ok.
Nur halt: wie lange?
Aus diesem Grunde bin ich eben auch noch auf der Reparateursuche. Wenn's geht im deutschsprachigen Raum. Das macht die Kommunikation (gerade bei Fachbegriffen bzw. deren Umschreibung) deutlich zielführender.
Bei ausreichendem Englisch oder Slowakisch soll dieser gute Mann eine gute Adresse sein.

VG
Holger

Hallo Holger,

Du hast recht und ich mach's auch nicht wieder. Kameras zu reparieren wird wohl nie meine Passion werden. Die Rolleicord ist ziemlich abgerockt, die Rückwandverriegelung ist z.B. selbstgebaut und die Linse mußten raus, weil Gammel drinsaß. Der Verschluß lief vorher noch vollständig, verharzt in dem Sinne war er nicht. Eine noch schlimmere Grotte ist meine Baby-Ikonta, die war an einigen Stellen fast durchgerostet. Das sind Kameras, an denen man nicht mehr allzu viel kaputtmachen kann, die will auch kein Vitrinenmensch der Welt mehr haben, egal, wie edel und selten sie mal waren - und sie tun's trotz meiner Bauernmethoden jetzt wieder. Und einen Compur nehme ich ums Verrecken nicht auseinander, ich bin nicht einmal einem Embezet gewachsen (das Verschlußeinstellrädchen ist abgegangen und schon stehe ich da in meinem kurzen Hemd).

Meine Leica bleibt z.B. so lange liegen, bis ich mal die 150 Euro für die Überholung übrig habe. Und die anderen lasse ich einfach so, wie sie sind. Wahrscheinlich mag ich deshalb technisch einfache Kameras so gerne - und welche, die sich einfach weigern, kaputtzugehen. Der Aufwand zur Überholung meiner Retina 142 dürfte nochmal höher liegen als bei einer Schraubleica. Aber zum Glück weiß sie das nicht und knipst einfach weiter.

Höchsten Respekt übrigens fürs Uhrenreparieren!

So, OT zuende.

Viele Grüße
Nils

Zitat von clickclackstart im Beitrag #7

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...Höchsten Respekt übrigens fürs Uhrenreparieren...

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Nachtrag: die vermeintlich funktionierende Flexaret klemmt! D.h. der Auslöser hängt manchmal, bei dem entwickelten Testfilm wurde klar, dass der Verschluss beim Auslösen öffnet und fast jedes Mal erst nach einer gewissen Zeit wieder schließt. Mist!!

Weil sich eine professionelle Reparatur kaum lohnen dürfte und das auch niemand wirklich gern macht, werde ich sie wohl doch selbst zerlegen, schließlich bin ich gelernter Landmaschinenschlosser. Wenns schiefgeht ist es auch egal. Ich werde berichten.

Viele Grüße,
Jan

P.S. Da lobe ich mir doch meine Agfa Click. Da kann wenigstens nichts kaputtgehen.

Hallo Jan, wenn du deinen Reparaturversuch mit möglichst vielen Bildern dokumentierst, wäre das super. Auch wenn es am Ende nicht klappt, wissen wir dann doch sehr viel mehr. Bei mir wartet nämlich auch noch eine.......

Gut Licht - Reinhold